Leidenschaft Dual - Instandsetzung-Reparatur / ein Statement!

  • Hallo zusammen,

    es ist eigentlich unglaublich, wie die Familie der Dualisten mit Leidenschaft auch das einfachste Geraet wieder

    instandsetzt. Diese technisch perfekten Geraete auf dem Wertstoffhof zu entsorgen, ist fuer mich ein unsaegliches

    Vorgehen ;( . Auch wenn sich wirtschaftlich kaum ein Nutzen aus einer Ueberholung eines bsw. Dual CS 1214

    sehen laesst, so lasse ich doch keinen dieser Spieler verkommen und jeder wird bis ins letzte Detail ueberholt,

    ob es sich nun lohnt oder nicht. Letztes Beispiel ein Dual HS 37.

    Es macht einfach Freude, so ein Geraet zu ueberholen und wenn ich nichts habe, was sich richten laesst,

    fehlt mir ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben.

    Ich denke, alle hier im Board sehen das genau so und ich stelle diesen Umstand einfach mal zur Diskussion.

    Wie seht ihr das? ;)

    Grüße aus Oberschwaben
    Berthold



    Alle haben gesagt: Das geht nicht!
    Da kam einer, der wusste das nicht und hat´s einfach gemacht!

  • Hallo Berthold,

    leider habe da eher zwei linke Hände, versuche aber trotzdem soweit es mir möglich ist die Geräte zu warten.


    Ich bin aber auch begeistert von Leuten, die nichts unversucht lassen um die alten Geräte wieder zum Laufen zu bringen und lese in solchen Threads gerne mit.


    Auch so manch kleines Gerät hat seinen Reiz und die Qualität war auch bei den kleinen Modellen schon ziemlich gut.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hi Berthold !

    Es macht einfach Freude, so ein Geraet zu ueberholen und wenn ich nichts habe, was sich richten laesst,

    fehlt mir ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben.

    Ich denke, alle hier im Board sehen das genau so und ich stelle diesen Umstand einfach mal zur Diskussion.

    Wie seht ihr das? ;)

    Ohne Bastelaufgaben trudele ich nur so rum.

    Saufe zuviel Kaffee, fresse zu viel, sitze vorm Computer oder liege auf dem Sofa (und lese oder höre Musik).

    Oder ich bin arbeiten ....


    Die Akai vom Thomas habe ich ja schon gezeigt. Davor war der Toshiba Cassettenrecorder vom Heidepeter dran.

    An sich auch kein High-End-Gerät, aber sollte schon wieder funktionieren. Hat es auch mit einem neuen Antriebsriemen - und dann hat es noch ein kleines Update in Form einer Instrumentenbeleuchtung bekommen, die es vorher nicht hatte. Hat auch Spaß gemacht.


    Gerade hatte ich die Steuerungsbox von einem Geschirrspüler auf dem Tisch, wo sich ein Begrenzerwiderstand "verkrümelt" hat - und wo der Glättungselko hinter dem Netzgleichrichter drum und dran war, sich den Deckel wegzusprengen. Mal gucken, ob der Schaltregler das überlebt hat.


    :)


    1214, 1224 oder 1225 hatte ich auch schon zur Kur.

    "Sind ja nur Einsteigergeräte." Ja. Aber ohne Einsteigergeräte gibt es eben auch keine Einsteiger, nicht ?

    Und wenn einer mit seinem desolaten 1225 bei mir ankommt, weil er mal in die Materie "reinschnuppern" möchte, ohne viel Geld zu verbrennen - ja - dann mache ich ihm den eben wieder funktionsfähig.


    Das gleiche mit kleinen P- oder HS- oder KA-. Die kleinen Brüllwürfel können so viel Spaß machen.

    Und ist nur wenig dran, was wirklich mal kaputtgeht. Das meiste sind die immer wiederkehrenden kleinen Macken. Paar Kondis hier, paar kaputte Sicherungshalter da ... ein verkleisterter Dreher ... Und ? Paar Stunden läuft das Ding wieder.


    ;)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ohne Bastelaufgaben trudele ich nur so rum.

    Saufe zuviel Kaffee, fresse zu viel, sitze vorm Computer oder liege auf dem Sofa (und lese oder höre Musik).

    Oder ich bin arbeiten ....

    Na ja, arbeiten ist bei mir eh rum! :P

    Aber sonst geht es mir genauso, wenn es denn bei Kaffee bleibt, ist es ja auch okay!

    Meine Frau weiss immer, wo sie mich suchen muss, auch wenn sie keine Musik hoert! 8o

    Bin zwar nicht so vom Fach, wie du, aber mittlerweile hab ich mir so einiges angeeignet!

    Grüße aus Oberschwaben
    Berthold



    Alle haben gesagt: Das geht nicht!
    Da kam einer, der wusste das nicht und hat´s einfach gemacht!

  • Hallo Berthold,


    Ich sehe das Basteln auch als Beitrag zur Nachhaltigkeit. Jedes reparierte Gerät spart Ressourcen, die ein neues gebraucht hätte. Okay, einige hier haben 20 oder mehr gebrauchte Plattenspieler rumstehen, die hätte man sicher nicht alle neu gekauft, aber das ist dann ein anderes Problem, der Sammeltrieb ist nunmal tief im Menschen verankert ^^


    Wobei ich mittlerweile auch zugeben muss, dass ich nicht mehr jedes Gerät mitnehme, das irgendwo rumsteht oder angeboten wird. Es ist einfach schon zu viel, und die kleineren Modelle wird man, auch im reparierten Zustand, leider nur sehr schwer wieder los.


    Grüße

    Patrick

  • "Beitrag zur Nachhaltigkeit"????


    Ich schreib´ besser nix dazu (Stichwort: quer durch die Republik fahren, um ein "günstiges" Dual-Teil abzuholen), sonst wird´s wieder gelöscht.



    Ups, jetzt hab´ ich ja doch was geschrieben ....

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Es macht einfach Freude, so ein Geraet zu ueberholen und wenn ich nichts habe, was sich richten laesst,

    fehlt mir ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben.

    Kann ich bestätigen, macht nun mal ein riesen spass um diese Geräte wieder auf neu zu machen.

    Wenn ich nichts mehr habe, beschaffe ich mir so schnell möglich Ersatz, egal in welchen Zustand.

    Und dann auf der suche nach einen Platz in unsere Wohnung wo er nicht auffällt... (wird aber immer schwieriger!)



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Wenn man bedenkt, dass die Geräte zig jahrzehnte alt sind, und sich meist mit wirklich kostenmässig überschaubaren Eingriffen in volle und vor allem in sehr gute Kondition bringen zu lassen, ist das wirklich mal nachhaltig und zwar tatsächlich! Wenn ich in unseren Elektroschrottconatiner schaue, wird mir schlecht. Kubikmeterweise PCs, TVs, Friteusen, alte Geräte und ja bisher sah ich zwei Duals.


    Das "refurbishen" von Elektrogeräten wird empfohlen und spart riesige Mengen E-Schrott und es gibt bereits Initiativen, die einen modularen reparablen Aufbau solcher Geräte mit Standardbauteilen fordern, nennt sich "a right for repair" oder so ähnlich.


    Also - ihr seid da Vorreiter. Bei mir werden ja hier auch drei Duals gehütet und am Leben gehalten. Und die sind alle noch sehr rüstig und rockig :saint:

    Grüsse Markus

  • ich bin ja selber Jäger und Sammler vor dem Herrn, aber ohne Euch jetzt die Luft rauslassen zu wollen, mit Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun.


    Nachhaltig ist, wenn wir es schaffen, eine bestimmte Menge Materie und eine bestimmte Menge Energie im Kreis zirkulieren zu lassen, und den Zustand zu erreichen, dass wir der Erde nichts mehr wegnehmen müssen. Diesem System ( es nennt sich "Cradle To Cradle" ) müssen die Produkte aber entsprechen, und das tun alte HiFi Geräte definitiv nicht. Ausserdem ist es generell nicht nachhaltig, sich mehr Zeug zuhause hinzustapeln, als gut für einen ist, genau das tun wir aber fast alle. Und den administrativen Aufwand fürs Sammeln und instandsetzen sollte man auch nicht vernachlässigen - Winfried fokussiert sich vielleicht ein wenig zu sehr auf das Auto als sein Liebiings-Feindbild, aber im Prinzip hat er recht.


    Und dieser ganze "Right To Repair" Mist und die Empfehlungen zum Refurbishen kommen von den selben Leuten, die Im Wahlkampf Sprüche wie "Die Bildung auf dem Tablet servieren" zusammenschwurbeln. Wir leben in und von einem System, dessen Grundlage ständiges Wegwerfen und Neukaufen ist. Und so lange niemand wirklich ernsthaft das System verändern will, sind diese ganzen Initiativen nichts weiter als Feigenblatt Maßnahmen.


    Was das Ansinnen der Politik wirklich ist, erkennt man an dem Produktsicherheitsgesetz von 2004, das zuletzt 2021 nochmal neu gefasst wurde. Kernbestandteil dieses Gesetzes ist, dass gewerbliche Anbieter mit Ausnahme von technischen Antiquitäten KEINE Geräte mehr ohne Gewährleistung verkaufen dürfen. Das hat zwar einerseits die Betrügereien z.B. von Gebrauchtwagenhändlern stark eingeschränkt, andererseits aber auch dafür gesorgt, dass Händler keine Bastlergeräte mehr verkaufen können. Nur als Privatverkäufer darf man heutzutage noch Gewährleistung ausschließen. Diese bis heute kaum in Frage gestellte Regelung hat zu einer massiven Zunahme an weggeworfener Technik geführt - ich kann nur mal jedem empfehlen, beim Autohändler seines Vertrauens mal den Perkplatz zu besuchen, auf dem die aus Gewährlsietungsgründen abgeschriebenen Fahrzeuge stehen. Was man da zu sehen bekommt, lässt sich mit gesundem Menschenverstand ebensowenig begreifen wie die Unmengen an weißer Ware, die auf den Wagen der Klüngelkerle zum Schrott gefahren werden.


    Ein weiterer Aspekt, der selbst bei den Kämpfern gegen den Schrott nicht anzukommen scheint, ist, dass sich die Obsoleszenz weiterentwickelt, die Kämpfer dagegen aber nicht. Ich habe eine Weile in einem Repair Cafe mitgeholfen, und es am Ende aufgegeben, weil die Leute nur in Hardware denken, die Hersteller aber längst nicht mehr die Hardware kaputtgehen lassen, und stattdessen viel perfidere und zuverlässiger planbare Methoden der Obsoleszenz erfunden haben. Z.B. Geräte, die nur noch vom Werkskundendienst zu unwirtschaftlichen Preisen repariert werden können, weil ein Diagnosecomputer nötig ist, den die freien Werkstätten nicht haben. Oder etwas, was ich als "Tod durch Update Entzug" bezeichne. Und Initiativen wie "Recht auf Reparatur" laufen deshalb ins Leere, weil sie Privatschrauber und freie Werkstätten ebenfalls komplett ausschließen. Bei unserer Samsung 65 Zoll "Familienglotze" machen z.B. gerade die Backlight LEDs schlapp. Das lässt sich problemlos reparieren, Samsung verkauft aber die LED-Streifen nur an zertifizierte Fachbetriebe, und bei denen kostet der Tausch dann so viel, dass ein neuer Fernseher billiger ist. Ich habe jetzt mit viel Glück und nach wochenlanger Suche einen baugleichen "Umzugsschaden" mit zerdeppertem Display gefunden, und den zwecks Teilegewinnung geschlachtet. Aber wer macht sich schon so eine Mühe ?


    Der Grund, weshalb ich das immer wieder schreibe, ist, dass ich selber ebenfalls der Meinung bin, dass dringend was gegen den Wegwerf-Wahn passieren muss, aber gleichzeitig sehe, dass die ganzen heutigen Initiativen ins Leere laufen, weil sie das Übel nicht an der Wurzel anpacken. Ich habe jetzt beschlossen, meine Gedanken mal vernünftig aufzuschreiben, wer an dem Text Interesse hat, wenn er fertig ist, kann mir gerne eine PN schreiben.


    Gruß Frank

  • ...ist ja ein schönes erfolgserlebnis, wenn ein gerät wieder funktioniert. ich bin sicher kein geborener bastler, deshalb muss ich auch ein wenig abwägen, was ich vielleicht hinkrieg und was sich "auszahlt"...schon um mir den spass nicht zu verderben ;)


    romme

  • ich glaube, "geborene Bastler" gibt es nicht wirklich, letztlich sind es Motivation und Frustrationstoleranz, die jemanden zum Bastler werden lassen.


    Bei mir war es die Motivation, dass ich schon als Kind ein Ohr für Musik hatte, und diese ganzen Plastikeimer, die in den frühen siebzigern im Kinderzimmer standen, mich nicht zufrieden gemacht haben. Richtige HiFi Anlagen waren Anfang der siebziger für Kinder und Jugendliche unerreichbar, es gab aber drei Dinge - den Sperrmüll, die Bücher von Heinz Richter, und einen Radio- und Fernsehmeister, der in unserem Haus wohnte, und mit meinen Eltern befreundet war. Dieser hat seine ganze Technik-Liebe über mir ausgeschüttet, weil sein eigener Sohn für Elektronik nicht zu motivieren war. Seitdem begleitet mich das Hobby und hat mich nie mehr losgelassen.


    Gruß Frank

  • Widerspruch, euer Ehren !!! Ich bezeichne mich dennoch als geborenen Bastler, da ich es eben seit meiner Kindheit permanent tue. Warum muss das aus Frust resultieren, es gibt auch kreative Dinge die Spass machen. Es ist einfach schön etwas zu "schaffen" oder etwas beeinträchtigtes wieder fit zu machen. Ansonsten mal nicht alles so kompliziert und theoretisch sehen.


    Mich ärgert dein Ablehnen und Runterreden von Refurbishing, so lange alles weggeschmissen wird, wie im Moment, ist jeder Erhalt von Aufwand, Ressourcen und Kreativität mE sehr wertvoll. Wie man das alles nennt und bezeichnet ist egal. Du hast recht damit, dass in der Industrie niemanden interessiert und ein Reparieren immer noch erschwert wird. Allerdings hat die Geschichte gezeigt, dass alle Trends langsam beginnen, um zu reifen und sich zu etablieren. Hoffentlich reicht uns die Zeit noch !


    Wenn ich unsere aktuelle Situation, auf allen Ebenen, sehe, ist überall dringender Handlungsbedarf zu sehen. Wir haben bisher meist egoistisch, verschwenderisch und vernichtend gelebt. Mal sehen, ob wir die Kurve noch kriegen.......D liegt aktuell um den Faktor 3 über dem Normverbrauch an Ressourcen und Mitteln. Also 3 Erden brauchen wir formal.

    Grüsse Markus

    Einmal editiert, zuletzt von 80zigerRock ()

  • wo habe ich geschrieben, dass ich Refurbishing ablehne ? Ich selber bin doch der "Refurbisher vor dem Herrn". Und natürlich muss man klein anfangen, um einen Trend in Bewegung zu setzen, auch das habe ich nicht in Frage gestellt.


    In Bezug auf Nachhaltigkeit würde aber "Trend setzen" bedeuten, dass man die Obsoleszenz Bemühungen der Hersteller bei aktuellen Geräten von unten bekämpft. So wie es seinerzeit Dieter Korp mit seiner Buchreihe "Jetzt helfe ich mir selbst" gemacht hat. Der hat sich mit den Autoherstellern aktiv angelegt, in den Repair Cafes setzt man sich aber mit den aktuellen Obsoleszenz Problemen nicht aktiv auseinander, sondern repariert nur das, was zu reparieren geht, und findet sich mit dem Rest meckernd ab.


    Dieter Korp hat damals gegen die Autohersteller so lange gekämpft, bis sie irgendwann einsehen mussten, dass der DiY Trend sowieso nicht mehr zu stoppen ist, und das Geschäft mit Ersatzteilen nicht der Zubehörbranche überlassen wollten. Genauso müsste es heute laufen - was nützen mir zig YouTube Videos, die zeigen, wie ich an die defekten LED-Zeilen meines Flachbildfernsehers rankomme, wenn es keine Quelle gibt, wo ich neue LED-Streifen zu bezahlbaren Preisen kaufen kann ? Wieso sieht die Recycling Branche die alten Elektrogeräte nicht als Teilespender an, mit denen man Geld verdienen könnte, und sorgt stattdessen dafür, dass sie schon auf der Deponie quasi unbrauchbar werden ? Wieso predigt der Gesetzgeber das Recht auf Reparatur und verhindert es gleichzeitig per Gesetz ? Das sind alles Fragen, mit denen sich die Refurbisher aktiv auseinandersetzen müssten, wenn sie wirklich einen Trend lostreten wollten. Dass sie das nicht tun, und auch gar nicht tun wollen, und stattdessen lieber in ihrem Mußtopf rumwursteln, das lehne ich in der Tat ab, um es vorsichtig zu formulieren.


    Oder um es kurz zu formulieren - auch "klein anfangen" braucht eine Strategie, wenn es nicht für immer klein bleiben soll. Und die Elektroschrottberge bekämpft man nicht dadurch, dass ehrenamtliche Helfer unter Zeitdruck neben Beruf und Familie Omas Heizlüfter entstauben, oder dass sich Leute 30 mal den 701 restaurieren und ins Regal stellen. Sorry, dass das jetzt etwas böse klingt, aber ich wollte es mal auf den Punkt bringen.


    Gruß Frank

  • Ja dann hatte ich dich falsch verstanden. Zum Glück gibt es Internet und youtube, wo es viele Hilfen gibt, um Dinge zu reparieren und Sperren der Konstruktion zu überwinden.


    Habe eben auch bei youtube geschaut, wie ich bei meinem seligen Huawei P10 den Akku wechseln kann (ist nach 5 Jahren praktisch hin). Witzig ist: damals sagte man, kann man nicht wechseln, heute gibt es Anleitungen und regelrechte Repairkits dazu :thumbup::)

    Grüsse Markus

  • vielleicht nochmal mit anderen Worten und weniger böse - das Elektroschrott-Desaster ist ein systemisches Problem, die Refurbisher versuchen aber, es individuell zu bekämpfen. und es hat noch nie funktioniert, systemische Probleme individuell zu lösen. Trotzdem fördert die Politik natürlich solche Initiativen, aber nicht, um wirklich was zu ändern, sondern um sagen zu können "wir tun was".


    Wie schon weiter oben geschrieben bin ich dabei, meine Gedanken mal ordentlich zusammenzuschreiben, um damit "missionieren" gehen zu können. Wenn es so weit ist, melde ich mich nochmal, evtl. mit einer eigenen Webseite zum Thema.


    Gruß Frank

  • Ist schon rübergekommen Frank :) Klar, einfach gesagt hätten es die Refurbisher leichter, wenn bereits die Produktentwicklung das als Endszenario mitberücksichtigt. Nein, die Firmen wollen verkaufen, das ist eindeutig, sie wollen nicht reparieren (lassen).


    Das schöne am Dual ist ja seine eher mechanische Konstruktion - wo man alleine durch hinschauen schon fast alles verstehen kann. Ok - die Elektronikanteile sind für Laien wie mich Black-Boxes. Wenn mir aber einer sagt, löte das und das mal aus und dafür das und das rein, so kann auch ich das. Siehe mein 604er.


    Alleine die Rohstoff/Edelmetall/Seltene Erden Verknappung wird Recycling und Refurbishing früher oder später zum Zwang machen, vll. werden defekte Geräte ja irgendwann vom Hersteller repariert werden müssen.


    Irgendwie kommt mir unser Handeln mittlerweile schon apokalyptisch und resigniert vor. .....

    Grüsse Markus

  • der sog. IKEA-Effekt

    Das kann ich nur bestätigen.

    In meinem zweiten Hobby bin ich Funkamateur. Wenn ich da ein selbstgebautes kleines Funkgerät das erste mal in Betrieb nehme und mit einem Funkkollegen irgendwo auf der Welt in Kontakt komme, dann ist das ein unbeschreiblich gutes und erhebendes Gefühl. Mit einem "Fertiggerät von der Stange" - und mag es technisch noch so viel besser sein, als mein kleiner Eigenbau - kommt ein solches Gefühl niemals auf.

    Gruß
    Helge

  • Bei den Dual-Geräten muß man sich eingestehen, daß diese keine aktuelle Technik darstellt, ein revidiertes Altgerät ist kein Ersatz für aktuelle Massenprodukte. Ob es einem nun paßt oder nicht, der Musikmarkt kommerzieller Musik wird überwiegend über Streaming bedient, auch wenn die Margen bei physischen Tonträgern höher sind. Der schönste Dual 7er ist für die meisten Konsumenten keine Alternative zu Streaming. Auch wenn die Einzelmarge gering ist, ist dieser Markt in finanzieller Hinsicht für die Anbieter lukrativ. Wir hängen im Endeffekt längst nahezu alle mehr oder minder an der Smartphone-Droge. Es gibt so viele praktische Apps für alle Fälle, die andere Technik ersetzt:


    • Google Maps ersetzt ein physisches Navi und auch die alte Landkarte und den Atlas, ist immer aktuell und bietet viele Zusatzfunktionen.
    • Die Krankenkassenapp ersetzt das lästige Verschicken von Formularen, Krankmeldungen, Unfallberichten usw.
    • Messenger mit den Spachnachrichten ersetzen das Telephon, man kann seinen Satz ohne Unterbrechung zu Ende sprechen.
    • Banking Apps ermöglichen Bankgeschäfte ohne Wege, Wartezeiten, Parkplatzsorgen und ohne vom Berater wegen neuer Produkte angequatscht zu werden, jeden Tag, rund um die Uhr.
    • Weder einen Photoapparat noch mobilen Kassetten-, mp3- oder CD-Spieler muß man extra mitschleppen, alles, sogar eine Taschenlampe "immer am Mann"...
    • Usw.


    Aber es hat seinen Preis:

    • Mobilfunkgebühren
    • Spätestens alle 3-4 Jahre ein neues Gerät, spätestens, wenn einige Apps auf dem alten Betriebssystem nicht mehr laufen.
    • Wenn das Gerät kaputt ist oder der Akku leer ist, geht gar nichts mehr.
    • Das Gerät hinterläßt ständig ein Bewegungsprofil, fast ist es eine elektronische Fußfessel.
    • U.v.a.m.

    So muß man ständig immer wieder Geld für den elektronischen Götzen ausgeben, ein Traum für die Unternehmen, für die langfristige Verträge mit ständigen Einnahmen perfekt sind. Das ist immer "schmeiß' weg, kauf' neu", ein wahnsinniger Ressourcenverbrauch, nur geringe Arbeitsmarktwirkung, nicht reparabel. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, geht es kaum noch ohne, dazu sozialer Druck. Ich erinnere mich noch an die Reaktionen, als ich vor gut zwei Jahren den meistgenutzten Messenger deinstalliert hatte. Man konnte den Eindruck gewinnen, als wollte ich nach Nordkorea auswandern. Bald werden sicher die Gebühren steigen, weil ja die Sendemasten Strom brauchen und der teurer geworden ist. Und an allen dem verdient der Staat kräftig mit.


    Ach, ich habe gerade an meinen 2001er Audi A2 die Zündanlage bei fast 360.000 km erneuern lassen, das konnte ich wegen der Schiene an der linken Hand nicht selbst? Neuwagen? Nein, danke, ich will kein Smartphone auf Rädern mit Totalüberwachung, welches dann in ein paar Jahren wieder rostet.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Das Format Schallplatte hat heute in der Masse generell keine Chance mehr. Machen wir uns nichts vor, wir sind hier wohl die (vor)letzten Mohikaner. Ich denke/hoffe, einige HiFi Enthusiasten moderner Genres werden hoffentlich auch in Zukunft noch ein paar alten, gepflegte Duals, Thorens', PEs, etc. etc. ein Gnadenbrot geben und immer mal "auflegen". Und es wird auch in Zukunft ein Genuss sein.


    Was können wir mehr wollen als es für uns zu geniessen und möglichst den einen oder anderen Spieler mit ner kleinen Plattensammlung weiterzugeben. Nen Phono Pre müsste man dann noch einbauen.... :)

    Ich denke, meine Tochter hat Interesse, mal sehen ob ich sie dann noch "überzeuge". Aktuell streamt sie sich ua mit Spotify durch die Mukke. Wobei da auch Queen, Pink Floyd, Cure und so bei ihr zu hören ist, Potential ist da, die jungen Leute stehen insgesamt oft auf unsere "olle" Musik! :)

    Grüsse Markus

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