Amplifier für die guten alten Dual's, aber welcher ?

  • die modernen AV-Receiver arbeiten mit Schaltnetzteilen und Class D Verstärkern, und die angegebene Leistung wird nicht unter allen Bedingungen oder mit HiFi-gerechten Werten für Klirrfaktor o.ä. bereitgestellt, weil die Schaltungen besonders bei den preiswerteren AV-Receivern oft auf Kante gestrickt sind. Außerdem sind sie halt auf die Medien optimiert, die heute üblicherweise damit genutzt werden. Die Phonovorstufen taugen oft nichts, und wenn man gar noch ein Tapedeck benutzen will, ist kein echter Aufnahmeausgang vorhanden, Aufnahme funktioniert dann nur über Tricksereien oder überhaupt nicht.


    Ich hatte auch mal die Idee, mir im Wohnzimmer ein Multimedia-Center für alles zu bauen. Wenn man da was haben will, was neben Heimkino auch noch HiFi ohne Einschränkungen können soll, muss man sehr tief in die Tasche greifen.


    tubesaurus - auch die alten Duals kann man alle auf Cinch umbauen ( früher hießen die Stecker RCA ), wenn es hauptsächlich um den Klang geht, und nicht um die Historie, würde ich den Dreher so umbauen, und einen Verstärker ab den späten siebzigern nehmen, weil da bis in die achtziger ein großer Sprung nach vorne stattfand, was die Klangqualität angeht. Und was den ewig geschundenen Begriff High End angeht, eine ganz ketzerische Frage: Kannst Du einen 1000 Euro Röhren Phono-Pre wirklich im Blindtest zuverlässig von einem Phono-Pre unterscheiden, der in zwei-Transistor-Technik aufgebaut ist ?


    Gruß Frank

  • Frank, früher konnte ich das mal will ich meinen, heute bin ich über 60, da bin ich mir nicht sicher ob ich den Unterschied noch hören kann. Es kommt aber auch auf das Model an darauf an, ob man da Unterschiede zwischen Röhre und Transsistor hören kann würde ich sagen.


    Heute brauche ich daher auch keine stromfressenden Röhren mehr zu betreiben.

  • mein Schwiegervater hat die ganze Anlage um den A35 im Wohnzmmer stehen. Der Verstärker hat eine ganz gemeine Falle - der Netztrafo hat eine in die Primärwicklung eingegossene Thermosicherung, die im Alter gerne auch mal so kaputtgeht, und dann ist von jetzt auf gleich Ende. Ich habe damals zum Glück ein ranziges Schlachtgerät auftreiben können, aber die wachsen auch nicht mehr auf den Bäumen. Solche Thermosicherungen hat es wohl häufiger bei japanischen Verstärkern gegeben.


    Gruß Frank

  • Frank, früher konnte ich das mal will ich meinen, heute bin ich über 60, da bin ich mir nicht sicher ob ich den Unterschied noch hören kann. Es kommt aber auch auf das Model an darauf an, ob man da Unterschiede zwischen Röhre und Transsistor hören kann würde ich sagen.


    Heute brauche ich daher auch keine stromfressenden Röhren mehr zu betreiben.


    ich finde, dass es nicht um Unterschiede geht, sondern um besser vs. schlechter. Unterschiede gibt es überall, man wird keine zwei Geräte finden, die exakt gleich klingen. Was jetzt aber bei dem Unterschied die bessere Seite ist, und was die schlechtere, da gibt es keinerlei obektiven Maßstab, jeder darf seine eigene Religion ausleben, wie es ihm gefällt. Entscheidend bei Blindtests ist für mich deshalb nicht, OB man Unterschiede hört, sondern, ob man in der Lage ist, die Unterschiede auch klar zuzuordnen.


    Wenn ich z.B. die eingebaute Phono-Vorstufe eines Mittelklasse-Verstärkers gegen einen Röhren Phono-Pre antreten lasse, der alleine teurer ist als der ganze Vollverstärker, dann darf ich doch erwarten, dass dieser für jeden hörbar besser klingt, oder ? Genau das ist aber oft nicht der Fall, ich kann mich da z.B. an das frustrierende Erlebnis mit einer sauteuren Class A Kopfhörerendstufe erinnern, die dann vom passiven Kopfhörerausgang eines Yamaha A500 klanglich in die Ecke gestellt wurde.


    Das einzige, was Dir im Alter verlorengeht, wenn Du keinen echten Hörschaden hast ( ich bin auch 60 ), sind die hohen Frequenzen. Dein musikalisches Gehör bleibt Dir aber erhalten, und damit auch die Fähigkeit, Musik intensiv zu hören.


    Wenn ich in den Jahrzehnten, die ich mit HiFi rummache, etwas gelernt habe, dann, dass die klanglichen Perlen oft nicht da zu finden sind, wo man sie vermutet. Dual Geräte sind immer von der HiFi- und High-End-Welt eher gering geschätzt worden, waren aber bei den Leuten besonders beliebt, die was von Musik verstanden haben. Man kann auch mit zwei Transistoren oder einem OP eine sehr gut klingende Phono Vorstufe bauen, wenn man sich Mühe gibt.


    Gruß Frank

  • ....ich würde mich da auch ein wenig daran orientieren, welche musik man so hört...teilweise klingen zeitgenössische geräte richtiger...nicht unbedingt besser...gilt vor allem für lautsprecher, aber auch in kombination mit dem verstärker.


    romme

  • Hier habe ich statt AM 39 nach AM 93 gegoogelt, ohne es zu merken (...)


    Ah, ok, das erklärt's. Der AM-93 war in der Tat ein großes Kaliber - und auch eines der damaligen Top-Modelle mit integrierter DAC-Sektion.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Wenn ich z.B. die eingebaute Phono-Vorstufe eines Mittelklasse-Verstärkers gegen einen Röhren Phono-Pre antreten lasse, der alleine teurer ist als der ganze Vollverstärker, dann darf ich doch erwarten, dass dieser für jeden hörbar besser klingt, oder ? Genau das ist aber oft nicht der Fall, ich kann mich da z.B. an das frustrierende Erlebnis mit einer sauteuren Class A Kopfhörerendstufe erinnern, die dann vom passiven Kopfhörerausgang eines Yamaha A500 klanglich in die Ecke gestellt wurde.


    Man kann auch mit zwei Transistoren oder einem OP eine sehr gut klingende Phono Vorstufe bauen, wenn man sich Mühe gibt.


    Gruß Frank


    Deckt sich zu 100% mit meinen Erfahrungen. :thumbup:


    Allein wozu ein Dynavox TC-750 in der Lage ist... Wenn man noch einige Kondensatoren "upgradet" spielt das Teil geradezu unverschämt gut. Bei mir ergab sich bisher nicht der Wunsch oder die Notwendigkeit, für einen Phono-Vorverstärker das 20-fache auszugeben. Die oft hochgelobten eingebauten Phono-VV der Stereo-Verstärker sind meist nicht aufwändiger oder besser aufgebaut.

    VG
    Norbert

  • Der Begriff High End bezieht sich ursprünglich nur auf den Preis, bedeutet also "am oberen Ende der Preisskala". Dass es sich bei den so betitelten Geräten nicht um die schlechtesten handelt, ist meistens richtig, aber es sind auch nicht zwingend die besten.

    Ein Aikido des Herrn Otto dürfte leistungsmäßig eher am oberen Ende angesiedelt sein, preislich ist er von High End dagegen meilenweit entfernt. Und heutzutage ist sowieso fast alles High End, wenn man sich die Auktionen und Verkaufsangebote so ansieht.

    Im Grunde ist es einfach nur Marketingsprech, sonst nix.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Leider bin ich von Dual Verstärkern, die ich bisher gehört habe, nicht so stark begeistert.

    Es gibt überhaupt nicht viele Transistorverstärker die ich sehr gut finde, egal welche Hersteller. Obwohl, die Endstufe des Rank Arena R1010 empfinde ich als angenehm, auch wenn das Ding ziemlich viel rauscht. Ich komme ja eigentlich aus der Trioden Verstärker Ecke, damit hab ich vor über 30 Jahren angefangen Erfahrung zu sammeln nach der reinen Lehre wie sie in der damaligen Zeitschrift sound practices vorgestellt wurde. Eigentlich waren bei mir Röhrenverstärker nie ganz abhanden gekommen, es fing an mit Röhrenradios in den 60ern, dann kam mal eine Elektor Bausatz Transistor Zeit, bis ich einen Grundig NF1 ELL80 Verstärker gefunden hatte. Dann ging es schon los mit einem Röhrenverstärker Revival, es gab damals etliche Anbieter von Bausätzen, die hierzulande meist auf Penthoden setzten, nicht das die schlechter sind als Trioden, man muss sie aber mit Gegenkopplung betreiben, Trioden kann man ohne Gegenkopplung betreiben wegen dem niedrigeren Innenwiderstand. In den USA gab es dann mehr von diesen Trioden wie 300B. Also direktgeheizt, SE (single ended), Röhrengleichrichtung, und ohne Über Alles Gegenkopplung, es gab sogar Leute die behauteten, sie könnten hören ob die Gleichrichterröhre direkt oder indirekt beheizt wurde. Das war eine lustige Zeit in den 90ern. Aber ich finde auch heute noch, da ist was dran an den Trioden, etwas was andere Bauteile nicht haben. Tubesaurus Rex hiess damals ein solcher Verstärker, daher kommt mein Forenname. Gruss Armin

  • Der Begriff High End bezieht sich ursprünglich nur auf den Preis, bedeutet also "am oberen Ende der Preisskala". Dass es sich bei den so betitelten Geräten nicht um die schlechtesten handelt, ist meistens richtig, aber es sind auch nicht zwingend die besten.

    Ein Aikido des Herrn Otto dürfte leistungsmäßig eher am oberen Ende angesiedelt sein, preislich ist er von High End dagegen meilenweit entfernt. Und heutzutage ist sowieso fast alles High End, wenn man sich die Auktionen und Verkaufsangebote so ansieht.

    Im Grunde ist es einfach nur Marketingsprech, sonst nix.

    nee nee, mit High End war ursprünglich was anderes gemeint, den Bezug zum Preis haben dann die HiFi Zeitschriften wegen ihrer Anzeigekunden hergestellt.


    Bis etwa Anfang der siebziger Jahre war es schon avantgardistisch, sich mit HiFi überhaupt zu beschäftigen. Als dann durch die Japaner getrieben das allgemeine Qualitätsniveau der Audiogeräte nach oben und die Preise sich nach unten entwickelt haben, hat man einen Weg gesucht, die Avantgarde gegenüber dem Massenmarkt abzugrenzen, und den hat man High End getauft. High End hat ja auch bis in die neunziger Jahre durchaus das getan, was Avantgarde immer tut - den Fortschritt anzutreiben. Zu dem Kasperletheater, was High End heute ist, ist es ja erst sehr spät geworden - heute steht High End dem allgemeinen Fortschritt eher im Weg, vor 25 Jahren war das noch nicht so, da wurde unter dem Namen High End vieles ausprobiert, was dann später Einzug in die Massenprodukte gefunden hat.


    tubesaurus - erstmal habe ich die Erfahrung gemacht, dass Dual Geräte am besten klingen, wenn man sie wie aus dem Katalog zusammenstellt, und nicht mit anderen Herstellern mischt. Und dann muss man stark unterscheiden - in den sechzigern hat Dual gute Plattenspieler gebaut, der Rest war unterirdisch. In den siebzigern waren Dual Komponenten Durchschnittsware, aber technisch auf der Höhe der Zeit, und Dual hat aus den Geräten dadurch sehr viel rausgeholt, dass viel Mühe bei der Abstimmung der Komponenten aufeinander betrieben wurde. Diesen Vorteil kann man natürlich nicht nutzen, wenn man nur Einzelteile nimmt und mit anderen Herstellern mischt. Ab dem Aufkommen der "International"-Linie hat Dual dann ernstzunehmende HiFi Komponenten gebaut, leider ist ihnen dann die Pleite schneller dazwischengekommen, als sie davon hätten profitieren können.


    Aktivitäten wie die mit den Triodenverstärkern im Vergleich zu "Allerwelts-HiFi" sehe ich immer ein wenig wie einen Ferrari im Vergleich zum Familienkombi. Der Ferrari kann eine Sache in Perfektion, nämlich am Zeitlimit über Rennstrecken jagen. Im normalen Alltag ist er aber vor allem eng, unkomfortabel und laut, und man kann ihn nirgendwo unbewacht stehen lassen. Der schnelle Familienkombi dagegen schafft die Rennstrecke vielleicht nur in der anderthalbfachen Zeit wie der Ferrari, aber immer noch sehr schnell, dafür macht er in allen Lebensbereichen angemessen Spaß und ist noch praktisch. Großserien-HiFi ist sicher immer irgendwo ein Kompromiss - wenn sich der Kompromiss aber auf so einem hohen Niveau bewegt, dass er im Alltag kaum zu Einschränkungen führt, dann ist mir der Kompromiss lieber als die reine Lehre.


    Und ausserdem ist es noch ein Unterschied, ob man wie Du eine "reine Lehre" auslebt, weil sie einem besonders gefällt, oder ob man zu denen gehört, die sich Bohrinseln zuhause hinstellen, weil sie so wichtig aussehen. Um bei dem Auto-Vergleich zu bleiben - der eine empfindet es als Passion, seine Rundenzeiten auf dem Nürburgring zu verbessern, der andere nimmt in Kauf, mit einem brettharten engen Krawallbolzen durch die Innenstadt zu cruisen, um den anderen zu zeigen, wie wichtig er ist.


    Gruß Frank

  • Nach meinem Vinyl-Wiedereinstieg im Jahr 2013 begann außer dem Plattenspieler-Fieber bei mir auch noch das Verstärker-Fieber einzusetzen, obwohl ich da eigentlich schon immer gut versorgt war, die meisten sind aber irgendwann wieder gegangen wenn ein neuer Einzug hielt.


    Ganz oben auf der Skala stand für mich natürlich ein Pioneer SA-9500 II, das Gerät besaß ab Ende der 70er Jahre ein Verwandter von mir, und der war für mich ein unerreichbarer Jugendtraum. Seit 2015 steht einer bei mir, der Preis war vor 6 Jahren schon heftig, heute ist er gänzlich abgehoben. Aber er ist es wert, fantastische Phono-Sektion, sehr wertig und massiv, für mich auch ein absoluter Hingucker.





    Ein paar Monate zuvor bekam ich aber bereits hier im Forum den Tip von Clemenzzz ( Herr Keuner ) zum Technics SU-3500. Die kleine kompakte Wunderkiste, für den Tip bin ich ihm heute noch dankbar.

    Ebenfalls eine sehr gute regelbare Phono-Sektion, und der taucht auch in der Bucht regelmäßig zu einigermaßen normalen Preisen auf.

    War von Anfang so begeistert das sich bald schon ein zweiter hinzu gesellte :)





    Ich meine wenn schon olle Dual's, dann auch olle Kraftzentralen dazu, harmonieren beide prächtig bei mir. Zur Zeit läuft der Technics SU-3500 mit dem CS 701/Shure V15III /VN35 an Canton Ergo 91 DC, der Pioneer SA-9500 mit CS 721/Ortofon M20 an Canton RC-L.


    Ich könnte jetzt noch 2-3 andere Verstärker aus den End70ern nennen welche hier bei mir sind, die sind aber nicht so häufig anzutreffen.

    Gruß Michael




    Dual CS 731Q DN160
    Dual CS 701 Shure V15III Ortofon M20
    Dual CS 721 Ortofon M20E Shure V15III
    Dual CS 1249 Ortofon M20E Shure M75D DMS 242
    Dual CS 741Q satin/anthrazit MCC 120 Ortofon OM30

    Dual 1019 Shure M44 MG Shure V15III
    Telefunken Acusta W 250 M75-6 AT-VM95E ELAC D793 E SV
    Dual CS 750 DMS750/DN750/"BD"/ AT-VM95ML

    Technics SL-1500 C Ortofon 2M Bronze

    Toshiba SR-355 AT-VM95ML

    Magnat MTT 990 AT-VM540ML

    Technics SL-1200 GR 2M Black


    Das Gute kommt immer zu dem der Warten kann.

  • Das einzige, was Dir im Alter verlorengeht, wenn Du keinen echten Hörschaden hast ( ich bin auch 60 ), sind die hohen Frequenzen. Dein musikalisches Gehör bleibt Dir aber erhalten, und damit auch die Fähigkeit, Musik intensiv zu hören.


    Wenn ich in den Jahrzehnten, die ich mit HiFi rummache, etwas gelernt habe, dann, dass die klanglichen Perlen oft nicht da zu finden sind, wo man sie vermutet. Dual Geräte sind immer von der HiFi- und High-End-Welt eher gering geschätzt worden, waren aber bei den Leuten besonders beliebt, die was von Musik verstanden haben. Man kann auch mit zwei Transistoren oder einem OP eine sehr gut klingende Phono Vorstufe bauen, wenn man sich Mühe gibt.

    besser kann man das nicht sagen! Die Dual Transistoramps begeistern mich..und ich hab u.a. einen komplettrevidierten Luxman SQ 77 Röhrenamp, so ist es auch mit TAs und manchmal sind die günstigen Lösungen ganz vorne dabei, man wundert sich manchmal

    Viele Grüße :) DerGerd

  • Ich habe meine Verstärker eigentlich immer nach "Gewicht " gekauft, der Logik lolgend, daß ein schwerer Verstärker auch ein ordentliches Netzteil haben muss. Nach einem Kennwood KA 1100 Mitte der achtziger Jahre folgte ein Denon PMA 1560 Mitte der 1990er , als der Kenwood eigentlich mit allen Schaltern und Potis Zicken machte; beide wogen jeweils um 18kg . Der Denon ist vor gut fünf Jahren abgeraucht und war wirtschaftlich nicht mehr reparabel. Beide Verstärker hatten für meinen Geschmack gute Phonovorstufen und die Endstufen waren sehr stabil bis hinunter zu 2 Ohm; für beide habe ich jeweils gebraucht 1000 DM ausgegeben. Den kaputten Denon habe ich durch einen NAD 375 BEE ersetzt, dem eine Phonobox S von Pro-ject zuspielt. Meine JBL 250 Ti habe ich seit 30 Jahren, nach Reparatur der Bassicken sind sie wieder top. Der NAD war deutlich teurer ( auch gebraucht, diesmal 1000 in Euro) . Alle drei Verstärker waren jeweils kein halbes Jahr alt; ich habe sie irgendwelchen Spinnern abgekauft, die nach neuen Tests in den einschlägigen Medien ( Stereoplay, Audio etc. ) einen neuen Verstärker brauchten, der "nuancierter, detailreicher, ehrlicher" klang. Als Dreher hatte ich bis 198o diverse Dual ( 701,721, 650RC) seit 1981 einen Revox B795, der nach "Kondensatorupdates" immer noch läuft . Seit einem halben Jahr dreht auch noch ein 714Q meine Oldies , bin sozusagen "higfidel" mit meinem Kram, aber alles Geschmacksache und jeder wie er mag

    Wolli

  • vor ein paar Tagen habe ich mir einen reparaturbedürftigen CV1600 angetan - der wurde für 250 Euro als funktionsfähig angeboten, Abholtermin war vereinbart. Am Tag der Abholung kontaktierte mich der Verkäufer, er müsse leider absagen, sie hätten das Gerät nochmal eingeschaltet, dann hätte es geknallt, jetzt geht der Netzschalter schwer, und das Gerät ist tot. Als ich Bereitschaft erklärt habe, den Verstärker für einen guten Preis trotzdem zu nehmen, sind wir uns für 100 Euro handelseinig geworden. Die Primärwicklung des Netztrafos scheint in Ordnung zu sein, der Knallfrosch ist aufgeplatzt und der Netzschalter ist etwas verkokelt. Ich habe jetzt erstmal einen neuen Netzschalter geordert - gibt es zum Glück noch in neu - Ersatz für den Knallfrosch habe ich noch "auf Lager" liegen. Und dann schaun wir mal.


    Als ein Kollege den Verstärker gesehen hat, fiel ihm ein, dass er noch was für mich hätte, und kurz später hat sich dann zum CV1600 ein nikotingelbes aber voll funktionsfähiges Tapedeck C820 dazugesellt. Den Tuner habe ich jetzt bei Ebay gekauft, und zwei Boxen CL730 habe ich in Aussicht. Der 741, mit dem die Anlage ihren Anfang nahm, habe ich mittlerweile repariert. Eigentlich wollte ich mich mit den späten Duals nicht mehr beschäftigen, aber jetzt bin ich doch gespannt, vor allem auf den CV1600 mit den CL730. Ich habe noch einen CD-Spieler Philips CD100 und ein Großspuler Tonbandgerät Philips N7300, zusammen mit der Dual Anlage gibt das sicher ein tolles achtzigerjahre Gespann.


    Gruß Frank

  • Für einfach nur mal mit dem Plattenspieler in den Phonoeingang ( Plug and Play ) sind die Verstärker oder Receiver aus den 70ern oder 80ern wohl am besten geeignet. Echt, in dieser Zeit hat niemand über einen Phono Pre-Amp gesprochen.

    Aber selbst in diesen Jahrgängen gibt es unterschiedliche Qualitäten in den Phonoeingängen. Eigentlich kann man aber bei namhaften Herstellern nichts falsch machen. Onkyo haben hochwertige Geräte gebaut. Wieso sollte da ein Phonoeingang schlecht sein ?

    16. Juli 1977


    Suche noch eine gut erhaltene Zeitmaschine.

  • Für einfach nur mal mit dem Plattenspieler in den Phonoeingang ( Plug and Play ) sind die Verstärker oder Receiver aus den 70ern oder 80ern wohl am besten geeignet. Echt, in dieser Zeit hat niemand über einen Phono Pre-Amp gesprochen.


    Da gab es aber auch nicht so viele gutsituierte Best Ager, die fünf oder sechs Schallplattenspieler im Wohnzimmer stehen hatten... ;)

  • eine gute Frage wäre: gibt es eigentlich noch aktuelle Verstärker mit den Merkmalen der Verstärker aus der guten alten Zeit: schwerer Eisentrafo, gutes Phonoteil und eine Endstufe mit komplementären Transistoren? Möglichst ohne elektronische Signalumschaltung. Ich bin nicht auf dem neusten Stand.

  • eine gute Frage wäre: gibt es eigentlich noch aktuelle Verstärker mit den Merkmalen der Verstärker aus der guten alten Zeit: schwerer Eisentrafo, gutes Phonoteil und eine Endstufe mit komplementären Transistoren? Möglichst ohne elektronische Signalumschaltung. Ich bin nicht auf dem neusten Stand.

    ich denke, zumindest im High End Lager wird man sicher noch solche Geräte finden, ich komme bei solchen Fragen allerdings immer ins Grübeln, was in den letzten etwa 20 Jahren schiefgegangen ist.


    Bis etwa in die neunziger Jahre hat die HiFi Avantgarde den Fortschritt vorangetrieben oder zumindest mitgetragen. Und irgendwann wurde dann der Rückwärtsgang eingelegt, und heute gilt bei den echten Fans die Technik von vorgestern als das einzig wahre.


    Moderne Verstärker arbeiten mit Schaltnetzteilen, die interne Signalverarbeitung erfolgt digital, und die Endverstärker sind üblicherweise in Class D Technik ausgeführt, weil man diese ohne separaten DA-Wandler direkt mit einem PWM-Signal ansteuern kann. Ob das Ganze besser oder schlechter funktioniert als die Geräte aus der "guten alten Zeit", das hängt nicht von der Technologie ab, sondern wie in der "guten alten Zeit" davon, wie sorgfältig das Gerät konstruiert ist.


    Der Glaube, dass elektronische Signalumschaltung schlechter ist als elektromechanische, stammt aus der Zeit, wo hierfür noch elektronische Analogschalter und -regler eingesetzt wurden. Heute werden die Signale von den Zuspielern aber entweder sofort digital in den Verstärker eingespielt, oder laufen sofort am Eingang durch einen AD-Wandler. Der Rest läuft dann digital und verlustfrei, und ich bin mir sicher, dass niemand in der Lage ist, einen hochwertigen Verstärker mit digitaler Signalverarbeitung im Blindtest eindeutig als "digital" zu identifizieren.


    Die Vorteile der heutigen Technik liegen nicht im besseren Klang, sondern in der höheren Effizienz und Störsicherheit. Weil es nur noch "an" und "aus" gibt, entsteht viel weniger Verlustleistung, man kommt also auch bei höheren Leistungen ohne "schweren Eisentrafo" und fette Kühlkörper für die Endtransistoren aus, ohne dass der Klang darunter leidet. Die digitale Signalverarbeitung eliminiert die ganzen fehleranfälligen Schalter und Regler, die im Alter das Hauptproblem an analogen Verstärkern sind. Und es entfallen viele Bauteile, weil Parameter im Vorverstärkerteil wie Phono-Entzerrung, Klangregelparameter, Verstärkung usw. durch die Software bestimmt werden, die den DSP steuert.


    Die erste Anlage mit interner digitaler Signalverarbeitung, die ich zuhause hatte, war so ein 1000 DM AKAI Turm Mitte der neunziger Jahre. Die Anlage war damals ein echter Preisbrecher, und hat für das wenige Geld selbst an hochwertigen Lautsprechern einen Klang abgeliefert, den wir damals kaum fassen konnten. Und abgesehen vom CD-Laufwerk, wo mal der Laser erneuert werden musste, spielt sie bis heute ohne Mucken. Der Verstärker ist leicht wie ein Kofferradio, macht aber nachgemessene 2x60 Watt Sinus an acht Ohm und versorgt noch die ganzen restlichen Komponenten mit Strom. Und die Anlage ist auch schon wieder über 20 Jahre alt.


    Gruß Frank

    .

  • Bei mir laufen seit einigen Jahren überholte CV's. Ein CV 1400 und ein CT 1641 seit 10 Jahren, beide überholt von Revisound vor 10 Jahren gekauft. Der 1400er wurde im Wohnzimmer ausgetauscht gegen einen 1600er (von Patrick /schlippo überarbeitet ). Ich brauche nichts anderes, habe in den 10 Jahren auch immer wieder zugelaufene Geräte hören konnen, aber mein Liebling bleibt der CV 1400. Der ist Chef in meinem Musikzimmer und wird es vermutlich auch bleiben. Ein Freund von mir hat einen Aikido, den haben wir auch schon vergleichsweise an den 1400er gehängt, der Unterschied war für uns beide marginal. Was ich damit sagen will, ist dass man einen Dual Plattenspieler durchaus auch einen Dual Verstärker hängen kann.

    Gruss Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

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