Es geht nicht darum, daß die Dinger nun in großen Stückzahlen verkauft wurden, aber Technics konnte es sich leisten, so eine "Überlegenheit" gegenüber Dual demontrieren zu können. Der wichtige US-Markt war von der "Featuritis" besessen und wer "Erster" ist. Dual hatte Anfang der 1970er Jahre durch den 1019, 1219 und später den 1229 den Markt in US-Amerika beherrscht. Die Amis liebten die Wechselautomatik, da kam Technics in der Zeit mit dem ersten direktangetriebenen Plattenspieler auf den Markt, der den Reibradlern von Dual in Sachen Rumpeln weit überlegen war, der Gleichlauf war ja im Neuzustand nicht so viele schlechter. Dual kam in Zugzwang, mußte schnell mit dem CS 701 als ersten in Europa entwickelten Direktantrieb kontern, derweil Technics schon mehrere Modell, darunter den SL-1200 im Angebot hatte, also auch das mittlere Preissegment in Angriff nahm. Ab da war Dual in der Defensive. Technics gehört zu einem riesigen Konzern, dagegen war Dual eine "Bastelbude", da war ganz anders Geld vorhanden, zum einen für Entwicklung, zum anderen auch, um niedrige Preise gegebenenfalls auch mal zu subventionieren. Das muß eine echte "Schlacht" gewesen sein, Dual hatte noch den Vorzug, als Merkmal gegenüber Technics die Wechsler im Angebot zu haben, dann zeigte Technics, daß sie das auch können, sogar kombiniert mit dem Direktantrieb, warum, so konnte man dem Kunden suggerieren, auf eines von beiden verzichten?
Ob das Zeug nun gekauft wurde, spielt nicht die Rolle. Nur wenige Kunden konnten sich einen Ur-Quattro von Audi erlauben, dennoch färbte das auf das Image ab, Wirtschaft ist Psychologie. Die Technics-Dreher hatten zwar eine vergleichsweise grobe Technik, vor allem am Tonarm, aber die Dinger waren günstig und sie waren zuverlässig.
Die Japaner hatten auch ein ganz anderes Werbebudget, dazu noch die Wechselkursproblematik, dadurch waren die Geräte unverschämt günstig.
Ein anderer Wechsler mit Direktantrieb ist mir nicht bekannt.
Und: Ich besaß oder besitze keinen Technics, bleibe bei Dual.
Gruß
Uli