Beiträge von Marsilio

    Laut Angaben im Web hat Dein alter Kennwod-Vollverstärker eine recht niedrige Eingangskapazität; da sollte also sozusagen jedes MM-Tonabnehmersystem anständig dran laufen. Inwieweit die Phonosektion im Magnat was taugt, kann ich mangels Daten nicht beurteilen; leider ist die Phonosektion in so machen neuen Verstärkern/Receivern eine Alibi-Beigabe mit (viel) zu hohen Eingangskapazitäten.

    Noch eine Verbesserung wäre aber in der Tat mit dem Tonabnehmersystem zu erreichen. Das 2M Red hat eine getippte Nadel, ansatzweise elliptisch geschliffen. Das 2M Blue besteht aus einem ganzen Diamanten, sauber poliert, mässig scharf elliptisch geschliffen (0.3x0.7mil Verrundungsradius). Die Blue-Nadel ist meines Erachtens also klar besser.

    MIt der 2M Black-Nadel (ganzer Diamant, Shibata-Schliff) wäre da noch eine kleine Verbesserung in der Detailwiedergabe drin. Kostet aber ziemlich viel.

    Ich würde den Kenwood im Wohnzimmer mit einem Dreher mit dem ganz ordentlichen 2M Blue betreiben.

    Beim Magnat im Büro könnte sich ein externer Phono-Pre lohnen, als Tonabnehmer müsste es dann aber auch das 2M Blue sein (das Red würde ich ersetzen) - oder gleich auf einen anderen Tonabnehmer gehen.

    EDIT: Der Vollverstärker Magnat RV-1 hat laut Audio Connect eine Eingangskapazität von 300pF. Vielleicht ist das die selbe Phonovorstufe. Das ist schon etwas hoch, auch wenn die Ortofon-MMs sind nicht so kapazitätskritisch wie die MMs manch anderer Hersteller sind. Man könnte hier aber auf ein High-Output-MC wechseln (zum Beispiel das Denon DL-110, Goldring Eroica HX oder Hana SH); bei dieser Lösung spielen die Kapazitäten keine Rolle.

    LG
    Manuel

    Und ja, übrigens - das hier noch vorhandene Ortofon M20e-Tonabnehmersystem (das es ja auch dual-gelabelt gab) ist eines der besseren Sorte: ganzer Naturdiamant, scharfer, elliptischer Schliff (Verrundungsradius 0.2x0.7mil wie man ihn heute nicht mehr bekommt).

    Korrekt angeschlossen kann man damit schon sehr gut Platten hören. In neu würde ich es in etwa in der Liga eines Ortofon 2M Bronze sehen.

    Dual bestückte den 601er ab Werk mit was echt Feinem. :love:

    LG
    Manuel

    Auch ich würde das Shure M91 behalten - da gibt es nette Nachbaunadeln für vernünftige Preise. Oder wenn man es richtig krachen lassen will kann man auch unvernünftig viel Kohle - nur noch ein bisschen mehr wie fürs vom Händler offerierte nicht empfehlenswerte Ortofon - hinlegen und sich die SAS-Nadel des japanischen Nadelspezis Jico holen. Damit spielt das alte Shure dann etwa auf dem Niveau eines aktuellen 500-800-Euro-Systems auf...
    JICO N-91ED SAS/B - Nadel für Shure M 91 ED u.a. | THAKKER

    Aber wie Vorredner bereits geschrieben haben: Es geht auch günstiger. Etwa mit der Jico Nude oder der Hyperellipse von Tonar. Gibt es alle hier:

    N91 E/ED/G/GD/SAS Stylus for Shure M91 | DaCapo Audio

    Und wie Romans Angebot zeigt: M91-Ersatzgeneratoren findet man im unwahrscheinlichen Fall eines Tonabnehmerausfalls für kleines Geld problemlos.

    LG
    Manuel

    Ich mag natürlich die Dual-Reibradler, würde aber für eines derjenige Modelle votieren, die damals die Topmodelle waren - denn so viel teurer als ein 1214/1224 & Co. sind die heute gar nicht. Konkret: 1218, 1228, 1219 und 1229. Warum unten einsteigen wenn oben geht und kaum mehr kostet?

    Auch sehr empfehlenswert sind meines Erachtens die Direkttriebler 604 und 621. Bekommt man ebenfalls zum fairen Kurs.

    Hier in der CH versucht schon seit einigen Wochen jemand auf der Auktionsplattform Ricardo.ch einen 604 loszuwerden - und trotz Preissenkung hat das Teil immer noch keinen neuen Besitzer gefunden: Plattenspieler Dual 604 inkl. Tonabnehmer | Kaufen auf Ricardo
    Der Haken an der Sache scheint die Abholpflicht zu sein... anders kann ich mir das nicht erklären.

    Teurer sind in der Regel 704 und 721.

    Und dann gibt es ja noch die Riementriebler: 504, 521, 510 - die sind alle auch nicht teuer. Wunderschön (in meinen Augen - das ist ja auch Geschmacksache), aber als kleine technische Diven verschrieben ist der 601.

    Und selbst von den Dual-Geräten der ULM-Ära (ULM steht für UltraLowMass, das war mal so eine kurze Zeit, als sehr leichte Tonarme angesagt waren und Dual dafür ein eigenes, nicht mit den üblichen 1/2-Zoll-Tonabnehmer kompatibles Anschlusssystem entwickelt hatte, das dank Adaptern heute aber trotzdem universell eingesetzt werden kann) gibt es spannende und gerade wegen der beschriebenen Eigenart sehr preisgünstige Modelle - hier wären aus meiner Sicht die Modelle 606, und 626 interessante Optionen.

    Zu den Tonabnehmern: Ja, eine neue Nadel ist da in den meisten Fällen erforderlich. Da würde ich mal 30 bis 50 Euro mit einkalkulieren. Natürlich geht tonal noch mehr, das kostet dann auch. Und irgendwann bist Du Nicht-mehr-Student mit höherem Budget - dann kannst Du immer noch hochrüsten. Daher ja auch auch mein Rat, eines der besseren Geräte zu nehmen. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern, dass es grossen Spass macht, später die Teile aus der Jugend weiterzuverwenden und hochzurüsten auf ein Niveau, für das andere im High-End-Shop ein Vermügen abdrücken... ;)

    Du kannst hier im Biete-Suche-Bereich ja mal eine Anfrage platzieren. Es gibt immer mal wieder Freaks, die guterhaltene Geräte verkaufen möchten.

    LG

    Manuel

    Die Kyowas sollen laut englischsprachigen Foren von anständiger Qualität sein; könnte sogar dasselbe Produkt sein wie jene japanischen Nadeln, die man in den USA mitunter als "Pfannstiehl" und hierzulande als "Japan made" und "Tonar" verkauft - in den Foren wird viel darüber gerätselt.

    Dass da gleich zwei Nadel so schlecht sind kann ich mir fast nicht vorstellen. Ich würde sie übrigens mit einer Auflagekraft von 1.2 bis 1.5g betreiben.

    Tornadones Vermutung mit der Antiskatingscheibe finde ich hingegen sehr plausibel; die Scheiben gelten als etwas anfällig.

    LG
    Manuel

    Die SAS-Nadel mit Bor-Nadelträger dürfte relativ nahe an die VdH-Originalnadel herankommen. Gemäss Userberichten wird das Klangbild mit der SAS offenbar minim heller als mit der VdH-Nadel. a ich immer noch die Originalnadel verwende, kann ich das nicht beurteilen. Grundsätzlich finde ich das Klangbild in einen Ohren ja eher auf der dunkleren Seite, daher scheint mir etwas mehr Brillanz in den Höhen aber nicht unbedingt ein Nachteil zu sein.

    LG
    Manuel

    Hallo Oliver, das Shure M95 ist in meinen Ohren ein sehr schön aufspielendes Tonabnehmersystem, bei dem es sich lohnt, bei der Nadel nicht zu sparen.

    Dacapo hat wohl die grösste Auswahl an Nadeln fürs M95:

    Shure M95 Stylus - N95 ED/HE/G/... (all variants) | DaCapo Audio

    Du schreibst, dass Du wert auf eine schöne Auflösung legst. Da wäre die sphärisch geschliffene (Original-)Nadel wohl nicht ganz ideal; ich empfehle bei diesem Wunsch mindestens einen elliptischen Schliff.

    Auf dem Papier sieht die Black Diamond/Nudeline Swiss für rund 50.- attraktiv aus - elliptischer Schliff, ganzer (Kunst-)Diamant. Leider sind von diesem Hersteller stark schwankende Qualitäten überliefert; ich hatte mal so eine Nadel für mein M95 erwischt, die komplett unbrauchbar war da so schlecht verarbeitet (viel zu hart aufgehängt, flog ständig ab und verzerrte bei der Wiedergabe). Andere User wiederum berichten begeistert von wunderbaren Exemplaren. Man kann es probieren - mit Glück erwischt man ein richtig gutes Exemplar; man muss da einfach ganz genau hinschauen und hinhören und damit rechnen, allenfalls umtauschen zu müssen.

    Die japanischen Nachbaunadeln - selbst das 30-Euro-Exemplar von Analogis - sind in der Regel solide verarbeitet; das sind halt nur getippte Nadeln. Für den Preis meines Erachtens aber in Ordnung. Besser in der Auflösung sind die scharf geschliffenen Hyperellipsen von Tonar, leider nur getippt und preislich um die 120.- positioniert. Aus meiner Sicht nicht uninteressant.

    Die Nude Elliptical von Jico ist ein neues Produkt, das noch nicht lange auf dem Markt ist. Mit rund 150.- zwar teuer, aber ich habe im Web schon Makrofotos gesehen, die beeindruckend waren: Da bekommt man einen Naturdiamanten, sauber poliert und schön elliptisch geschliffen mit einer Verrundung von 0.3x0.7mil. Das ist zwar nicht so scharf wie die Hyperellipse von Tonar, aber eben - nackiger Naturdiamant. Hier im Forum gibts auch erste Userberichte, die positiv ausgefallen sind.

    Famos und highend, aber schweineteuer, ist die SAS-Nadel von Jico.

    LG

    Manuel

    wobei meine persönliche Präferenz zwischen meinen vorhandenen Shure V15III und Dual M20E je mit Oriignalnadel eher beim M20E liegt.


    Meine Erwartung: Eine neue Nadel am Shure oder ein Neukauf eines Systems mit Fineline-Nadel müsste zumindest gravierend anders klingen als meine bisherigen System, sonst ist es Geldverschwendung.

    Vielleicht müsstest Du mal einen Schritt weitergehen und ein MC in Betracht ziehen? Der Dual 704-Tonarm ist sehr wohl in der Lage, auch schöne MCs korrekt über die Plattenrille zu führen. MC's sind halt teurer als MM-Systeme.

    Konkret denke ich an das Goldring Eroica mit dem Gyger-Schliff, das es als Low- und als High-Output-Variante gibt. Und an das Audio Technica AT33PTG (Low Output) mi dem Microline-Schliff auf Bor-Träger (dürfte genauso aus dem Namiki/Orbray-Regal sein wie die SAS-Nadel). Gerade das AT33PTG könnte an den 220 Ohm Impedanz Deines Onkyo A 8450 ein ziemliches Match sein. Und es wäre echt was anderes als das V15III und das M20E.

    LG

    Manuel

    Ich wurde in einem anderen Forum (nicht hier :) ) schon böse angepflaumt, weil ich jeweils darauf hinweise, dass die Black Diamond/Nudeline Swiss-Nadeln wegen ihrer schwankenden Qualität nicht den allerbesten Ruf haben.

    Mit Glück erwischt man ein wirklich gutes Exemplar (so eins habe ich inzwischen), mit Pech eines wie das oben gezeigte - oder eines, das im Gegenteil so bretthart aufgehängt ist, dass es ständig abfliegt (so eins hatte ich auch schon mal).

    Immerhin habe ich den Eindruck, dass sich die Qualität insgesamt zuletzt etwas gebessert hat; die Meldungen von schlechten Exemplaren sind etwas zurückgegangen.

    Ganz grundsätzlich muss man aber festhalten, dass es sich hier um eine Nadel der 40-Euro-Preisklasse handelt. Auch wenn ein nackter (Kunst-)Diamant verbaut ist - hinsichtlich Schliff und Politur bekommt man da natürlich schon nicht dasselbe wie bei einem Nadeleinschub mit nacktem (Natur-)Diamanten, der das drei- bis vierfache kostet. Deshalb bin ich dann ja auch etwas die Spassbremse, wenn die Black Diamond mal wieder in dieselbe Liga hochgelobt wird...

    LG

    Manuel

    Ich würde fast wetten, dass beim 704 - wie es awi bereits beschrieben hat - nur die Kontakte beim Headshell nicht mehr sauber sind.

    Für ganz Ungeduldige: zwei, dreimal TK (Dual-Slang für Headshell) wegnehmen und wieder einstecken. Könnte schon reichen.

    Falls nicht: Die Pins zwischen TK und Tonabnehmer mal lösen und neu befestigen.

    Dauert ingesamt etwa, nun ja, eine Minute oder so...

    Ansonsten teile ich als langjähriger Dual-704-Besitzer natürlich die Auffassung, dass das ein ganz ausgezeichneter Plattenspieler ist.

    LG

    Manuel


    PS Und bitte nimm' mir diese Frage nicht übel, aber das kommt öfters mal vor (auch mir schon passiert...): Ist der Plattenspieler wirklich an einem Phonovorverstärker oder einem Phonoeingang angeschlossen? Da passt man gerne mal nicht auf, und ein normaler Audioeingang funzt da natürlich nicht...

    Die OM-Reihe von Ortofon hat gegenüber Audio Technica noch einen weiteren Vorteil - sie gilt als ausgesprochen gutmütig hinsichtlich Anschlusskapazitäten, vor allem die OM-Generatoren ohne dem Zusatz "super". Einer der ganz wenigen Tonabnehmer, bei dem man sich wirklich keine Gedanken über die Phonosektion beim Verstärker machen muss.

    Dass da eines Tages keine Nadeln mehr verfügbar sind, denke ich nicht. Es ist zwar wahrscheinlich, dass Ortofon keine Originalnadeln mehr anbietet, aber es gibt ja Marken wie Tonar, die in die Bresche springen. Und schliesslich kann man auch ein MM einem Retipper geben.

    Und: Die aktuelle 2M-Reihe von Ortofon beruht auf der OM-Reihe. Nadeleinschübe sind untereinander austauschbar (sieht zwar bescheuert aus). Aber das beweist: Überholte Technik ist das gewiss nicht.

    LG

    Manuel

    PS: Bei mir ist seit vielen Jahren ein OM-40 im Einsatz. So manche Attacken anderer Systeme musste es abwehren, aber am Schluss hat es sich dann doch immer wieder durchgesetzt und spielt daher ganz prima am Wohnzimmer-1219. Und es gewinnt an einem Röhren-Pre: Die tonale Nüchternheit, die man ihm etwas nachsagt, wird da quasi kompensiert. Im Zusammenspiel mit der breiten Bühne und der sehr guten Detailwiedergabe passt das in meinen Ohren (das ist selbstverständlich ja alles Geschmacksache) sehr gut.

    Für den Lindemann habe ich vor Weihnachten übrigens keine 600.- sondern 490.- bezahlt - also so viel, wie das AT333PTG auch in etwa gekostet hätte.

    In dieser Preisklasse gibt es ja noch einige weitere Kandidaten, von Pro-Ject, Lehmann, Moon etc.

    Auch verglichen (mittels Tonbandaufnahmen) habe ich den Limetree mit meinem Vollverstärker (einen Revox B150 von 1989) und eben dem V-LPS. Der Revox kann, wie geschrieben, nur MM, der V-LPS beides. Im MC-Betrieb hat der Limetree die Nase klar vorne, im MM-Betrieb macht der V-LPS zwar mehr Druck, wenn man genau hinhört fehlt es aber etwas an Details. Der Limetree hingegen bildet diese sehr schön ab. Der Revox wirkt klanglich zurückhaltender. Wenn man aber genau hinhört, ist er aber in der Lage, die Details annähernd so gut wiederzugeben wie der Limetree. Hätte ich nur MM-Systeme, so würde der Revox also ausreichen. Für MC-Systeme hingegen lohnt sich eine entsprechende Phonovorstufe in jedem Fall.

    LG

    Manuel

    Vielleicht interessiert zum Thema MM vs. MC mein kleiner Erfahrungsbericht.

    Nach Jahrzehnten MM's (hauptsächlich Shure M75, später dann auch etwas höherpreisige Vintagesysteme) konnte ich hier im Biete-Bereich vor einigen Jahren zu einem sehr fairen Kurs ein gebrauchtes Ortofon MC Nr.2 kaufen - nicht dass ich so eins unbedingt benötigt hätte, aber ich wollte halt mal ein MC ausprobieren, und das Nr.2 hat ja auch einen wirklich guten Ruf,

    Mein Vollverstärker kann nur MM; fürs Wohnzimmer habe ich aber einen kleinen Musical Fidelity V-LPS II, der mit MC's klarkommt. Also wurde das Nr. 2 fortan an diesem (am Wohnzimmer-Dual 1219) betrieben. Klanglich prima. Nicht besser als ein gutes MM, in etwa gleiche Liga.


    Kürzlich feierte ich einen runden Geburtstag. Zuerst überlegte ich mir, ob ich dies zum Anlass nehmen soll, mir ein schönes neues System zuzulegen, etwa das Audio Technica AT33PTG. Nach viel Lektüre in den einschlägigen Foren entschied ich mich aber anders und kaufte stattdessen für dieses Geld einen optisch wenig beeindruckenden, in vielen Userberichten aber hochgelobten und im MC-Betrieb sehr fein anpassbaren Phono-Pre - einen Lindemann Limetree.

    Tja, was soll ich sagen... das gute alte Ortofon Nr. 2 profitiert hörbar. Inzwischen ist noch ein zweites gebrauchtes Vintage-MC zu mir gekommen. Auch das läuft da prima.

    Zur Frage. was denn anders geworden ist: In meinen Ohren ist die Tiefe bei den MC's besser. Und die Systeme sind im Sound quasi "schneller", wirken "zackiger", vielleicht auch etwas kantiger.

    Ist MC also besser als MM? Mein Fazit: Jein. Meine beiden Low-Output-MC's machen etwas mehr Dampf, gehen mehr in die Tiefe, und generell wirken die beiden Systeme ziemlich spektakulär. Als MM-Gegenpart habe ich hier ein Shure V15V mit SAS-Nadel. Dieses wirkt im Direktvergleich etwas zurückhaltender, gemässigter, vielleicht aber auch etwas homogener und entspannter. Nicht schlechter, einfach etwas anders. Was einem da besser gefällt, ist daher meines Erachtens Geschmacksache. Ich habe das so gelöst, indem der 1219 im Wohnzimmer nun mit einem MM-System bestückt ist, der 704er im Musikzimmer (mehrheitlich) mit einem MC..


    Oft unterschätzt wird aus meiner Sicht der Phono-Pre. Lange meinte ich, dass das doch bloss Voodoo sei. Nun habe ich den Direktvergleich V-LPS vs. Limetree gemacht - und da geht echt was, der Limetree ist klarer, detailreicher. Auch im MM-Betrieb. Daher mein Fazit Nummer zwei: Eine gute Phonovorstufe lohnt sich.

    LG

    Manuel

    Bei LineContact tippe ich bei AT heute auch auf Ogura. Ich bezog mich aber auf die AT-VM-95-Reihe, und da gehe ich eher von Namiki bzw. bei den einfacheren Nadeln möglicherweise von nochmals einem anderen Anbieter aus.

    In den 80er-Jahren hatte übrigens auch Namiki LineContact-Nadeln im Sortiment: Mein Monster Cable Alpha 1 hat gemäss zeitgenössischer Werbung einen Nadelträger von Namiki mit LC-Schliff.

    Tonar = Nagaoka: könnte sein... Vielleicht ist dieser andere Nadelhersteller in Japan, bei dem man (oder zumindest ich) nicht weiss wer es ist ja auch Nagaoka.

    Auch nicht klar ist mir, von wem Denon heute (und früher Yamaha für MC9 & Co,) die scharfen Ellipsen bezieht.

    LG

    Manuel

    Eine Cleore-Nadel habe ich u.a. auch noch für mein M75. Da vermute ich, dass sie vom gleichen (Schweizer) Hersteller ist wie die Black Diamond. Wie die Qualität da heute ist weiss ich nicht; vor rund zehn Jahren war die durchaus anständig.

    Meine beiden SAS-Nadeln lösen die Details schon besser auf als normale elliptische Nadeln - wie es bei gewöhnlichen (getippten) Ellipsen von Jico aussieht kann ich dagegen nicht beurteilen da ich nie eine hatte.

    Wenn wir es aber hier von preiswerten Nachbauten haben - gute Erfahrungen habe ich auch mit den getippten Ellipsen von Tonar gemacht. Sind/waren günstiger als die getippten Ellipsen von Jico (gibts die überhaupt noch?). Wer nicht viel Geld ausgeben möchte und keinen Bock auf die Qualitäts-Lotterie bei den Black Diamond/Nudeline Swiss hat, ist meiner Erachtens bei Tonar auf der sicheren Seite. Stammen übrigens inzwischen auch aus Japan.

    LG

    Manuel

    Nun ja - meine Vermutung ist, dass wir bei den genannten Systemen von Audio Technica Diamanten aus dem Namiki-Regal bekommen, zumindest im Falle der besseren Nadeln. Jico verwendet meines Wissens ebenfalls Diamanten aus dem Namiki-Regal.

    Der Hype um Jico liegt halt darin, dass es hier ein Anbieter von Nachbaunadeln gibt, die auf einem richtig guten Niveau sind. Hier und in anderen Foren wurden schon Makrofotos von Jico-Nachbaunadeln gezeigt. Was Politur und Schliff betrifft, ist das halt schon gute Qualität - eben das Niveau, das man bei besseren Originalnadeln auch bekommt. Wenn man da eine Makroaufnahme einer vergleichsweise mediokren Black Diamond/Nudeline Swiss-Nadel als Vergleich nimmt, also auch eine nackte "Ellipse", dann ist der Unterschied offensichtlich. Allerdings lässt sich Jico dies mittlerweile auch mit stolzen Preisen bezahlen.

    Nichts gegen das AT-VM95 - für den aufgerufenen Preis finde ich das eine ausgezeichnete Sache. Aber das Ende der Fahnenstange sind die AT-VM95-Systeme halt schon noch nicht. Ein Shure V15-Generator, der ev. bereits ab V15III, sicher aber im V15IV und V15V ummantelte Polkerne aufweist, dürfte mit der neuen nackten Ellipse von Jico dem AT-VM95EN überlegen sein, mit der SAS-Nadel auf Borträger dem AT-VM95ML erst recht. Selbst wenn wir hier im Fall der Nachbaunadeln nur von einer Annäherung reden.

    LG

    Manuel

    Zurück zum Thema Shure M75: Gerade dieses Tonabnehmersystem gilt als ausgesprochen robust. Ausserdem gilt es als sehr unkritisch was die Anschlusskapazitäten betrifft, man kann es also an praktisch jeder Phonovorstufe problemlos betreiben. Und sollte - wider Erwarten - das Teil doch mal den Geist aufgeben, findet man sehr leicht Ersatz. Die Dinger waren damals sehr verbreitet, und in der Dual-Klick-Variante findet man es (genauso wie sei Fast-Zwilling M91) für sehr kleines Geld problemos.

    Das OM20 ist in meinen Ohren übrigens in etwa ähnliche Liga wie das M75 mit einer anständigen Nadel. Das OM hat eine etwas breitere Bühnenwiedergabe und ist tonal etwas neutral-nüchterner abgestimmt als das eher warme M75 mit seiner etwas zurückgenommenen Höhenwiedergabe. Was einem da besser gefällt, ist Geschmacksache.

    A propos Nadel: Original waren die beiden besten Nadeleinschübe das N75ED (schwarzer Einschub mit silberner Schrift: ganzer Diamant, scharf elliptisch geschliffen 0.2x0.7mil Verrundungsradius)) und die N75HE (grauer Einschub mit lilafarbener Schrift: ganzer Diamant, hyperelliptischer Schliff):

    Die N75ED findet man mit gaaanz viel Geduld vielleicht noch irgendwann (ich habe drei Jahre gesucht), die Hyperellipse ist nicht mehr zu bekommen.

    Es gibt aber inzwischen nebst den vielen preisgünstigen und zumindest zum Teil auch recht ordentlichen Nachbaunadeln (getippte elliptische Tonar, nackte elliptische Black Diamond/Nudeline Swiss) sehr gute bis überragende Nachbaunadeln:

    - Die neue nackte Ellipse von Jico: Ganzer Diamant, schön poliert, Verrundung 0.3x0.7mil (also nicht ganz so scharf geschliffen wie die originale N75ED)

    - Die schon länger auf dem Markt vertretenen getippten hyperelliptischen Nachbauten von Tonar und Jico (auch als Shibata erhältlich)

    - Die famose SAS-Nadel von Jico: Ganzer Diamant, Bor- oder Saphir-Nadelträger, superraffinierter Microridge-Schliff). Das ist dann nochmals klar über dem einzustufen. was es damals als Top-Nadel gab.

    Hier gibt's das ganze Sortiment:

    Shure M75 Stylus N75 - All Types: ED 2 D 6 etc | DaCapo Audio

    LG

    Manuel