Einschätzung Dual CS 5000 als Upgrade + paar Fragen

  • Hallo an alle!


    Ich bin im hifi-forum.de auf dieses Board hingewiesen worden.


    Konkret geht es darum: ich plane nach 18 Jahren mit meinem ersten Plattenspieler (einem Wega 200PSS, mit Phasen in denen er kaum genutzt wurde) ein Upgrade. Nach viel Recherche bin ich immer wieder über die Meinung gestolpert, dass es klüger ist einen älteren guten Plattenspieler zu kaufen und evtl. zu überholen weil man da mehr fürs Geld bekommt als bei dem was man heutzutage neu kaufen kann (Kritikpunkte: niedrige Materialkosten, kurze Haltbarkeit, zu teuer für das dargebotene etc.)


    Bei Recherchen ist mir insbesaondere der Dual CS 5000 mit der Nussbaumzarge ins Auge gefallen. Dazu hätte ich gerne weiterhin einen Halbautomaten mit Endabschaltung. Vollautomaten mag ich nicht so, selbst den Tonarm absenken ist mir fürs Vinylfeeling wichtig.


    Bei einem Plattenspieler sind mir Optik, Wertigkeit und Haptik sehr wichtig und das bietet anscheinend der CS 5000. Wunderschönes Teil imo.



    Was mir doch etwas Sorgen bereitet sind die Meinungen (u.a. aus dem analog-forum.de) laut denen der CS 5000 über eine anfällige Elektronik verfügt für die es praktisch keine Ersatzteile gibt. Das könnte meinen Plan mir ein tolles Upgrade für die locker nächsten 15 Jahre zu kaufen scheitern lassen. Hier ist es mir im Hifi-Forum empfohlen worden hier nachzuhaken weil ich ich hier sicher fundierte Antworten zum Thema Haltbarkeit und Ersatzteile finde.


    Momentan liebäugle ich mit diesem Angebot:


    Dual CS 5000 Kleinanzeigen


    Aus erster Hand, sehr guter Zustand, frisch general überholt (gereinigt, geschmiert, neuer Antriebsriemen, neue Kondensatoren), auch wie ich ich es mir wünsche mit Cinch Buchsen versehen. Gemessen daran wie viel in der Regel für einen CS 5000 verlangt wird und, dass er frisch revidiert wurde, dem Zustand, dass es zwei Tonabnhemer dazu gibt (AT95E und wenig genutztes Ortofon OMB20) sowie, dass Versand inkl. ist scheint mir das ein fairer Preis zu sein. Der Verkäufer versichert den Plattenspieler gut und sicher zu verpacken. Aus Entfernungsgründen kommt nur Versand in Frage.


    Anscheinend sind die Preise für gute ältere Plattenspiel in den letzten Jahren auch massiv nach oben gegangen.


    Zum Thema Tonabnehmer: im hifi-forum wurde ich darauf hingewiesen, dass der OMB20 der Vorgänger des 2m Blue ist und deutlich höher einzuschätzen ist als der AT95E. Ich selbst habe noch wenig Erfahrungen mit Tonabnhemern sammeln können. Meinen Wega habe ich mit einem wohl unspektaluären Audio Technica VT-8 mit günstiger Ersatznadel betrieben und mit Project Phono Box MM als Phonovorverstärker. Klanglich auch für meine Ohren ausbaufähig aber nicht grottig. Insbesondere die Dynamik lässt etwas zu wünschen übrig. Überhaupt habe ich mich in den letzten Jahren eher im digitalen Bereich weiterentwickelt. Das soll sich jetzt ändern. Bevor ich mich für einen Tonabnhemer entscheide würde ich gerne da etwas mehr Erfahrungen sammeln. Hier geht es hauptsächlich um den Dreher.


    Vinyl hat aber einen eigenständigen tollen Klang, selbst mit meinem günstigen Setup. Am meisten konnte ich den Unterschied zu CD/Streaming bei Led Zeppelin hören (konkret: die "IV"). Da ist einfach (blumig ausgrdrückt) ein Groove da der beim digitalen nicht wahrnhembar ist. Sorry für die wohl etwas unqualifizierte Ausdruckweise.


    Eine Frage hätte ich noch:


    Wie steht ihr zu dem Thema: Digitalisierung des Vinylsignals in der Kette?


    Manche sollen Wert auf eine rein analoge Signalverarbeitung legen, viele sagen aber auch, dass man bei der Qualität der heutigen Wandler eh keinen Unterschied hört.


    Da neben dem Plattenspielerupgrade auch ein Lautsprecherupgrade geplant ist und es aktive Monitore werden sollen, stelle ich mir die Frage ob ich darauf achten soll, dass die analogen Eingansignale bei den Lautsprechern auch analog verarbeitet werden. Oder ist es völlig übertrieben sich da überhaupt Gedanken zu machen? Es gibt ja viele aktive Boxen mit DSPs, digitalen Weichen und/oder digitalen Verstärkern. Ich nutze ein Desktopsystem mit momentan (imo mittelmäßigen) Presonus Eris E5XT Monitoren.



    Ich bin für alle Antworten sehr dankbar :)

  • Meiner Meinung nach - und ich habe auch einen CS-5000 - ist man mit einem gut gewarteten 1219, 701, 721 o.ä. besser dran. Am 1219 kann beispielsweise wenig kaputt gehen - bis auf den Mode-Selector. (Höhenverstellung der Tonarmbasis von Single auf Wechslerbetrieb)
    Der ist aber einigermaßen einfach zu reparieren bzw. sollte bei einem überholten Gerät mit beachtet worden sein.

    Der 5000er kann manchmal zickig sein, mir hat der einige Nerven gekostet, bis ich den Motor ruhig bekommen habe. Besser gesagt, die lockeren Spulen befestigt habe.

    Sicher - schickes Gerät, aber den direkten Mehrwert gegenüber meinem 721 konnte ich bisher nicht ausmachen.

    Zum Thema Tonabnehmer kann ich keine Empfehlung geben - bei mir läuft ein Goldring Eroica MC am 5000er, ein Audio-Technica F7 am 721 und ein Shure M95 am 1219. Bin mit allen Systemen hoch zufrieden.


    Wie steht ihr zu dem Thema: Digitalisierung des Vinylsignals in der Kette?


    Kann ich mich nicht äußern, ich habe "klassische" Anlagen über Kabel, eine Digitalisierung sah ich bisher als nicht notwendig an.

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Danke für die Antwort.


    Der CS 500 spricht mich von der Optik her deutlich mehr an als die von dir gennaten Modelle. Irgendwie bin jetzt bisschen fixiert auf den. Muss ich mir gut überlegen.


    Eine Alternative die mir auch ganz gut gefällt (aber nicht ganz so gut wie der CS 5000) wäre der Thorens TD 320 (wenn es ok ist den hier zu erwähnen). Lau analog-forum.de sind die Thorense weniger zickig und leichter zu repairieren. Manche haben in demtsprechenden Thread diesem Forum aber auch vorgeworfen ziemlich Thorens-Fanboy lastig zu sein. Ich selbst habe dort keinen extra Thread aufgemacht.


    Da es aber einen Dual-Forum ist: stimmt es, dass Ersatzteile für die cs 5000 Elektronik gar nicht mehr erhältlich sind?

  • Original-Teile werden eher schwer zu bekommen sein, aber für manchen IC gibt es auch heute noch Ersatztypen mit ähnlichen Werten, nur ob die Qualitativ immer tauglich sind...

    MfG
    Stefan


    CT 19 NB, CV 121 NB (schwarze Front), C 919 S, CK 6 NB 1209 M71/M91 (im Wechsel), CS 741 Q (Anthrazith) MCC-120, CS 601 NB M20E, 1228 in WEGA 3231 Grado XG

  • wäre der Thorens TD 320 (wenn es ok ist den hier zu erwähnen

    Natürlich, die Dogmatiker sitzen in anderen Foren ;)

    Thorens hat mich nie angesprochen, warum auch immer. Sicher sind das gute Geräte - warum nicht?

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • wäre der Thorens TD 320

    Der hat zumindest nicht soviel Elektronik drin und ist auch grundsolide.

    Beim CS5000 kann jetzt auch nicht soviel kaputt gehen. Man sollte aber auf jeden Fall die großen Netzteilelkos tauschen. Wenn die durchschlagen und ggf. der Microchip was abbekommt hat man ein Problem.


    Probleme mit Ersatzteilen hat man natürlich gerne mal. Bedenke, auch der CS 5000 ist über 30 Jahre alt. Wenn es Dir darauf ankommt die nächsten Jahre garantiert abgesichert zu sein, dann schau Dir mal den aktuellen CS 618Q an. Dual gibt 5 Jahre Garantie, das ist ein tolles Gerät, ich habe mir den letztes Jahr selbst gekauft und zwischen meine Oldies gestellt. Seitdem läuft eigentlich hauptsächlich nur noch der. Es gäbe dann noch den 518, der hat Riemenantrieb ist dafür aber auch günstiger in der Anschaffung.

    VG

    Kai








  • tpl1011: Der CS 518 spricht mich zumindest optisch auch an (in der Walnuss Variante). Der CS618q wäre über den aktuellen Budget.


    Was mich noch etwas vom CS 518 abhält: ich möchte mir die Möglichkeit offen halten in Zukunft mit verschiedenen Phonovorstufen zu experimentieren. Bezüglich Plattenspielern mit eingebauten abschaltbaren Vorstufen habe ich mehrmals gelesen, dass das suboptimal ist weil die eingebaute Vorstufe elektrisch noch irgendwie den Signalweg beinflusst und sich das negativ auswirken kann wenn die abschaltet und ein externe Vorstufe vewendet. Dazu würden mich Meinungen auch sehr interessieren. Auch habe ich in einem Testbericht gelesen, dass die verbaute Vorstufe von CS 518 nicht so gut ist.


    Am sonsten sind die CS 518 und 618 Q sehr schöne Geräte (in der Walnussvariante, die schwarzen gefallen mir nicht).


    Zitat

    Man sollte aber auf jeden Fall die großen Netzteilelkos tauschen. Wenn die durchschlagen und ggf. der Microchip was abbekommt hat man ein Problem.

    Wenn ich das richtig sehe sind das eben die, die in dem von mir oben verlinkten Angebot gegen leistungsfähigere ausgetauscht wurden. Damit scheint das mir ein gutes

    Angebot für einen komplett für die nächsten Jahre revidierten CS 5000 zu sein. Ja, natürlich kann man das auch selbst machen. Aber wenn es schon gemacht ist, warum nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Nathanael ()

  • Zitat von Nathanael

    Wie steht ihr zu dem Thema: Digitalisierung des Vinylsignals in der Kette?


    Meine Meinung:

    geht gar nicht.

    Ich lege großen Wert auf eine analoge Kette zum Musikhören, obwohl es ja digitale Zuspieler gibt wie CD, DAB etc., damit muss man leben.

    Aber DSP im Vorverstärker oder digitale Endstufen gehören für mich in eine Heimkino Anlage und nicht ins Musikzimmer. Daher habe ich beides, Heimkino und Stereoanlage.


    Viele Grüße


    Hajo

  • Ah ja, das ist natürlich super cool. Eine Heimkinoanlage (für mich wäre die auch noch zusätzlich fürs Gaming) und ein seperater Musikraum. Das hätte ich auch gerne, einen eigenen Musiktempel, nur fürs lauschen ganze ohne Video etc.


    Zitat

    Ich lege großen Wert auf eine analoge Kette zum Musikhören, obwohl es ja digitale Zuspieler gibt wie CD, DAB etc., damit muss man leben.

    Ja klar, das ist auch ok. Nur wenn es Vinyl und eben nicht CD oder Streaming (ohne das ich u.a. zum stöbern und finden neuer Musik nicht mehr will) ist, dann rein Analog.


    Würdest du dir auch zumuten in einem Blindtest den Unterschied zwischen einer rein analogen Anlage und der gleichen mit zusätzlicher ADC/DAC Wandlung (die möglichst nichts am Sound verändert und so tranparent sein soll wie möglich) rauszuhören?


    Selbst wenn es am Ende nur ein Ideal sein sollte, ist es irgendwie ein schönes Ideal.


    Was neue Lautsprecher angeht habe ich aktuell u.a. die Audioengine HD6 im Auge weil die eben (neben den für die digitalen Eingänge verbauten Wandler) das Signal von den analogen Eingängen rein analog verarbeiten. Bei Adam Artist 5 (bisschen älter, der Studiobruder hat mir ziemlich gut gefallen) muss ich das noch rausfinden. Wahrscheinlich sowieso nicht die Lautsprecherklasse die hier so mancher hat.

  • Ich habe Erfahrungen mit zwei 5000ern, einem 750-1 und dem Golden One (letztere bekanntlich eng mit dem 5000 verwandt).

    Das Fazit fällt eindeutig positiv aus - alle laufen bzw. liefen (einen 5000 und den 750-1 habe inzwischen weitergereicht) absolut einwandfrei. Verglichen mit 701 und 721, die oben genannt wurden, sind diese späten Duals relativ einfach aufgebaut, - aber mMn mit gutem technischen Ansatz umgesetzt. Ich sehe da keine weltbewegenden Problemstellen. Ein guter Riemen wie der von Dualfred ist Pflicht. Ansonsten auf gepflegten Zustand achten. Der Preis im verlinkten Angebot ist in meinen Augen überzogen.


    Der Tonarm von 5000 und Co. ist wirklich gut und kann hochwertige TAs führen. Am jetzigen 5000 läuft bei mir ein Yamaha MC 9 und am GO das geniale Audio Technica OC7. :thumbup: :)

    Grüße


    Wolfgang



    "Vergiss nicht glücklich zu sein!" :)

  • Ich fürchte, für solche Experimente sind meine Ohren nicht meht gut genug.

    Bestimmt gibt es inzwischen sehr gute AD / DA Wandler bei denen man bei sehr leisen Passagen kein Bitgekruschel hört und die bei gleicher Einstellung nicht übersteuern, wenn es denn mal lauter wird.

    Das hört man nicht bei einem Blindtest, sondern man bemerkt es zu Hause wenn alles gut sein sollte, die Musik aber irgendwie "kratzt".

    Bei einer analogen Anlage rauscht es nur leicht, wenn der Ton zu leise wird.

    Ich kann mir zwar Situationen vorstellen, wo eine Digitalisierung Vorteile bringt, aber im Allgemeinen sehe ich keinen Sinn darin.


    Gruß

    Hajo

  • Ich kann nur was zum Thema digital sagen:

    Bei mir hängt der Dreher an einem Sonos Amp, da ich das Vinyl auch in andere Räume Streamer.

    Der hat bekanntlich einen AD Wandler drin, auch wenn am Ende passive Lautsprecher dran hängen.

    Ich habe keinen Vergleich zu rein analogen Anlagen, bin aber höchst zufrieden mit dem Klang! Am Ende macht die Qualität der Lautsprecher wahrscheinlich deutlich mehr aus als das Thema analog bzw. digital...


    Grüße und viel Erfolg bei deiner Entscheidung! Der CS5000 ist für mich der schönste alte Dual. Da ich aber Vollautomat-Fan bin habe ich mich bisher zurück gehalten :)


    Marcel

  • Bezüglich Plattenspielern mit eingebauten abschaltbaren Vorstufen habe ich mehrmals gelesen, dass das suboptimal ist weil die eingebaute Vorstufe elektrisch noch irgendwie den Signalweg beinflusst und sich das negativ auswirken kann wenn die abschaltet und ein externe Vorstufe vewendet. Dazu würden mich Meinungen auch sehr interessieren. Auch habe ich in einem Testbericht gelesen, dass die verbaute Vorstufe von CS 518 nicht so gut ist.

    Ich habe keine Ahnung wer sowas immer verzapft und wer das dann nachplappert, aber beim 618 ist ein Umschalter drin, wenn die Verbindung bei "Aus" getrennt ist, was soll da noch beeinflussen? Ich nutze regelmäßig beide Möglichkeiten und bemerke da keine Probleme. Ich gehe mal davon aus, dass die Vorstufe beim 518 und 618 identisch sind und schlecht ist die nun wirklich nicht.

  • ...ich würde dir zumindest nicht abraten einen cs 5000 zu kaufen...der hat einen sehr guten antrieb und der tonarm ist ebenfalls ausgezeichnet...schwachstellen sind die cinchstecker, headshell/tonarm übergang, motor kann auch mal lauter sein...


    wenn du das potenzial des drehers ausschöpfen möchtest, brauchst einen guten tonabnehmer, der auch noch geld kostet...wenn du das zu den 500 dazurechnest, wirds eng im vergleich zu neuen :/ ...wobei viele neue dreher auch mit günstigen tonabnehmern ausgeliefert werden.


    romme

  • Hallo Nathanael und herzlich willkommen hier.


    Der CS 5000 ist ein wunderschöner Plattenspieler (ich habe meinen in der Holzzarge 1990 neu gekauft und musste damals das Vorführgerät nehmen, da es ihn nur noch in schwarz gab), wie oben schon geschrieben, der Tonarm ist klasse, die Variantie mit dem Holzfurnier finde ich persönlich viel schöner als die schnöde schwarze Folierung (da gibt es manchmal an den Klebestellen auch Schwund über die Jahre und es entsteht ein Spalt, durch den man das MDF Material darunter sehen kann).


    Zu seiner Zeit (1985 - 1990) war der CS 5000, wie viele andere Dreher damals, von Plastik nicht verschont. So ist die Tonarmabdeckung aus Kunststoff, die Bedienknöpfe, das komplette Chassis untendrunter (mit einer Metallplatte zur Beschwerung).


    Ich habe meinen 2021 aus der Versenkung geholt und optisch und elektronisch für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht. Zuvor lief er auch, jedoch sah er nach vielen Jahren täglicher Nutzung nicht mehr so schön aus.


    Solltest Du den CS 5000 kaufen, dann wäre es angebracht das AT-System gegen etwas hochwertigers zu tauschen. Ich persönlich bin mit dem originalen Ortofon OMB20 sehr zufrieden, aber da geht noch viel mehr. Das Budget solltest Du auch mit einplanen.


    Das Versandrisiko ist nicht zu unterschätzen, so ein Dreher muss sehr gut verpackt werden damit da nichts passiert.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

    Einmal editiert, zuletzt von andré ()

  • 1980 war angeblich das Jahr, in dem weltweit sowohl die meisten Platten wie auch die meisten HiFi Plattenspieler verkauft worden sein sollen. Zu der Zeit hat es sich wegen der Stückzahlen rentiert, ein technisches Niveau preiswert großindustriell herzustellen, das man heute in teuren Manufaktur Drehern nicht mehr findet. Von Dual fallen in diese Ära der 721 und der 731, ich denke, die waren technisch das beste, was Dual je gebaut hat.


    Der CS5000 hat schon mehr diese moderne Holzbrett Optik, ist aber schon kein echter Dual mehr, sondern je nach Baujahr ein Thomson/Schneider Derivat. Er ist zweifelsfrei ein guter Plattenspieler, stellt man ihn aber neben die Dual Spitzenmodelle früherer Zeiten, dann wirkt er selbst neben dem Plastikdreher 741 wie eine Laubsägearbeit mit eingebauten Plattenspieler Artefakten. Und der prozessorgesteuerte Riemenantrieb ist störanfällig und beantwortet Fragen, die keiner gestellt hat.


    Ob alt oder neu, das ist erstmal eine Grundsatzfrage, die hier schon oft diskutiert wurde. Was ich aber auf jeden Fall tun würde, ist mich klar für alt oder neu zu entscheiden - der größte Nachteil des CS5000 ist meines Erachtens, dass er weder das eine noch das andere ist - er verbindet geradezu exemplarisch die Probleme eines alten Gerätes mit den Nachteilen neuer Geräte. Ich wollte mir vor einigen Monaten einen CS5000 kaufen, als passende Ergänzung zum CV440 Turm, ich habe es nach der Besichtigung mehrerer Exemplare nicht fertiggebracht, mehrere 100 Euro für ein Gerät auszugeben, das im Vergleich zu den Duals bis etwa 1982 eine - sorry - ludige Klapperkiste ist.


    Und unabhängig davon, welchen Plattenspieler Du am Ende nimmst - such Dir ein Exemplar in erreichbarer Nähe und hole ihn persönlich ab. Es ist eine sehr viel spaßigere Beschäftigung, eine Autofahrt zu machen und evtl. noch einen netten Hobbykollegen zu treffen, als sich mit einem beim Transport zerdepperten Gerät rumärgern zu müssen, oder einer "Revision", die sich nach dem Auspacken als "Kaputtreparatur" entpuppt.


    Zum System - das Gebastel mit verschiedenen Tonabnehmern ist eine Mode, die eigentlich erst zum Ende der Plattenspieler Ära so richtig modern wurde. Davor waren Duals immer ab Werk mit einem angemessen guten Tonabnehmer bestückt, und nicht wenige kehren nach einigen teuren Abtaster-Experimenten wieder zur Originalbestückung zurück. Wenn Du Dich für einen alten Dual entscheiden solltest, also einen bis zum 741, dann solltest Du auf jeden Fall mit dem Tonabnehmer anfangen, der ab Werk verbaut war, und damit erstmal hören. Es hätten nicht so viele Dual Besitzer den originalen Tonabnehmer lebenslang dringelassen, wenn er nichts getaugt hätte. Was Du in Zusammenhang mit dem Tonabnehmer auch noch beachten musst - ab der Generation 731 hat Dual zwei spezielle Tonabnehmer Befestigungen eingeführt, zuerst ULM, später TKS. In die Generationen davor kann man ohne Probleme 1/2" Tonabnehmer einbauen, in die ULM/TKS Geräte aber nur mit Adaptern und ggf. Zusatzgewichten. Und als die TKS Zeit vorbei war, war auch Dual als eigenständiges Unternehmen Geschichte. 704 oder 721 sind eigentlich die beste Empfehlung, wenn Du mit Tonabnehmern basteln willst, denn das waren die einzigen Duals, die sowohl 1/2" Aufnahme wie auch einen stufenlos höhenverstellbaren Tonarm hatten.


    Gruß Frank

  • Und unabhängig davon, welchen Plattenspieler Du am Ende nimmst - such Dir ein Exemplar in erreichbarer Nähe und hole ihn persönlich ab. Es ist eine sehr viel spaßigere Beschäftigung, eine Autofahrt zu machen und evtl. noch einen netten Hobbykollegen zu treffen, als sich mit einem beim Transport zerdepperten Gerät rumärgern zu müssen, oder einer "Revision", die sich nach dem Auspacken als "Kaputtreparatur" entpuppt.

    Hier stimme ich dir voll zu, der Rest des Kommentars ist natürlich dem eigenen Geschmack und den eigenen Ohren geschuldet, da braucht man nicht drüber streiten 8) :thumbup:

  • ...quatsch :)


    romme

  • Hallo,


    naja, ich hab nen 750er weil der doch WAF hat und meine Frau (und auch ich) damit "leben" kann.


    Die Dreher sehen optisch halt gut aus - und erfüllen technisch problemlos die Erwartungen.

    Die "Kleinigkeiten" sind meist immer das Gleiche: verstelle Lichtschranken die für Gleichlauf und Endabschaltung verwendet werden.


    Sonst sind es gute Gesellen, wenn Geräte gepflegt sind (meiner war von einem Boardmitglied) sind das alles wirklich Kleinigkeiten. Man kennt leider nicht die inzwischen auch über

    30 Jahre Geschichte der Geräte.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • klar ist das alles Geschmackssache - ich habe ja oben geschrieben, dass ich den CS5000 insgesamt trotzdem für einen guten Plattenspieler halte. Was mir am CS5000 nicht gefällt, ist, dass man hier klar erkennt, dass es mehr in Richtung Prozzo Prozzo bei gleichzeitiger Vereinfachung der Technik geht. Das läuft für mich genau dem zuwider, was ich an Dual so schätze - Geräte, die im Detail ausgefeilt konstruiert und hochwertig sind, die aber "den Pelz nach innen tragen". Der CS5000 ist sozusagen der Urvater der Prozzo Plattenspieler mit Dual Logo, das Gerät hat am Ende im Golden One und Golden Stone seinen peinlichen Höhepunkt gefunden, da hat man dann auch noch wie beim "Standardmodell" CS750 die optisch ansprechenden Bedienpaneele weggespart und durch einen klobigen Drehknopf ersetzt.


    Ich hatte mir neulich mehrere schwarze CS5000 angesehen, im Gegensatz zu den hölzernen Modellen hat man es hier offenbar nicht mal fertiggebracht, in den Fugen zwischen Randleisten und "Hauptbrett" das rohe Holz angemessen zu verstecken. Natürlich war die Prozzo Strategie aus geschäftlicher Sicht richtig, was man u.a. daran erkennt, dass der CS5000 und alle seine Ableger bis heute deutlich teurer gehandelt werden als die technisch viel besseren aber simpler anmutenden Vorgänger, schade finde ich es trotzdem. Ich wollte mir die Anlage mit dem CV/CT440, dem CD40, einem passenden Tapedeck, den Boxen CL X10 und dem CS5000 als Abschluss des Themas Dual ins Regal stellen, aber ich konnte mich noch nicht dazu aufraffen, die Geräte in Angriff zu nehmen. Die letzten in der Wechselphase entstandenen "SM" Komponenten haben noch eine Ausstrahlung, die Spaß macht, der ist bei der neuen Gerätegeneration um den CS5000 komplett verflogen.


    Gruß Frank


    ...quatsch :)


    romme

    Quatsch ? :/

    Einmal editiert, zuletzt von nick_riviera () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von nick_riviera mit diesem Beitrag zusammengefügt.

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