Tonabnehmer muss wegen Alter gewechselt werden?

  • Moin zusammen,

    ich habe meinen Plattenspieler (Dual 1229) bei meinem lokalen Plattenladen zur Reparatur gebracht. Der Besitzer hat meinen Tonabnehmer (Shure DM101MG mit einer Nachbaunadel, Thakker N 91 ED) gesehen und gemeint, der Generator sei so alt, dass es muss gewechselt werden. Er hat einen Ortofon Alpha VK mit einer Vinyl Master Red Nadel für 220 Euro angeboten. Ohne den Wechsel werde ich die Musik wohl nicht genießen können, meinte er. Den Kommentar fand ich unangebracht, aber naja. Da ich ja kein Profi dabei bin, wende ich mich an euch:

    1. Stimmt das? Gehen Tonabnehmer bzw. Generatoren mit der Zeit kaputt sozusagen, sodass die Musikwiedergabe sich verschlechtert?
    2. Unabhängig davon, wäre das angebotene Upgrade sinnvoll und würde es sich für zukünftige Upgrades lohnen? Oder ein anderer Generator wäre eher zu empfehlen? Also eine bessere Nadel kann man sich ja irgendwann später gönnen.
    3. Falls mein jetziger Tonabnehmer noch in Ordnung ist (Ich habe die Kanäle mal gemessen und die hatten jeweils um die 596 Ohm, weitere Messungen habe ich nicht durchgeführt), kostet die dazu passenden JICO B Nadel ja nicht so viel mehr. Wäre diese die bessere Option?

    Ich freue mich auf das Schwarmwissen :)

    Beste Grüße

    Jose

  • Hallo,

    zu 1. nur wenn sie kaputt gehen und Deiner ist offensichtlich nicht kaputt, und wenn Dir der Sound mit der Thakker NB gefällt ist alles gut so

    2. kommt drauf an, was für eine neue Nadel Du ans bisherige drauf machst, denn für ca. 150,-- bekommst Du eine Jico nude elipse

    3. ja

    Viel Spaß noch mit dem Shure...

    Viele Grüße :) DerGerd DerNerd

  • Er hat einen Ortofon Alpha VK mit einer Vinyl Master Red Nadel für 220 Euro angeboten.

    Moin!

    Das wäre für mich keine Option (obwol das System noch nie gehört).

    Dann lieber ein AT VM-95ML für (nur ein Beispiel!) 135,-€

    Mit Gruß Dietmar M. aus W.

    Höre Musik (Stand September 2022) unten im kleinen Musikzimmer mit:
    Dual 731Q -Tonarm-Umbau + Goldring G1020 - Dual 731Q + AT VM95 ML - Technics SL-7+ EPC-P 202C - Kenwood KD-5100 + Yamaha MC 9 oder über:
    18er Spulen mit AKAI GX-270D oder CD über Yamaha CDX-590 oder MC über Yamaha KX-480 oder PC mit einer Creative SB X-Fi
    mittels
    Yamaha RX-570 mit Dynaudio Contour I MK II und/oder ACOUSTIC ENERGY AEGIS Model 1

  • Das ist Blödsinn.

    An einem Tonabnehmer altern nur 2 Dinge:

    1. Die Nadel (aber nur durch Verschleiß durch den Spielbetrieb)
    2. die Nadelaufhängung (Gummi verhärtet o.Ä.
    Beides erledigt man durch Austausch der Nadel.
    Dann hat man eine neue Nadel und eine neue Aufhängung, da die Bestandteil des Nadeleinschubs ist.
    Im Tonabnehmer selbst gibt es eigentlich nichts, was altern könnte.

    Der Händler will dir nur ein neues System aufschwatzen.
    Ich würde darauf nicht eingehen.

    Und den Tonabnehmer kenne ich auch nicht.
    Lt. Google-Ergebnissen ist er identisch mit dem Ortofon 510 MK II (internationale Bezeichnung) bzw. VinylMaster White (Bezeichnung in Deutschland).
    Der Alpha ist quasi die Bulk-Version zu og. Tonabnehmer (Bulk = ohne Verpackung, Zubehör, etc. Gedacht sind Bulk-Tonabnehmer für Hersteller von Plattenspielern, die diese damit serienmäßig ausstatten wollen.)

    Die Nadel VM Red entspricht der Nadel 520 MK II.

    White = 510 MK II
    Red = 520 MK II
    Blue = 530 MK II
    Silver = 540 MK II

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

    3 Mal editiert, zuletzt von Passat (13. Oktober 2024 um 22:33)

  • Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Die Aussage des Besitzers des lokalen Plattenladens ist Bullshit.

    Falls die Nadel wirklich hinüber sein sollte, dann merkst Du das daran, dass die Aufnahmen der Platte anfangen zu zischeln und es allgemein nicht mehr gut klingt. In diesem Fall gäbe es mehrere Möglichkeiten:

    1.) Dir gefällt Dein System: In dem Fall kaufst Du einfach eine Ersatznadel (die es überall zu kaufen gibt) und hörst weiterhin Musik, wie es Dir gefällt. Das Ganze würde Dich etwa 50 Euro kosten.

    2.) Dir gefällt Dein System nicht oder Du bist Experimentierfreudig oder Du möchtest ein besseres System verbauen: In dem Fall gäbe es deutlich günstigere Möglichkeiten, an ein besseres System zu gelangen, als das mit 220 Euro recht teure (in meinen Augen überteuerte) System Deines Händlers zu kaufen. Ich würde da auch z.B. auf ein AT VM95ML (132,- €) oder ein AT VM95SH (158,- €) umsteigen. Deren Preis liegt deutlich unterhalb von 220 Euro und bietet hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses wesentlich mehr. Selbst ein nochmal besseres AT VM540ML kostet derzeit gerade einmal 199,- €.

    freundliche Grüße

    Ralph

  • Stimmt.

    Die Ortofon-Nadeln haben in den letzten Monaten sehr stark preislich angezogen.
    Da würde ich auch kein Ortofon-System mehr kaufen, sondern zu dem genannten AT-VM95 (egal mit welcher Nadel) greifen.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Hallo

    Ein magnetischer Tonabnehmer verschleißt nicht.

    Mit Verlaub: die Äußerung des Händlers ist nicht wirklich serös, der kam zu mindest bei mir auf der Liste "Aussagen hinterfragen"

    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hmmm. Warum formuliert es keiner wie's ist? Der Typ hat aus Profitgründen gelogen. So einfach ist das.

    Viele Grüße

    Roman

  • ..so kenne ich die meisten "Berater" in HiFi-Läden , immer wieder bekomme ich Blödsinn erzählt und die wissen nicht, daß ich ein bißchen mehr von Phonotechnik verstehe, als ein durchschnittlicher Käufer, der sich damit nie beschäftigt hat. Was man da zu hören bekommt, ist teilweise echt schlimm...

    Viele Grüße :) DerGerd DerNerd

    Einmal editiert, zuletzt von DerGerd (15. Oktober 2024 um 18:29)

  • Ich habe einmal beim seligen Hertie in Troisdorf so einem jungen Kerl mit weißer Arbeitsjacke in der HiFi-Abteilung zugehört, wie er mit älteren Kunden sprach:

    "Technische Daten kann ich Ihnen nicht nennen, ich kann Sie aber beraten."

    :/

    Einmal editiert, zuletzt von RalfR (15. Oktober 2024 um 14:17) aus folgendem Grund: Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod....

  • Falls mein jetziger Tonabnehmer noch in Ordnung ist (Ich habe die Kanäle mal gemessen und die hatten jeweils um die 596 Ohm, weitere Messungen habe ich nicht durchgeführt

    Es kann bei (älteren) Tonabnehmern zu Kanalausfällen kommen, was bei Dir aber ja augenscheinlich (gemessen) und ohrenscheinlich (du hörst es ;) ) nicht der Fall ist.

    Gruß Christian

    _________________

    Ich suche folgende LPs von Pearl Jam: Live on two legs, Lost Dogs, rearviewmirror

  • Danke alle fürs Feedback! Eine Sache habe ich im ersten Post anscheinend vergessen: Der Grund für die Reparatur ist tatsächlich sporadische aber in letzter Zeit öfters vorkommende Ausfälle des rechten Kanals. Das sauber Machen der Kontaktschlitzen hatte einmal wesentlich dabei geholfen aber mit der Zeit passierte es wieder, was ein erneutes sauber machen nicht gelöst hat. So fing das Angebot des Ortofon Tonabnehmer an. Ich bestand aber darin, erstmals herausfinden, was genau die Ursache des Problems ist, bevor man vom Tonabnehmer-Wechsel redet, worin er mir am Ende Recht gegeben hat. Der Besitzer ist nicht der Techniker, sondern ein Extern.

  • Das Problem liegt mit ziemlicher Sicherheit im TK dh im herausnehmbaren Tonkopf. Dort gibt es nicht nur die Kontakte selber die Probleme verursachen können sondern auch noch die Verbindungen der Steckerchen zu den Käbelchen. Mit neuem Tonabnehmer kann sich das Problem geben was aber nicht am Tonabnehmer sondern am Bewegen und Rumfummeln der Kontakt - und Verbindungspunkte liegt.

    Viele Grüße

    Roman

  • Was es selten, aber durchaus häufig früher gab, :D war, dass der Kurzschließer nicht weit genug aufmachte und dann - jup - einen Kanal sporadisch kurzschloss.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • ...gernot (papaschlumpf) hat dafür eine schöne grafik, die er bei solchen anfragen immer mal zeigt. durchmessen des signalwegs hilft da auf alle fälle...da gibts doch einige möglichkeiten.


    der 1229 ist ein sehr feiner dual, allerdings sehr wartungsintensiv. wenn man das von einem gewerblichen anbieter machen lässt, was man so machen sollte, kommt man schnell an die grenzen des wirtschaftlichen.


    die nötigen arbeiten sind gut dokumentiert aber selbst für erfahrene bastler kein spaziergang.


    romme

    Einmal editiert, zuletzt von romme (17. Oktober 2024 um 07:05)

  • Hallo,
    Im Prinzip ganz einfach.
    Im Abtastsystem sind Spulen, deren Widerstand man messen kann.
    Das kann man mit einem digitalen Multimeter im Kilo-Ohmbereich (kΩ), nachvollziehen.
    Das kann z.B. 600 Ω oder auch 1,250 kΩ sein die einzelnen Systeme sind je nach Hersteller unterschiedlich.
    Messen kann man das bei eingebauten System an den RCA/Cinch-Steckern jeweils zwischen Mittenkontakt, (Signal) und Aussenring, (Masse),
    bzw. bein DIN-Steckern an Pin 5, rechts, rot und Pin 3, links, weiß, jeweils gegen Masse, Pin 2.
    Der gemessene Wert der beiden Kanäle, rechts - links, sollte gleich sein, kann aber auch ein wenig voneinander abweichen.
    Damit werden alle Kontaktstellen, inklusive der Systemspulen, gleichzeitig überprüft.
    Das gilt auch für die Potentialausgleich-Strippe, (nur bei RCA/Cinch), sie muss Kontakt sowohl mit dem Dreher-Chassis,
    als auch mit dem Tonarmrohr, haben.
    Hinweis: Das Armrohr kann farblos lackiert sein, also eine geeignete Stelle suchen.
    Der Wert muss gegen Null Ohm tendieren. Er wird nie Null, sein da es einige Übergangs-Widerstände gibt.
    Nochmal Hinweis: Nur mit einem digitalen Multimeter.



    dazu der Kurzschließer , DIN, 4 Tonarm-Adern.



    Dann hätte ich noch einige Hinweise zur Kontaktplatte.

    - -

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Das Problem liegt mit ziemlicher Sicherheit im TK dh im herausnehmbaren Tonkopf. Dort gibt es nicht nur die Kontakte selber die Probleme verursachen können sondern auch noch die Verbindungen der Steckerchen zu den Käbelchen. Mit neuem Tonabnehmer kann sich das Problem geben was aber nicht am Tonabnehmer sondern am Bewegen und Rumfummeln der Kontakt - und Verbindungspunkte liegt.

    Viele Grüße

    Roman

    Ich habe eben Rückmeldung vom Laden bekommen. Der externe Techniker meine, das Problem liegt doch am Tonabnehmer. Ich habe den Besitzer gefragt, ob die Verbindungen, die du erwähnt hast, gecheckt wurden und er meinte ja :(


    Vielen Dank für die Grafik und die Erklärung dazu! Der Dreher ist gerade beim Techniker, sodass ich selber nicht messen kann aber der Techniker meine, dass der Tonabnehmer das Problem ist :(

    Einmal editiert, zuletzt von j507 (18. Oktober 2024 um 15:32) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von j507 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • (...) Der externe Techniker meine, das Problem liegt doch am Tonabnehmer. (...)

    Wird sich zeigen. Das Alpha mit VM-Red-Nadel schiene mir aber so oder so kein sonderlich attraktives Angebot.

    Grüße aus München!

    Manfred / lini

  • (...) Der externe Techniker meine, das Problem liegt doch am Tonabnehmer. (...)

    Wird sich zeigen. Das Alpha mit VM-Red-Nadel schiene mir aber so oder so kein sonderlich attraktives Angebot.

    Grüße aus München!

    Manfred / lini

    Das angebotene Ortofon System nehme ich nicht. Da tendiere ich zwischen den hier vom anderen Mitglieder empfohlene VM95ML und VM95SH.

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