Aus relativ weichem Kunststoffmaterial habe ich mir nun einen Ersatz für die besagte Kunststoffzunge gebastelt. Dabei musste ich erstmal die Grundplatte herstellen und einpassen. Aufgrund der Enge und der Tatsache, dass das neue Teil befestigt werden muss, habe ich mich für eine Befestigung an der kleinen Kunststofffläche entschieden.
Nach einigen Versuchen sieht das fertig gebaute Teil so aus:
Der obere "Nupsi" hindert später den Tonarm daran, wieder in Richtung Platte zurückzugehen und sorgt auch dafür, dass der Ausschalter weiterhin gedrückt wird. Der ursprüngliche Plan sah vor, das Teil mit Superkleber einzukleben - das hat leider nicht funktioniert, da die Klebung unter Belastung nicht gehalten hat.
Darauf hin habe ich die grauen Zellen angestrengt und bin zu dem Schluß gekommen, dass ich die Verbindung mit einer Schraube verstärken könnte. Also nach einem Tütchen mit modernen Mini-Schräubchen gesucht - das blieb allerdings verschwunden. Somit im Werkzeugkasten nach kleinen Schrauben geschaut, eine ausgewählt und diese mit dem Dremel gekürzt (sie soll ja nicht auf der anderen Seite wieder rauskommen). Dann ein klein wenig vorgebohrt, die Schraube angesetzt, mit dem Lötkolben und einer feinen Spitze erhitzt und die Schraube reingedreht. Hält, passt und wackelt nicht. 
Hier im Bild auch sehr schön zu sehen ist der Schalter, das schwarze Kunstoffteil wird mit dem Tonarm mitbewegt. Rastet der Tonarm nun in der Halterung ein, drückt das schwarze Teil den winzigen weißen Knopf rein und der Motor schaltet aus. Wird der Tonarm wieder Richtung Teller bewegt, löst das schwarze Kunststoffteil sich und der Motor dreht wieder.
Feder wieder einhängen, das schwarze Kabel wieder an die Druckfeder am Batteriefach anlöten, die Platine wieder einsetzen und das Schräubchen nicht vergessen. Dann alles wieder zusammenbauen und mit den 6 Schrauben auf der Unterseite das Gerät wieder zuschrauben.
Ausprobieren ist angesagt, jo - läuft gut.
Hier kann man den Nupsi ganz gut sehen, der Tonarm wird in seiner Position gehalten und der Ofen ist aus. 
Hier spielt der Nordmende gerade eine Platte ab, das eingebaute Teil ist gut sichtbar. Die schwarze Farbe (war ja auch nur Edding) hat sich sofort wieder abgerieben. Egal, Hauptsache es funktioniert. 
Der Nordmende hat mich seit mindestens 15 Jahren auf Plattenbörsen und Flohmärkte begleitet. Für den Transport hatte ich mir aus Pappe einen passenden Karton gebaut, da wurde der Dreher an dem Gurt nach Oben herausgezogen. Über die Jahre hat der Transport und auch das rein-raus in den Karton Spuren hinterlassen. Die silberne Farbe ist leider nur aufgesprüht und nun an einigen Stellen abgerieben, auch hat der rauchglasfarbige Deckel und die Beschriftung etwas gelitten. Zumindest den Deckel habe ich noch etwas poliert (um die Schrift herum), für das Gehäuse müsste alles zerlegt werden um die Teile neu zu lackieren. Das werde ich allerdings nicht tun.
Je nach Licht sieht es jetzt zumindest ein wenig besser aus. 
Gleich geht es weiter...