Beiträge von wacholder

    Hi !

    Dumme Zwischenfrage: funktioniert bei dem Gerät das Leuchtstroboskop (in dem kleinen Fenster), wenn der Arm eingeschwenkt ist - und der Motor *eigentlich* laufen sollte ?

    Es ist möglich, wenn auch ein wenig unwahrscheinlich, daß es beim Stroboskop den einen Kondensator niedergestreckt hat und da das Strobo nur über *einer* Motorwicklung hängt, würde es die kurzschließen. Und mit nur einer Wicklung unter Strom - die dann auch noch 220V auf die Nase kriegt, statt der sonst 110V - läuft der Motor nicht.


    :/


    Hier nochmal die wichtigen "Schaltpläne":

    https://www.hifi-archiv.info/Dual/1228s/1228Service-04.jpg

    (Zeigt, wie der Motor und der Strobokasten im Verteilerkasten angeschlossen sein sollten: 220 - 240V rechtes Bild.)

    https://www.hifi-archiv.info/Dual/1228s/1228Service-05.jpg

    (Zeigt die Platine mit dem Stroboskop, wobei der in Frage kommende C46 anscheinend nicht immer bestückt ist.)


    :)

    Hi Uwe !

    1. RC4558DN Doppel-OP in DIL Bauweise

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    :)


    Könnt ihr mir bitte da nochmal helfen? Wie messe ich die Schalter genau?

    Mit normalem Meßwerkzeug: gar nicht.

    Die Funktionsabläufe sind relativ schnell und ein Multimeter zeigt entweder nur irgendwelche Pseudo-Werte an - oder stört die Funktion entscheidend. Insbesondere bei dem Doppel-OP 4558. Der muß ein vergleichsweise kleines Signal verstärken und Meßspitzen an den Ein- und Ausgängen bringen ihn etwas in Verlegenheit.

    Das 4013 ist eigentlich ein robuster Geselle. Es verträgt allerhand an Überspannung und Mißbrauch und die Ausgänge sind begrenzt kurzschlußfest. Ich würde mal als erstes das 4558 austauschen und nochmal probieren.

    Auswechseln würde ich vorher die drei Kondensatoren C9201 (47µF), C9202 (100nF - 0.1µF keramisch) und C9205 (1µF). Spannungsfestigkeit sollte >16V sein, alles darüber ist okay. Die Keramikkondis können in der Regel >50V vertragen. Die Kondis sind oft daran Schuld, wenn sich das 4558 die Karten legt.

    :)

    Mit aufgelegtem Teller habe ich mit dem Ohr am Mitteldorn ein minimal leichtes Schaben pro Umdrehung gehört, wahrscheinlich wegen des eingelaufenen Lagers

    Da wird schon der Ringmagnet auf dem Spulenkörper aufgetickt sein.
    Mit Drehen im Uhrzeigersinn wird das Drucklager nach oben bewegt und schiebt die Motorachse auch nach oben - weg von den Spulen.

    Sieht so aus, als ob die Überholung soweit erfolgreich war.


    :thumbup:8)

    Aber: Warte bitte noch, ich kann heute Nachmittag ausprobieren, ob das Taschenoszi dafür funktionieren würde und insgesamt kann Peter sicherlich noch fundierter etwas dazu sagen.

    Kann er nicht.

    Er hat ein Hanmatek DOS1102 2 x 110 MHz Digitalscope aus Kinesien.
    Ich *hatte* vorher ein 2 x 20 MHz Röhrenscope, was mit den langsamen Kurvenverläufen eher nicht so gut zurecht kam, aber wo es mit viel Geduld und Augenbrennen möglich war, sich den gewünschten Kurven anzunähern. Das hat es ungefähr 10 Jahre lang getan (wenn es sein mußte) und als die einfachen Digitalscopes die 300 Euro-Grenze unterschritten haben, habe ich mir einfach eins gekauft. Das kann man auch mit dem PC verbinden und sich die Kurven da anzeigen lassen, was auch nicht schlecht ist.


    :)

    Mich könnte man mit Sicherheit eine Woche lang in dein Lager einsperren, ohne dass es mir langweilig werden würde :D

    Mich könnte man auch eine Woche da einsperren, ohne daß mir langweilig wird.

    Aber
    - die Post liefert nicht an die Adresse. Das macht den Teile-Zufluß schwierig
    - es gibt keine Heizung mehr und im Moment ist es da schweinekalt
    - der nächstgelegene Pizzadienst fängt erst um 16:00 Uhr an und hat 20 Euro Mindestbestellwert

    (Komisch eigentlich: Da ist man als Junge geboren, als Junge erzogen worden, definiert sich als Mann ... und nach der Portionsgrößentabelle der Lebensmittel-Industrie ist man eine vierköpfige Familie ... !)


    :D

    Hi Mark !

    https://dual.de/wp-content/uploads/ServiceManual_2125.pdf

    Einmal das Servicemanual in lesbarer PDF-Form.
    Auf der dritten Seite wird beschrieben, wie man die Nenndrehzahl *am Motor* selber einstellt. Der hat dafür Löcher hinter denen sich Regler verbergen. Man braucht dazu einen feinen Schraubendreher, wo man die Spitze mit Klebeband umwickelt, damit man zwischen Einsteller (innen) und Gehäuse (außen herum) keinen Kurzschluß fabriziert.

    Du brauchst eine auflegbare Stroboskopscheibe dafür (eventuell aus dem Netz downloaden und ausdrucken), die von einer echten Glühbirne beleuchtet wird. Viele LED- und Energiespar-Lampen haben eigene Wandler, die *nicht* mit 50 Hz flackern.

    :)


    Ach so: es gibt von dem Motor eine Variante mit Einstellreglern vorne vor dem Motor auf dem Anschlußboard.
    Eine andere hat die von mir angesprochenen Löcher im Bodendeckel, die oft nur mit "L" und "H" bezeichnet sind. L ist dann Low = 33.

    :S

    Hi Rene !

    Ich weiß nicht, ob Du schon über dieses inzwischen fast sechs Jahre alte Horrorvideo gestolpert bist.
    Der Gesamtzustand ist in den Jahren seitdem *nicht* besser geworden.
    Im Gegenteil: Bewegungsfläche ist inzwischen absolute Mangelware.

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    8|=O:rolleyes:

    Du meinst ohne auslöten einfach mit einem kleinen Schraubenziehergriff auf die Mütze geben?

    Das würde ich bei einigen meiner Kollegen auch mal gerne ausprobieren.
    Vielleicht mit einem etwas dickeren Drehergriff, um die Verkalkungen in deren Hirnwindungen mal zu lockern.
    Hat bei unserer alten Kaffeemaschine auch zeitweilig was gebracht.

    Aber die Kollegen würden das doch wieder nur falsch verstehen.
    Dabei will ich doch nur helfen ...


    ^^

    Ich habe gelesen, dass es wohl möglich ist, mittels AA-Batterie diese Metallnadeln wie bei einer Feinsicherung durchzubrennen. Hat damit jemand Erfahrungen?

    Hmm.

    Zumindest bei den Nadeln, die von E / B / C gegen das Gehäuse gehen, würde das Sinn machen. Da ist jeder Pol des Transistors nur an einem Potential angeschlossen und man muß sich keine Gedanken machen, wie das intern mit den Sperrschichten aussieht.

    Anders sieht das aus, wenn man unerwünschte Kontakte *zwischen* den Anschlüssen hat. Da kann eine 1.5V AA-Zelle den Transi final erledigen, wenn sie die Diodenstrecke öffnet und *dann* ein relativ starker Strom fließt.

    Ich hätte jetzt kein Problem, das an den einzelnen Pins von T4 / T5 gegen den Kühlkörper auszuprobieren. Da soll ja keine Verbindung vorhanden sein, also versucht man die "wegzuzappen". Kann funktionieren und hätte - aus meiner naiven Sicht - sogar Aussicht auf Erfolg.


    :/

    Durch "hartes" Aufschlagen sollen die Nadeln brechen, habe es aber selber nicht ausprobiert.

    Das löst das Problem aber nur teilweise, selbst, wenn es funktioniert.
    Der "Müll" bleibt ja im Inneren des Transistors und je nach Herumschwenken oder Drehen fällt der Mist wieder irgendwo hin, wo er unerwünschte Schlüsse bildet.

    Das Problem ist leider, daß das auch "New Old Stock" Transistoren befällt. Es ist meinen Informationen nach unabhängig davon, ob ein Transistor benutzt wird, oder nicht. So wie die Gehäuse auch bei Entstörkondis aufreißen, die nie verwendet wurden, aber ein gewisses Alter erreicht haben. Und daß es keine, wie immer geartete Möglichkeit gibt, zerstörungsfrei den inneren Zustand von Ersatz-Transistoren zu bestimmen. Ich mußte mich in den vergangenen Jahren auch schon von einer Menge Germanium-Transistoren der ASY-Familie verabschieden, die mich ungefähr 50 Jahre begleitet haben und die immer als Ersatz für kleinere AC1xx tauglich waren. Einige von denen hatten überraschend Kurzschlüsse zwischen den Anschlüssen ausgebildet - und waren damit tot.

    Beim 701 gibt es zum Glück die Möglichkeit, die AC188 durch BC328 (-16) zu ersetzen. Wenn man ein Digital-Scope hat, was mit den langsamen Kurvenaufbauten klarkommt, kann man mit den Reglern anhand der EDS1000-Einstellvorschrift die Kurven wieder zu hindrehen, wie es mit den AC188 auch gewesen wäre.

    Dual CS 701 Service Motor

    Kühlkörper braucht man nicht, man muß nur halt das E-B-C Pinout der BC328 auf das B-E-C Muster auf der Platine umbiegen.
    Laufen wird der EDS1000 auch nur nach dem Umbestücken, soweit ich das aus meinen Bastelversuchen erfahren habe. Es ist natürlich dann verschenktes Optimierungspotential vorhanden und durch richtige Justage *könnte* man vielleicht noch einen etwas ruhigeren Lauf hinkriegen. Ich muß allerding hinzufügen, daß mein "Patient" ein halb zerschossener EDS war, wo einer der Hallsensoren nur noch 50% Signal abgegeben hat. Der lief von Haus aus sehr unrund.

    Aber *das* es geht, zeigt der EDS1000-2 aus dem 721. Da ist nur an der eigentlichen Regelstufe einiges vereinfacht und zusammengefaßt worden. Sie haben wohl nicht eingesehen, warum man einem Dreher zwei Pitchregler und einen teureren Umschalter mitgeben sollte, wenn er doch immer nur auf jeweils *einer* Drehzahl läuft.



    :)

    Hi Florian !

    Kann ich mit dem Multimeter den Widerstand zwischen Drähten und Kühlkörper auch im eingebauten Zustand messen?

    In dem Fall ja.
    An sich sollte der Kühlkörper von den Anschlußbeinen isoliert sein. Also sollte man an keinem der Drei einen Durchgang oder sehr niedrigen Widerstand messen können.

    Ich möchte mir ungern beim Ausbau einen Draht abreißen, womit ich den Transistor dann gehimmelt hätte.

    Wäre doof. Zugegeben. Vor allem, wenn man das Gerät im Ursprungszustand erhalten will.

    Ich habe zwischendurch auch schon mal eine EDS1000-Elektronik auf fünf BC328-16 umgerüstet. Das wird ja beim EDS1000-2 vom 721 von der Sache her auch so gemacht, nur daß sie da die Polarität umgekehrt haben und BC338 NPN verwenden. Aber technisch und strukturell und von der eigentlichen Motormechanik und den Spulen her, ist das das gleiche Zeugs. Nur halt eine modernisierte Fassung.


    :)

    Hi Florian !

    Ich könnte den 701 fehlerfrei betreiben, wenn ich T4 in der Luft hängen lasse, aber das gefällt mir nicht.

    Von der Sache her braucht keiner der Transistoren einen Kühlkörper.
    Die werden nicht wirklich warm. Aber es war damals eine gute Möglichkeit, die Dinger solide zu befestigen, indem das Kühlblech für den Spannungsregel-Transistor T1 einfach bis dahinten hin verlängert wurde.

    Bei dem Fehlerbild gibt es zwei Möglichkeiten, wenn ein Drahtbruch innerhalb der Isolierung und ein Problem mit den Lötpunkten ausgeschlossen werden kann:
    - einer der Anschlußdrähte berührt unterhalb der Durchgänge aus dem eigentlichen Transistor den Kühlklotz. Könnte auch ein winziger Metallsplitter oder Lötzinnrest sein. Die bunten Isolierschläuche gehen ja nicht wirklich bis hinten an die Unterseite.
    - der Transistor hat intern eine Germanium-Nadel ausgebildet, die mit dem Innengehäuse in Kontakt kommt, was normalerweise potentialfrei ist.

    Ich würde den Transi mal auslöten und durchmessen. Normalerweise hat keiner der Pins Verbindung zum Kühlklotz.
    Das läßt sich einfach mit dem Multimeter im niedrigsten Ohmbereich austesten.

    Die einfachste Lösung ist dann, den Stromregeltransistor T8 auszulöten und T4 damit zu ersetzen.
    Anstelle des Germanium-Transistors läßt sich dann z.b. ein Silizium BC328-16 (PNP) verwenden. Da muß man nur die Pins richtig zuordnen, passend zu den Angaben auf dem Board. Das hätte den Vorteil, daß die Kurven und Spannungen für die eigentlichen Spulenschalter nicht neu justiert werden müssen. Durch das leicht andere Verhalten des neuen T8 wird sich - möglicherweise - nur eine Drehzahlabweichung bei der Drehzahl-Grundjustage einstellen.
    Das kann aber durch Einstellen mit den Trimmern R26 (33) und R27 (45) korrigiert werden.


    :)

    Hi Rene !

    Kaum zu glauben, dass in dem Fall das Service-Manual tatsächlich einmal abseits von Illustrationen hilfreich ist samt genauer Anleitung, ist ja sonst eher knapp gehalten bei der „Plastikbomber“-Generation.

    Ja. Manchmal findet man Diamanten unter den Steinen ... ;)

    Sie mußten eben sparen. Und bei den Manuals war das am offensichtlichsten. Die hatten einfach nicht mehr die Tiefe und Qualität der alten, klassischen Duals. Schön. Ist halt so.

    Und obwohl ich die Dinger immer lästerlich als "Plastikbomber" tituliere, ist jeder von denen in der Lage Kreise um einen heutigen "modernen" USB-Dreher zu fahren. Selbst in der damals schon ziemlich abgespeckten Variante waren das im Kern sehr gute und taugliche Geräte. Die Probleme fangen dann an, wenn irgendwas abgebrochen ist - oder - der Prozessor die Kurve gekratzt hat.
    Ich habe selber einen CS620Q in der Sammlung und das ist, wenn man es auf die reine Funktionalität runterbricht, ein absolut taugliches und brauchbares Gerät.

    Habe leider schon voreilig vor deiner Antwort Silikonöl bei einem der besagten eBay-Wucherer bestellt, immerhin das richtige 300.000er. Vielleicht auch besser so – bei so großen Mengen trifft mich am Ende auch noch das Dauerbastlersyndrom und meine Wohnung verkommt zur Werkstatt für kränkliche Duals.

    1979 habe ich mir einen Sony PS-T1 brandneu gekauft. Zusammen mit dem STR-313L Receiver, die eine Schneider TS-1702 Kompaktanlage mit Garrard SP25 Mk.IV ersetzt haben. Diese Komponenten bildeten mit einer Akai X-1810D Bandmaschine und einem Sansui SC1110 Cassettendeck an zwei dänischen "Mülltonnen" (Zweiwege im Waschmitteleimer-Design) den Kern meiner heimischen Stereoanlage. Duals kamen nur am Rande vor, insofern, als daß ich in der Zeit viele Kompaktanlagen mit Duals drin von CDS-Keramiksystemen auf z.B. AT95E, Ortofon OMB5 oder Shure M75-6 umgebaut habe. Einschließlich Einbau eines selbstgebauten 4-Transistoren Vorverstärkers auf selbstgefertigen Leiterplatten.

    Dann habe ich eine Umschulung in Essen gemacht, wo ich nach kurzer Zeit eine eigene Anlage zusammengesucht habe. Einen Marantz 2226B Receiver, ein Marantz 5010 Cassettendeck ... und einen Dual 1220 in der kleinen Zarge mit der "Mauseloch"-Haube. Alles für einen kleinen Taler in der Nähe aufgegabelt und aus dem Kleinanzeigenteil der lokalen Zeitung. Der Dual bekam auch ein AT95E und ich hatte eine Akai GX-266D Bandmaschine und zwei No-Name-Boxen mit Pioneer-Chassis von zuhause mitgebracht.

    Der Kram hat mich dann in meine Hamburger Wohnung begleitet, wo ich zwischen Ende 1987 und Ende 1997 gewohnt habe.

    Dual ist - außer dem 1220 mit dem AT95E - wieder in mein Leben getreten, als ich in meiner Heimatstadt zu Fuß aus der Stadt kommend auf dem Weg nach hause war. Ich hatte meinen Chrysler Saratoga in der Inspektion und wollte nicht warten. Unterwegs war eine Hausräumung und auf dem Gehweg stand ein Dual 1019 im Holzgehäuse mit heiler Haube und M75M-G. Sollte in die Mulde. Verstärker / Tuner / Boxen hatten schon "Liebhaber" gefunden und ich habe den schweren Dual-Kasten 2 Kilometer bis nach Hause geschleppt.

    Der hat dann mein Interesse an den "alten Plattenspielern" wieder getriggert und ich habe angefangen, die Träume meiner Teenagertage zusammen zu kaufen. 1228, 601, 701 (hat lange gedauert), 704 (stand keine fünf Kilometer von meiner Wohnung herum) und die ganzen alten Kisten: 1010, 1015, 1009 ... 1019 habe ich zeitweise ein halbes Dutzend gehabt, von den 1228 sogar mal 10 oder 12. Sieben oder acht 601 ...
    Als das Familienhaus das erste Mal an "fremde Leute" vermietet wurde, mußte ich meinen Lagerkeller räumen. Bin dann in eine 60qm Räumlichkeit in einer Industriebrache umgezogen und habe Hifikrempel zum Kilopreis gekauft. Ich hatte ja Platz.
    Ja. Hatte.

    ...

    Ab und zu verlassen mich auch mal Geräte, aber allein Plattenspieler muß ich noch so um 70 Stück haben.
    Plus denen in Anlagen, wie P, HS oder KA. Viel Dual. Bißchen Braun, bißchen Sony ...


    ^^

    Hi Rene !

    ich bin glücklich wie ein Kind an Weihnachten! Heute habe ich mir einige, genauer gesagt über sechs, Stunden Zeit genommen und den Spieler gefühlt in seine elementaren Bestandteile zerlegt. Und was soll ich sagen? Deine Tipps waren Gold wert!

    Schick. Hört sich gut an.

    8):thumbup:

    Falls du zufällig noch einen Tipp parat hast, wie der Lift am einfachsten zu schmieren ist, gib mir gern nochmal Bescheid. :)

    So aus dem Kopf wüßte ich nur die Vorgehensweise, wie sie im Servicemanual angesprochen wird:

    https://www.hifi-archiv.info/Dual/630s/630-09.jpg

    Unter Punkt 1 "Ausbau des Heberbolzens".

    Ich weiß aber *nicht* mit welcher Viskosität von Silikonschmier die dann die Dämpfung bewirken. Das wird nirgendwo thematisiert.
    Aus dem Bauch heraus würde ich eher zu 300.000er als zu 500.000er tendieren, weil der Arm sehr leicht ist und daher die Scherkräfte am Heberbolzen gegen seine Führung auch eher schwach ausfallen. Der "alte klassische" Dual 522 ULM hat einen ähnlich filigranen Armaufbau und die bewegten Massen sollten ungefähr in den gleichen Regionen liegen. Und *da* ist im Servicemanual für den Liftbolzen 300.000er Wacker Silikon gelistet.
    Und: ein zu langsam absenkender Arm ist schlechter für Platte und Nadelspitze, als einer, der etwas "schneller runterkommt". Die Nadelspitze hat bei einer zu starken Verzögerung genug Gelegenheit in den Rillen rumzuschlackern und gegen die Rillenflanken zu schlagen. Das ist *nicht* gut.

    Als mögliche Bezugsquelle habe ich das mal ausgegraben:

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    cs-shop.de

    60ml reichen für 32.768 Dreher schätzungsweise, aber die "Kleinportionierer" auf Ebay verlagen das gleiche Geld + Versand für 2 oder 5 ml. Ich habe mir am Anfang "meiner Karriere" mit alten Duals mal zwei Töpfe Kyosho / Graupner 300.000er und 500.000er gekauft. Jeder rund 20 Euronen teuer. Da ist nach ... 15 Jahren (?) ... kaum was raus. Man braucht immer nur hömoopatische Dosierungen davon.
    Eventuell hat ja ein Mitforianer noch einen Restbestand oder so, den er loswerden möchte. Und / oder vielleicht hat ja schon jemand den Lift an den "Plastikbombern" mal gemacht und kann seine Erfahrungen teilen.

    Im Zweifelsfall würde ich aber damit mal anfangen und nach mehreren Malen rauf und runter fahren sollte sich der Schmierfilm in der Liftbolzenführung etabliert haben, so daß man dann von einem verwertbaren Meßwert ausgehen kann. Der Arm sollte aus der angehobenen Position in <= 1 Sekunde auf der Platte aufgesetzt haben. Dabei ist das Silikonzeugs wirklich sparsam anzuwenden. Mehr hilft nicht mehr, das verklebt nur. Die Lagerungen des Bolzens sollten damit umlaufend dünn eingestrichen werden, vielleicht einen *winzigen* Klecks innen in die Führung reinstreichen, damit sich gleich von Anfang an eine Schicht bildet.
    Das sollte dann hoffentlich zum nächsten Erfolg führen.


    :)

    Ist das hier immer noch die aktuelle Vorgehensweise? Und was nehme ich, etwas Sinterlageröl?

    Da man als Küchentisch-Schrauber kaum die Möglichkeit hat, die Sinterlager wirklich mit Unterdruck "zu betanken", wie es technisch eigentlich sinnvoll und auch richtig wäre, tut es an der Stelle auch ein Feinmechaniköl, mit dem man die langen Lager beträufelt und dann hin und her schwenkt, um es überall innen zu verteilen. Man muß das je nach Nutzungsgrad vielleicht alle drei, vier Jahre wiederholen. Aber das in dem Fall "falsche Öl" ist besser als gar keins.

    Uiuiui - die Maßnahme wollte ich vermeiden, ich habe irgendeinen Bericht im Kopf, bei dem die Kunststoffscheibe zu Bruch ging und Ersatz findet sich dann nicht im Legokasten.

    Wenn man mit Geduld und zartem Werkzeug vorgeht, ist das kein Problem. Die Hektikschrauber, die den Pertinaxscheiben mit dem Schraubendreher an den Kragen gehen, brechen die kaputt. Der Trick ist, den Motor wie im Einbauzustand mit dem nun offenen Wellenende nach unten zu halten und die Pertinaxscheibe(n) durch zartes Schubsen mit z.B. einem Zahnstocher und Anpusten aus den eingefrästen Rillen der Achse zu befreien ... dann rutscht sie von selber an der Achse runter und fällt schließlich raus.


    ;)

    ich hatte mehrfach hier im Forum gelesen, dass die Dinger nicht nur zerbröseln, sondern sogar abbrennen können. Diese Ausfälle habe ich aber nicht selber erlebt.

    Können sie. Ja. Aber da muß schon etwas mehr Pulver dahinter sitzen, als von einem 731 Netzteil geliefert werden kann.

    Das - schon öfters gezeigte - Bild stammt aus einem CV1400. Der hat mehr Strom und Spannung zur Verfügung.

    Allgemein gilt aber bei den "Krümelkeksen", daß sie mechanisch instabil sind und einfach zerkrümeln können. Ich tausche die inzwischen gewohnheitsmäßig gegen gekapselte kleine Keramikkondensatoren aus, die vielleicht 5 Cent das Stück kosten und mit gelbem glatten Lack umgossen sind. Das reicht dann für die nächsten 40+ Jahre.


    :)

    Hi Rene !

    Nochmal vielen Dank für deine Antwort, und ich hoffe, dass ich dir mit meiner Fragerei nicht allzu sehr zur Last falle. :)

    Wer nicht fragt, kriegt auch keine Antworten. :)

    Für den Fall, dass der Übeltäter doch der Armschalter S1 ist, ist das der, dessen Oberseite hier zu sehen ist?

    Jupp.

    Das ist so ein Springfrosch-Knackschalter als Blechteilen. Das Armsegment tickt dagegen und löst ihn aus, wenn der Arm die Ablage erreicht hat.

    Hast du zufällig einen Vorschlag für mich, was ich gegen eine etwaige „Labbrigkeit“ des Plättchens machen kann?

    Aus dem Kopf weiß ich gar nicht mehr, wie das befestigt ist.
    "Früher" gab es Versionen mit kleinen Stellmuttern und danach waren die auf einen Pin aufgestiehlt und eine Art Federscheibe hat sie von oben her angedrückt. Scheint so, als ob das immer noch so wäre. Die Hebelei besteht aus zwei Teilen, wenn ich mich recht entsinne. Ein Kleckschen Vaseline zwischen Kurvenrad und Hebel sorgt für eine gewisse "mechanische Trägheit" beim verschieben. Nicht groß genug, um die Abschaltung zu behindern, aber groß genug, um ein versehentliches Ausklappen zu unterdrücken.

    Über deinen Nutzernamen bin ich bei meiner Recherche schon öfter gestolpert, du scheinst hier ja sowas wie der Experte schlechthin für den 630er und Konsorten zu sein. :D

    "Berüchtigt" ist das korrekte Attribut ...


    ^^

    Hi Clemens !

    - das untere Motorlager gereinigt und geschmiert

    Das ist leider nur die halbe Miete. Oder nicht mal, weil die Kontaktfläche dort eher minimal ist.

    Wichtiger wären die langen Führungslager vom Rotor gegen das Motorgehäuse.

    Da ist es theoretisch möglich, daß ein Schmierungsmangel die Lager zart erwärmt, die sich etwas weiten und dann ein "Trudelspiel" auftritt. Beim EDS1000 wirken die Spulen ja nur von einer Seite in einem 90° Winkel auf den Ringmagneten. Dadurch wirkt sich ein Schmiermangel an den Hauptlagern sehr schnell ziemlich blöd aus. Die Teller-Nachlaufzeit ist dabei kein Maßstab. Durch den Motoraufbau entsteht immer ein Wirbelstrom, der wie eine Bremse wirkt. Nicht so kraß, wie bei aktiv gebremsten Tellern, aber doch deutlich zeitverkürzend.


    :/

    Hi !

    Generell muß man unterscheiden:
    - eine fehlgeleitete Automatik startet immer wieder
    - der Motor dreht auch dann weiter, wenn der Arm auf der Ablage liegt

    Die "fehlgeleitete Automatik" führt dazu, daß das beschriebene Plättchen immer wieder gegen den Mitnehmer im Teller gedrückt wird und der Automatik-Ablauf immer wieder startet. Da liegt die Ursache in der Regel daran, daß entweder das Plättchen "zu labberig" im Kurvenrad sitzt oder der zugehörige Schalthebel das Ding nach dem Abschalten immer wieder antickt. So eine Art "Dauerspiel-Funktion".
    Da würde ich mal an den beiden Magneten M1 und M2 gucken, ob der Hebel dazwischen sauber zwischen Start- und Stop-Funktion hin und her wechselt oder da was verklemmt / verklebt ist.

    Wenn der Motor immer weiter dreht, liegt das Problem in der Regel am Armschalter S1, der nicht schließt und dem Prozessor mitteilt, daß er den Motor abschalten soll. *Oder* (was auch leider vorkommt), daß sich der Port im Prozessor die Karten gelegt hat und die Schaltvorgänge nicht mehr auswertet.


    :)

    Ach so: noch was !

    Beim Messen der Kontakte am Schalter nicht blind auf Meßwerte vertrauen.
    Je nach Meßgerät und Prüfkabeln werden die Werte von irgendwas-kurz-vor-Null bis zu ein paar Ohm angegeben.
    Der Durchgangspiepser piepst manchmal noch bis 15 oder 20 Ohm.

    Das Problem dabei ist die oberflächliche Oxydation der Schaltkontakte. Die sind meistens aus einer silberhaltigen Bronze oder Hartkupfer. Silber für bessere Leitfähigkeit und der Rest für Stabilität und eine gewisse Federwirkung. Relaiskontakte sind aus dem Zeug.

    Silber ist dummerweise relativ leicht zu oxydieren. Etwas Feuchtigkeit in der Luft reicht schon und es bilden sich feine Schichten von schwarzem Silberoxyd. Auch sehr schön bei den frühen Generationen der Dual Phono-Anschlußkabel oder an den alten "silbrigen" Kontakten vom Kurzschließer zu beobachten. Silberoxyd ist aber ein Isolator. Je nachdem, wie der Kontakt aufgebaut ist und wo er am längsten in Ruhelage steht, bilden sich unterschiedliche Lagen. Da reicht manchmal ein Dreh - und alles ist wie früher. Ein Dreh zurück und es gibt ein Kontaktproblem. Daher ist eine umfassende Kontaktreinigung wirklich sinnvoll. Leider habe ich da auch keine universell verwendbare Lösung. Für hartnäckig verschmutze Kontakte benutze *ich* den Elektronik-Reiniger von Teslanol.

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    Nach mehrmaligem Betätigen und Einsprühen - und ordentlich abtropfen lassen - gibt es dann noch einen Sprühstoß Kontakt WL oder auch Kontakt 61, damit etwas Schutz auf die Kontaktflächen kommt. Viele Fälle von seltsam drehenden Direkttrieblern lassen sich damit erfolgreich exorzieren.

    Aber eben nicht alle. Aber *das* sollte man zumindest versuchen. Sonst popelt man u.U. stundenlang vergeblich in der Elektronik rum, feuert die große Bauteile-Kanone ab und alles, ohne Resultate zu erzielen.

    ;)