Dual 1229 Klang

  • Hallo,
    ich habe einen 1229 überholt, alles schön neu geschmiert und eingestellt.
    Tonarm läuft frei, Motor,Reibrad,Lager laufen angemessen leise.


    Dennoch ist der Klang insgesamt etwas matt.
    Und das unabhängig vom System. Ich habe diese Tendenz mit DM103e (das originale System) genauso wie mit VM red, oder OM30.
    Ich kenne die Systeme auch von anderen Laufwerken. Ein 1218 war mit diesen Systemen spritziger,offener.
    Nun suche ich den Grund der "Muffigkeit"
    Könnte es das Tonarm Innenkabel sein?
    Wo würdet ihr mit Veränderung anfangen?
    Aber bitte kein anderes System, ich möchte den Fehler nicht kompensieren, sondern beheben.


    Grüße!


    Mikhita

  • Hallo Mikhita,
    die Klangfarbe hat eigentlich nichts mit dem Motor, der Geschwindigkeit oder anderen Antriebseinheiten zu tun.
    Selbst wenn es leiern sollte, sollten alle Frequenzen doch hörbar sein.


    Könnte es das Tonarm Innenkabel sein?


    Ja, möglich wäre es. Müsste man mal durchmessen. Sind denn beide Kanäle gleich Dunpf/Matt?


    Wo würdet ihr mit Veränderung anfangen?

    Ich würde zuerst einmal die DIN/Cinchkabel austauschen. Evtl. wurde hier mal das Kabel augetauscht, und die Kapazität ist bei diesem Möglicherweise höher (oder die Kabel könnten Sulfidiert/Oxydiert sein). Hattest du den Kurzschliesser auch komplett gereinigt?
    Vom Headshell und TK schriebst du nichts. Hattest du dieses auch alles gereinigt?
    Und evtl die Auflagekraft an der Nadel per Waage mal Kontrolliert, ob die angezeigte/eingestellte Auflagekraft am Einstellrad übereinstimmt?


    Gruß
    Sadik

    Gruß
    Sadik



    „If you want to find the secrets of the Universe, think in terms of Energy, Frequency and Vibration.“

    Nikola Tesla

  • Danke für die Antwort.
    Der Klang eines Plattenspielers hataber doch bestimmt mit der Qualität des Antriebs zu tun. Es geht ja nicht um eiern oder falsche Geschwindigkeit. Ich denke die Kugellager der Dual Modelle sind nicht die beste Lösung. Es gibt immer Laufgeräusche.
    Und diese werden sich auch auf den Abtastvorgang auswirken.
    Vielleicht ist das der Grund für den leichten Schleier über der Wiedergabe.
    Die Kontakte habe ich alle gereinigt. Kabel ist das original Kabel umgebaut auf cinch. Hatte auch schon anderes Kabel dran, macht es nicht besser.


    Ich mag diesen Plattenspieler und habe schon viel Zeit investiert. Daher möchte ich einfach mal sehen was geht. Ich versuche den Tonarm auszubauen und extern zu betreiben. Vielleicht könnte man auch das Chassis Teil auf dem der Tonarm sitzt abtrennen (Automatik läuft bei meinem eh nicht)...wird ja bei Lencos auch gerne gemacht.



    VG

  • Ich mag diesen Plattenspieler und habe schon viel Zeit investiert. Daher möchte ich einfach mal sehen was geht. Ich versuche den Tonarm auszubauen und extern zu betreiben. Vielleicht könnte man auch das Chassis Teil auf dem der Tonarm sitzt abtrennen (Automatik läuft bei meinem eh nicht)...wird ja bei Lencos auch gerne gemacht.


    kannst du bei Dual vergessen. Das Konzept gibt das nicht her. Ein Verpflanzen ist mit massiven Umbauten verbunden. Für diese Art der Bastellei gibt es andere Hersteller. Du kannst mit deinem 1219 ja machen was du willst, aber auseinanderpflücken wird nichts verbessern, sondern ein wunderbares Stück Präzessionstechnik zerstören.
    Wenn Du einen "Schleier" über der Wiedergabe hast, dann liegt das mit Sicherheit nicht am Antrieb. Den hörst Du wenn, als Rumpeln. Die Automatik würde selbst wenn sie funktioniert auch keinen Einfluss haben, da sie sobald er abspielt ausgekoppelt ist. Kontrolliere alle Kontakte und das Kabel, evtl. braucht Deine AMP eine andere Kapazität. Die Tonarmkabel sind dabei eigentlich ok. Es sein denn sie sind gebrochen, sonst würde ich die nicht wechseln.


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • Finger weg von der Innenverkabelung des Tonarmes!
    Diese Kabel sind extrem hochwertig. Vergleichbare Kabel sind heute sündteuer.
    Versuche, die Systeme mit umgeschaltetem Multiselektor zu fahren. Vielleicht ist der VTA nicht optimal.

    Sind sie sicher?
    "Yes, I'm SHURE !!

  • Läuft der Dreher überhaupt mit der richtigen Geschwindigkeit?
    Stimmt der VTA der Systeme zumindest halbwegs?


    Gruß
    Andreas

  • Hallo,
    ich habe verschiedene Systeme im 1229 gehabt, der ist ja 99% baugleich zum 1219. Wie in meiner Signatur ganz unten zu lesen, habe ich mir die Verstärker dazu selbst (nach Anleitung) zusammengebaut. Es ist nun so, dass der Vorverstärker höhenmäßig etwas "runterzieht" und etwas "basslastig" ist. Das DM103 geht da gar nicht, gute Höhen, extremer Bass. Beste Erfahrungen habe ich mit dem Audio-Technica AT-91 gemacht mit der Rundnadel ATN3600L.
    Jetzt ist leider an meinem Röhren-Vorverstärker der Stabilisierungsbaustein für die 12,6 Volt Heizspannung durchgebrannt, ersatzweise habe ich nun einen NAD PP2 dran und siehe da, AT91 mit ATN3600L geht gar nicht mehr, kaum noch Höhen.
    Also zum AT95 mit elliptischer, grüner Nadel gegriffen. Und siehe da: Ein neues Dream-Team, natürlich nur, bis ich den anderen Vorverstärker repariert habe. Aber es geht wirklich sehr gut.


    Lange Rede- Kurzer (oder vielleicht doch etwas längerer) Sinn:


    System-Nadel-Vorverstärker-Kombinationen machen extrem viel aus, um das gewünschte Klangbild zu erhalten. Das mag nicht immer Frequenzgang-gerecht sein, ist aber die gleiche Philosophie wie "Drücke ich nun die Loudness-Taste, was mir besser gefällt, oder nicht?". Nun sind solche Tasten und erst Recht keine Klangregelung in meinem Setup enthalten. Dann muss es über die Wahl der Tonköpfe und Nadeln gehen.
    Dem Plattenspieler selbst kann bei korrekter Auflagekraft, Antiskating und Drehzahl kein Vorwurf gemacht werden, da es sich um einen echten DUAL-Plattenspieler handelt und wenn er sich im von dir beschriebenen Zustand befindet.
    Vielleicht liegt es an deinem Vorverstärker oder deinem Kabel (richtig auf Cinch umgerüstet?), auch ich bin der Meinung, dass ein 1218 genau so abtasten soll wie ein 1219 (und prinzipiell auch alle anderen 12er Spieler). An der Mechanik kann es nicht liegen, wenn der Spieler dumpf klingt.
    Schau mal nach, ob sich dein Tonkopf genug absenkt. Manchmal geht der nicht ganz runter, um ganz in die Rille einzutauchen.
    Und: Dreh mal am Antiskating-Regler. Wenn der irgendwo knackt oder nicht weiter will, ist darunter die Kurvenscheibe gerissen.
    Aber das nur am Rande, das wirkt sich auch nicht so wild aus, sollte dann aber behoben werden.


    Gruß
    Chris

    Seit neuester Zeit im Einsatz:
    1229 an NAD PP2 (beides wegen drei Jahre altem Sohn, der offensichtlich nach seinem Vater kommt und Autos auf dem Plattenteller fahren läßt, erstmal in Sicherheit gebracht), gefolgt von DUAL (Rotel) CV5650 an Teufel Ultima 120. Auch ein nettes, nicht zu verachtendes Dreamteam mit ordentlich Hoch- und Tiefgang, unterstützt durch NEUZUGANG DUAL CD 5150rc, ausgerüstet mit OPA 2604 (Burr-Brown).


  • Hallo,


    die "wilden" Gerüchte über angebliche Störgeräusche der "großen" Reibradwechsler sind doch aus dem Märchenbuch.


    Die Amis haben schon bei Tests erkannt, dass die Duals damals die leisesten und rumpelärmsten Laufwerke auf dem Markt waren.


    Dumpf hört sich nach falschen Kabeln und/oder Preamp bzw. Einstellungen an. Wenn die Kapazität der Anschlußkabel nicht passt zieht das die Höhen runter.


    Die Dual-Leute wussten genau was sie tun. Die Dreher schlagen (trotz angeblich "minderwertigen Reibradantrieb") klanglich bei korrekter Einstellung auch erheblich teurere Neugeräte problemlos. Ich dachte die arroganten Verkäufer in High-End-Buden haben sich heute auf Kabel und Schalen spezialisiert...


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Ich mag diesen Plattenspieler und habe schon viel Zeit investiert. Daher möchte ich einfach mal sehen was geht. Ich versuche den Tonarm auszubauen und extern zu betreiben. Vielleicht könnte man auch das Chassis Teil auf dem der Tonarm sitzt abtrennen (Automatik läuft bei meinem eh nicht)...wird ja bei Lencos auch gerne gemacht.

    Das gleicht meines Erachtens der Idee, ein Schweizer Uhrwerk zu zerpflücken, weil einen das leise Ticken stört, um anschließend mit der herausgerupften Unruh und eingen Zahnrädern selbst ein Uhrwerk zu bauen, das besser funktioniert. Möglicherweise wird man dabei sogar mit viel Aufwand irgendetwas Lauffähiges hinkriegen; dies wird aber nicht im Entferntesten an die Präzision des Originals heranreichen können. (Es sei denn vielleicht, Du hättest selbst jahrzehntelange Erfahrung im Uhrenbau, aber dann bräuchtest Du die Teile nicht …).


    Soll für den 1229 heißen:
    Meines Erachtens führt fast jede Veränderung an der Mechanik dieser Geräte eher zu einer „Verschlimmbesserung“.
    Ein „dumpfer Klang“ kann eigentlich nichts mit dem Laufwerk zu tun haben; allenfalls könnte es sein, daß durch vorherige Basteleien beispielsweise die Geometrie oder Höhe des Tonarms verändert wurde und so irgendwelche Winkel nicht mehr stimmen, aber davon hast Du ja nichts geschrieben. Also kommt für klangliche Probleme, wie Du sie beschrieben hast, grundsätzlich nur noch der Signalweg infrage, nicht das Laufwerk als solches.


    Was ist denn an der Automatik kaputt? – Die ist eigentlich (bis auf den obligatorischen Steuerpimpel) sehr robust, so daß sich eine Reparatur immer lohnen sollte … :)


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo,
    apropos Tonarm ist das Lagerspiel vielleicht nicht vernünftig eingestellt. Zuhart oder zulasch eingestellte Lager haben meisst auch diesen Effekt.
    An deiner Stelle würde ich mit dem Lagerspiel anfangen, danach den Signalweg optimieren. Will heißen alle Stellen, wo Übergangswiderstände, entstehen, aufs penibelste reinigen. Das orginal verbaute Tonarmkabel ist perfekt. Vielleicht noch zusätzlich die Masse auftrennen (auch im Headshell) und ein zusätzliches Massekabel einziehen ( Lackdraht oder ähnliches).
    Ich glaube, wie viele hier, das es mit Sicherheit nicht am Antrieb hängt. Im Gegenteil der Reibradantrieb ist absolut Klasse und hat richtig Kraft.

  • Mein 1229 spielt hervorragend - von Rumpelgeräuschen ist nichts zu hören. :love: Auch nicht, wenn man in den Pausen zwischen den Liedern mal die Lautstärke aufdreht. :thumbup:

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo,


    Dumpf hört sich nach falschen Kabeln und/oder Preamp bzw. Einstellungen an. Wenn die Kapazität der Anschlußkabel nicht passt zieht das die Höhen runter.


    Falsches Kabel wäre jetzt auch mein Tipp. Ich meine gehört zu haben, dass die Kabel von Dual im Allgemeinen sehr gut seinen - seit CD4-fähige Geräte auf dem Markt waren. Der 1219 ist jedoch ein kleines bischen älter.


    Mein 1219 hatte ursprünglich ein 2,50 m langes Kabel montiert - nachdem ich dieses gegen einen guten Meter RG 174 getauscht habe, klingt er deutlich besser. Das ist kein Voodoo, sondern einfach eine deutlich geringere Gesamtkapazität.


    Vielleicht hast auch Du eine zu lange Leitung :D .


    Gruß Roland

  • Der 1219 ist jedoch ein kleines bischen älter.


    ...und mein "neuester" 1015 ist noch älter, die Kabel aber meines erachtens über jeden Zweifel erhaben. Sicher, dass die 2,5 Meter orginal waren?
    Die bei Dual wussten schon, worauf es ankommt. Die Kabel (Tonarminnenkabel + Tonabnehmerkabel "nach draußen") dürften das geringste "Tuningpotential" bieten.


    Sogar bei den "Billigheimern" 1224/25 wurden CD4-taugliche Kabel verbaut - das wurde ja schonmal hier erörtert.


    Wo man ansetzen kann, haben ja schon andere geschrieben - Kontakte prüfen, VTA richtig einstellen, Multi-Selektor auch mal anschauen - evtl. steht der auf der "falschen" Einstellung.

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • ich glaube der Threatersteller hat uns schon länger mal verlassen. Ist wahrscheinlich schon beim Auseinanderrupfen :D :D :D


    Die 2,5m Kabel hatte ich aber auch schon. Könnte sein, dass man die optional dazu bekommen konnte wenn der Dreher mal was weiter in der Schrankwand saß??



    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • Also seit ich meinen 1229 unter ordentlich Mithilfe der Foristi gewartet habe, ist er ohne dass ichs so geplant hatte, der Spieler, der am meißten in Betrieb ist!
    Mit einem Minimass an Geräuschen kann ich leben...aber eben mini.


    Falls einer nicht auf den neutralen Klang via 1229er steht, kann ich das Grado ref. Platinum empfehlen. Ich betreibe es mit einer Gummimatte und Unterlegkeil und das rockt wie der Teufel 8) :!:
    Was sehr fein klingt ist ein Acutex 412 STR und eben auch das 312 STR aus gleichem Hause. Ersteres ist für mich das E-Gitarrensystem schlechthin und das 312 STR ist ebenfalls Klasse, ein wenig ausgeglichener.
    Und weil sie alle so toll klingen am 1229, haben sie auch alle ein eigenes TK für ihren Einsatz :)

    Gruß Peter

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