Haben Schallplatten eine bessere Audioqualität als CDs oder MP3 mit hoher Bitrate (Audiokodierungsformat)?

  • ich habe genau die gleichen ernüchternden Erfahrungen mit diversen "Restaurierungsprogrammen" gemacht, die alle von sich behaupten, zaubern zu können. Und als ich mir dann mal eine Sammlung mit deutschem Vorkriegs-Swing auf CD gekauft und da genau den gleichen gurgeligen Matschklang gehört habe, wusste ich, dass es wohl an den Programmen lag und nicht an meiner eigenen Dummheit. Ich habe dann nur noch Platten digitalisiert, die es als CD oder Download nicht gab ( davon gibt es mehr als man glaubt, auch ganz bekanntes Zeug ). Zum Aufnehmen habe ich mir irgendwann eine Pioneer CD-Recorder für die Anlage gekauft. Das einzige "Tuning" war ab da eine gründliche Reinigung der Schallplatten vor der Aufnahme, und mit dem Rest an Störgeräuschen kann ich leben. Lieber eine Schellackplattenaufnahme, die knistert und rauscht, als eine, die klingt, als ob sie aus dem Gulli kommen würde.


    Das einzige, was nach meiner Erfahrung wirklich gut funktioniert, ist das manuelle Entfernen von Störungen wie lauten Knackern - aber ob man sich das antun will, für ein Album stundenlang mit der Maus Knacker zu glätten, das muss jeder selbst entscheiden.


    Gruß Frank

  • hobelt selbst die beste Nadel Stück für Stück die Modulation weg

    Deichgraf63 meint die Abnutzung von LP oder Single, also Vinyl durch Abspielen.


    Streng genommen stimmt diese Aussage absolut.


    Aber wie oft muss ich eine Vinyl-Platte denn abspielen, damit ich einen Qualitätsverlust höre?


    Ich vermute mal, da kommen wir in zahlenmäßig in Größenordnungen von Abspielungen, die wir in unserem täglichen Leben seltenst erreichen.

  • Zunächst verwendete ich u.a. den damaligen Steinberg Decklicker und noch ein paar Rauschfilter.

    ich habe genau die gleichen ernüchternden Erfahrungen mit diversen "Restaurierungsprogrammen" gemacht, die alle von sich behaupten, zaubern zu können.

    Keine Restaurierungsprogramme - sondern Kratzer manuell wegschneiden. Braucht gar nicht so lange, da man sie in der Audiodatei rein optisch leicht erkennt.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Moin!


    :S;)  Schon gefühlt "tausend Mal" hier durchgekaut. :P


    Im Netz einfach mal suchen nach Unterschied CD und Schallpkatte

    aber es scheint hier doch ein arges Mitteilungsbedürfnis zu diesem Thema zu geben.

    Ein vollkommen unbekanntes Neu-Mitglied wirft das Thema mit seinem ersten Beitrag auf und gefühlte 20 Mitforenten fangen an zu schreiben.

    Schöne Grüße!

    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • Technisch ist digital besser als analog. Richtig gutes analog ist auch richtig teuer, richtig gutes digital dagegen erschwinglich. So ne fette Dual Anlage war fast so teuer wie ein Käfer. Die Preisentwicklung ist wie bei Computern.


    Es gibt aber in der Tat Unterschiede: Weil die Schallplatte technische Grenzen hat, wird die Platte in der Regel anders produziert. Das Musiksignal kann nicht so stark komprimiert und ge-equalized werden, wie das in der digitalen Welt möglich ist. >Die Nadel würde aus der Rille springen<. Diese Möglichkeiten führen allerdings auch dazu, das CDs überproduziert sind, zu laut, zu fett, zu viele Effekte und alles klingt gleich. Die technisch bedingte Zurückhaltung bei der Produktion führt dazu, dass die Musik von der Platte anders klingt als von CD. Das hört man sehr gut auf alten DG-Platten. Die sind meist sehr konservativ ausgesteuert und nur sanft bearbeitet. Da muss der Lautstärke-Regler schon mal richtig aufgedreht werden, was dann auch das Rauschen nach vorne bringt. Das digitale Re-Master der selben Aufnahme ist idR stärker bearbeitet, ist sehr viel lauter, hat mehr Stereo und hat mehr Bummmms. Dem einen oder anderen gefällt die eine oder andere Version besser. Manchmal sind die digitalen Re-Master aber auch mit Sach-Verstand nachbearbeitet und restauriert und klingen dann auch sehr gut.


    Das Hören ist auch anders. Eine Playlist läuft so durch, von Algorithmen vorgeschlagen, so entsteht nich unbedingt eine Würdigung des Künstlers oder des Kunstwerks. Eine Platte krame ich raus, schaue ich mir an, lege ich auf, höre sie durch, drehe ich um und und und, lese die Rückseite...


    Das non-plus-ultra in Sachen Sound bleibt aber der digitalen Produktion vorenthalten. Und manchmal hat man Glück. Ich finde die Denon Aufnahmen der 90-iger sind super gelungen, zB Mahler - Frankfurt - Inbal oder Häberle - Mozart Sonaten, oder die Concerto Grossi Händel-Aufnahme. Die klingen so, als wäre man live dabei, aber ohne Nebengeräusche (hust-hust, raschel-raschel...), da hört man die Position von jedem Instrument im Raum. Übrigens sind die mit nur zwei Haupt-Mikrofonen - natürlich deutscher Provenienz - aufgenommen worden, wodurch diese sagenhafte Räumlichkeit erreicht wird.


    Apropos: Eine Firma - Name ist mir entfallen - bringt eine neuen Verstärker raus. Die einzige Änderung: Das Lautstârke-Poti ist nicht mehr linear, sonder logarithmisch. Viele Hörer und die sogenannten >Experten< fanden den neuen Verstärker viel besser als den alten. Der wurde einfach nur früher lauter, wenn man das Poti aufdrehte - da logarithmisch - und schon fallen die Hörer in Verzückung. So ist das mit dem "kritischen Hören". So gibt es dann viel >Meinung< und viel Verunsicherung über die Frage "Was klingt besser?".


    Hoffe, das trägt zu mehr Klarheit bei.


    Besten Gruss


    ich habe genau die gleichen ernüchternden Erfahrungen mit diversen "Restaurierungsprogrammen" gemacht, die alle von sich behaupten, zaubern zu können. Und als ich mir dann mal eine Sammlung mit deutschem Vorkriegs-Swing auf CD gekauft und da genau den gleichen gurgeligen Matschklang gehört habe, wusste ich, dass es wohl an den Programmen lag und nicht an meiner eigenen Dummheit. Ich habe dann nur noch Platten digitalisiert, die es als CD oder Download nicht gab ( davon gibt es mehr als man glaubt, auch ganz bekanntes Zeug ). Zum Aufnehmen habe ich mir irgendwann eine Pioneer CD-Recorder für die Anlage gekauft. Das einzige "Tuning" war ab da eine gründliche Reinigung der Schallplatten vor der Aufnahme, und mit dem Rest an Störgeräuschen kann ich leben. Lieber eine Schellackplattenaufnahme, die knistert und rauscht, als eine, die klingt, als ob sie aus dem Gulli kommen würde.


    Das einzige, was nach meiner Erfahrung wirklich gut funktioniert, ist das manuelle Entfernen von Störungen wie lauten Knackern - aber ob man sich das antun will, für ein Album stundenlang mit der Maus Knacker zu glätten, das muss jeder selbst entscheiden.


    Gruß Frank

    Aus der professionellen Tontechnik gibt es schon sagenhafte Programme, die das sehr gut können, die brauchen fette Rechner & kosten richtig Geld.


    Leider werden bei den Restaurierungen immer wieder Lösungen gesucht, die sich besser verkaufen sollen und an einem modernen fetten Sound orientieren. Das Ergebnis ist dann schonmal ernüchtern. Schön zu hören bei Led Zeppelin oder Miles Davis. Immer wenn es neue Technologien gibt, werden die remastered, dann legt noch der große Meister persönlich die Hand an... wow... zur Not holt man ihn aus dem Grab oder schaltet ihn holographisch dazu, Hauptsache die Leute kaufen... Scheiss Zeiten, wenn nur die Kohle zählte. Die Kunst ist tot.

    <3 1229 - 704 - 1019 - LL1636 - Denon DL-103 <3

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  • Scheiss Zeiten, wenn nur die Kohle zählte. Die Kunst ist tot.

    Glaub mir, das wurde damals als Beatles und Co kamen, sicher auch gesagt.

    Die Kunst wandelt sich, die Musik wandelt sich. Da gehören auch Mal ein paar "Fehlgriffe" dazu.

    Wie langweilig wäre es, wenn wir 100 Jahre alles gleich machen würden?

    Glücklicherweise kann man heute auf so unterschiedliche Weise Musik hören, die Auswahl ist groß wie nie! Freuen wir uns!!

  • Der Klang des Vinyl ist m.E. wegen der 'Unperfektheit' begehrenswert.


    Das passt zwar nicht genau zum Thema: Auch ich streame seit einiger Zeit auch über die hochauflösende Variante bei Amazon. Die Auflösung ist wunderbar - aber eben kühl und nüchtern. Optimiert habe ich das dadurch, dass das Streaming-Signal über einen Röhren-DAC (Vincent) und von dort in eine Röhren-Vorstufe (auch Vincent) läuft. Das geht schön in Richtung 'analog'.


    Gruß Dietmar

    AIKIDO+, Phono-Mopped, Lehmann Black Cube Statement, Yamaha C-4, Vincent SA-31MK, Yamaha AX 497, SABA TS 2000, Sony ST-SE 700, DUALs 1219, 721, 704, 701, 510, Thorens 147 und viele andere mehr.

  • Ich verwende seit Jahr und Tag das Steinberg Clean! und kann mich nicht beschweren. Natürlich kann man auch damit jede schöne Platte ruinieren, indem man einfach die Automatik anklickt, aber das mache ich nie. Man kann Vorhaben, was an Kratzern herausgefiltert wird, sobald es sich mehr nach musikalischem Inhalt anhört, nimmt man den Filter ein wenig zurück, dann kann man ziemlich sicher sein, dass tatsächlich nur die Kratzer verschwinden. Bei Schellackplatten versagt die Software allerdings zum größten Teil, die Kratzer werden meistens nicht als solche erkannt. Das finde ich aber nicht weiter schlimm.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Apropos: Eine Firma - Name ist mir entfallen - bringt eine neuen Verstärker raus. Die einzige Änderung: Das Lautstârke-Poti ist nicht mehr linear, sonder logarithmisch. Viele Hörer und die sogenannten >Experten< fanden den neuen Verstärker viel besser als den alten.


    Scheiss Zeiten, wenn nur die Kohle zählte. Die Kunst ist tot.


    Bei diesen Aussagen frage ich mich halt was ist denn eigentlich "richtig"? Wer will mir vorschreiben was mir zu gefallen hat? der Typ der im Konzert vor mir steht und Ohrstöpsel drin hat oder der, bei dem alles immer linear aber damit auch kpl. klinisch tot zu klingen hat? Oder der bei dem "richtige" Musik erst losgeht wenn die Bässe die Dachziegel killen?


    Ich finde wir sollten hier mal rhetorisch abrüsten. Wenn der Künstler nach 40 Jahren der Meinung ist, seine alte Mische ist nicht mehr zeitgemäß und passt sie den aktuellen Hörgewohnheiten an ist er deshalb nicht weniger Künstler. Wenn ein junger Musiker einen "fetten" Sound will ist das seine Art des Ausdrucks, das muss mir nicht gefallen, aber Kunst ist es dennoch.


    Hätte sich in den letzten 70 Jahren nie was verändert wären vermutlich heute Rudi Schuricke und Kollegen in der Hitparade... für einige sicher erstrebenswert, für mich eine Horrorvorstellung. ;)

  • sound_master


    die Bemerkung zum logarithmischen Poti verstehe ich überhaupt nicht - Lautstärkepotis sind eigentlich immer logarithmisch, weil man nur so einen linearen Lautstärkezuwachs hinbekommt. Wenn man für Lautstärke ein lineares Poti benutzt, hat man im unteren Bereich große Probleme, die Lautstärke feinfühlig zu dosieren. Mir fällt jetzt aus dem Stehgreif kein einziges Audiogerät ein, das für Lautstärke ein lineares Poti hätte.


    Und fette Rechner braucht man heute vielleicht noch, wenn man 4K-Videos bearbeiten will, aber für Audio hat heute jedes Smartphone genug Rechnerleistung. Das Problem an digitaler Bearbeitung jeder Art, egal, ob Bilder oder Musik, ist, dass man dabei den Dynamikumfang reduziert. Das ist prinzipbedingt, da macht auch das teuerste Programm nichts dran. Wenn man Vorlagen bearbeitet, die absichtlich mit höherer Dynamik aufgenommen wurden, als später gebraucht wird, mag die Reduktion bei einer Restaurierung keine Rolle spielen. Wenn man aber wie wir zuhause eine bereits reduzierte Vorlage nochmal weiter reduzieren, dann werden Details hörbar "weggebügelt" - auch das teuerste Programm und der leistungsstärkste Rechner können daran nichts ändern.


    Gruß Frank

  • Haben Schallplatten eine bessere Audioqualität als CDs oder MP3 mit hoher Bitrate (Audiokodierungsformat)?

    sunny2020

    So wie die Frage gestellt ist, ist sie zu allgemein, offen und unpräzise gestellt. Da müsste man sich erstmal auf eine Definition von "Audioqualität" einigen, damit man die Frage dann für diese Definition von "Audioqualität" beantworten kann.

    Man kann etwas analoges nicht mit digitaler Auflösung vergleichen. Auch kann man ein System mit physischer Abtastung nicht mit etwas mit berührungsloser Abtastung vergleichen, da entstehen durch die physische Abtastung bereits Artefakte (Rauschen)... wie Flecken/Maserung in einem Papier in einem Buch (analog) und das digitale Gegenstück auf total weißem Hintergrund in digitaler Form. Ist der analoge Druck der Buchstaben schärfer, oder die digitale Schrift mit begrenzter Anzahl von Pixel? Kommt drauf an...


    Also welche Parameter möchtest Du verglichen haben? Von den theoretischen Werten (Labor) ist ein digitales Format analogen Formaten überlegen (z.B. wegen größerem Rauschabstand).

    Hat man eine Kopie einer analogen Aufnahme auf einer CD 1:1 ist die Aufnahme dadurch auch nicht von sich aus besser, nur weil sich das Medium jetzt geändert hat. Auf den ersten CDs gab es deswegen Hinweise und auch ein Kennzeichnungssystem z.B. war AAD, analoge Aufnahme, analoges Mastering, digitaler Datenträger.


    Deine Frage ist zu allgemein gestellt. Welche einzelnen Paramter möchtest Du grundsätzlich vergleichen? Geht es Dir um die theoretischen Laborwerte, oder Aufnahmen in der Praxis? Da müsste man dann nämlich versichiedenen Medien und das unterschiedliche Mastering auf dem jeweiligen Medium dieser selben Aufnahme (Lied) miteinander vergleichen. Denn wohl keine Aufnahme nutzt alle möglichen Parameter eines Mediums gleichzeitig maximal aus.


    Gruss,

    Thomas

  • Das Beispiel soll zeigen, wie leicht der (ungeübte) Hörer manipuliert wird bei der Beurteilung des Klangs zweier Produkte, die sich nur in der Poti-Kennlinie unterscheiden.


    In der digitalen Domäne ist eine Bearbeitung eine mathematische Transformation, dabei kann die Dynamik gleich bleiben, komprimiert oder "expanded" werden. Dass dabei der Dynamikumfang signifikant reduziert wird, muss nicht sein (zumindest solange man weiss, was man tut) im Unterschied zu analog. In der professionellen Tontechnik benutzt niemand Handys zur Restauration oder für das Remastering, sondern dicke Rechner ^^ . Video braucht halt noch dickere Rechner :D

    <3 1229 - 704 - 1019 - LL1636 - Denon DL-103 <3

  • Wenn man aber wie wir zuhause eine bereits reduzierte Vorlage nochmal weiter reduzieren, dann werden Details hörbar "weggebügelt" - auch das teuerste Programm und der leistungsstärkste Rechner können daran nichts ändern.

    Wieso wird denn die Dynamik reduziert, wenn ich nur die Kratzer entferne und ansonsten die Aufnahme nicht bearbeite? Die dynamische Bearbeitung wird nur aktiviert, wenn ich die Kompressorfunktion einschalte.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Wenn nur Klicks & Pops sorgfältig entfernt werden, bleibt das Signal weitestgehend unverändert. Es gibt leistungsstarke Algorithmen, die nicht einfach den Klick 'entfernen', sondern das Signal 'sauber' rekonstruieren, zB von iZotope. Das Resultat ist dann praktisch von 'original' nicht zu unterscheiden - ziemlich geile Mathematik :D


    Hier ist ein Beispiel: https://curatorialresearch.com…ers-of-audio-restoration/

    <3 1229 - 704 - 1019 - LL1636 - Denon DL-103 <3

  • Leider haben die meisten Musiker i.d.R. nur geringen Einfluß auf das Endprodukt. Da geht es in der ersten Linie ums Geld, Tonstudios, Toningenieure, Mastering etc. wollen bezahlt werden. Die Musikindustrie - wie andere Industrien auch - ist voller übler Gestalten und Unternehmen, die die Musiker um ihr wohl verdientes Geld bringen, über den Tisch ziehen, ins künstlerische Geschehen eingreifen, die Rechte an sich reißen und und und.


    Wer es sich leisten kann, setzt auf das Internet. Algorithmen durchsuchen das Netz, springen sie an, kommen Anwälte, kaufen die Rechte vom 16-jährigen UrheberIn für 1000$, verkaufen es weiter an einen Produzenten, die dann einen Million-Hit mit einem 'Superstar' machen. Man lässt die Kunden komponieren. Da ist man am Zahn der Zeit und landet schnell einen Volltreffer. Manchmal zerrt ein Internet/Computer-Konzern auch einen jungen Menschen ins Rampenlicht, es folgt ein Konzert-Marathon um die ganze Welt, dann ist er/sie erledigt und er/sie wird nie mehr gehört. Die Streaming-Dienst sind leider auch keine Katalysatoren für große Kunst.


    Ohne $$$ eines 'edlen' Gönners wäre der Ring nie entstanden. Kunst und Geld sind irgendwie untrennbar. Oft ist es mehr Geld, manchmal aber großartige Kunst... ich wünscht' es wäre anders


    Vielleicht höre ich mir heut' Abend einfach den Straßenmusiker um die Ecke an....


    Liebe Grüße

    D

    <3 1229 - 704 - 1019 - LL1636 - Denon DL-103 <3

  • ich habe auch nicht geschrieben, dass Handies zur Restauration genutzt werden, sondern nur, dass selbst die heute schon genügend Rechnerleistung hätten. Zur Produktion hingegen werden Smartphones heute sehr wohl auch im Profi-Umfeld eingesetzt, die Zeit, wo Handies grundsätzlich minderwertiges Spielzeug sind, sind schon lange vorbei.


    Dynamik war vielleicht auch der falsche Begriff - ich kann es mal an digitaler Bildbearbeitung erklären, was ich meine - mit Photoshop kann ich ein mehrere MB großes Foto so eindampfen, dass es bei gleicher Auflösung nur noch ein paar zig KB groß ist. Ich kann Staub und Kratzer rausrechnen lassen usw. Das sieht am Ende auch ganz toll aus, man darf nur nicht genauer hinsehen, oder gar einen Monitor benutzen, der einen größeren Farbraum wiedergeben kann. Ich habe eine Zeit lang versucht, alte Schellacks, Tefifonbänder usw. digital nachzubearbeiten - Du kann mir gerne Unfähigkeit unterstellen und mich auslachen, besser wäre, mir einfach mal ein vorher/nachher Beispiel von einer ranzigen Aufnahme zukommen zu lassen, die mit Deinem Supercomputer und Deiner Profi-Software bearbeitet wurde. Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren, aber so lange selbst professionell bearbeitete Altaufnahmen auf im Laden gekauften CDs so klingen wie meine "Stümper-Versuche", bleibe ich bei meiner Meinung. Oder sind die Studio-Mitarbeiter in Plattenfirmen Deiner Meinung nach auch alle unfähig.

  • Ohne $$$ eines 'edlen' Gönners wäre der Ring nie entstanden. Kunst und Geld sind irgendwie untrennbar. Oft ist es mehr Geld, manchmal aber großartige Kunst... ich wünscht' es wäre anders

    Es gibt auch Beispiele aus der populären Musik: Supertramp z.B., auch da finanzierte ein (niederländischer) Millionär...


    Anderes Beispiel: Genesis hatte bis 1978 fast garnichts verdient, da die orpulenten Shows bei den Liveauftritten die Kohle der Plattenverkäufe wegfraßen.


    Böse Zungen sagen ja, dass sie deswegen "seichter" wurden um dann auch mehr Platten zu verkaufen und die dann auch öfter im Radio gespielt werden können.

    Hat ja auch geklappt...


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

    Einmal editiert, zuletzt von 8erberg ()

  • Bei meinem erwähnten Steinberg-Programm sind die Dateien hinterher noch genauso groß wie vor der Bearbeitung, nur wenn ich was weggeschnitten habe, (fast immer) werden sie natürlich dementsprechend kleiner. Erst wenn ich sie in einem MP3-Format speichere, werden die Daten reduziert, aber das sollen sie dann ja auch.

    Schellackplatten damit zu bearbeiten, ist, bis auf das relativ leise und meist nicht wirklich störende Knistern, eigentlich vergebliche Liebesmüh'. Die meisten Kratzer werden nicht als solche erkannt. Und Rauschen zu reduzieren geht immer mit Verlust von Substanz einher. Beim Steinberg kann man auch Vorhaben, was entfernt wurde, nicht nur was am Ende rauskommt. Ich entferne nur Kratzer und je nachdem Rumpelgeräusche, manchmal gibt's noch bei dumpf klingenden Platten eine Brillianzanhebung, und das war's. Alles im klassischen CD-Format 16 bit/ 44,1 Khz.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Ich habe mit Nero mit langen Spielereien zB. uralte Furtwängleraufnahmen auf ein Niveau gebracht, dass einen akzeptablen Hörgenuss ermöglichte. Auch eher spannungsarme Aufnahmen bekamen damit einen Drive.


    Restaurierungsprogramme sind so gut, wie der Anwender. Ich arbeite in vielen kleinen Schritten - nicht mit einem Alles-Drüber-Fahren-Progarmm. Hilfreich sind da für mich besonders Ergänzung von Höhen und Tiefen, Equalizer, Stereo-Erweiterung, Verstärkung der Dynamik, manchmal auch ein bisschen Hall etc.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Wenn das File hinterher kleiner ist, geht Information verloren! Absolut. Und dann klingt es auch nicht mehr so gut.


    Ein Beispiel für eine gelungene Restauration ist der Solti Ring, Decca, 2012. Glorreicher Sound! Da wurde weder Zeit noch Geld gescheut. Von der Aufnahme gibt es auch Schallplatten und CD-Produktionen, die gruselig klingen.


    Ich finde es auch ärgerlich, wenn Musik scheisse klingt. Leider gibt es hier keine Normen oder Standards. Aber Musik wird produziert wie jedes andere Produkt. Da gibt es Montagsautos, Testsieger und Produkte, die einfach nicht funktionieren. Wenn ich einen Tontechniker nur einen paar Stunden bezahlen kann oder will, darf ich keine Wunder erwarten, selbst wenn er ein Genius ist.


    Im übrigen ist es nicht trivial, alte Aufnahmen zu restaurieren, das braucht Zeit, Geld, Wissen, Herz & Lieben. Siehe hier zb http://www.loc.gov/preservatio…ach/tops/irene/index.html

    BG


    ein weiteres Beispiel


    https://curatorialresearch.com…ers-of-audio-restoration/

    <3 1229 - 704 - 1019 - LL1636 - Denon DL-103 <3

    Einmal editiert, zuletzt von sound_master () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von sound_master mit diesem Beitrag zusammengefügt.

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