728Q vs. 630Q vs. 2235Q

  • Mich interessiert, welche qualitativen Unterschiede es zwischen den Modellen CS 728Q, CS 630Q und CS 2235Q gibt. Allen gemeinsam ist der quarzgeregelte Direktantrieb, das Tonarmrohr mit dem ULM-Prinzip, die masselose Auflagekraft, das Antiskating, die Vollautomatik. Was also unterscheidet sie qualitativ?

    freundliche Grüße


    Ralph

  • 630 und 2235 sind praktisch identisch bis auf die Repeatfunktion. Der 728q hat noch das echte ULM aus der Steidingerentwicklung. Desweiteren natürlich noch die dem 741 verwandte Gehäusekonstruktion und den älteren Motor mit dem EDS 500. Ob das Qualitativ viel ausmacht weiss ich nicht. Ich finde allerdings die Konstruktion der Haubenscharniere beim 630 zwar einfacher, aber deutlich robuster.

    Wenn ich direkt Wählen müßte, würde ich aber rein intuitiv eher den 728Q nehmen.

    VG

    Kai








  • Der 728Q bringt auf jeden Fall erst einmal deutlich mehr Masse mit:

    CS 728Q: 7 kg

    CS 620Q: 4,9 kg

    CS 2235Q: 4,9 kg


    Der Gleichlaufsieger ist der CS 2235Q (DIN):

    CS 728Q: 0,045%

    CS 620Q: 0,05%

    CS 2235Q: 0,035%


    Der tangentiale Spurfehlwinkel ist bei allen drei Dreherm gleich ( 0,15°)


    Was die Teller wiegen, kann ich nicht verifizieren, da in den Anleitungen nur für den 728Q das Gewicht, ansonsten nur der Durchmesser genannt wird. Hifi-Wiki (das allerdings schon für den Gleichlauf abweichende werte von denen der Anleitungen angibt) sagt:

    CS 728Q: Frühe Gerät 1,45 kg, spätere Geräte 1,25 kg

    CS 620Q: ?

    CS 2235Q: ?


    Die Tonabnehmer nehmen sich m.E.n. auch nicht viel, da sie alle ähnlichen Systemen ausgeliefert wurden:

    CS 728Q: Frühe Geräte TKS 380E, spätere Geräte TKS 60E (ok, das TKS 380E der frühen Geräte ist wahrscheinlich das bessere System)

    CS 620Q: ULM 65E

    CS 2235Q: ULM 66E


    Der einzige Vorteil, den ich beim CS 728Q sehe ist der Anti-Resonator am Tonarmrohr. Aber ansonsten? Was sagen die Spezialisten?

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Der Teller vom 620Q hat genau 400gr. Beim 2235 ist wenn ich das recht erinnere noch ein Bleiring eingeklebt, aber da habe ich keinen mehr da um das zu verifizieren.

    Ich denke aber, das erklärt die etwas besseren Laufwerte beim 2235 gegenüber dem 620. Der Rest ist wie schon geschrieben identisch.

    VG

    Kai








    Einmal editiert, zuletzt von tpl1011 ()

  • Wenn ich mich recht erinnere hat der 630 auch einen Bleiring im Teller.

    Gruss Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Vielleicht weiß ja doch noch irgendjemand etwas mehr über diese drei Dreher im Vergleich. Ansonsten würde viel für die 630Q und 2235Q sprechen, die dem 728Q das 1/2-Zoll Headshell voraus haben - oder bringen das höhere Gewicht des CS 728Q und dessen Antiresonator so viele Vorteile, dass sich die Waage zu dessen Gunsten neigen könnte?

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Den Tonarm am 728 kann man umbauen auf einen Arm mit Halbzoll.

    Gruss Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Hallo Ralph CS 728Q !


    • Wenn du einen Plattenspieler aus deiner Auswahl kaufen möchtest, wird der 728 teurer sein und beim Verkauf mehr Geld einbringen. :/
    • Das Antiresonator-Gegengewicht kann dir mehr Probleme als Vorteile einbringen (wenn's hängt). =O
    • Gewartet sollten alle drei Modelle werden, sonst wirst du nicht lange damit Freude haben - also Kondi-Kur und Mimik. :rolleyes:
    • Übrigens wiegen beim 2235q Teller und Matte zusammen 700 Gramm - das hört man aber nicht ;)
    • Ich selbst habe den 2235q - wenn dir die Optik gefällt, kannst du frei zwischen dem 2235q und dem 630q wählen, denn sie sind praktisch gleich :thumbup:
    • Alle drei Modelle sind super Geräte - ich würde aus dem Bauch heraus entscheiden oder dem Spieler, der mir als erste gute Gelegenheit begegnet, eine Chance geben
    • Hier im Board ist doch gerade ein 620q fertig geworden, den der Boardler eigentlich gar nicht braucht - einfach mal PN schicken, der ist nett und beißt nicht und er hat mir noch nie das Steak vom Teller geklaut, wenn er beim Stammtisch da war 8o

    p.s. ich habe den 2235q - es gibt aber keinen Grund dafür. Mir fällt auch keiner dagegen ein 8o

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Der 728q hat noch das echte ULM aus der Steidingerentwicklung.

    Darf man fragen, wie sich Steidinger und Schneider Ulm unterscheiden?

    Beim Steidingernist noch ein Anti-Resonator dran, was gibt es sonst noch?

    Als 2235Q Besitzer kenne ich nur die Schneider Variante :)


    Gruß,

    Marcel

  • Hallo,


    naja, hochwertiger waren schon die alten Geräte gebaut, ob Materialien oder Verarbeitung .

    Was zu der Zeit als Schallplatte die Rolle als wichtigstes Medium verlor nicht mehr so wichtig war - die Leute wollten nicht mehr soviel Geld für einen Dreher zahlen.

    Der EDS 920 brauchte sogar relativ geringe Tellermasse, dafür war der Antrieb konstruiert.

    Ähnlich war der EMT Direkttriebler (für Sendereinsatz) gebaut wo ein leichter Kunststoffteller genommen wurde.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • aja, hochwertiger waren schon die alten Geräte gebaut, ob Materialien oder Verarbeitung .

    Bei den Serien bis zum 606 oder 731 gebe ich Dir da recht. 728/741 sind da aber jetzt nicht mehr soviel besser verarbeitet. Ok. das Subchassis ist deutlich massiver, aber das Gehäuse selbst nicht unbedingt. Als Motor finde ich persönlich den EDS 910 sogar besser als den alten 500er. Der Tonarm ist bis auf die Systemaufnahme und den AR auch nahezu identisch gut verarbeitet.

    VG

    Kai








  • Der Plattenteller meines 2235 wiegt 950 Gramm, beim 2225, den ich davor hatte, waren es nur 650, jeweils inklusive der Gummimatte. Der Ring macht schon eine Menge aus, gerade am Rand, das sieht man ja auch an den Gleichlaufwerten, 0,035 vs. 0,06 %. Beim 728 ist der Teller nicht soviel leichter wie beim 741. Optisch machen den Teller mit dem Stroborand auch mehr her als bei den späteren Modellen, aber an und für sich ist das Design der 620/6630 wie 2225/2235 in sich schon stimmig. Vernünftig laufen tun die alle, der Tonarm ist über jeden Zweifel erhaben. Der Halbzoll-Tonkopf ist aber auf jeden Fall von Vorteil.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Für den CS 2235Q und gegen den CS 630Q spricht die Tellermatte, die des CS 630Q und allen Plattenspielern dieser Serie wird mit den Jahren steinhart und brüchig, das ist einfach minderwertiges Material. Auch zeigt der CS 2235Q "Stop" beim Bedienen der entsprechenden Taste an, und hat eine Dauerspielschaltung, beides ist kein Qualitätsmerkmal.


    Beide Plattenspieler werden zu niedrigen Preisen gehandelt, gut für den Käufer, schlecht für den Käufer und für beide ist noch das ½"-Wechselheadshell neu erhältlich, interessant, wer unkompliziert zwischen mehreren Tonabnehmern wechseln will.


    Beide sind auch recht unkompliziert zu zerlegen, wenn man weiß, wie es geht, also keine "Schraubengräber" wie z.B. viele Japanreceiver, bei denen man sich ohne Bosch Ixo eine Sehnenscheidenentzündung holt.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Der 728Q hat noch den hohen Lagerrahmen, der 630Q/2235Q haben den niedrigeren Lagerrahmen.

    Zudem hat der 728Q noch ein richtiges Subchassis mit Federn.

    630Q/2235Q haben noch den Vorteil, das man Plattengröße und Geschwindigkeit getrennt voneinander wählen kann, so das man auch z.B. Maxisingles mit Automatik laufen lassen kann.


    Welchen man nimmt, ist Geschmacksfrage.

    Bei der Wahl zwischen 630Q und 2235Q würde ich aber den 2235Q bevorzugen, weil er 1. die Repeat-Funktion hat (haben ist besser als brauchen) und die Tellermatte sehr deutlich weniger zum Verhärten neigt.

    Nur wenn man unbedingt Satin metallic haben will, bleibt einem nur der 630Q, denn den 2235Q gabs in der Farbe nicht.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • hochwertiger waren schon die alten Geräte gebaut, ob Materialien oder Verarbeitung

    Inwiefern war die Verarbeitung alter Geräte besser? Das die alten Geräte teils hochwertigere Materialien verbaut hatten weiß ich mittlerweile, aber mir ist beim zerlegen der Kunststoff Dreher kein Verarbeitungsmangel aufgefallen. Mit den verwendeten Materialien wurde meiner Meinung nach sehr ordentlich gearbeitet und absolut kein Schrott produziert. Das Design ist Geschmackssache, ganz klar.

    Aber die Tatsache, dass so viele dieser Dreher auch nach 30-40 Jahren noch laufen spricht doch eher für ausgesprochen gute Verarbeitung 8)

  • Hallo,


    es spricht einiges für die Konstruktion. Die haben sich Gedanken gemacht, das stimmt. Viele Details sind auch so gestaltet das es bei der Produktion schnell montiert werden kann.

    Aber das "solide Satte" war nicht mehr, gut, das ging schon vielfach zum Ende der 70er Jahre verloren.


    Der Kurzschließer wurde eingespart, andersrum hatten die Braun-Geräte die auch auf dem Chassis basierten immer einen.


    Natürlich haben sie die Plattenspielerproduktion in St. Georgen gerettet und einiges war dem sehr eng gewordenen Markt geschuldet.

    Aber zu der Zeit gab es noch immer aus Japan für nicht viel mehr Geld optisch und haptisch "robuster wirkendes".

    Die Nehmerqualitäten sind unbestritten


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Gegenüber den SM-Geräten wurde schon eingespart.

    Die SM-Geräte haben bis zum 508 runter alle noch eine Frontblende aus Alu.

    Das ist bei den Nachfolgern nicht mehr der Fall.

    Man merkt da schon die Einsparungen.

    Gute Geräte sind das aber trotzdem.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • War da nicht noch was, dass bei 620Q & Co. die Mikroprozessor-Steuerung a weng EMI-empfindlich ist? Will meinen, ich meine mich an Threads mit Berichten zu erinnern, dass die Dinger gerne mal spinnen, wenn kein hinreichender Abstand zu heute üblichen EMI-Quellen wie etwa DECT-Telefonen besteht...


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • War da nicht noch was, dass bei 620Q & Co. die Mikroprozessor-Steuerung a weng EMI-empfindlich ist? Will meinen, ich meine mich an Threads mit Berichten zu erinnern, dass die Dinger gerne mal spinnen, wenn kein hinreichender Abstand zu heute üblichen EMI-Quellen wie etwa DECT-Telefonen besteht...

    ja das stimmt

  • Wenn mich jemand anruft oder eine SMS gesendet wird, dann fängt mein 2235 jämmerlich zu leiern an. Das W-LAN lässt ihn aber zum Glück kalt, sonst wäre er praktisch unbrauchbar. Dieses Problem haben aber viele andere Geräte auch, Verstärker reagieren teilweise auch mit unschönen Geräuschen, die nicht der HiFi-Norm entsprechen. Mein Röhrenradio von 1954 dagegen spielt ungerührt weiter.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

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