Unterschiede Dual CS 721 und 626

  • Hallo, ich bin neu im Forum und der Anlass hierfür ist, dass ich meine alte Schallplattensammlung entstaubt und dabei auch zwei Dual – Plattenspieler reaktiviert habe. Ich selbst hatte vom

    Konfirmationdgeld 1979 ein Dual CS 626 gekauft. Den habe ich beim örtlichen Hi-Fi – Händler in der Werkstatt general überholen lassen, die Start/stop – Automatik hatte nicht mehr richtig funktioniert, jetzt läuft er aktuell wieder.

    Daneben habe ich von meinem Vater den 721 in Betrieb genommen, der noch einwandfrei läuft.

    Beide Plattenspieler gehen jetzt an meine beiden Söhne, aber ich habe den Eindruck, dass es doch einen erheblichen Qualitätsunterschied gibt zwischen dem 721 und dem 626 und einer der Jungs dabei besser abschneidet (was ich eigentlich vermeiden wollte).

    In meiner Jugend hat mir mein aktueller 626 deutlich besser gefallen als der 721, wenn ich aber jetzt durch das Forum lese, dann findet man zum 626 eigentlich nur sehr wenige Einträge, beziehungsweise nur solche, die sich auf Reparatur Anfragen beziehen. Mich interessiert wie ihr die HiFi-Qualität, Klang etc im Vergleich der beiden Geräte einschätzt. Beim 721 ist noch der Original – Tonabnehmer Shure VII verbaut, Ebenso beim 626, wobei ich bei diesem Gerät nicht erkennen kann, welches die genaue Bezeichnung ist

    Freue mich auf Eure Einschätzung, Danke dafür.

  • Hallo erstmal,


    beides sind meiner Meinung nach sehr gute Plattenspieler. Der 721 ist beliebter, weil er im Gegensatz zum 626 bei den Tonabnehmern wesentlich flexibler ist und eine Tonarmhöhenverstellung hat.

    Der 626 ist auf die ULM-Systeme eingeschränkt, außer man arbeitet da mit Adaptern.

    Ich denke das hier mindestens 75% den 721 dem 626 vorziehen würden.

    Gruß Stefan


    Dual CS 714Q mit Shure V15 III

    Dual CS704 mit ATVM95ML

    Pro-Ject Debut Pro S mit Denon DL 103

    Cambridge Alva Duo

    Cambridge MXN10

    Naim NAC152/NAP200 Clone

    Technics SU-V7

    Marantz CD67SE

    Grundig CD 8150

    Canton Vento 896.2 DC

    Dual CL 180

    Pro-Ject VC-E2

  • Naja,
    mir persönlich (!) gefällt der 626 besser mit seiner silbernen Metallfrontblende. Der 721 sieht (mMn) dagegen "altmodisch" aus.


    Der 626 sollte (wenn noch original) ein Dual DM155 mit einer Nadel DN155E drauf haben (ein Ortofon-System). Die Bezeichnung sollte per kleinem Spiegel auf der Unterseite des Tonabnehmers zu erkennen sein. Dafür gibt es (im Gegensatz zum V15III beim 721) noch Originalnadeln neu zu kaufen. Wem das DN155E zu "bedeckt" spielt, nimmt die originale DN152, die klingt ein klein wenig heller - ebenfalls noch im Original neu zu erhalten.


    Beim 721 sollte das Shure V15III (nicht II) drauf gewesen sein. Originalnadel: Fehlanzeige, wenn es nicht "gut gebraucht" sein soll. Klar, durch den 1/2" Anschluss ist man flexibler. Dafür ist der Arm mit der Höhenverstellung auch anfälliger, wenn sich die Mechanik dort festgestezt hat, weil jahre/jahrzehntelang nicht bewegt.


    Tipp:

    Frage deine Söhne doch einfach, wem welcher Spieler besser gefällt. Ich (!) würde jederzeit den 626 nehmen. ;)

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Beide Plattenspieler gehen jetzt an meine beiden Söhne, aber ich habe den Eindruck, dass es doch einen erheblichen Qualitätsunterschied gibt zwischen dem 721 und dem 626 und einer der Jungs dabei besser abschneidet (was ich eigentlich vermeiden wollte).

    Lass Dich nicht verwirren. Da ist hier immer sehr viel Fan-Boy Verhalten dabei. Eine vernünftige Nadel vorausgesetzt hört kein Mensch einen Unterschied. Die Höhenverstellung des 721 spielt nur eine Rolle, wenn irgendwelche Exoten installiert werden soll und im Gegensatz zum Shure gibt es für das Ortofonsystem des 626 wenigstens noch gute Originalnadeln.

    Schlecht stellt man sich bei keinem von beiden.


    Tipp:

    Frage deine Söhne doch einfach, wem welcher Spieler besser gefällt.

    Würde ich auch so sehen

  • Da lässt sich nicht viel diskutieren. Der 721 war TOTL bei DUAL und vom Gesamtpaket was Ausführung und Ausstattung betrifft hat kein anderer DUAL mehr geboten. Die 6er Direkttriebler sind durchgehend sehr zuverlässige Kandidaten - nach gut 40 Jahren auch ein Thema. Der 721 kann dann schon hohe Hürden legen, wenn im Antriebsbereich etwas ruckelt. Der 626 hat im Auslieferungszustand schon die angesprochenen durch den ULM Tonarm vorgegebenen Einschränkungen in Sachen TA-Auswahl. Mit etwas Basteleinsatz läßt sich der 626 durch Tausch des Tonarmrohrs (vom 505 u.a.) auf Halbzoll umbauen, was in dem Fall deutlich eleganter ist, als der etwas hochbauende Adapter.

    Grüße


    Wolfgang



    "Vergiss nicht glücklich zu sein!" :)

  • Der 626 ist ein 622 mit Frontbedienung.

    Der 622 wiederum ist der Nachfolger des 621. Hauptunterschied ist der Tonarm (beim 622/626 ULM).

    Der 721 hat gegenüber dem 621/622/626 einen anderen Motor, Plattenteller und der Tonarm ist höhenverstellbar (das gabs bei Dual nur beim 721 und dessen Halbautomatikbruder 704).

    Außerdem war ab Werk beim 721/704 ein höherwertiger Tonabnehmer verbaut.


    Ich würde den nehmen, der einem besser gefällt.

    Qualitativ sind die Unterschiede vernachlässigbar.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Der 626 hat einen Motor mit Kohlebürsten ( EDS500) , die irgendwann platt sind, und der Motor ist vom Hersteller als "Wegwerfteil" konstruiert. Es gibt zwar mittlerweile Leute, die den Motor auch öffnen, aber a) gibt es keine Einzelteile für die Reparatur, und b) gehen Revisionsversuche oft schief.


    Der zweite Nachteil des 626 - wenn Du mal vor haben solltest, einen anderen Abtaster einzubauen - ist die ULM-Befestigung für den Tonabnehmer. STandard bei Tonabnehmern ist die sogenannte 1/2" Befestigung mit zwei Schrauben, beim 626 kannst Du aber nur Systeme mit der ULM Befestigung einsetzen. Es gibt zwar Adapter von ULM auf 1/2", aber das ist immer irgendwie gebastelt, und außerdem musst Du je nach System zusätzliche Gewichte ans Gegengewicht des Arms schrauben, um den Tonarm noch ausbalancieren zu können.


    Der 721 hat den m.E. besten Direktläufer Motor, den es gibt - den EDS 1000. Beim 704 ist eine kleinere Variante verbaut, der EDS900, aber beide haben den Vorteil, dass sie ohne Kohlebürsten arbeiten, das einzige Verschleißteil an den Motoren sind die Lager, und die sind eher unauffällig. Den EDS1000 kann man für Wartungen auch sehr gut zerlegen. Der zweite Vorteil von 704 / 721 ist, dass normale 1/2" Tonabnehmer verbaut werden können, das Gehampel mit Adaptern usw. entfällt. 704 und 721 haben sogar den Vorteil des stufenlos höhenverstellbaren Tonarms, wodurch man ihn sehr flexibel auf unterschiedliche Tonabnhemer einstellen kann.


    Klar sind die "Siebener" bei den Dualis mit einem Fan Bonus belegt, und man kann auch mit einem "Sechser" sehr gut Musik hören. Es gibt aber halt auch ein paar objektive Vorteile, die den Nimbus der großen Dual Direktläufer ausmachen, wenn der Siebener nicht so viel teurer ist, würde ich auf jeden Fall den nehmen, vor allem der langlebigere Motor ist für mich ein echtes Argument.


    Gruß Frank

  • wenn der Siebener nicht so viel teurer ist, würde ich auf jeden Fall den nehmen,

    Darum geht es hier doch gar nicht, er hat eh beide da. Ihm ging es um die Gleichbehandlung seiner Söhne und da macht es halt nur einen marginalen Unterschied.


    Der 626 hat einen Motor mit Kohlebürsten ( EDS500) , die irgendwann platt sind, und der Motor ist vom Hersteller als "Wegwerfteil" konstruiert

    Korrekt, allerdings hatte ich in 15 Jahren in denen ich Dual Spieler restauriere exakt einen defekten EDS 500 und übrigens auch der EDS 1000 geht mitunter über die Wupper.



    Der 721 war TOTL bei DUAL und vom Gesamtpaket was Ausführung und Ausstattung betrifft hat kein anderer DUAL mehr geboten

    Da sind wir doch schon wieder beim Thema. die 701 Fans würden das bestreiten :D

  • Eine vernünftige Nadel vorausgesetzt hört kein Mensch einen Unterschied.

    ich haben sowohl den 626 als auch den 721 in Betrieb und wenn ich den 626 (mit Originalnadel NOS) mit dem 721 vergleiche, indem ich z.B. ein OM 30 oder OM 10 an den 721 dranschnalle, dann bemerke ich schon einen großen Unterschied vom Klang her. Der 721 klingt straffer, knackiger in den Bässen und auch genauer in den Höhen. Ich mag aber den Sound des 626 mit neuer Originalnadel (!) sehr, es ist derjenige Dreher, der sich bei mir am Meisten unterscheidet im Klang im Vergleich zu anderen Dualdrehern die ich besitze und er ist in sehr gutem Zustand bei mir. Ich glaube, daß das ULM-Prinzip und die Zarge beim 626 sich anders Verhalten, als Arm- und Zarge beim 721, der doch sehr unterschiedlich gebaut ist und allein der Arm und die Schwere des Antriebs und die Unterschiede in der Zarge (Anbau des 626 neigt mehr zu Resonanzen im Bassbereich, auch wenn man innen abdämmt) berücksichtigt, könnte man auch die Gründe für den unterschiedlichen Klang (am selben Amp/LS) erklären, vermute ich. Dennoch hat der 626 mit Testplatte genauso gute Abtastwerte und schlägt da die meisten anderen Dreher mit sehr guten NOS-Nadeln und verschiedensten Systemen. Auch ist das Stereobild sehr gut beim 626 und der Sound aber etwas "wärmer" und "weicher" als beim 721.

    Ich höre bei anderen Dualdrehern kaum Unterschiede, aber bei meinem 626 schon. Vielleicht liegt es an meinem Exemplar, wer weiß. Jedenfalls würde ich immer einen 721 vorziehen, obwohl mir der 626 sehr gut gefällt, ist er vom Qualitäts-Standard her nicht ebenso hochwertig als der 721, ich denke so sah es auch die Firma Dual und deren Ingenieure selbst. Unschlagbar ist der 626 wegen ULM beim Thema verwellte Platten, er spielt extreme Höhenschläge ohne Murren ab, wo der 721 die Segel streckt.


    Mein 721-Teller klingelt nicht, wenn man ihn mit dem Knöchel anschlägt, ein 701 Teller (2 hatte ich in den Händen) eher, auch wenn man auf die Zarge tippt, resoniert mein 626 stärker als der fast dahingehend "tote" 721, allerdings toppt der 1219 beim "Totstellen" alle anderen...


    Das sind meine persönlichen Erfahrungen, vielleicht haben Andere davon abweichende Erfahrungen gemacht.

    Viele Grüße :) DerGerd

    3 Mal editiert, zuletzt von DerGerd ()

  • das kommt wahrscheinlich daher, dass die Sechser von Dual preisbedingt ziemliche Leichtbauten gewesen sind, die den Körperschall aufnehmen wie ein Resonanzkörper. Die Siebener haben einfach mehr Masse, nochmal deutlich hörbar wird es, wenn Du beim 721 eine Antidröhnmatte in die Konsolenwanne klebst - auch das komplette Abnehmen der Haube beim Spielen macht einen hörbaren Unterschied.


    Ich selber hatte sehr lange einen 604, bei dem habe ich auch die Konsole von innen gedämmt, und zeitweise die Haubenscharniere abgebaut, damit ich die Haube nur auflegen und beim spielen wegnehmen konnte. das war ein anderer Plattenspieler nach der Modifikation.


    Später bei den Plastik-Duals hat man den Unterschied noch deutlicher gemerkt. Der 741 ist trotz Leichtbauweise akustisch komplett tot, während man die kleineren Modelle teilweise als Resonanzkörper für ein Saiteninstrument nehmen könnte.


    Gruß Frank

  • Freue mich auf Eure Einschätzung, Danke dafür.

    Liest Du noch oder scrollst Du schon über das Fanboy-Kauderwelsch? ;)

    Leider sind die überwiegend meisten Einträge in Themenforen eher eine Leistungsshow: Nerds schreiben möglichst komplizierten Nerdsprech für Nerds ...

    Wer gewinnt ist dann Nerdpräsident. Sorry ... OT


    Das Einzige für Dich evtl. relevante Unterscheidungsmerkmal in Sachen "Gerechtigkeit gegenüber den Söhnen" ist der momentane Marktwert der Geräte.

    Der 721 wird prinzipiell etwas höher gehandelt, da er ein ehemaliges Topmodell ist. Das finde ich aber absolut zu vernachlässigen.


    Solange es beide Geräte funktionell tun, besteht kein Handlungsbedarf - alles andere finde ich irrelevant. Kein Normalsterblicher außerhalb von "Fanboyforen" registriert einen erwähnswerten Unterschied hinsichtlich technischer und klanglicher Qualität.


    Entweder die Söhne können sich nach der Optik einvernehmlich einigen - oder der Würfel entscheidet ...

  • Besser lässt es sich wohl nicht zusammenfassen - gut auf den Punkt gebracht! 👍


    (...und ich hoffe, dass nicht jetzt wieder eine dieser gefühlt nie enden wollenden, dusselige Diskussion um Nadeln hier und Nadeln dort losgeht - sollen die Söhne mal selber ausprobieren, denn das ist ja schlieißlich eine reine Frage des persönlichen Geschmacks! Sorry für den direkten Ton - ist nur meine Meinung. )

    Gruß

    Thomas

  • "...wenn der Siebener nicht so viel teurer ist, würde ich auf jeden Fall den nehmen, vor allem der langlebigere Motor ist für mich ein echtes Argument."

    Und wieder einmal mehr Senf als Wurst!


    Einfach mal WIRKLICH auf die Frage des Thread-Erstellers eingehen. Das wäre irgendwie hilfreicher, zumal es hier NICHT darum geht, welcher Motor sich leichter revidieren lässt, denn es steht nicht bei jeder Frage die "Bastelleidenschaft" im Vordergrund. (Beide Dreher laufen einwandfrei!)


    Und auch hier gilt: nur meine persönliche Meinung! ☝️😉

    Gruß

    Thomas

  • ... "es kommt nur auf den Erhaltungszustand an" - vorhandene Qualitätsunterschiede zwischen den Drehern mag Keuner :)

    Viele Grüße :) DerGerd

  • Später bei den Plastik-Duals hat man den Unterschied noch deutlicher gemerkt. Der 741 ist trotz Leichtbauweise akustisch komplett tot, während man die kleineren Modelle teilweise als Resonanzkörper für ein Saiteninstrument nehmen könnte.

    Was primär daran liegt, das der 741Q (und der 608/708Q/728Q) im Gegensatz zu den anderen Modellen ein Subchassis hat.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Mal so als not nerd aber Sparbrötchen, der sechser falls Nadel kaputt geht einfacher und günstiger ersatz zu finden den Siebener wird's etwas teuerer.

    Fall es bezahlbare Vorschläge für den shure v15-iii gibt, suche auch noch im Wald.

    AJ


    505-3, 701, HS132/1254, HS152/1246

  • An dieser Stelle möchte ich erstmal Allen, die mir so schnell geantwortet haben, herzlich danken, im Ganzen ergibt sich damit ein für mich nachvollziehbares Bild, ihr habt mir sehr geholfen - ich freue mich echt über Eure Hilfsbereitschaft auch einem Neuling gegenüber, bin wirklich positiv überrascht, klasse Forum👍🏻DANKE!

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