Dual CS 529 er ist da...

  • Ich frage mich dennoch, ob ich ein hochpreisiges Produkt kaufen wollte, dessen Anbieter so auf dem Traditions-Pathos rumhaut, und das er dann ich China fertigen lässt, obwohl er es zu dem Preis auch in Deutschland profitabel bauen lassen könnte.

    Hallo Frank,

    vermutlich sollten wir Dich im Einkauf bei Dual anstellen;). Aber was Du da von Dir gibst ist gelinde gesagt Mumpitz:rolleyes:. Mir liegen die genauen Einkaufspreise vor, von Lieferanten aus Deutschland und aus China. Da liegen leider Welten dazwischen. Das kannst Du glauben oder auch nicht.

    Elektronik kommt heute ohnehin schon zu 100% aus Asien, ohne jeglicher Alternative in Deutschland. Zusätzlich gibt es ein massives Problem bei der Verfügbarkeit von Standardkomponenten für Plattenspieler in Deutschand. Damit meine ich Teile wie Abdeckhauben, Scharniere, Gehäusefüße, Plattenteller, Tellermatten aus Gummi, Riemen, Antriebsmotoren und dergleichen. Dafür werden in der Regel Stanz- und Spritzgusswerkzeuge benötigt. Das ist ein Investment das mal locker einen mittelern 6-stelligen Betrag verschlingt. Da erreicht man vermutlich den Break-Even, wenn die Platte endgültig zu Grabe getragen wurde, weil alle Vinylfans ebenso schon im selbigen liegen.

    Ich persönlich würde liebend gerne alles in Deutschland fertigen lassen, wenn das kaufmännisch nur annähernd Sinn machen würde (also auch mit kleinen Abstrichen). Aber der Zug ist, nicht nur für die Plattenspielerbranche, schon längst abgefahren.

    Gruß Alfred

  • Genau so ist es. Die Phonostufe im CS 429 bzw. CS 529 wird mit +/- 8VDC gespeist. Damit sollte die angenommene Limitierung bei der Übersteuerungsfestigkeit vom Tisch sein.

    Sofern die Verstärkung eher konservativ (~ Faktor 50 respektive ca. 34 dB) gewählt ist, wohl schon.

    Allerdings ist eine ausreichend hohe Versorgungsspannung allein noch nicht unbedingt ein Garant für überzeugende Performance. Ein Negativ-Beispiel kann man etwa dort sehen: https://www.audiosciencereview.com/forum/index.ph…ent-png.387287/ Das ist der Graph zur aktuellen Version der normalen, so um die 95 Euro rum kostenden und inzwischen mit 'nem 18-Volt-DC-Netzteil betriebenen Pro-Ject Phono Box (DC) im MM-Modus für THD+N (= Klirr + Rauschen) über den Eingangspegel - aber nicht nur für die übliche Messfrequenz von 1 kHz, sondern zudem auch noch für 5, 10, 15 und 20 kHz. Sieht bei 1 kHz durchaus gut aus, bei 5 kHz hingegen schon nicht mehr so gut - und ab 10 kHz wird's dann zunehmend murksig, und das nicht nur bei hohen Eingangspegeln, sondern interessanterweise auch nach unten hin. Woran genau das liegen mag, weiß ich nicht. Aber womöglich folgt auch diese Phono-Box-Version noch dem ursprünglichen Phono-Box-Konzept mit 'nem Servo-Opamp in der Feedback-Schleife, und vielleicht ist das ja für den Zweck doch keine so gute Idee oder zumindest nicht gut implementiert.

    Und hier noch zum Vergleich die zumindest in den USA nur wenig teurere Schitt Mani 2 - allerdings bei rund 4,4 dB (= ca. Faktor 1.66) höherem Gain, also knapp 44,4 dB statt knapp 40 dB bei der Pro-Ject: https://www.audiosciencereview.com/forum/index.ph…get-png.188744/ Wie man sieht, läßt hier das ansonsten uniform gute Verhalten erst von 15 zu 20 kHz nach - und von den Problemen der Pro-Ject am unteren Ende keine Spur. Und in den beiden niedrigeren Gain-Einstellungen, die bei der Mani 2 noch zur Verfügung stehen, müsste das Ganze eher noch besser aussehen. Im Vergleich dazu macht man bei Pro-Ject also offenbar wirklich was verkehrt - was ich doch einigermaßen überraschend finde...

    Grüße aus München!

    Manfred / lini

    P.S.: Oops, beinah vergessen: Zur Stromversorgung nutzt die Mani 2 ein konventionelles, externes Netzteil mit 16 V(AC) und arbeitet intern mit +/- 16 V.

  • Hallo Manfed,

    Allerdings ist eine ausreichend hohe Versorgungsspannung allein noch nicht unbedingt ein Garant für überzeugende Performance.

    Das habe ich auch nicht behauptet:/.

    Über die Performance der internen Phonostufe weiter zu spekulieren, bringt aber auch nicht viel. Da kommt man ums Anhören/Ausprobieren nicht drum rum.

    Gruß Alfred

  • Steckt im 529 denn ein Pro-ject EVV?

    Nein. Das war nur ein Beispiel. Quasi zur Illustration - und auch weil mich das tatsächlich ein wenig erschüttert hat, als ich das neulich sah. Also will meinen, wenn ich so ein Messergebnis für beispielsweise 'nen Behringer PP400 gesehen hätt, hätt ich mir nur was gedacht wie: "Jamei, ist ja auch nur ein billiger Behringer für 20 Euro." Aber für ein schon ein gutes Stück teureres Modell von Pro-Ject find ich so ein Ergebnis doch schon eher recht blamabel, zumal die ja nun auch nicht erst seit gestern Phono-Vorstufen fabrizieren.

    Das habe ich auch nicht behauptet :/ .

    Schon klar. Das war aber auch nicht mehr primär an Dich gerichtet, sondern als weitere Info zum Thema für alle Mitlesenden gedacht (*). Und man kann's natürlich auch als ein schönes Beispiel dafür sehen, dass sich die Tücken mitunter im Detail verbergen können - denn bei der üblichen Messfrequenz von 1 kHz fällt die durchaus fragwürdige Performance dieses Pro-Ject-Modells ja gar nicht auf.

    Und insofern bin ich tatsächlich auch ganz erfreut darüber, dass es mit Audio Science Review da nun zur Abwechslung auch mal wieder eine Publikation (mitsamt Diskussionsforum) im Web gibt, die Hifi-Equipment vor allem messtechnisch zu Leibe rückt - denn Schwurbel-Publikationen mit Hörtestbeschreibungen in blumiger Sprache gibt's in dem Segment ja eh schon jede Menge.

    Grüße aus München!

    Manfred / lini

    *) Hab nur augenscheinlich vergessen, da zur besseren, visuellen Abtrennung einen größeren Absatz zu setzen, wie ich's normalerweise sonst immer mach. Oder der neue Editor hat ihn wieder entfernt - irgendwie scheint der auch so seine Eigenarten zu haben...

    P.S.: Hmja, tatsächlich: Hatte gerade auch wieder ein paar größere Absätze gesetzt, und die sind beim Posten ebenfalls wieder entfernt worden. Da muss ich mir also künftig was anderes einfallen lassen...

  • Ist der Klirr bei Frequenzen über 10 kHz überhaupt hörtechnisch relevant?
    IMHO nein, denn schon K2 liegt bei 10 kHz an der Hörgrenze, bei höheren Frequenzen über der Hörgrenze.
    Und K3, K4, K5, etc. sowieso.
    Selbst einen Klirr von 50% bei 10 kHz würde man also gar nicht hören können.
    Deshalb findet man auch keine Angabe zum Klirr bei höheren Frequenzen.
    Auch in einer HiFi-Zeitschrift stand, das der Klirr nur bis zu afaik 5 kHz gemessen wird, weil er darüber hörtechnich nicht mehr relevant ist.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Na jaaaa ... Die Oberwellen verändern die Wellenform. Rechnerisch nennt man das "Superposition von Kurven". Das ist ein weites Feld, was die Hörbarkeit angeht, und das ist auch der Grund, warum Verstärker mit Ausgangstrafo oder auch Tonbandgeräte gerne übersteuert laufen dürfen, ohne unangenehm zu klingen. Bei den magnetischen Verzerrungen sind Ordnung und Phasenlage der Oberwellen gerade so gelegen, dass das eigentliche Signal eher verrundet wird. Elektrische Verzerrungen machen das Signal - sehr salopp gesprochen - eher "scharfkantig". Und das hört man dann sehr wohl.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Hallo Leute,

    die Diskussion über diverse Phonostufen, deren Verzerrungen und Hörbarkeit mag ja durchaus interessant sein. Allerdings ist das weit am Thread-Thema vorbei.

    Hier ging es mal um die "Vorstellung des CS 529 eines Boardmitglieds".

    Also bitte neuen Faden aufmachen über Phonostufen, aber hier bitte beim Thema bleiben. Sonst wird hier dicht gemacht.

    Gruß Alfred

  • Ist der Klirr bei Frequenzen über 10 kHz überhaupt hörtechnisch relevant? (...)

    Der Klirr allein vermutlich nicht (zumal für uns alte Säcke... ;)). Aber der Graph zeigt ja THD+N. Insofern hätt ich mir angesichts dieses Messergebnisses eigentlich noch eine genauere Analyse gewünscht. Sprich, ich hätt da dann durchaus gerne noch zu den einzelnen Messfrequenzen für je ein paar ausgesuchte Eingangspegel FFT-Plots für die Verteilungen der Störungen übers Hörfrequenzband gesehen und zusätzlich auch noch weitere Untersuchungen. Denn ich hielte es für recht wahrscheinlich, dass sich so ein Verzerrungsverhalten auch im Hinblick auf Intermodulationsprodukte bemerkbar machen dürfte. Und obendrein ist natürlich sowieso Land unter, wenn erstmal die Clipping-Grenze überschritten wird.

    Grüße aus München!

    Manfred / lini

  • Der Klirr allein vermutlich nicht (zumal für uns alte Säcke... ;)).

    Moin @ All aber natürlich auch Manfred! :);)

    W A R N U N G!

    Also bitte neuen Faden aufmachen über Phonostufen, aber hier bitte beim Thema bleiben. Sonst wird hier dicht gemacht.

    :!::!::!::saint:

    Mit Gruß Dietmar M. aus W.

    Höre Musik (Stand September 2022) unten im kleinen Musikzimmer mit:
    Dual 731Q -Tonarm-Umbau + Goldring G1020 - Dual 731Q + AT VM95 ML - Technics SL-7+ EPC-P 202C - Kenwood KD-5100 + Yamaha MC 9 oder über:
    18er Spulen mit AKAI GX-270D oder CD über Yamaha CDX-590 oder MC über Yamaha KX-480 oder PC mit einer Creative SB X-Fi
    mittels
    Yamaha RX-570 mit Dynaudio Contour I MK II und/oder ACOUSTIC ENERGY AEGIS Model 1

  • Ja zeigt schöne Bilder von dem Dual und Erfahrungsberichte

    Alles andere gehört doch nicht hier hin


    Gruß Andreas

    Der Englische Lautsprecher Sound ist einfach meins

  • Moin @ All aber natürlich auch Manfred! :) ;)

    Oops, sorry - Alfreds Post war allerdings auch noch nicht da, als ich meine obige Antwort geschrieben und gepostet hab.

    Aber ich denk, jene Abschweifung sollte jetzt eh hinreichend erschlagen sein.

    Grüße aus München!

    Manfred / lini

  • Hier ein paar aktuelle Bilder zum Thema CS 529:

    ... sehr schöner Plattenspieler!

    ... heute angekommen, hat er mich zu einem verspätetem Feierabend bewegt ...

    ... sehr gut verarbeitet (Echtholzfurnier), optisch gelungen und hochfunktionell ...

    ... die Bluetooth-Funktionen werden vielleicht nicht zwingend benötigt, funktionieren aber sehr gut und schaden sicher nicht ;)

    Reglementierend ist hier sicherlich das Ortofon 2M red, weshalb ich mich entschieden habe, den Plattenspieler alternativ mit 2M bronze und 2M black anzubieten.

    Sträflich anmahnen muss natürlich auch ich den fehlenden DUAL-Schriftzug auf dem Single-Puck :whistling:

  • Ein richtig schönes Teil!

    Viel Freude damit!

    Grüße Matze

    Geräte u.a.:

    Wega Lab Zero Preamp 031, Wega Lab Zero Tuner 078, Braun SW2,

    Dual CS 5000/Audio Technica AT 33 PTG, ELAC Miracord 60/2M-Red., Braun M12.

    Braun P4/G1042 und P4/MC2E Braun A1, CD 4, gen.überholt.

    Fine Arts (Only) A9000, T9000, CD 903, Golden 1 AT OC 7 (generalüberholt),

    Braun LS 40 und Canton Subwoofer.

    Zugelaufen: Revox B795 und andere.

  • Ich mag Holz, ich mag Dual.

    Ein schöner Dreher, viel Spaß damit!

    Grüße Klaus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken...

    Im Wohnzimmer:
    Plattenspieler: Dual CS 601, Technics 1210MK2 / CD-Spieler: Teac VRDS-25X / Vorverstärker: Luxman C03 / Endstufe: T+A 3000A / Lautsprecher: E-Motion, Selbstbau-LS von Hobby-Hifi 04/2003 mit AMT von Eton (ER-4) und Tieftöner von Eton (Eton 8-472/32 Hex)
    Im Esszimmer:
    Plattenspieler: Dual CS 1228 / Verstärker: Teac A-H300 / Tuner: Teac T-H300 / Lautsprecher: Cyborgs Needle (mit einem Auto-Koax)

  • Ich finde auch, dass der gut aussieht. Das einzige, das mich grundsätzlich stört, ist die Position des Lifthebels hinten am Tonarmlagersockel. Das mag Ich allerdings auch bei allen anderen Spielern nicht.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.

    Diethelm :|

  • Macht'n guten Eindruck!

    Gruß,
    Helge

    Marantz 2238 – Dual 1219 – Dual 731Q – Marantz 5220 – Yamaha CDX-10 – Akai GX-630D – Sony MDS-S39 – Canton LE900

    Akai AA-1030 – Thorens TD 146 – Akai AP-306 – Akai X 201D – Akai GXC-760D – Sony TC-758 – Uher 4400 Report Monitor – Uher 4200 Report Monitor – Braun TG 1000 – Technics SL-XP1 – Philips RH426 – Tascam DA-P1 – Sharp MD-MS701H – Sony D6C

    Revox A77 Mk II – Canton Ergo S

  • Wirklich sehr schön, so sollte m.M. nach ein zeitgemäßer Dreher sein:thumbup:

    Aber leg Dir ein Deckchen auf die Haube, so schön sieht die sonst nicht lange aus. Das ist ernst gemeint, ich lege ja gerne mal ein paar Lps auf den Dreher wenn ich ihn nicht brauche, du willst nicht wissen wie die Haube von meinem 618q nach einem Jahr schon aussieht :D

    Ich finde die neuen Duals toll, aber bei der Abdeckung herrscht echt Nachbesserungsbedarf

    VG

    Kai


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.