Hallo Thorsten,
gestern haben auch meine Finger gezuckt, wollte schon was schreiben, hab´s mir aber dann doch verkniffen, weil ich geahnt hab, worauf das hinaus läuft.
Also dass ein Lenco L70/75/78 leiser läuft, als ein optimal gewarteter 1229 halte ich für ein Gerücht.
Es gibt da übrigens noch diesen alten Test der Stiftung Warentest von anno 1972. Man mag von der Kompetenz der Stiftung in Sachen HIFI halten was man will, aber damals hat der Lenco 1 dB mehr gerumpelt als der 1229, und der TD150 mit Spitzenlager und Riemenantrieb war auch nur 1 dB besser.
Die Tech-Nixen haben einen sehr gut gelagerten mittelschweren Tonarm, aber den hat der 701 auch.
Die aktuellen Technics (außer dem indiskutabel teuren Spitzenmodell) werden mit 0,025% WRMS beworben, der 701 hat 0,03%, aber nach DIN!
Und jetzt wirbt Technics damit, dass seine Dreher kein Polrucken (mehr) haben, das konnte man bei Dual schon ein halbes Jahrhundert früher.
Ich stimme dir zu, dass Technics hervorragende Plattenspieler gebaut hat und immer noch baut. Wenn ich mir was in neu kaufen müsste, dann wahrscheinlich tatsächlich einen Technics. Aber leider haben die keine Vollautomatik, und ich bin halt etwas bequem.
Also bleibt es erst mal beim 701 im Wohnzimmer. Der hat ein AT440MLb mit Shibata-Nadel und kein RG17x, sondern Tricone MKII von Sommer. Das ist ein Kabel, die RG17x sind Strippen
Ich pesönlich glaube nicht, dass irgendein anderer Dreher bei fairen Bedingungen im Blindtest einen optimal laufenden 701 eindeutig hörbar übertrifft.
Insofern ist der 701 für mich schon Endgame.
Und der 1229, obwohl nie als highend gedacht, ist ein ganz hervorragender, zuverlässiger und langlebiger Plattenspieler. Durch den Reibrad-Antrieb und die Plattenwechslerfunktion wird er konstruktionsbedingt nie so ruhig laufen wie ein 701, aber das hört man wirklich nur bei absoluter Stille. Wenn Musik läuft, spielt das keine Rolle mehr.
Schönen Sonntag,
Jürgen