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Der Markenname ist mir schon immer Schnuppe gewesen. Mir geht es um die tatsächlichen Hersteller dieses Markennamens.
Bei den alten Dual/PE-Plattenspielern war die Marke gleich Hersteller. Ich verbinde mit DUAL/PE eine sehr hohe Fertigungsqualität aus St. Georgen im Schwarzwald. Und das wird immer so bleiben.
Mögen noch so viel Chinesen die Marke DUAL für billigen Technik-Schrott verwenden,,,
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Daß die Marke gleich dem Hersteller ist, das ist nicht nur bei Unterhaltungselektronik schon lange nicht mehr der Fall. Nein, es kommt nun kein Autovergleich. Die Frage ist ja auch, wie groß die Fertigungstiefe am Ende ist. Die Zeiten sind vorbei, als ein Plattenspielerhersteller vielleicht sogar jede Schraube im eigenen Hause gefertigt hat. Das ist heute einfach nicht mehr drin, die Kosten sind einfach zu hoch, was allein schon von den Stückzahlen her bedingt ist.
Ich habe noch keinen der neuen Dual-Plattenspieler gesehen, nur mal einen DTJ mit Direktantrieb im Hause gehabt, der ist einfach gefertigt, klar, aber richtige Verarbeitungsmängel hatte nicht einmal der. Ich bin aber überzeugt, daß in den Tests der neuen Modelle schon längst Kritik aufgekommen wäre, wenn es Verarbeitungsmängel geben würde. Die Dual-Plattenspieler der neuen CS-Generation sind ja nun preislich durchaus schon in mittleren Regionen zu finden, müssen sich da mit arrivierten Wettbewerbern wie Rega und Project und nicht zuletzt den ehemaligen Dual-Geräten, die nun unter "Rekkord" vertrieben werden, messen lassen. Solche Vergleiche kann man im Netz auch lesen und die Dual-Geräte machen da eine sehr gute Figur.
Ich persönlich habe ja auch die alten Geräte, eben einen Dual CS 731Q, einen CS 750-1 und einen CS 505-4, allesamt "Made in Germany" und somit keinen Bedarf nun einen neuen Plattenspieler zu kaufen. Müßte ich es und es gäbe nicht so viele gebrauchte und brauchbare Dual-Plattenspieler zu noch erschwinglichen Preisen, dann würde ich einen Dual CS 618Q durchaus in Betracht ziehen und einem Rega vorziehen.
Die neuen Dual-Plattenspieler in einem Atemzug mit Low Budget Technik zu nennen ist z.B. Alfred Langer gegenüber nicht fair. Es ist auch erstaunlich - und ich nehme mich da ja nicht aus -: "Made in China" wird einerseits heftig kritisiert, aber wenn sich Leute ein neues Mobiltelefon, ein Tablet oder einen Laptop zulegen, dann ist es egal, daß selbst hochpreisige Modell in China produziert werden. Ok, mein vorheriges Smartphone war in Deutschland zusammengesetzt worden (auch aus chinesischen Teilen), das aktuelle stammt aus Vietnam.
Wenn man genau hinschaut, hat auch damals schon Dual ja in Spanien und später in Italien fertigen lassen, Grundig in Portugal usw. Ich war in der Autoentwicklung tätig. VW hat vorgeschrieben, daß z.B. die Leitungsstränge von den Zulieferern stets in Billigländern herzustellen sind, sonst wurden sie als "zu teuer" abgelehnt. So wanderten die Produktionsstandorte dieser viel Handarbeit erfordernden Leitungsstränge immer weiter gen Osten, damals war Rumänien angesagt, zuletzt, wir haben es ja am Rande mitbekommen, die Ukraine.
Die Frage ist immer: Kann ich am Markt die Mehrkosten von, sagen wie einmal 50%, beim Kunden durchsetzen? Ich bin überzeugt, daß das nicht geht. Und die neuen Dual-Modell weisen Innovationen auf, die einmalig sind, so z.B. die Bluetooth-Technik beim CS 529 und die gute Endabschaltung beim CS 618Q. Das kostet auch alles, die Alternative wäre, auf solche Dinge zu verzichten und nur einen weiteren Brettspieler zum gleichen Preis anzubieten, auf dem dann zwar "Made in Germany" steht, bei dem aber Elektronik, Motoren usw. auch aus Fernost kommen würden.
Gruß
Uli