Hallo Alex,
zumindest ansatzweise möchte ich mein Versprechen halten. So, wie ich deine Beschreibung verstanden habe hat der Plattenteller keine richtige, eigene Achse?!? Ich kenne das mit den Kugeln so, dass die entweder in einer konischen Bohrung an der Achsspitze des Tellers liegen, bzw. an dieser Stelle in einer zylindrischen Bohrung fixiert sind, damit sie sich nicht sowohl gegen die Achse, als auch gegen den Spiegel verdrehen können. Wo liegt mein Denkfehler?
Spätestens ab hier wäre eine Skizze hilfreich! Bedenke: du hast mit einem durchschnittlich dummen Menschen zu tun!
Das "saugende Verhalten" und die weiteren beschriebenen Effekte haben in der Tat mit dem Ölfilm zu tun, da der ja obendrein etwas dichtend wirkt, aber das weisst du ja sowieso. Für mich ein Zeichen dafür, dass zumindest an dieser Stelle Alles in Ordnung sein wird.
Der eingelaufene Lagerspiegel: dem auf ihm lastenden Gewicht auf kleinster Fläche geschuldet werden auch bei einem neuen Spiegel binnen kurzer Laufzeit Einlaufspuren in Form eines Abdrucks sichtbar werden. Diese beeinträchtigen die Funktion so lange nicht bedeutend, wie sie keine Riefen oder andere Unregelmäßigkeiten aufweisen. Da du aber sagst, dass die Kugel beschädigt ist gehe ich davon aus, dass Ebendies der Fall ist und der Austausch des Spiegels obligatorisch sein wird.
Eine Keramikkugel ist härter, als eine gehärtete Stahlkugel jemals sein kann; sie könnte jedoch auch glatter sein, als eine polierte Stahlkugel - zumindest dem Augenschein Jener nach, die ich bereits zu Gesicht bekommen habe. Im Prinzip keine schlechte Idee, aber aufgrund der Härte der Keramik sind Materialien wie Bronzen oder Titan für ein Widerlager beinahe schon zu weich; es müsste dann z.B. ein wärmebehandeltes Stahlblech zum Einsatz kommen, also: gehärtet und angelassen und somit auf eine geeignete Härte bei dennoch geringfügiger Elastizität optimiert, weil sie bei Auflastung und somit geringer Verformung sonst eventuell spränge, wie Glas.
Offenbar hast du Zugang zu Leuten, die mit Werkzeugmaschinen ausgestattet sind; Diese könnten dir für den Dual unter Umständen ein komplett neues Lager nach Wunsch anfertigen, so es wirklich ausgeschlagen sein sollte. EDITH: zur Not sogar mit ohne grossartig besonderem Werkzeug austauschbaren Lagerbuchsen. So würde sogar ein vollkeramisches Axialkugellager für den 1019 zur Option. Wenn es sein müsste auch mit Erleichterung der axialen Lagerarbeit über Ringmagnete, die einen Teil des Tellergewichts trügen.
Was das Polieren betrifft: 1200er erzeugt bereits sehr glatte Oberflächen, doch von "poliert" ist das Ergebnis noch weit entfernt. Noch feinere Schleifleinen und dann ein Poliermittel wären erforderlich, um wirklich eine polierte Fläche zu erzeugen. Ich habe Diamantpolierpasten zur Verfügung, die bis zu einer Körnung von 0,5 µ herab reichen - das ist dann poliert...