1229 - Dosenmotor wird langsam lauter

  • Hallo liebe Leute,

    gestern beim Hören über Kopfhörer in angenehm gehobener Lautstärke ist mir aufgefallen, das der Dosenmotor meines 1229 inzwischen nicht mehr ganz leise läuft. Zwischen den Songs und natürlich auch in leisen Passagen ist nicht nur die Grundmodulation der Leerrille und eventuelles Bandrauschen zu vernehmen auch ein leises RrrRrrRrrRrr vom Dosenmotor mischt sich darunter. Nun ist die Wartung des 1229 jetzt ja auch schon 9 Jahre her und ich glaube an den Motor muß ich mal wieder ran.


    Ich meine mich zu erinnern, dass hier jemand im Forum so wunderschön grüne Motordämpfungsgummis hergestellt hat, weiß jemand vielleicht wer das war und ob man diese noch beziehen kann?


    Und dann stellt sich die Frage nach dem Öl für die Lagerbuchsen, zur Zeit hier vorhanden ist noch ein wenig Motoröl 0W30, kann ich das einsetzen oder doch lieber etwas anderes?


    Diesesmal werde ich die Nieten aufbohren und den Lagerspiegel drehen, so zumindest der Plan.


    Vielen Dank für euren Input.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo André,


    Guck mal hier:


    dual-board.de/index.php?thread/56986/


    Zum Öl: Ich verwende seit Jahren "nur" so "einfaches Motoröl" wie 10W40 oder ähnliches und hatte noch nie Probleme damit. Andere schwören auf "spezielles Sinterlager-Öl".


    Um nicht wieder einen Glaubenskrieg hier anzuzetteln: Guck mal hier im Forum nach diesem "ÖL-" Thema - da kannst Du Dir dann eventuell hinterher eine eigene Meinung bilden. (Oder auch nicht ;)  :saint: )


    Nieten Aufbohren und durch kurze M3 Schrauben und Muttern ersetzen. Wenn Du eine Einweg- Spritze haben solltest, verwende diese zum "Tränken" (per Unterdruck) der Lager.


    Dazu findest Du hier im Forum auch einige Threads. Das funktioniert einwandfrei (schnell und unkompliziert). Wenn nicht, kannst Du die Lagerkugeln auch in einem kleinen Gefäß in Öl "Einlegen" und erwärmen. Das funktioniert auch einwandfrei, dauert halt nur länger.


    Zum Überholen der Dosenmotoren findest Du hier im Forum sehr viele Informationen. Am besten findet man diese allerdings über eine externe Suchmaschine. ;)

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo Maico,

    danke für den Link :)


    ich habe das ja schon Mal gemacht - ist allerdings schon echt lange her.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • leises RrrRrrRrrRrr

    Bei einem "RrrRrrRrrRrr" wird glaube ich ein neues Dämpfergummi auf Dauer nichts bringen.

    Da geht es einem Lager nicht gut.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo Ulli,

    ja, ich vermute auch eher dass eine Ölkur angesagt ist. Jedoch, wenn ich den Motor ausbaue, warum dann nicht gleich die alten Gummis ersetzen?


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Wohl war ;)


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Tausche dann noch die beiden Lager gegeneinander. Das hiflt mitunter auch.

    VG

    Kai








  • Hallo Kai,

    gute Idee, das werde ich gern berücksichtigen, mal sehen wie weit ich komme. Wird das erste Mal, dass ich den Bohrer schwinge und die Nieten aufbohre. Sieht in den entsprechenden Threats doch etwas kompliziert aus, mal schauen. Aber ist nötig und da muß ich jetzt ran.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo Foristen,

    nun liegt der Motor hier vor mir auf dem Tisch, die untere Schale ist runter mittels Holzstück, Hammer und gaaanz viel Geduld. Soweit alles gut, jedoch wie bekomme ich nun die obere Schale runter ohne die Wickelungen zu beschädigen? :/


    Hat da jemand eine praktische Idee? Bevor ich irgendwas machen, was ich später bereuen werde, lieber Mal nachfragen. :saint:


    Vielen Dank

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • So, etwas Zeit vergangen, Schale noch drauf...inzwischen zu Abend gegessen und in den vielen Threads nach einer Lösung gesucht.


    Bisher gefällt mir die mit der grossen Werkzeug-Nuss und den Hammerschlägen am Besten, blöd nur dass ich Nüsse in der Größe nicht habe...aber ich habe etwas ähnliches gefunden und werde morgen Mal mein Glück probieren, ist jetzt auch schon zu spät für Hammerschläge.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo André,

    bin vor kurzem vor dem gleichen Problem gestanden.

    Ich hab die Spulen mit den Blechen einfach drin gelassen, das obere und das untere Lager nur mit in HLP22 getränkten Wattestäbchen gereinigt, Nieten auch drin gelassen (Lagerspiegel sah noch gut aus), unteres Lager zur Hälfte mit Öl gefüllt, oben immer mal wieder in die quer liegende Buchse aus einer Spritze 1-2 Tropfen Öl gegeben, Achse des Rotors mit Chrompolitur poliert, nach einem Tag wieder zusammengebaut, läuft super.

    Zum Öffnen des Motors nehme ich inzwischen eine abgewinkelte Spreizzange für Sicherungsringe, so ähnlich wie die hier:

    funktioniert sehr gut.

    Das ideale Öl laut Forum hier ist angeblich das HLP22.

    Ich hab zufällig gestern Preise verglichen, war bei Voelkner am günstigsten (1l von LiquiMoly für 4,53), lohnt sich wegen den Versandkosten natürlich nur, wenn du noch mehr brauchst, ansonsten eigentlich in jedem Baumarkt.

    Viele Grüße, Jürgen



    Momentan in Verwendung:

    Dual 701, 1229, ELAC 22H, Elac 18H, Braun PS500, Onkyo CP-1057

    Onkyo TX-NR900E, A-8670, A-8780, TX-7840, Yamaha HTR-4065

    Canton Ergo91 DC, GLE 470.2, ELAC ELX 8070

  • es geht aber nichts darüber wenn man die Lager im Vakuum richtig mit Öl tränkt. Hab ich heute noch gemacht, allerdings ohne die Nieten aufzubohren, weil ich die kompletten Lagerschalen in ein Vakuum Gefäss gelegt habe, dann auf 70 Grad im Wasserbad erwärmt und - 0.8bar Vacuum erzeugt. Das hat fein gesprudelt.

  • es geht aber nichts darüber wenn man die Lager im Vakuum richtig mit Öl tränkt.

    Undl das untere Lager, mit dem oberen Lager, welches mehr beanspruht wird, tauscht.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • es geht aber nichts darüber wenn man die Lager im Vakuum richtig mit Öl tränkt.

    Undl das untere Lager, mit dem oberen Lager, welches mehr beanspruht wird, tauscht.

    ja, und wenn man die Nieten schon aufgebohrt hat, kann man noch den Lagerspiegel drehen.

    Jedoch entscheide ich ob ich aufbohre oder nicht indem ich den Lagerspiegel auf Verschleiss betrachte. Ist der stark eingelaufen, dann aufbohren.

    Bei kleinen Einlaufspuren wandert die komplette Lagerschale in den Vakuumbehälter.


    Habe gerade einen 1009 Dosenmotor nach dem Vakuumtränken wieder zusammengesetzt, das hat gerade mal 5 min gedauert. Vorher hab ich mit einem permanent Marker oben und unten an dem Stator markiert, wenn man den umgedreht einbaut, dann läuft der Motor rückwärts.

    Gerade an der oberen Lagerschale erspart man sich viel Arbeit wenn man die Nieten nicht aufbohren muss, weil hier sind 2 x 3 Stück, wovon 3 grössere Nieten den Träger von den Schwingungsgummies halten. Man sollte die Lage vor dem Aufbohren der Nieten genau markieren, sonst kann es später Probleme beim Einbau des Motors geben.


    Noch ein Vorteil von meiner Methode: Beim Zusammenbau ist die Gefahr das der Rotor klemmt geringer, da die Position der Lagerhalter nicht verändert wurde.

    Wenn man mit einem 3mm Bohrer aufbohrt und nachher die Nieten durch Schrauben M2.5 ersetzt, so hat man ein gewisses Spiel von dem Lagerdeckel, was dazu führen kann,

    daß die Lager nachher nicht mehr genau zentriert sind. Daher wäre es günstiger, wenn man dann M3 Schrauben verwendet. Oder wenn man die Nieten mit einem 2.5mm Bohrer rausbekommt, dann natürlich auch 2.5mm Schrauben nehmen.

  • Beim Aufbohren der Nieten bohrt man doch nur den Nietkragen weg und nicht den Deckel mit auf. Das Loch bleibt dann genau passig für 2,5mm Schrauben.

    Klar, man kan auch auf 3mm aufbohren.


    Aber mal zum oberen Lager. Das ist doch nicht vernietet, sondern verstemmt und kann nicht einfach wieder verschraubt werden. Oder verwechsel ich da was? Ich meine mich zu entsinnen, das da direkt noch was mit angestemmt ist. Natürlich habe ich gerade davon bei meinem "Rosti" kein Bild gemacht... X/


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Oder verwechsel ich da was? Ich meine mich zu entsinnen, das da direkt noch was mit angestemmt ist. Natürlich habe ich gerade davon bei meinem "Rosti" kein Bild gemacht..

    Hallo, die Niete sehen etwas anders aus, sind aber auch 2,5mm.

    Die haben zur Außenseite oben, kleine Köpfe. Die entsprechenden Vertiefungen sind im Lagergummi.

    Daher, wenn ich den oberen Lagerdeckel neu verniete, mache ich das von innen,
    dann habe ich außen, genau wie vorher, drei kleine Köpfe, welche sich in den Lagergummi einpassen.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hallo liebe Leute,

    heute viel probiert, die Schale sitzt noch drauf und will einfach nicht runter. Leider fehlt mir (mal wieder) das richtige Werkzeug und vor allem das Know-How. Obwohl ich die Wickelungen zum Schutz ein bisschen gepolstert und abgeklebt habe, ist nun eine kleine Kerbe zu sehen, dort sind die Drähte plattgedrückt aber wohl nicht unterbrochen.


    Nun stellt sich die Frage, ob die Spule noch OK ist, ich habe einen Freund angerufen, er kommt mit einem digitalen Multimeter vorbei. Darüber können wir dann hoffentlich herausfinden, ob noch Durchgang vorhanden ist. Ich werde gleich Mal in alten Threads schauen, ob ich herausfinden wie gemessen werden muss. Vielleicht ist hier ja jemand schneller und kann dazu etwas posten.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo André,


    uiuiui, das sieht gar nicht gut aus! Hoffentlich hat die betroffene Wicklung noch Durchgang. Obendrein kann es auch noch sein, dass Durchgang zwar vorhanden ist, jedoch ein Windungsschluss vorliegt. Beides ist leider irreparabel. Ich bekam vor einiger Zeit einen Motor mit derartigem Schaden von einem anderen Forumsgast, den ich in der Hoffnung zerlegen wollte, die Wicklung erneuern zu können. Leider musste ich feststellen, dass es keine Möglichkeit gibt, zumindest nicht mit Hausmitteln. Ich vermute, die Wicklungen wurden auf das komplett montierte Stator-Bleckpaket mittels Nadelwickeltechnik aufgebracht.


    Der Versuch, die Lagerschalen mit einer Sicherungsring-Spreizzange wie der weiter oben gezeigten zu entfernen, ging mir auch mal gründlich in die Hose. Da machte es schlagartig Knack, und die Rotorwelle war gebrochen :cursing: .


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Ja, leider ist mit so ein ähnlicher Schaden schon einmal passiert, deshalb war ich dieses Mal besonders vorsichtig, aber dummerweise ist trotzdem etwas passiert...Motor aus der Hand gerutscht und trotz der gepolsterten Abklebung ungünstig auf ein Werkzeug gefallen (vermute ich).


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

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