jaja, so ist das mit der Sentimentalität. Ich habe vor einigen Jahren auch mal für eine Siemens Musiktruhe 350 Euro bezahlt und bin bis nach Bayern gefahren, obwohl an der nix besonderes war, und die ich normalerweise nicht für 50 Euro mitgenommen hätte. Ich wollte aber die Truhe meiner Eltern zuhause haben. Diese Truhe hat mich schon als Kleinkind auf Audiotechnik geprägt, ihr Innenleben wurde später zu meiner ersten "Stereoanlage", und das Radio ist dann später bei dem Versuch gestorben, durch eine höhere Anodenspannung mehr Watt aus den armen ECL82 Endröhren rauszupressen. Ich beruhige mich immer damit, dass die damals gewonnenen Erkenntnisse in Folge mehr Geräte gerettet haben, als ich in der Anfangszeit zerstört habe, den Mondpreis für die Truhe sehe ich als späte Abbitte
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aheimken - Zur Suche kann ich zwei Tipps geben - a) Suche nicht gezielt nach einem voll funktionsfähigen und/oder revidierten Exemplar, sondern eher nach einem, das bis zum Ende im Wohnzimmer verbracht hat, an dem noch alle Zierteile dran und intakt sind, und an dem noch niemand rumgebastelt hat. Technisch ist die HS152 kein Hexenwerk, die Teileversorgung ist auch verhältnismäßig gut, und wenn Du selber nicht reparieren kannst, gibt es hier sicher Hilfe. Die HS 152 ist im günstigsten Fall gut 40 Jahre alt, mir ist beim Kauf noch kein Gerät dieser Altersklasse begegnet, das wirklich einwandfrei funktioniert hat. Meist sind es kleine Macken, die sich relativ leicht beseitigen lassen, es sei denn, jemand ohne Ahnung hat vorher dran rumgeschraubt oder rumgeölt, um eine Kellerleiche als "revidiert" vergolden zu können. Bei solchen Geräten braucht es manchmal mehrere Tage, um überhaupt einen Zustand herzustellen, von dem aus man mit der eigentlichen Reparatur anfangen kann.
Und b) Was sich auch lohnen kann, ist, nicht nur im Netz zu suchen, sondern z.B. mal ganz altmodisch eine Suche im Stadtspiegel zu schalten. Du glaubst nicht, wie viele ältere Leute noch "analog" leben, und gerade hier findet man oft die besten Sachen - Geräte, die irgendwann defekt waren, die aber trotzdem im Wohnzimmer stehen geblieben sind, wo die Originalpapiere noch in der Schublade liegen, und wo sich der Besitzer freut, dass sein Gerät in gute Hände kommt. Drei wohnzimmergepflegte Kisten sind in den letzten 12 Monaten auf diese Weise meine geworden - zu Preisen, wo dem gemeinen Ebay Käufer die Tränen kommen würden. Die meisten Geräte sind in Wirklichkeit nicht so selten, wie es Kleinanzeigen und Ebay scheinen lassen. Es ist vielmehr so, dass die zunehmende Regulierung den Verkauf über diese Plattformen immer unattraktiver macht, und wenn mal was auftaucht, sieht es die ganze Welt, redet darüber und treibt die Nachfrage. Früher habe ich ein Fotoalbum mit zum Trödel geschleppt, mit Fotos, was ich anzubieten habe und was ich suche. Darüber sind auch gute Kontakte entstanden, und irgendwann waren dann auf Antik Trödelmärkten die Parkplätze interessanter als der Markt selber.
Gruß Frank.