Wenn ich Konstruktionen wie den CS618 sehe, mich in die Rolle eines Produktmanagers versetze, und mir Argumente für den CS618 einfallen lassen müsste, würde ich mir automatisch die Frage stellen, wieso jemand rund 1200 Euro für einen Plattenspieler ausgeben sollte, der sich nur durch zwei Dinge von der gehobenen Mittelklasse um 1980 unterscheidet - den technisch primitiveren Aufbau und, dass er halt neu ist.
Das Hauptargument hast du schon geliefert: Er ist neu. Keine 40 Jahre alt, keine unbekannte Vergangenheit, keine Vorbesitzer, keine Macken dran, null Betriebsstunden, Garantie.
Was ist am 618Q außerdem technisch primitiv? Direktantrieb mit Endabschaltung entspricht dem 604 bzw. 704. Dass man früher Dinge mechanisch gelöst hat die man heute elektronisch lösen kann ... so what. Masselose Auflagekrafteinstellung hatten die meisten Konkurrenzmodelle im gleichen Preissegment auch nicht. Außerdem entsprechen die 1200 Euro von heute in etwa 890 DM 1978. Gut, ein 604 war ein bisschen günstiger, wurde aber vermutlich auch in höheren Stückzahlen hergestellt und man darf nicht vergessen, Dual war Ende der 70er auch nicht mehr profitabel. Gemessen am Preis waren die Geräte also zu komplex, wir wissen alle, dass das nicht lange gut ging.
Mir gefällt der 618Q sehr gut und ich hoffe, dass er sich gut verkauft.
Grüße
Patrick