Unterschied MM - MC => Vor-/Nachteile?

  • Wenns mir um ne hundertprozent saubere Kanaltrennung ginge, dann würde ich zu ner CD oder sonstigen digitalen Quelle greifen.

    Ansonsten bin ich bei Platten bestens zufrieden mit den 20 dB des AT-VM95E.

    Max


    Pioneer PL-445 mit AT-VM95E | Hama PA-506 | Sony TC-K490 | Denon AVR-1707 | Teufel Concept M | Toshiba SD-220E | Panasonic NV-HS820

    Zur Reparatur in meiner Werkstatt: Sony TC-KA6ES | Pioneer CT-W530R

    In gute Hände weitergegeben: Pioneer PL-990 mit ATN-3600

  • Dassdie Kanaltrennu allein von der Nadel abhängt, wundert mich jetzt etwas. Die Generatoren der AT VM Familie sind doch alle gleich, wenn ich richtig informiert bin.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Dassdie Kanaltrennu allein von der Nadel abhängt, wundert mich jetzt etwas.

    Für mich nur erklärbar durch eine genauere Montage und bessere Qualitätskontrolle bei den hochwertigeren Schliffen.

    Was noch nicht angesprochen wurde: durch die höheren Auflagekräfte bei MC wird bei der Abtastung mehr Energie frei und deshalb sollte das System inklusive Tonarm sehr gut geführt werden. Eventuelles Lagerspiel würde sich stärker auswirken.

    Weiter oben der Vergleich zwischen einem MC DL103 (mit normalerweise konischer Nadel) und einem MM AT VM95 mit ML oder SH-Nadel ist für mich nur bedingt aussagekräftig.

    Ich habe zig MMs und ein MC im Bestand aber die sauberste und knisterfreieste Wiedergabe bringt das VM95ML. Aber letztlich ist alles Geschmackssache.


    Schöne Grüße

    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • Neben MM und MC gibt es noch z.B MI (Moving Iron).

    Da hängt am Nadelträger ein Eisenstück, Spulen und Magnete sind fest.

    Das Eisenstück stört das Magnetfeld zwischen Sulen und Magneten, dadurch wird in die Spulen eine Spannung induziert.

    Viele sog. MM-Systeme sind in Wahrheit MI-Systeme.

    So z.B alle Ortofon-Systeme nach dem VMS-Prinzip (also alle seit den 1970ern), diverse Grado, etc.

    MM, MC, MI sind allesamt induktive Systeme.


    Daneben gab es früher noch andere Prinzipien, wie z.B. kapazitive Systeme (Toshiba C-400, braucht den Vorverstärker SZ-1000) oder optische Systeme (Toshiba C-100 P, braucht den Vorverstärker SZ-1).

    Bei optischen Systemen sitzt am Nadelräger eine Blende, im Tonabnehmer eine Photozelle und eine Lichtquelle.

    Die sich ändernde Lichtstärke an der Photozelle erzeugt das Signal.

    Optische Systeme gibts heute wieder im HighEnd-Bereich (DS-Audio).

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • les doch einfach mal, was ich weiter oben geschrieben habe - das Prinzip wird auch Moving Jig genannt.


    Gruß Frank

  • Stimmt, Moving Jig habe ich noch nie gehört.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
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  • Vielleicht interessiert zum Thema MM vs. MC mein kleiner Erfahrungsbericht.


    Nach Jahrzehnten MM's (hauptsächlich Shure M75, später dann auch etwas höherpreisige Vintagesysteme) konnte ich hier im Biete-Bereich vor einigen Jahren zu einem sehr fairen Kurs ein gebrauchtes Ortofon MC Nr.2 kaufen - nicht dass ich so eins unbedingt benötigt hätte, aber ich wollte halt mal ein MC ausprobieren, und das Nr.2 hat ja auch einen wirklich guten Ruf,


    Mein Vollverstärker kann nur MM; fürs Wohnzimmer habe ich aber einen kleinen Musical Fidelity V-LPS II, der mit MC's klarkommt. Also wurde das Nr. 2 fortan an diesem (am Wohnzimmer-Dual 1219) betrieben. Klanglich prima. Nicht besser als ein gutes MM, in etwa gleiche Liga.



    Kürzlich feierte ich einen runden Geburtstag. Zuerst überlegte ich mir, ob ich dies zum Anlass nehmen soll, mir ein schönes neues System zuzulegen, etwa das Audio Technica AT33PTG. Nach viel Lektüre in den einschlägigen Foren entschied ich mich aber anders und kaufte stattdessen für dieses Geld einen optisch wenig beeindruckenden, in vielen Userberichten aber hochgelobten und im MC-Betrieb sehr fein anpassbaren Phono-Pre - einen Lindemann Limetree.


    Tja, was soll ich sagen... das gute alte Ortofon Nr. 2 profitiert hörbar. Inzwischen ist noch ein zweites gebrauchtes Vintage-MC zu mir gekommen. Auch das läuft da prima.


    Zur Frage. was denn anders geworden ist: In meinen Ohren ist die Tiefe bei den MC's besser. Und die Systeme sind im Sound quasi "schneller", wirken "zackiger", vielleicht auch etwas kantiger.


    Ist MC also besser als MM? Mein Fazit: Jein. Meine beiden Low-Output-MC's machen etwas mehr Dampf, gehen mehr in die Tiefe, und generell wirken die beiden Systeme ziemlich spektakulär. Als MM-Gegenpart habe ich hier ein Shure V15V mit SAS-Nadel. Dieses wirkt im Direktvergleich etwas zurückhaltender, gemässigter, vielleicht aber auch etwas homogener und entspannter. Nicht schlechter, einfach etwas anders. Was einem da besser gefällt, ist daher meines Erachtens Geschmacksache. Ich habe das so gelöst, indem der 1219 im Wohnzimmer nun mit einem MM-System bestückt ist, der 704er im Musikzimmer (mehrheitlich) mit einem MC..



    Oft unterschätzt wird aus meiner Sicht der Phono-Pre. Lange meinte ich, dass das doch bloss Voodoo sei. Nun habe ich den Direktvergleich V-LPS vs. Limetree gemacht - und da geht echt was, der Limetree ist klarer, detailreicher. Auch im MM-Betrieb. Daher mein Fazit Nummer zwei: Eine gute Phonovorstufe lohnt sich.


    LG

    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

    4 Mal editiert, zuletzt von Marsilio ()

  • Limetree ist klarer, detailreicher. Auch im MM-Betrieb. Daher mein Fazit Nummer zwei: Eine gute Phonovorstufe lohnt sich

    was hat der, was andere nicht haben? Kostet ja ein paar Euro, das gute Teil

    Alla Hopp
    Jo

  • Habs gefunden ;) :

    ... nicht minder esoterische Kapazitäten ...

    Wie wird man eigentlich Texter für solche Blätter? Gibts da n hartes Trainingscamp?

    Bei solch komprimiertem Highend-Geblubber müssen da aber deutlich mehr als 3-4 cent/Wort rausspringen :D .

    Ich hab vor 25-30 Jahren aufgehört sowas zu lesen. Interessant, daß es immer noch genauso läuft. (wobei das ja schon 5 Jahre alt ist)


    Mag ja ein gutes Teil sein... für 600€ müssen die Bauteile aber wirklich nicht nur oberesoterisch, sondern auch mundgeblasen sein!


    Bei 230 pF Eingangsimpedanz für die Aktuellen MMs aber auch nicht ganz optimal?

    Ist das mit "früher Abfall bei Normsystem" gemeint?



    Sorry, das wird sicher ein sehr gutes Gerät sein, aber diese Tests... :/


    Leider kann ich zu MCs garnix beitragen, lese aber interessiert mit :saint:

    Gruß

    Micha

  • Ist das mit "früher Abfall bei Normsystem" gemeint?


    Nun, ich weiß nicht, was man bei der Stereoplay an der Stelle als Dummy verwendet - aber womöglich hält man sich an die Messvorschrift der IHF-A-202, die in Kapitel 3.12. zur Messung des Rauschabstands für MM-Eingänge einen Dummy mit 500 mH in Reihe mit 1 kOhm sowie noch 125 pF parallel zu der Reihenschaltung vorsieht.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    Einmal editiert, zuletzt von lini () aus folgendem Grund: Tippfehlerkorrektur *seufz*

  • Ich habe immer mit MC gehört, aktuell mit AT-F7, MC 9 und Ortofon Nr. 2. Ich bilde mir ein (!) dass sie transparenter, dynamischer und besser auflösend klingen, als die MMchen, die ich erst seit 2017 in einer kleinen Auswahl habe. Aber auch das sind alles alte Systeme ohne „scharfe Nadeln“. Immerhin kenne ich jetzt das aktuelle AT-VM95ML. Da würde mir auch nix fehlen.


    Zu Vorverstärkern: Ah, ich tue mich immer schwer, viel Geld in antike Technik zu stecken. Mir reichen auch gute MC-Eingänge bei guten Verstärkern. Ich habe nur einen Hormann Supa 2.0. Durch das Spielen mit den kleinen Kapzitäts-Nupsis habe ich festgestellt, was die mit dem Klang machen. Ist für mich alles Klangtuning nach Gusto. Ich mag’s heller, andere „wärmer“. Schön, wenn man sie anpassen kann.


    Fazit: Ausprobieren! Aber, offen gestanden, obwohl ich einige Platten in und auswendig kenne, würde ich mich sehr schwer tun, Systeme blind zu erkennen.

    Mein Mantra: Vieles ist Geschmacks-, alles Gefühlssache beim analogen Hören. Darum ist das schwer zu schreiben, was dran ist an MC. Wenn, dann kaufe ich mir mal als Ersatz ein hochgelobtes AT-PTG Nullachtfuffzehn. Nur um es mal gehabt zu haben. Gibt ein gutes Gefühl, möglichst viel aus der Rille zu holen. Zum musikalischen Glücksgefühlen reicht (mir) aber auch ein gutes MM.


    Axel

    audio ergo sum

  • Was ich weiter oben zwischen den Zeilen herausgehört zu haben meine: Werden MC-Systeme durchweg mit höheren Auflagekräften betrieben (also ab 20 mN aufwärts) als MM-Systeme? Wenn ja: Warum?


    Grüße, Jürgen

  • Für den Lindemann habe ich vor Weihnachten übrigens keine 600.- sondern 490.- bezahlt - also so viel, wie das AT333PTG auch in etwa gekostet hätte.

    In dieser Preisklasse gibt es ja noch einige weitere Kandidaten, von Pro-Ject, Lehmann, Moon etc.


    Auch verglichen (mittels Tonbandaufnahmen) habe ich den Limetree mit meinem Vollverstärker (einen Revox B150 von 1989) und eben dem V-LPS. Der Revox kann, wie geschrieben, nur MM, der V-LPS beides. Im MC-Betrieb hat der Limetree die Nase klar vorne, im MM-Betrieb macht der V-LPS zwar mehr Druck, wenn man genau hinhört fehlt es aber etwas an Details. Der Limetree hingegen bildet diese sehr schön ab. Der Revox wirkt klanglich zurückhaltender. Wenn man aber genau hinhört, ist er aber in der Lage, die Details annähernd so gut wiederzugeben wie der Limetree. Hätte ich nur MM-Systeme, so würde der Revox also ausreichen. Für MC-Systeme hingegen lohnt sich eine entsprechende Phonovorstufe in jedem Fall.


    LG

    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

  • JWD

    Die Compliance bei den MCs ist niedrig. Systembedingt eher hart aufgehängte Nadelträger, daher so um die 2 Pond Auflagegewicht. Kommen auch besser mit mittelschweren bis schweren Armen klar. Mit den Dual-Standardarmen auf jeden Fall. Wie das bei den ULM ist, weiß ein anderer. Beim MC-9 sind es 1,5 Pond, AT-F7 2 und 1.5 bei dem Nr. 2 an einem Rega-Arm.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum

  • Ich kann hier leider nicht viel beitragen, ich hab nur ein High output MC von Coral und das klingt auch nicht besser als meine MMs mit normalen eliptischen Schliffen.

    was ich nur sagen kann, der Schliff ist der hörbare Unterschied. Ob's gefällt muss jeder für sich entscheiden.

    Marsilio : ich hab von Lindemann noch meinen alten Verstärker: Amp4 99. Feines Teil.

    Alla Hopp
    Jo

  • Wie wird man eigentlich Texter für solche Blätter? Gibts da n hartes Trainingscamp?(...)

    für 600€ müssen die Bauteile aber wirklich nicht nur oberesoterisch, sondern auch mundgeblasen sein!

    Danke. Du sprichst mir aus der Seele.

    Max


    Pioneer PL-445 mit AT-VM95E | Hama PA-506 | Sony TC-K490 | Denon AVR-1707 | Teufel Concept M | Toshiba SD-220E | Panasonic NV-HS820

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