Tonarmkabel nach nun 45 Jahren?

  • Hallo mein 604 ist nun 45 Jahre alt. Wegen dem Stiftkontakt(dauer)Problem habe ich vor Jahren schon die Kabel des TK (zum TA, mit den Steckschuhen) direkt an die Kontaktplatte angelötet. Das funktioniert super. Beim letzten Systemwechsel löste sich nun das rote Käbelchen zwischen TA und Platte, beim Wiederanlöten an die Platte habe ich das Tonarmkabel das aus dem Rohr kommt mal genauer gecheckt, es ist mE sehr steif, tw. brüchig, verfärbt (keine Raucherbude!!!). Irgendwie klebrig...Ausserdem sind die Lötpunkte an der Kontaktplatte auch schon etwas "grau" und stumpf.


    Ist das Einziehen eines neuen Tonarmkabels (ohne diese Kontaktplatte) mit Kabelschuhen direkt an den TA und dann als direkte Leitung zu den Kurzschliesser Lötpunkten machbar, ohne Vorübung? Was wäre ein sinnvolles Kabel, ein gutes Nachrüstkabel, Voodoo ist mir zu teuer. Silber scheint verbreitet, ein Kabelsatz für so 40€? TA ist bei mir das Denon DL 110, falls das eine Rolle spielt.


    Das könnte doch nach der Zeit und den feinen Käbelchen Sinn machen - oder?


    Gruss Markus

    Grüsse Markus

  • Hi Markus !

    Ist das Einziehen eines neuen Tonarmkabels (ohne diese Kontaktplatte) mit Kabelschuhen direkt an den TA und dann als direkte Leitung zu den Kurzschliesser Lötpunkten machbar, ohne Vorübung?

    Man kann das tun, wenn man bereit ist, auf die TK-Wechselmöglichkeit zu verzichten.

    Dazu lötet man das innere Ende des neuen Kabels an das Kopf-Ende des alten Kabels an und zieht es nach hinten / unten durch den Arm und die Armlagerung.


    Ein Problem gibt es:

    Das neue Kabel sollte fünf Leiter haben und der schwarze Masseleiter sollte oben am Tonkopf mindestens mit der Schirmplatte oberhalb des TK im Armkopf und an dem kleinen "Patchwire" verbunden sein, was die Verbindung zum Armrohr herstellt. Das wird normalerweise von dem mittleren der fünf vertikalen Kontaktreihen besorgt. Dann hat man eine durchgehende Schirmung und keine Brumm-Probleme. Die vier anderen Kabel werden dann am Kopf-Ende des neuen Kabels mit den kleinen Kabelschuhen direkt am Tonabnehmer aufgesteckt.


    Du mußt Dich aber darauf gefaßt machen, daß die Hardcore-Dualisten dann rumschreien und Dich mit alten Kurvenrädern und Gegengewichten bewerfen. "Sowas macht man nicht ... !"


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Man kann das tun, wenn man bereit ist, auf die TK-Wechselmöglichkeit zu verzichten.

    Ne,

    man kann das Plättchen drin lassen. Das neue Kabel geht am Plättchen vorbei, und die TKs befreit man

    von ihren Strippen. So ergibt sich eine Direktverkabelung und dennoch kann man Systeme wechseln.

    Natürlich nur, wenn man nur den einen Dreher hat, der so hergerichtet ist.

    Grüße... Lutz alias Lu

    >>>Umarmungen am Tag<<<

    4x zum Überleben

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    12x zum innerlichem Wachsen



  • Ah ok - das hört sich machbar an.


    Hups, gilt ein neues Tomarmkabel als Frevel bei den Puristen?


    Ist so ein ermüdetes Kabel denn bei alten Spielern bekannt, oder überschätze ich die Sache und die halten trotzdem ewig?

    Grüsse Markus

  • es ist mE sehr steif, tw. brüchig, verfärbt (keine Raucherbude!!!). Irgendwie klebrig...Ausserdem sind die Lötpunkte an der Kontaktplatte auch schon etwas "grau" und stumpf.

    Das Problem hatte ich bei meinen zahlreichen Drehern noch nie. Ich musste auch noch nie an der Kontaktplatte nachlöten. Das scheint aus meiner Sicht ein Einzelfall zu sein. Außer an den Drehern, die von ihren Vorbesitzern massakriert wurden, ist noch an allen der originale Kabelsatz in Betrieb. Ich hatte schon mal einen 701 mit Klingeldraht als Tonleitung, aber das ist eine andere Geschichte.


    Gruss

    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hi !

    Hups, gilt ein neues Tomarmkabel als Frevel bei den Puristen?

    Im Normalfall nicht.


    Alles im Leben hat begrenzte Lebensdauer und mangelnde Feinmotorik bei Reparatur-Arbeiten führt ab und an dazu, daß es auch mal neue Arm-Innenkabel braucht. Das ist eben so.


    Aber die Hardcore-Dualisten meutern, wenn man den Wechsel-TK stillegt und da eine Direktverkabelung einzieht. Gibt es normalerweise keinen Grund dafür - genausowenig wie bei einem SME-kompatiblen Armkopf. Bei sauberen Pins, richtiger Positionierung der Armplatte und heilen Kabeln funktioniert der Krempel jahrzehntelang. (Mit gelegentlichen Brumm-Abenteuern, wenn die Kontaktstreifen Plaque angesetzt haben, aber das ist ein gängiges, bekanntes und leicht behebbares Problem.)


    Ehrlich gesagt, habe ich auch noch nie erlebt, daß bei einem Fünfleiter-Gerät, wie dem 604 die Armkabel gammelig werden.

    Bei den Vierleitern und den alten Miniatur-Koaxkabeln wie den 10xx oder den 121x kann es passieren, daß der relativ hohe Silbergehalt des Außenleiters durch Luftfeuchtigkeit oxydiert und schwarze oder grüne Stellen im Kabel massiven Befall verraten. Dann sind auch die Widerstandswerte vorne nach hinten gemessen deutlich höher (>10 Ohm). Das Vierleiterkabel erlaubt auch keine RCA-gerechte Trennung der Signal- und Gehäuse-(Schirm) Massen, da die Schirmung und das Chassis im Armkopf fest mit der Masse vom rechten Kanal verbunden sind. Da könnte man schon mal überlegen, neue Armkabel einzuziehen. Habe ich auch selber schon gemacht - aber ich habe nicht auf die Wechselmöglichkeit beim TK verzichtet, sondern die Kabel wie gewohnt an der Kontaktplatte angeschlossen. Zuletzt bei einem 1218, der komplett auf RCA-Verkabelung umgebaut werden sollte. Also Cinchstecker und separates "Lakritzkabel" für die Gehäusemasse. Was technisch Blödsinn ist, aber vom Auftraggeber so gewünscht wurde. Bitteschön. Dann eben.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin.

    Ich hab das mal am 621 gemacht.... Die Kabel direkt am Tonabnehmer verdrahtet.. Vieleicht hilft es weiter. Siehe hier...


    Gruß Carsten

  • Ich hätte den TK gerne mit den Pins behalten, da ich jedoch die ersten drei jahrzehnte regelmäßig (!) Kanalausfälle und Brumm hatte und dann den TK einmal lösen/fixieren, reinigen, mit Q-Tips/Alk. fummeln musste, habe ich irgenwann "mit nem Hals" direkt verkabelt.


    Wenn ich dem Pin-System trauen würde, täte ich rückbauen. Vielleicht besser so, sonst würde ich wohl mit versch. TKs/TAs rumexperimentieren und evtl. zuviel in TAs investieren..das ist ja auch eine schöne "Spielwiese" ..Ich verschiebe die Verkabelung, so lange es noch läuft und klingt. Mein TA ist ok, das ist genug!


    Wie immer Danke für eure Thoughts und Meinungen :)

    Grüsse Markus

  • ....das ist zweifelslos so. Im Prinzip sind die Duals von früher heute ein wohl gehütetes HiFi Geheimnis. :saint: oder auch Kennersache 8)

    Grüsse Markus

  • Solange das alte Tonarmkabel noch seine Isolierung beibehalten hat und es auch nicht (ab)gebrochen ist gibt es von der technischen Seite (= Leitfähigkeit + evtl. parasit. Kapazität) keinen Grund dort irgendetwas zu erneuern ... außer man hat Langeweile ;)


    Viele Grüße und einen guten Rutsch wünscht

    Marcus

  • Ich hab aber noch ne' frage zu den Tonarmkabeln. Wo bekommt man die her? Die sind ja extrem dünn so das sie wenn angelötet noch hinter die Kontaktplatte passen müssen.

  • Ich hab aber noch ne' frage zu den Tonarmkabeln. Wo bekommt man die her?

    Gib doch einfach mal bei Tante Google in der Suche "Tonarminnenkabel" ein
    Ich persönlich verarbeite u.A., Kupferlackdraht.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    Einmal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • ich habe gerade vor Weihnachten dieses Set gekauft ;)


    ich werde zu oft auf mein Aussehen reduziert. Mein unsympathischer Charakter und mein zweifelhafter Humor bleiben da voll auf der Strecke


    Gruß - Hardi


  • Hallo Hardi,


    ehrlich gesagt,
    für eine Tonarminnerverkabelung zu dick.
    Außendurchmesser, original DUAL. einzelne Ader ca. 0,4mm

    Auszug aus den technischen Daten:

    Querschnitt (je Ader) 0.05 mm
    Litzenaufbau 10 x 0.08 mm
    Außen-Ø 0.80 mm
    Ich denke mal, die Isolierung ist zu starr.

    Ich benutze Ähnliches, mit Querschnitt 0,04 mm² - Außendurchmesser 0,55 mm



    und das gefällt mir nicht 100%.


    Daher bin ich auf Kupferlackdraht umgestiegen.
    B&O hatte seine Dreher-Tonarme, auch mit Kupferlackdraht, ausgestattet.



    Querschnitt 0,023 mm² - Außendurchmesse 0,17mm
    Nur bei der Installation, sollte man ein wenig aufpassen.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    4 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • ...ehrlich gesagt, für eine Tonarminnerverkabelung zu dick....

    moin Gernot,

    ich habe es noch nicht verarbeitet und kann nichts weiter dazu sagen...

    Habe es auf Empfehlung geordert und werde berichten ;)

    ich werde zu oft auf mein Aussehen reduziert. Mein unsympathischer Charakter und mein zweifelhafter Humor bleiben da voll auf der Strecke


    Gruß - Hardi


  • Querschnitt 0,023 mm² - Außendurchmesse 0,17mm
    Nur bei der Installation, sollte man ein wenig aufpassen.

    Hallo Gernot,


    wie sieht es da aus mit der Isolierung beim Kupferlackdraht? Der Isolierlack ist doch sehr empfindlich und wird relativ leicht weggescheuert, oder?

    Wie markierst Du die Adern dann farblich?


    Gruss,

    Thomas

  • Hallo,
    natürlich ist es empfindlicher als ein ummantelter Draht.

    Man muss entsprechend aufpassen.

    Der Draht bei einem Trafo, oder Motor wird beim Wickeln

    ja auch mechanisch belastet. Der Lack hält schon einiges aus.

    Das Tonarmrohr muß natürlich ausgebaut werden. Den Draht nicht "um eine Ecke ziehen",
    Markierung, mit einem "Edding", entweder farblich, dann braucht man 5 Verschiedene ,
    oder einfarbig, mit entsprechenden Strichen.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Man muss schon "kräftig, scharfkantig" dran Schaben, um die Ummantelung abzukratzen. Genau so bereite ich die Enden zum Löten vor (Ende wird mit Skalpell freigekratzt, bis silbrig). Habe allerdings eher sehr kleine ferngesteuerte Flugzeuge damit "verdrahtet", noch keine Tonarme.

    Grüsse Markus

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