Motor 1229 obere Gehäuseschale von Stator trennen.

  • Hallo Dualisten,
    bin momentan am verzweifeln. Habe jetzt schon mehrere Stunden versucht die obere Gehäuseschale vom Stator zu trennen, damit ich zum reinigen und ölen an das obere Lager komme. Bei der unteren hatte ich ja die obere als Gegenlager und konnte diese abdrücken. Mit Hammerschlägen und Kriechöl habe ich es schon versucht. Leider finde ich über die Suche auch keine Tipps.
    Würdet ihr es riskieren den Stator mit Alubacken in den Schraubstock zu spannen, oder würde dieser dadurch Schaden nehmen?

    Gruß
    Gerhard



    1229 in Grundigzarge PS 71
    Sony TA870ES
    Sony CDP-X777ES
    Sony ST-S770ES
    KEF R300 SW-HG auf Atacama HMS 1.1

  • ...das mit dem Schraubstock würd´ ich auf jeden Fall unterlassen! (Dann schon eher "klöppeln"... (gute Anregung!) Gegenfrage:
    Warum überhaupt die obere Schale entfernen? Zum Reinigen und Schmieren kommst du nach Ausbau des Rotors doch zumindest mal von innen gut ran. Also, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich überhaupt noch nie bei einem Dosenmotor die obere Hälfte abgenommen habe. (und das waren jetzt schon einige!)


    Gruß Gerhard

  • ...das mit dem Schraubstock würd´ ich auf jeden Fall unterlassen! (Dann schon eher "klöppeln"... (gute Anregung!) Gegenfrage:
    Warum überhaupt die obere Schale entfernen? Zum Reinigen und Schmieren kommst du nach Ausbau des Rotors doch zumindest mal von innen gut ran. Also, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich überhaupt noch nie bei einem Dosenmotor die obere Hälfte abgenommen habe. (und das waren jetzt schon einige!)


    Gruß Gerhard

    Da kann ich mich nur anschließen.


    Das Lager
    Mit einem Wattestäbchen reinigen; wenn's sein muß :/ (muß aber nicht) mit WENIG Benzin auf dem Wattestäbchen auswischen und zum Verdampfen hinstellen. Am nächsten Tag Watte in das Lager stopfen (von beiden Seiten ein wenig drücken, damit die Watte nicht aus der Sinterbuchse übersteht. Tropfen Öl vorsischtig in die Watte tröpfeln. Nicht zu viel. Da läuft kein Öl aus, aber es hat Gelegenheit, in das Sintermaterial zu kriechen. Nach einiger Zeit nachsehen und bei Bedarf noch ein wenig Öl ergänzen. Nach einem Tag sollte genügend Öl von der Buchse aufgenommen worden sein. Watte entfernen, Rotorwelle polieren und den Motor zusammenbauen. Nach zwei Jahren wiederholen.


    Motoroberteil lösen
    Kein Schraubstock! Alles Murks. Und Kriechöl hat an dieser Stelle nichts zu suchen. Am besten bittest Du eine zweite Person, das Blechpaket mit zwei Händen festzuhalten, während Du mit Hämmerchen und einem stumpfen Gegenstand (z. B. Austreiber; keine scharfkantigen Werkzeuge wie Schraubendreher verwenden, sonst hackst Du am Ende noch in das Blechpaket =O ) bewaffnet unter FLACHEM Winkel und ringsherum das Motoroberteil lockerst. Das Ganze ist eine Geduldssache, Motto Dröppsche für Dröppsche. Und immer schön drehen, sonst verkantet das Oberteil auf dem Blechpaket. Zu Beginn mit einem Filzigen eine Marke auf Blechpaket und Oberteil anzubringen, schadet auch nicht ;) und hilft beim Zusammenfügen die richtige Position wiederzufinden.


    Viel Spaß
    Dirk

    STANNOL and heat ...
    ... is all you need 8o

  • aber es hat Gelegenheit, in das Sintermaterial zu kriechen. Nach einiger Zeit nachsehen und bei Bedarf noch ein wenig Öl ergänzen. Nach einem Tag sollte genügend Öl von der Buchse aufgenommen worden sein.

    eher nicht. Normalerweise sollte das Öl heiss sein um ein zu ziehen. Bei Zimmertemperatur wird da nicht viel passieren.

    VG

    Kai








  • eher nicht. Normalerweise sollte das Öl heiss sein um ein zu ziehen. Bei Zimmertemperatur wird da nicht viel passieren.

    Da hast Du prinzipiell recht, Kai. "Viel" wird da schon nicht diffundieren, aber eben auch keine Null-Menge. Darum habe ich ja den 2-Jahres-Rhytmus vorgeschlagen.


    Mir bangte aber mit dem Heißmachen davor, daß da schnell zu viel des Guten getan wird. Oben ist ja meines Wissens noch eine Gummi-Aufhängung zu bedenken. Die sollte nicht so heiß werden wg. möglicher anschließender Verhärtung. Das Teil wird ja immerhin schon einige Jahre alt sein. Man kann das Ganze natürlich in den Backofen legen, sagen wir mal bei 60 °C. Aber: die Backöfen sind keine Präzisionsinstrumente... Ich dachte mir, mein Vorschlag sei vielleicht ein Kompromiß.


    Bessere Idee?


    Gruß
    Dirk

    STANNOL and heat ...
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  • Hallo,
    danke euch allen für die Unterstützung. Das mit dem Schraubstock war wirklich keine gute Idee und wurde auch verworfen. Die Klöppelmethode von Michael brachte mit einem Spannband und Kupferstab den gewünschten Erfolg.
    @Gerhard
    Nachdem ich die Kruste aus getrocknetem Öl und Abrieb auf dem Lagerspiegel gesehen habe wollte ich unbedingt beide Sinterlager intensiv reinigen. Und zum schmieren muss das Lager sowieso raus.
    Reinigen und neu schmieren will ich mit Hilfe von Unterdruck. Ob das so geht wie ich mir das vorstelle kann ich momentan aber noch nicht sagen. Will in einem kleinen Nutellaglas einen Schraubnippel einbauen, damit ich den Schlauch meiner Mityvac anschließen kann. Wenn ich nun die Luft heraus pumpe sollte das ISO welches ich mit dem Sinterlager in das Glas gebe in das Lager eindringen. Durch den Wechsel von Normaldruck und Unterdruck erhoffe ich mir die Reinigung des Lagers. Wenns klappt will ich auch das Öl mit Unterdruck ins Lager bringen. Anbei noch einige Bilder zum öffnen und der Entwurf für reinigen und ölen.


    Edit: Es geht, Sinterlager macht gerade jedem Spudelstein (fürs Aquarium) Konkurrenz :D



    Gruß
    Gerhard



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  • Hallo,
    danke euch allen für die Unterstützung. Das mit dem Schraubstock war wirklich keine gute Idee und wurde auch verworfen. Die Klöppelmethode von Michael brachte mit einem Spannband und Kupferstab den gewünschten Erfolg.
    @Gerhard
    Nachdem ich die Kruste aus getrocknetem Öl und Abrieb auf dem Lagerspiegel gesehen habe wollte ich unbedingt beide Sinterlager intensiv reinigen. Und zum schmieren muss das Lager sowieso raus.
    Reinigen und neu schmieren will ich mit Hilfe von Unterdruck. Ob das so geht wie ich mir das vorstelle kann ich momentan aber noch nicht sagen. Will in einem kleinen Nutellaglas einen Schraubnippel einbauen, damit ich den Schlauch meiner Mityvac anschließen kann. Wenn ich nun die Luft heraus pumpe sollte das ISO welches ich mit dem Sinterlager in das Glas gebe in das Lager eindringen. Durch den Wechsel von Normaldruck und Unterdruck erhoffe ich mir die Reinigung des Lagers. Wenns klappt will ich auch das Öl mit Unterdruck ins Lager bringen.

    Ich kenne den Motor vom 1019, mag da anders sein. However, wenn Du die Sinterbuchse eh ausbaust, kann Du sie doch mit was auch immer reinigen (ich schätze Tri sehr, hat aber gewisse Nachteile).


    Ölen
    Gibst Du das trockene Lage danach in erwärmtes Öl, siehst Du kleine Luftbläschen aufsteigen in dem Maß, wie sich das Öl in die Buchse verdrückt. Wozu dann noch das Unterdruck-Kino?


    Gruß
    Dirk

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  • Wozu dann noch das Unterdruck-Kino?

    Weil Sintermetall etwas porös ist und sich da dann das Öl oder besser gesagt Schmiermittel ansammelt. Falls dann mal kein Schmiermittel da sein sollte hat es so Not(schmier)laufeigenschaften.


    Das mit der kleinen Handpumpe ist mir gestern abend auch eingefallen. Meine ist leider hin (mit Mopped drübergefahren) und ich muß mir eine neue besorgen. Was aber besser als Behälter wär ist ein Einmachglas. Da müßte man dann zum Glaser oder zu jemandem der einem da ein Loch in den Deckel machen kann. Das ist so groß das man da das komplette Lager rein bekommt. Mit Öl füllen Deckel mit der Gummidichtung drauf und pumpen. Da wir schon mal bei den Einmachgläsen sind, es gibt auch für kleines Geld Einkochthermometer. Kochtopf auf den Herd mit Wasser füllen Thermometer rein Glas rein und langsam erhitzen bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.

  • Hallo,


    einfach eine kleine Dose nehmen, Öl einfüllen, Lager hineingeben und das Ganze in den Ofen bei ca. 80°C. Dann ruhig 30 Minuten bei 80° im Ofen stehen lassen. Den Ofen ausschalten und am Besten bis zum nächsten Morgen so im Ofen stehen lassen.


    Am nächsten Morgen die Lager entnehmen und alles verbauen. Fertig. ;)

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Das mit der kleinen Handpumpe ist mir gestern abend auch eingefallen. Meine ist leider hin (mit Mopped drübergefahren) und ich muß mir eine neue besorgen. Was aber besser als Behälter wär ist ein Einmachglas. Da müßte man dann zum Glaser oder zu jemandem der einem da ein Loch in den Deckel machen kann. Das ist so groß das man da das komplette Lager rein bekommt. Mit Öl füllen Deckel mit der Gummidichtung drauf und pumpen. Da wir schon mal bei den Einmachgläsen sind, es gibt auch für kleines Geld Einkochthermometer. Kochtopf auf den Herd mit Wasser füllen Thermometer rein Glas rein und langsam erhitzen bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.

    Das Nutellaglas was ich benutze ist ja nur ca. 5cm groß und das ist für das kleine Lager vollkommen ausreichend. Einmachglas find ich ein bisschen groß. Nutellaglas hat auch noch den Vorteil, dass man am sich nach innen wölbenden Deckel sieht, dass genügend Vakuum vorhanden ist.


    Habe mal noch ein Bild von meiner Abdrückschraube gemacht, damit kann der untere Deckel ganz einfach entfernt werden. Die freilaufende Unterlagsscheibe könnte kleiner sein, hatte aber keine andere zur Hand.


    Gruß
    Gerhard



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  • Hallo,


    die Unterdruck-Geschichte ist für das "Füllen" des Lagers absolut premium! :thumbup:



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo zusammen, zum Trennen der beiden Hälften des Dosenmotors habe ich mir eine Wasserpumpenzange am Schleifbock (geht auch mit einer Feile) "frisiert". Einfach die Backen bis auf zwei Stege wegschleifen. Die Zange auf des gewünschte Maße einstellen, Zange auseinanderziehen und die Hälften vorsichigt gegenüberliegend lösen. Vorteil: Keine Schläge auf den Motor!
    Funktioniert bestens.


    Tipp: Gehäusehälftenpositionen mit Edding markieren und genauso wieder zusammensetzen.


    Beste Grüße, Christian




  • ...wahrscheinlich trivial aber dennoch: wenn wir schon beim Motor sind, den Pulley bekommt man besonders schön mit Metallpolitur glänzend, wenn man einen 5mm Bohrer verkehrt herum in einen Akkuschrauber spannt und den Pulley mit der Madenschraube auf die Unterseite des Bohrers festsetzt. Und dann Gas geben...


  • obs bei 1229 funktioniert weiß ich nicht ( den hab ich nicht aber beim 1019 funktionieren diese Zangen super


    Sind im Ruhezustand durch eine Blattweder geöffnet .


    Gruß Andy

    Gruß Andy


    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

  • Hallo,


    ...wahrscheinlich trivial aber dennoch:

    Die Oberfläche sollte sauber und fettfrei sein. Ein Hochglanz- Politur ist eher kontraproduktiv. Dann lieber ganz vorsichtig mit 1200/1400er Schleifpapier "Abziehen".


    Das Treibrad "möchte" eher etwas Gripp "sehen", ohne dass es durchrutscht. Ebenso die Innenkante des Plattentellers, an der das Treibrad den Teller antreibt. Dann ist der Kraftschluss auch anständig.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • einen 5mm Bohrer

    In der Bohmaschine habe ich schon etliche Kleinteile bearbeitet/gefertigt. Der umgedrehte Bohrer ist, wenn er rund läuft, okay; ich habe allerdings für solche Zwecke Rundmaterialabschnitte verschiedenster Durchmesser in meiner "Dremelkiste" geparkt. Vielleicht nicht ganz unwichtig: 5mm mag bei 1229 und 1219 passen; wer aber einen 840er oder 860er Motor im Dreher hat und an dessen Pulley etwas machen möchte, benötigt einen Duchmesser von 3mm. Ich stimme Maico beim Pulley für Reibradler zu: Polieren wäre kontraproduktiv. Die vorgeschlagene Körnung für das Anrauen dürfte zwar funktionieren, aber beinahe schon zu fein sein; wenn das Treibrad nach dem Anschliff am Pulley durchtrüllern sollte, schlüge ich Nachbearbeitung mit 600er oder 800er Körnung vor. Damit aber bitte vorsichtig - es trägt ordentlich Material ab und wir wollen ja keine Hohlkehle, bzw. nicht ballig schleifen!
    Grüssle



    Robert

  • Bei den 1019ern habe ich den Teller - dort, wo das Reibrad "im Eingriff" ist - bisher immer von Hand im "Pseudo-Hon-Gang" eine definierte Rauhigkeit hergestellt. Und den Multi-Konus auf der Motorwelle mit STahlwolle einmal sachte abgezogen in axialer Richtung. Anschließend noch mal mit Isoprop ausgewischt.
    Findet das Zustimmung?


    Ciao
    Dirk

    STANNOL and heat ...
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  • ...wahrscheinlich trivial aber dennoch: wenn wir schon beim Motor sind, den Pulley bekommt man besonders schön mit Metallpolitur glänzend, wenn man einen 5mm Bohrer verkehrt herum in einen Akkuschrauber spannt und den Pulley mit der Madenschraube auf die Unterseite des Bohrers festsetzt.

    5mm mag bei 1229 und 1219 passen;

    Hallo zusammen,


    die Welle des Rundmotors aus den Modellen 1219 und 1229 besitzt einen Durchmesser von 4 mm. Ich habe auch mal einen 1229-Pulley auf Hochglanz poliert. Nie mehr wieder! Das Treibrad greift auf diesem nun sehr glatten Pulley äußerst schlecht, der schwere Teller kommt nur zögerlich auf Drehzahl. Nun suche ich eine Möglichkeit, dem Pulley wieder seine Original-Rauigkeit zu geben.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Uwe,


    Nun suche ich eine Möglichkeit, dem Pulley wieder seine Original-Rauigkeit zu geben.


    Mit 1000er / 1200er Schleifpapier passt es schon recht gut. Teller läuft gut an und wird "kräftig" angetrieben. Das Treibrad muss halt auch Gripp aufbauen können und sollte geschmeidig sein. Dann passt es. ;)


    Bei 33,3 bekomme ich den Teller weder mit einer Carbon- Bürste noch beim "Waschen" mit dem Pinsel zu stehen. Bei Riemen- Drehern und selbst bei sehr vielen DD- Antrieben sieht es hingegen oft ganz anders aus. ;)

    ---------------------------
    MFG: Maico


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