Beiträge von Schmolz

    Hallo allerseits,

    gegen die hier oft beschriebene "Ruppigkeit" der Tonarmautomatik des 701 gegenüber der "Sanftheit" der Tonarmbewegungen des 721 hilft, zumindest bei 33 UPM ein Hauch Fett auf der Reibfläche des Haupthebels.

    Ich gebe jedoch zu, das ist ein vieldiskutiertes Thema, ob die Reibfläche vollständig entfettet gehört oder nicht. Zumindest beim 701 kann ich aus Erfahrung sagen, ein Winzigkeit Fett entkoppelt die Tonarmführung ein wenig von der Reibfläche. Ist der 701 korrekt eingestellt, funktioniert die Mitnahme des Tonarms einwandfrei. Die Menge des Fetts kann ich nicht genau beziffern. Eine Stecknadelspitze zwischen den Fingern verrieben und dann aufgetragen trifft es in etwa.

    Gruss, Richard

    Hallo Leute, beim Lesen juckt es mich in den Fingern, endlich einmal den 721 zu reparieren, der beim Rheinlandhochwasser 2021 untergegangen ist. Den habe ich Tags drauf mit dem Gartenschlauch abgespült und so steht er noch in meiner Garage.

    Einen 701, der ebenfalls vom Hochwasser betroffen war, habe ich damals schon wieder aufgearbeitet. Der läuft weiterhin absolut problemlos. Das ist auf jeden Fall eine Aussage über die Robustheit der Dual-Konstruktion. Habe ich hier schön öfters gepostet, aber hier passt es wieder mal

    Gruß Richard

    Hallo Medde,

    die Probleme deine 701 sind hier bestens bekannt. Zu unterscheiden ist zwischen den allgemeinen Problemem, die sich prinzipiell nicht von den anderen Dual Plattenspielern aus der Zeit der späten 60er und frühen 70er unterscheiden, und den spezifischen Problemen des 701.

    Ein festsitzendes Antiskating und ein defekter Pimpel gehören zu den allgemeinen Problemen, die sprunghaften Pitch-Potis sind eher 701 spezifisch.

    Wenn dein 701 wirklich zuverlässig laufen soll, musst du wahrscheinlich das volle Programm aus beiden Kategorien durchlaufen. Die Antiskatingscheibe ist wahrscheinlich gerissen und/oder das Betätigungsrädchen oder die Welle sitzen fest, aufgrund von verharztem Schmiermittel. Damit geht es dann schon los, du fängst an, hier und da etwas zu zerlegen und schon bist du beim Kurvenrad, beim Haupthebel, beim Knallfrosch, beim Pimpel (besser ein Originalteil nehmen), beim Fußlager des Motors, bei den Potis, bei der Motorelektronik.

    Zu allen Begriffen findest du hier im Forum reichlich Hinweise.

    Gruß Richard

    Wenns knattert bloß nicht weiter ohne Wartung probieren. Der 701 schert sich gerne den kleinen Führungsnippel auf dem Haupthebel ab… Ob es genau das ist muss man natürlich drunter gucken. Das passiert auch gerne, wenn man den Starthebel zu lange nach links drückt. Dann knackts einmal laut und wenn man Pech hat ist Nippel ab

    Ich würde ebenfalls empfehlen, zunächst eine Wartung durchzuführen. Knackpunkt (Wer erkennt das Wortspiel :) ) ist das Zusammenwirken von Haupthebel, der Weiche auf dem Kurvenrad und dem von mir schon erwähnten Teil 146. Wenn da was verharzt ist, kollidiert die Weiche mit dem Haupthebel und es kann Zahnausfall geben.

    Gruß Richard

    Ja, das mag ja alles stimmen, Uli - für mich stellt sich vorab jedoch die -oben in meinem Beitrag- erwähnte Frage:

    Gibt's etwas, worauf ich speziell bei diesem Typ achten muss? Irgendwelche bekannten Defekte oder Schwächen, die man nicht sofort entdeckt, wenn man sie nicht kennt. ?

    Hallo Rudi,

    der 701 hat eine Schwachstelle in der Motorsteuerung, die sich durch schlechten Gleichlauf bemerkbar macht. Die Kontrolle durch das Stroboskop hilft alleine nicht, weil der Stroboskopring häufig nicht präzise zentriert eingeklebt wurde. Man merkt es entweder bei der Wiedergabe von Klaviermusik oder, in dem man versucht, den sich drehenden Plattenteller mit gleichbleibenden Händedruck abzubremsen. Soweit sich das Motordrehmoment über die volle Drehung gleichmäßig anfühlt, ist jedenfalls kein schwerwiegender Ausfall eines Spulenstranges zu befürchten.

    Die Umschaltung der Geschwindigkeit sollte funktionieren sowie eine plausible Reaktion auf Betätigung der Pitch-Potis. Diese haben häufig Ausfälle aufgrund von Alterung.

    Eine weitere Schwachstelle ist das Drucklager, dieses lässt sich jedoch leicht tauschen, so wie beim 601.

    Ansonsten die üblichen Probleme wie Plumpslift, Knallfrosch, Kontaktprobleme am Tonkopf, Steuerpimpel, Verharzung der Mechanik, aber das unterscheidet sich nicht von den Problemen anderer Dual-Plattenspieler.

    Was schnell aus Versehen bei der Reparatur kaputt gehen kann ist der weiße Abtast-"Zahn" am Haupthebel und das Bauteil 146 unter dem Kurvenrad.

    Ach ja, das Schwabbelgewicht im Anti-Resonator hängt oft runter. Das ist blöd und kaum zu reparieren. Beim Transport das Schwabbelteil keinen großen Erschütterungen aussetzen und zb vorsichtig mit etwas Papiertaschentuch fixieren (Taschentuch durch die Plastiklamellen ziehen)

    Gruss

    Richard

    dreamth :

    Hello "dreamth", please continue documenting your work here on the dual board. I am reading your contributions very carefully. One of the points where I failed is the issue of centering the marking on the turntable. Therefore, I installed two sensors with a 180-degree spacing. The microcontroller has determined the running median from this.

    Regards, Richard

    Den Lift zu entplumpsen ist allerdings etwas mehr Arbeit und erfordert ein wenig feinmechanisches Gefühl.

    Stimmt genau. Im Prinzip "einfach", aber im Detail steckt der Teufel.

    Der Tonarm muss für die Erneuerung des Liftöls leider ausgebaut werden was eine Menge an Folgearbeiten mit sich bringt. Wenn man schon so weit gekommen ist, kann man dann am besten gleich alles alte Schmierfett entfernen und alle Schmierstellen neu fetten. Dazu den Knallfrosch tauschen, die Pitchpotis erneuern, die Elkos wechseln usw.

    Vielleicht bietet jemand aus deiner Nähe seine Hilfe an.

    Gruß Richard

    Damit konnte ich reproduzierbar die Anlaufzeit von 16 Sekunden auf 10 Sekunden reduzieren.

    Hallo Micha,

    der Motor des 721 sollte mit Teller in spätestens etwa 3 Sekunden seine Solldrehzahl erreicht haben. Im Service-Manual steht 2-2,5 Sekunden. Wenn dein 721 erst in 16 Sekunden die Solldrehzahl erreicht, liegt ein Defekt vor, der zu beseitigen ist. Auf keinen Fall würde ich mit anderen Bauteilwerten herumprobieren. Für die Fehlersuche ist m.E. ein Oszi erforderlich, um die Regelspannung zu überprüfen.

    Gruss

    Richard

    ist die Chance groß, daß man einen "Knallfrosch-Moment" erleben darf. Begleitet von einem Geräusch wie Popcorn in der Mikrowelle, aufsteigendem weißen Nebel aus dem Gehäuse und dem penetranten essigartigen Gestank von verdampfendem Isolier-Öl geht das Ding dann in die ewigen Jagdgründe ein.

    Und dass ist dann der Moment, bei dem die allermeisten Menschen sich furchtbar erschrecken und ihr altes Elektrogerät entsorgen...

    Was soll da noch zu reparieren sein, wenn es so geknallt hat.

    Gruß Richard