Plattenspieler vs Plattenwechsler

  • Hallo liebe Dualisten,


    zur Zeit arbeitet bei mir ein CS606 aus meinen Kindertagen im Erstbesitz und dreht treu und brav seine Runden. Und das seit ca. 2 Jahren wieder nachdem er geschätzte 25 Jahre im (vorläufigen) Ruhestand war. Dafür wächst bei mir ca. 2 Jahren :D auch wieder die Begeisterung für Vinyl. Ich möchte in absehbarer Zeit mal meinem 606 einen Kollegen zur Zeit stellen, an dem ich aber vorher meine "Revidierungskünste" erproben möchte. Nun hat ja jeder so seine Lieblingsmodelle, worunter sich (zumindest mein subjektiver Eindruck) viele Wechsler 12xx befinden.


    Meine grundsätzliche Frage bezieht sich jetzt auf den qualitativen Unterschied von Spieler vs Wechsel, wenn ich Geräte etwa gleichem Herstellungszeitraum und gleicher "Einordnung" vergleiche. Wenn ich also z.B. meinen 606 mit z.B. einem 124x vergleiche, die beide laut https://www.dual-plattenspieler.de der oberen Mittelklasse zuzuordnen sind, sind die dann "qualitativ" gleichwertig? Ignorieren wir mal Antriebsart, Semi- oder Vollautomat etc sondern nur von der "mechanischen Qualität" oder (potentieller) Wiedergabequalität her gesehen.


    Naiv würde ich annehmen, dass Wechsler auf Grund der Vollautomatik und der Wechselmechanik komplexer sind, daher wartungsaufwändiger und evt. auch reparaturanfälliger. Oder ist das zu einfach gedacht? Eventuell könnte man sogar meinen, dass auf Grund der weniger komplexen Mechanik, auch die Wiedergabe bei Spielern im Vergleich besser ist. Wenn dem so ist, wäre man mit einem CSxxx in der Regel besser bedient als einem xxxx, wenn man auf Wechslerbetrieb keinen Wert legt :!::?:


    Vielleicht (Sicher?) wurde das Thema schon mal diskutiert, habe aber auf Anhieb nichts Passendes gefunden. Ich wäre da an euren Meinungen / Einschätzungen interessiert, auch wenn die sicher so vielfällig sind, wie es Dual Modelle gibt. Es geht mir also nicht um einen Modellvergleich 606 vs 1245 o.ä. sondern um Spieler im Vergleich zu Wechsler allgemein.


    Vielen Dank für euren Input und einen schönen Abend wünscht euch Riko



    PS: FALLS das schon mal erschöpfend ausdiskutiert wurde und jemand zufällig den Link hat, wäre ich auch damit zufrieden ;)

    Dual CS704 / Technics SL-1500C -> Cambridge Audio Duo / Project Tube Box-> Onkyo TX-NR616 mit Grundig 210 Kugeln (Fronts), Dali Spektor 1 (Center, Rear)

    Dreher: Dual 601 / 621 / 1019 / 714q / Grundig PS-3000 / Saba PSP-250 / ELAC Miracord 50H-II

    wahlweise über Little Bear T11 an

    Amps: Kenwood KR-5200 / Nordmende PA 1100 / Grundig R1000 / Sanyo JXC2300KCU / Yamaha CR-600 / SX-590 / Nikko STA-8080 / Sansui R50

    LS: Saba B3800 / Grundig 1500a Pro

    Reels: Akai GX-210D, Teac A-3300SX

  • Naiv würde ich annehmen, dass Wechsler auf Grund der Vollautomatik und der Wechselmechanik komplexer sind, daher wartungsaufwändiger und evt. auch reparaturanfälliger.

    Das ist grundsätzlich richtig. Je mehr Mechanik verbaut ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Defektes.
    Das lässt sich aber auf alle Bereiche übertragen, nicht nur auf Plattenspieler.


    Ein nicht abgerockter, frisch gewarteter Dual-Wechsler läuft in der Regel die nächsten Jahre zuverlässig.
    Will man ganz sicher gehen und kann auf Komfort verzichten, lebt man zum Beispiel mit einem CS604 sicherer,
    wenn man nicht selber Hand anlegen kann.


    Du solltest eine Liste mit den Merkmalen erstellen, die Dir wichtig sind und danach den
    passenden Plattenspieler aussuchen. Mit dieser Liste ist es für uns dann auch recht einfach das
    optimale Gerät zu empfehlen. So schließt Du auch endlose Diskussionen der unterschiedlichen Vorlieben aus.


    Wenn ich jetzt schreibe, dass ich tatsächlich noch nie eine Wechselachse in die Hand genommen habe kommt nämlich in
    zwei Minuten einer, der mir die Vorteile einer genau solchen ans Herz legen möchte :D

    Gruß
    Michael


    -----

  • Moin Riko,



    da bleibt bei Dual ja nur die Wahl zwischen Riemen und Reibrad, wenn es ein Wechsler sein soll.
    Persönlich werde ich mit den Riementrieblern nicht so richtig warm, auch wenn sie theoretisch
    etwas besser sein können, als Reibradler. Deshalb geht meine Empfehlung an 1218 und 1228.
    Die sind zwar etwas kleiner als die Topmodelle 1219 und 1228, bringen aber trotzdem einiges
    auf die Waage. Sie sind etwas reparaturfreundlicher dadurch durchaus auch Einsteigerfreundlich,
    wenn es ans Überholen geht (kein "Hubstück", was gern mal seine Nasen verliert).
    Ein 1209 kommt sicher auch in Frage, auch wenn die Lagerung des Arms ein Atom einfacher ist
    als bei den Vorgenannten. Eine ganze Ecke uriger wäre der 1019, liebevoll Eisenschwein genannt.
    Der verlangt einem allerdings wieder etwas mehr Aufwand ab.
    Persönliche Abholung ist ratsam und je nach Zustand, vorhandener Haube, System und Nadel,
    kommt man oft mit 50 bis 100 Euro miteinander ins Geschäft.
    Dran zu tun gibt es bei diesem Kurs fast immer was, überholte oder gewartete Geräte sind
    meistens etwas teurer.



    Ein Dual kommt selten allein, Micha

  • Hi Michael,

    Du solltest eine Liste mit den Merkmalen erstellen, die Dir wichtig sind und danach den
    passenden Plattenspieler aussuchen. Mit dieser Liste ist es für uns dann auch recht einfach das
    optimale Gerät zu empfehlen. So schließt Du auch endlose Diskussionen der unterschiedlichen Vorlieben aus.


    auf eine Empfehlung wollte ich eigentlich gar nicht hinaus ^^ Es ging mir mehr ums Prinzipielle - so unpräzise das auch sein mag. Vielleicht kann man einfacher auch so fragen: Wenn ich nie die Wechslerfunktion nutzen werde, lohnt es sich dennoch einen Wechsler zu kaufen, weil die "grundsätzlich" besser sind (wenn man nicht gerade einen Einsteiger-Spieler mit einem Oberklasse-Dreher vergleicht).


    Vielen Dank und schöne Grüße, Riko

    Dual CS704 / Technics SL-1500C -> Cambridge Audio Duo / Project Tube Box-> Onkyo TX-NR616 mit Grundig 210 Kugeln (Fronts), Dali Spektor 1 (Center, Rear)

    Dreher: Dual 601 / 621 / 1019 / 714q / Grundig PS-3000 / Saba PSP-250 / ELAC Miracord 50H-II

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  • Moin MIcha,



    Danke für deine Empfehlungen. FALLS es tatsächlich ein Wechsler werde sollte, habe ich die 1218/9 und 1228/9 auch auch schon ins Auge gefasst . Obere Mittelklasse sollte es schon mindestens sein.


    ABER: siehe oben - wenn ich an einem Wechslerbetrieb gar kein Interesse habe, bin ich evt. mit einem Spieler ab obere Mittelklasse besser bedient ...


    VG, Riko

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  • Vielleicht kann man einfacher auch so fragen: Wenn ich nie die Wechslerfunktion nutzen werde, lohnt es sich dennoch einen Wechsler zu kaufen, weil die "grundsätzlich" besser sind

    Hi Riko,


    Klares Nein. Wechsler sind nicht grundsätzlich besser. Sie können lediglich zusätzlich Platten wechseln. ;)
    Vorteil oder Nachteil, (hier beginnen die Glaubenskriege) des Einzelspielers ist die Möglichkeit der
    Wahl eines Direktantriebes.


    Viele Grüße,
    Rainer

    --------------------------------------------------------------------------
    *Es gibt auch ein Leben ohne Dual. Aber es ist sinnlos!* ;)
    (frei nach Loriot)

  • ABER: siehe oben - wenn ich an einem Wechslerbetrieb gar kein Interesse habe, bin ich evt. mit einem Spieler ab obere Mittelklasse besser bedient ...

    Dann wird die Auswahl noch größer, also ein reines "Luxusproblem". Dann kommen
    viele weitere Kriterien in Betracht. Gefällt ein gebogener Arm, Wechselheadshell,
    schlichte Optik, sind einige Aspekte neben vielen weiteren.


  • Danke! Rainer für die klare Ansage :D So ähnlich hatte ich mir die Antwort auch vorgestellt, aber dachte mir, ich zapfe mal das Insider Wissen hier im Brett an :thumbup:
    Dann werde ich also meine Augen nach einem 3-stelligen (Modellnummer :) Dual aufhalten. Und natürlich (Micha) nur zum Angucken, Ausprobieren und dann Mitnehmen! Verschicken kommt nicht in Frage!


    Kommen wir vielleicht doch zu ersten Hinweisen an Kandidaten (von Empfehlungen möchte ich nicht reden ;) )


    Must haves:

    • 1/2 kompatibles Head-shell (kein Adapater auf ULM oder sowas)
    • Holzzarge (kein Plastikbomber);


    Am liebsten die Zarge nicht vinylbespannt. Ob Riemen- oder Direktantrieb / Semi- oder Vollautomat ist mir erst mal egal. Ich hatte schon mal den 704 ins Auge gefasst :) Aber je mehr man sich einschränkt, desto langwieriger wird's ja auch.


    Evt ist einfach zur Revidierungserfahrung irgendeiner >500 der richtige Ansatz ... dann hat man auch mehr Zeit für den Traum-Dual


    Vielen Dank für eure Antworten und noch einen schönen Abend, Riko

    Dual CS704 / Technics SL-1500C -> Cambridge Audio Duo / Project Tube Box-> Onkyo TX-NR616 mit Grundig 210 Kugeln (Fronts), Dali Spektor 1 (Center, Rear)

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  • Dann wird die Auswahl noch größer, also ein reines "Luxusproblem". Dann kommenviele weitere Kriterien in Betracht. Gefällt ein gebogener Arm, Wechselheadshell,
    schlichte Optik, sind einige Aspekte neben vielen weiteren.

    Könnte schlimmer sein, als ein Luxusproblem zu haben :D Wird die Auswahl größer :thumbup:

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  • Hallo,


    bis zum Erscheinen des 701 waren alle hochwertigen Dualdreher - Plattenwechsler.


    Insbesondere 1019,1219 und 1229 - das waren die jeweiligen Spitzenmodelle, es gab darunter eine ganze Reihe ebenfalls sehr hochwertiger Wechsler wie z.B. 1209 oder 1218 die auch richtig Spaß machen können.


    Jeden dieser Dreher kannst du als Hifiplattenspieler nutzen ohne die Wechslerfunktion zu gebrauchen.


    Diese frühen Dreher sind alle Treibrad angetrieben - in schlechtem Zustand laufen die weniger geräuschlos als ein Riemengetriebener oder ein DD.


    Ab 1975 gab es dann den 1249 und später dann 1245/1246 und zum Schluß 1264 - alles riemengetriebene Wechsler auf hohem Niveau.


    Zum 1249 gab es als quasi Pedant den 601


    zu 1245/1246 den 521


    zu 1264 den 522


    Naja und was die Unterscheidung zu Oberklasse und Mittelklassedreher angeht


    Die genannten Dreher sind m.b.M.n ohne Einschränkung in der Lage neben einem 701,704 721 zu bestehen.


    Es ist also eine Frage des Geschmacks - welcher Dreher gefällt Dir u.a. optisch gut, was wird angeboten.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Hi Wolfgang,


    danke für deine Einschätzung. Sehr hilfreich. Da habe ich doch schon mal eine "Such-Hilfe".


    Gute Nacht, Riko

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  • Wenn ich jetzt schreibe, dass ich tatsächlich noch nie eine Wechselachse in die Hand genommen habe kommt nämlich in
    zwei Minuten einer, der mir die Vorteile einer genau solchen ans Herz legen möchte

    Ich habe Wechselachsen schon mehrfach in der Hand gehabt (zuhause hatten wir den 1210er in einer HS33 - ich kenne das also vom Kleinkindalter an). ABER: besonders plattenschonend ist das mit den Wechselachsen nicht, finde ich. Guten Platten will ich so etwas nicht antun. Es ist aber schön zuzusehen, wie die Platten vom Stapel fallen und der Spieler seine Arbeit fortsetzt... :love:


    Kurzum: wenn man nicht olle Singles am Stück abspielen will: Finger weg von der Wechslerachse. Dementsprechend bist du tatsächlich mit einem 5xx bestens bedient.


    Noch etwas, das, glaube ich, hier in diesem Faden noch nicht geschrieben wurde: der VTA ist bei den Wechslern so ausgelegt, dass er im mittleren Teil des Stapels stimmt. Daher gab es auch TKs mit verstellbarem VTA für den Single- (also Einzelspielmodus) und Wechselmodus. Solltest du es genau nehmen, solltest du einen 12xx mit so einem TK betreiben.


    AAAAABER: wer den falschen VTA bei guter Nadel und gut eingestelltem System hört, hört auch Flöhe husten. Gleiches gilt für die Glaubenskriegsfrage mit dem Antiskating. Das alles ist hörbar bei sehr gut gewarteten Spielern, sehr guter Nadel und gutem bis sehr gutem System und perfekten Platten, wenn der Rest der Kette auch stimmt. Hast du eine HS mit Breitband-Oval-Lautsprechern, wirst du wahrscheinlich keinen Unterschied hören. Also: je besser deine Anlage, desto mehr spielt das eine Rolle.

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Wenn man Platten wechseln will, dann gibt es zum Wechsler keine Alternative, und die Duals sind auf diesem Gebiet sehr gut und zuverlässig, zudem rein mechanisch und deshalb auch in 20 Jahren noch zu reparieren. Normalerweise brauchen sie nur ab und zu eine neue Schmierung, dann laufen sie wieder jahrelang problemlos.
    Wenn man keinen Wechsler braucht, also auf diese Funktion gut verzichten kann, weil man z.B. keine Singles besitzt, dann würde ich auf jeden Fall einen Einzelspieler nehmen, egal ob mit oder ohne Automatik.
    Das Tellerlager ist bei einem Einzelspieler prinzipiell besser, mehr oder weniger, der vertikale Spurwinkel des Tonabnehmers stimmt praktisch immer, man kann auch scharf geschliffene Nadeln ohne Probleme verwenden.


    Die Frage ist letztlich, was man wirklich will und braucht.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Moin Riko,


    kurz gesagt: Ein Wechsler schleppt ne Menge Mechanik mit sich rum. Puristen sind das zuviel Resonanzraum und mechanische Geräusche. Zudem musst Du ne aufwändigere Geschwindigkeitsumschaltung und eine Reibradachse warten.
    Insofern geriet der riemengetriebene Einfachspieler zum hifidelischen Ideal jenseits des Direktantriebes. Zudem ist die Tellerachse einfacher und leiser zu lagern.


    Ich habe meine Wechsler nur probeweise ausprobiert. Gut gewartet, machen die keinen Radau. Allerdings: Mein nicht wechselnder Garrard haut beim Automatikbetrieb mächtig auf die Pauke. Sobald sie abtasten, hörst Du davon aber nichts mehr.


    Für einen Riementriebler, möglichst halbautomatisch, spricht die einfachere Wartung. Beim Direktläufer können Elektronikprobleme auftauchen. Davon sollte man Ahnung haben. Ich ziehe darum, bei Dual, mechanisch angetriebene und geregelte vor.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum

  • ich brauche beide Möglichkeiten, den Wechsler um damit mit der dünnen Wechselachse Sampler und mit der dicken Wechselachse singles abzuspielen, und einen Einzelspieler .
    Bei einem Einzelspieler ist meine Aufmerksamkeit der Musik zuzuhören höher als wie bei einem Wechsler, wo die Musik oft nebenbei läuft, beim Kochen oder beim Basteln, etwa sampler wie Kuschelrock, top of the pops und dergleichen laufen dann. Daher ist auf meinen Wechslern auch eine robuste Rundnadel drauf, und bei meinen Einzelspielern ist meistens ein höherwertiges System und Nadel im Einsatz.
    Bei einem Dual Wechsler hat man ja beide Möglichkeiten, daher reicht ein gut gewartetes Model im Prinzip aus.
    Jedoch sollte man dann zumindest 2 TK`s besitzen, die das gleiche Gewicht haben, eins mit einer robusten Rundnadel für den Wechslerbetrieb, und eins mit einer höherwertigen elliptischen Nadel für den Einzel Betrieb. Soweit die Theorie.


    In der Praxis habe ich einen 1219 und einen 1229 umgebaut zu Einzelspielern. Also wirklich alles Überflüssige entfernt was nicht benötigt wird.
    Der Start Stop Hebel wurde auch umgebaut, und man kann damit jetzt nur noch den Motor ein und ausschalten, zusätzlich wird das Reibrad bei Aus entlastet. Ein längerer Tonarm wurde auch eingebaut. Aber alles ist ganz einfach ohne Schnickschnack.
    Den 1229 hat ein Freund bekommen, und der 1219 ist mein bevorzugter Einzelspieler geworden, es macht mir immer noch grossen Spass damit Platten abzuspielen, es ist irgentwie ein ganz anders Erlebnis als wie bei einem Wechsler.


    Ich habe da noch ein 1219 chassis mit defektem Tonarm liegen. Da kommt die Idee auf, daraus auch einen Einzelpieler mit langem Tonarm zu bauen, jedoch die vorhandene Tonarmlagerung incl. Antiskating und Tonarmlift zu verwenden. Zudem soll der Tonarm dann eine SME Aufnahme bekommen.
    Das wäre ein schönes Winter Bastelprojekt.


    Gruss Armin

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • Moin Riko.


    Mein Wiedereinstieg war ein 731Q. Viel Arbeit, wenig Ahnung, aber dank des Boards gut machbar.
    Ich bin Maschinenbauer. Die Präzision des elektronisch geregelten 731Q, der satte, starke Lauf, die ausgereifte Technik...das hatte mich fasziniert.
    Ich bin dann aber aus Interesse an der Mechanik an alte Schätzchen geraten. Erst ein 1015F, dann 1219, 1229.
    Ich dachte auch nie daran, die Wechslerfunktion zu nutzen. Aber einen derart alten Dreher wieder richtig fit zu machen, die Mechanik zu verstehen, das Ding dann wieder einwandfrei laufen zu sehen...das hat was. Da stehe ich dann vor und freue mich einfach.
    Inzwischen stehen hier nur noch einige 1219 und 1229 herum...und der 1015F im Schrank.
    Die alten 9er Kisten mit den Reibrädern sind äußerst robust, technisch richtig gut, dankbar und einfach zu warten. Dazu haben sie eine faszinierend intelligente Mechanik, fette Teller, gute Tonarme und können dank des Dual-TK-Wechselsystems 1/2" Systeme wie auch die Dual-Klick-Systeme aufnehmen.
    Ich bin so vernarrt in die Kisten, dass ich im Moment nix anderes mehr möchte.
    Letztens habe ich eine Wechslerachse eingesteckt...faszinierend, würde das Spitzohr sagen.


    Lass Dich nicht von Nebengeräuschen und mechanischem Aufwand abschrecken. Wenn die Nadel in der Rille steckt, ist jeder Tonarm mechanisch entkoppelt. Wenn die Mechanik in Eingriff ist, ist die Elektronik kurzgeschlossen. Du hörst nur die rein mechanischen Abläufe der Automatik als leises Klicken, wenn der Tonarm bewegt wird. Tellerlager wurden genannt: Ich sehe bei denen kein Problem. Die Gleitachsen sind leise und leichtgängig, die Axialrillenkugellager unten auch. Die sauschweren Teller der alten 9er drehen ewig nach.
    Zu den Laufgeräuschen kann ich sagen: Alles ok. Da rappelt nix.
    Dazu muss man sagen, klingen die auch noch richtig gut mit den entsprechenden Abnehmern und Nadeln. Mit einem M75 oder M95 als Dual-Klick oder mit einem AT-VM95E macht man erstmal nix falsch.



    Eine Frage der Vorlieben halt, wie oben geschrieben. E-Technik, Mechanik, Klassik, Moderne... aber die Faszination eines funktionierenden, 50Jahre alten, schweren und robusten Top-Wechslers, das kann für mich gerade kein anderer Dreher toppen.


    Was auch immer Du jetzt machst: Der Trend geht über die Zeit zu weiteren/anderen Drehern :D Aus Neugier oder Faszination oder dem Haben-wollen-Virus. In so fern brauchst Du Dich nicht absolut festzulegen.

    Liebe Grüße, Michael


    298767-ukraine-fahne-flagge-small-jpg


    Ich biete verschiedene Nachbau-Reibräder, TK12-Nachbauten, Hubstücke, Drehstücke, Stellachsen, VTA-Keile und -Spacersets, Tonarmauflagen...


    Ich finde es komisch, dass, was anderswo als Gag akzeptiert / veröffentlicht wird, hier ewig zerdiskutiert wird. :thumbdown: :thumbdown::thumbdown:

    Ich entferne doch auch keine Dinge / Menschen, die ich nicht verstehe. 8o Einfach mal stehen lassen, tolerant sein! Kann man lernen... Oder: Sollte man.

    Humor: Vielseitig, notwendig, verbindend. ES LEBE DER WITZEFRED!

  • Hallo Leute,


    vielen Dank für die angeregte Diskussion und die fundierten Meinungsäußerungen. Wenn ich jetzt Hänschen Rosenthal wäre, würde ich in die Luft hüpfen: "Spitze" :thumbup:


    Ich konstatiere dann mal für mich: Was die Qualität des Drehers angeht, macht es keinen Unterschied, ob ich mich am Ende für einen Wechsel oder Spieler entscheide. Da ich keine Bedarf für einen Wechselbetrieb habe (ich könnte es nicht übers Herz bringen, meine Scheiben auf einander fallen zu lassen :saint: geht die Tendenz eher in Richtung Einzelspieler. Insbesondere auch da dies mein erstes Revisionsprojekt sein wird: erst mal einfach halten :) auch wenn am Ende die Restauration eines 12xx "befiredigender" sein würde- Wahrscheinlich also erst mal einen 5xx mit Riemen und 1/2 Zoll System. Aber ich diagnostiziere bei mir auch gerade eine beginnende Dualitis ;) Wie Micha ( mickdry) gerne schließt: Ein Dual kommt selten allein 8)


    So: Stay tuned


    Heute morgen fiel mir noch ein, dass in meinem Elternhaus (das jetzt unser Ferienhaus ist) noch ein alter Dual (geerbt von meiner Schwester, mit dem ich vor meinem CS606 angefangen habe, Platten zu hören - ich schätze aus den 60er Jahren oder frühe 70er?) auf dem Dachboden stehen müsste. Wenn ich mich recht entsinne, ein eher kleines Model mit (Nußbaum?) Holzzarge. Da wir in 10 Tagen hinfahren, werde ich den mal inspizieren und mitnehmen. Dann wird der vielleicht mein erstes Bastelobjekt. 8o


    Einen schönen Donnerstag wünsche ich euch allen!


    Riko

    Dual CS704 / Technics SL-1500C -> Cambridge Audio Duo / Project Tube Box-> Onkyo TX-NR616 mit Grundig 210 Kugeln (Fronts), Dali Spektor 1 (Center, Rear)

    Dreher: Dual 601 / 621 / 1019 / 714q / Grundig PS-3000 / Saba PSP-250 / ELAC Miracord 50H-II

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  • Heute morgen fiel mir noch ein, dass in meinem Elternhaus (das jetzt unser Ferienhaus ist) noch ein alter Dual (geerbt von meiner Schwester, mit dem ich vor meinem CS606 angefangen habe, Platten zu hören - ich schätze aus den 60er Jahren oder frühe 70er?) auf dem Dachboden stehen müsste. Wenn ich mich recht entsinne, ein eher kleines Model mit (Nußbaum?) Holzzarge. Da wir in 10 Tagen hinfahren, werde ich den mal inspizieren und mitnehmen. Dann wird der vielleicht mein erstes Bastelobjekt. 8o


    Einen schönen Donnerstag wünsche ich euch allen!


    Riko

    ...das ist sicher eine gute idee...alles was bereits vorhanden ist, ist besser als dinge, die man erst besorgen muss ^^


    die kleinen dual sind jetzt auch nicht wirklich schlechter als die spitzenmodelle der jeweiligen zeit...zumindest sind die unterschiede kaum hörbar.


    ausserdem haben die duals eine ähnliche logik im aufbau, das heisst das basteln an einem gerät hilft dir auch beim nächsten...


    gutes gelingen
    romme

  • Ich konstatiere dann mal für mich: Was die Qualität des Drehers angeht, macht es keinen Unterschied, ob ich mich am Ende für einen Wechsel oder Spieler entscheide.

    Hallo,
    wie oben schon verschiedentlich angemerkt, ist bei Eingriff der Nadel das Tellerlager der verbleibende Unterschied. Da die Wechslerachse durch das Lager gesteckt werden muß, bleibt nur das Kugellager. Ohne Wechslerfunktion ist die Vielfalt und potentielle Qualität größer, siehe etwa Thorens, auch Lenco oder Motorachse bei Direkttrieblern (ich weiß jetzt auf Anhieb gar nicht, wie die Teller vom 510er oder 601er gelagert sind...). Das ist, wenn man die Wechselfunktion nicht nutzt, schon ein Argument, finde ich.


    Gruß, Ralf


  • Da ich keine Bedarf für einen Wechselbetrieb habe (ich könnte es nicht übers Herz bringen, meine Scheiben auf einander fallen zu lassen :saint: geht die Tendenz eher in Richtung Einzelspieler.

    zumindest bei singles muss man sich dabei keine Sorgen machen, da diese im Label dicker sind, daher berühren sie sich nur in der Mitte.

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