Moin,
ich bin gerade total baff. (An der Wortwahl merkt man: ich bin ein Kind der 80er ..)
Story: vor vielleicht 5-6 Jahren habe ich meinen Thorens TD 170 durch einen Dual 601 ersetzt. Ich hatte viel (auch hier) gelesen
und hatte ein solides Angebot für einen revidierten 601er inkl. Cinch-Umrüstung. Danach noch ein NOS M20e erstanden, was nach allgemeiner Lehrmeinung hier
ja eine ikonische Kombination ist. Später kam fürs Arbeitszimmer noch ein 510/m90 dazu. Phone-Preamp ist eine Pro-Ject Phonobox DS, Verstärker ein sehr dynamischer Exposure 2010 und Standlautsprecher von Nubert. Ich höre vor allem Jazz.
Jetzt hat meine Mutter nach über 30 Jahren mal wieder das Bedürfnis, ihre alten Klassik-Platten zu hören. Menschen mit 75 kommen auf Ideen ...
Also habe ich mich umgehört und für 50 Euro einen DUAL 522 erstanden. Zustand ist soweit in Ordnung. Der Riemen musste getauscht werden und ich hab für günstiges Geld eine Nachbau-Nadel erstanden. Hersteller ist "Stylus Company". Noch nie gehört, aber ich bin auch kein Nadel-Nerd. (-,
Jetzt habe ich die Nadel getauscht, Auflagegewicht korrekt eingestellt und ... WOW! John Coltrane bläst mir mit einer Offenheit und Dynamik ins Ohr, die ich nicht erwartet hatte. Noch zwei weitere Platten, die ich vom Sound gut im Ohr habe, aufgelegt – wieder das gleiche. Als wär man ein paar Reihen weiter vorne an der Bühne. Transparenz und Dynamik eindeutig besser als der 601.
Obwohl der als 6xxer ein Mittelklassemodell ist, erklärtermaßen verschwenderisch konstruiert aus der "goldenen Ära des DUAL-Baus" und der 522er ja eher die Einstiegsreihe repräsentiert.
Wie kann das sein? Ist der ULM-Tonarm mit dem 45er System dem M20e wirklich überlegen? Oder kann der 601 irgendwie durch eine dejustage unter seinen Möglichkeiten spielen? Da ist, soweit ich das beurteilen kann, aber alles korrekt eingestellt.