Hallo Zusammen! Ich bin neu hier im Forum und seit kurzem Besitzer eines Dual CS 701, bei dem jetzt plötzlich der Strom ausgefallen ist . Ich habe ihn daraufhin mal aus dem Gehäuse geholt und die Sicherung kontrolliert. Diese ist durchgeschmort. Ich habe hier im Forum gelesen, dass dafür der sogenannte Knallfrosch verantwortlich sein könnte. Leider habe ich keine Ahnung von der Materie und wollte fragen, ob mir von Euch jemand - der in der Nähe wohnt - bei einer möglichen Reparatur behilflich sein könnte? Ich wohne in Erkelenz, das liegt zwischen Aachen und Mönchengladbach. Über Hilfsangebote würde ich mich sehr freuen! Viele Grüße! Andreas
Dual CS 701 plötzlicher Stromausfall
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Moin Andreas,
und willkommen im Dual Land. Ich habe zwar selber keinen 701, aber viele Sachen sind halt zwischen den verschiedenen Dual Modellen gleich. Da du den 701 schon aus dem Gehäuse hast, hast du ja schon einen wesentliche Schritt gemacht. Der "Knallfrosch" ist ein Kondensator, der Schaltspitzen in der Netzspannungszuführung glättet. Diese Kondensatoren gehen mit den Jahren kaputt und sollten getauscht werden.
Verfolge einfach den Stromkabel, das in den Dreher reingeht. Das Kabel sollte in einer schwarzen Plastikbox verschwinden. Wenn du die abnimmst (in der Regel nur ein Schraube) findest du darunter einen der Knallfrösche. Wenn der irgendwie komisch aussieht (geplatzt, oder Risse in den Hülle), sollte der getauscht werden. Das sind wahrscheinlich 10 nF. Wenn du den tauschen solltest, achte darauf, dass der Neue eine Spannungsfestigtkeit von wenigstens 250 V hat. Dort liegt Netzspannung an. Dann gibt es noch ein schwarzes Kistchen, in dem die Glimmlampe für Stroboskop sitzt. Da sind ähnliche Kondensatoren mit gleichen Problemen. Auch dort liegt in der Regel Netzspannung an.
Der 701 hat aber eine elektronische Motorsteuerung. Da kann natürlich auch irgendwas im Argen liegen, was die Sicherung durchbrennen lässt. Dann wird es unübersichtlicher. Die Knallfrösche sind aber auch ohne Elektronikkenntnisse zu bewerkstelligen, wenn man weiss, an welchem Ende ein Lötkolben anzufassen ist
Und GANZ WCHTIG:
- immer erst den Netzstecker ziehen bevor du da unten rumfummelst
- bei den Knallfröschen auf die richtige Spannungsfestigkeit achten (Typ X2, mindestens 250 V)
Viel Erfolg, Riko
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Ich habe gerade noch mal eine Blick ins Service Manual geworfen: Auf der Platine, wo du die Sicherung getauscht hast, sitzen die Knallfrösche. Sind dort die Kondensatoren C51 und C52.
Wenn die Kondensatoren OK sind, könnte auch die Glimmlampe die Sicherung mitgerissen haben. Falls die Kontakte zur Glimmlampe gesteckt sind, würde ich die Stecker mal abziehen und mit einer neuen Sicherung probieren. Kann nicht mehr als wieder durchbrennen
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Und GANZ WCHTIG:
- immer erst den Netzstecker ziehen bevor du da unten rumfummelst
- bei den Knallfröschen auf die richtige Spannungsfestigkeit achten (Typ X2, mindestens 250 V)
Tatsächlich müssen diese Folienkondensatoren (mindestens X2-Typ) heute mindestens eine Spannungsfestigkeit von mindestens 275 V AC haben. Warum? Weil wir heute nicht mehr 220V AC haben, sondern 230V AC plus 10% ist man bereits bei 253VAC. Deshalb verwendet man heute Entstörkondensatoren mit mindestens 275VAC Spannungsfestigkeit. Es gibt mittlerweile sogar bereits welche mit bis zu 310VAC Spannungsfestigkeit.
Beim CS701 ist es auch wahrscheinlich, dass zusätzlich der Hauptelko auf der Motorplatine kaputt ist und ersetzt werden sollte. Das wäre der C3 auf der Motorplatine. Auch hier mindestens 40V Spannungsfestigkeit und eine Kapazität von 470uF. Eine Kapazität von 1000uF (bzw. 1mF) sollte heute von der Größe her wohl auch passen. Die wurden beim Nachfolger, dem CS721, gelegentlich statt der 470 verbaut.
Ist der Hauptelko kaputt gibt es einen internen Kurzschluss und die Sicherung geht kaputt.
Achtung Vorsicht: Vorher immer unbedingt den Netzstecker austecken!!! Arbeiten nur am ausgesteckten Gerät durchführen ohne Strom und ohne Spannung und man sollte wissen, was man macht und Löten können.
Gruss,
Thomas
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Für Versuch a. könntest du auch erst mal nur die Sicherung wechseln.
Die Dinger altern auch und irgendwann mögen sie nicht mehr.
Geht die Neue auch sofort wieder hopps muss weiter gesucht werden und da hast du ja schon
einige Tipps.
Ulli
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Guten Morgen! Erstmal ganz herzlichen Dank an Riko, Thomas und Ulli für die Antworten und die Hilfestellung.
Sicherungen habe ich bestellt. Das werde ich als erstes mal probieren. Bei den Knallfröschen bin ich mir nicht sicher, wo die genau liegen, wie sie aussehen und wie ich sie auswechseln kann, ohne etwas kaputt zu machen. Also die genauen Fragen wären für mich dann: welche Kondensatoren genau, muss ich beschaffen. Wo genau liegen sie und vor allem, wie bekomme ich sie zu packen? Das heißt, diese Platine auf der auch die Sicherung sitzt, würde ich ja wahrscheinlich selbst noch abbekommen. Aber die Hauptplatine wäre-glaube ich-das größere Problem. An welcher Seite ich den Lötkolben anfassen muss, weiß ich. Bis jetzt habe ich als Hobbyschrauber immer an alten Motorrädern rumgeschraubt, so dass ich zwar technisch nicht ganz unbegabt bin, aber leider von Elektronik in diesen Dimensionen null Ahnung habe. Dennoch will ich mich mit Unterstützung gerne mal daran wagen. Ich habe aber ein bisschen Angst, dass ich mehr kaputt mache als richtig. Dafür ist der Plattenspieler eigentlich zu schade. Vielleicht noch mal die Frage: kann mir jemand sagen, welcher dieser Knallfrösche der Hauptverantwortliche ist, bzw. am ehesten kaputt geht, so dass ich damit mal anfangen könnte? Viele Grüße und nochmals besten Dank für eure Unterstützung! Andreas
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Moin Andreas,
direkt helfen kann ich leider nicht, dazu ist Hamburg dann doch etwas weit weg
Die Kondensatoren sehen wahrscheinlich so ähnlich aus, wie der auf diesem Bild. Kleine eckige Kästchen von ein paar cm Kantenlänge. Einer davon sitzt direkt oberhalb der Sicherung (siehe das Schaltbild oben), der andere am oberen Rand der Platine. Wie gesagt, bezeichnet sind die mit C51 (68 nf = 0,068 uF) und C52 (47 nF = 0,047 uF).
Mach doch mal ein Foto von der Platine, wo die Sicherung sitzt, so das man die Komponenten darauf gut erkennen kann. Vielleicht sieht man dann schon was.
VG, Riko
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Hallo Riko! Ich werde mir mal die Bezeichnungen der beiden Entstörkondensatoren aufschreiben und sie mir dann -mal bei Conrad Elektronik-bestellen. Zusätzlich muss ich mir dann noch ein Lötkolben und Lötzinn bestellen. Kannst du da eventuell was empfehlen? Viele Grüße und besten Dank für die herzliche Aufnahme hier.
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Hallo Andreas,
grundsätzlich (wenn man eh nur selten an Schaltungen lötet ) ist man mit einem einfachen Lötkolben mit ca. 30 W Leistung und dünner Spitze (also nicht so ein breiter "Spachtel") ausreichend versorgt. Praktisch ist dann noch, wenn der Kolben mit einer (Spiral-)Halterung kommt, wo man den Lötkolben auch im heißen (an'nem) Zustand reinstecken kann, um ihn mal aus der Hand zu legen. Ich habe jahre- (jahrzehnte- )lang mit so einem einfachen Modell von Conrad gearbeitet. Mehr Komfort bietet da eine Lötstation, bei der man auch die Temperatur der Spitze Regeln kann und die dir vielleicht anzeigt, dass die Nenntemperatur erreicht ist. Da gibt es ein ganz, GANZ breites Spektrum von günstigen Modellen aus China (ca. 50€) und teuren (xxx €) Markenprodukten. Ich habe aktuell eine solch günstige Station (Tilswall von Amazon) im Einsatz und bin da bisher sehr mit zufrieden. Ich bin aber auch eher der "Gelegenheitslöter" Zur Haltbarkeit kann ich nichts sagen.
Lötzinn tut es jedes Elektroniklot. Ist aber häufig als kleine Menge auch beim Lötkolben schon dabei. Dann würde ich noch Entlötlitze oder eine einfache (kostet wenige €) Entlötpumpe empfehlen. Macht das Leben beim Auslöten von Bauteilen aus Leiterplatten viel einfacher.
Vielleicht hörst du dich mal in deinem Bekannten- / Verwandtenkreis um? Irgendjemand hat da bestimmt einen Lötkolben rumliegen. Wenn du keine größeren Ambitionen dort hast, muss man ja vielleicht nicht unbedingt das ganze Gerödel einkaufen, damit es dann später in der Ecke liegt.
Viele Grüße, Riko
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Hallo Andreas,
ich habe mir bei Pollin vor kurzem einen neuen recht günstigen Lötkolben und dazu eine Halterung bestellt, da ich bei der letzten Lötaktion gemerkt habe dass meine 3 vorhandenen Lötkolben alle ungeeignet sind.
Bei der Überholung meines CS 5000 habe ich alle Kondensatoren getauscht, dabei kam ein kleiner Lötkolben mit Batteriebetrieb zum Einsatz: der heizte nicht richtig auf (zuwenig Leistung) und wenn es länger dauert (wie bei mir), dann sind die Batterien oder Akkus schnell leer. Also mußte dann einer der anderen beiden ran, diese sind normale Lötkolben, aber mit breiter (Spachtel) Spitze - für feine Elektronik eher einer Abrissbirne. Man kann sich vorstellen, dass mit solchem Werkzeug die Sache unnötig länger dauert und das Ergebnis (zumindest optisch) nicht gerade schön geworden ist.
Somit nun noch ein vierter Lötkolben, er hat eine feine Spitze und eine Turbo/Power Taste, die kurzzeitig gedrückt werden kann um größere oder dickere Lötstellen schneller zu erhitzen. Dann hat er statt der normalen 25 W für kurze Zeit 50 W Leistung. Den finde ich total OK für meine (seltenen) Lötkolben Einsätze:
Es kommt noch Porto hinzu, aber immer noch ganz gut, finde ich.
So genug Werbung gemacht...andere Firmen haben auch schöne Lötkolben
Viele Grüße
André
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Hallo Andreas,
ich hatte neulich bei einem 701 das selbe Problem. Der Spieler mochte einfach seinen Dienst nicht mehr verrichten.
Ich habe damals ein Bild der Platine im Netzteilkasten gemacht. Dieses waren die beiden Hauptverantwortlichen für das Problem. Die Sicherung war durchgebrannt und der Kondensator wohl fehlerhaft. Es ist ein wenig frickelig die Platine ohne sie abzulöten zu drehen, ist aber möglich.
LG Olli
Achtung Vorsicht: Vorher immer unbedingt den Netzstecker austecken!!! Arbeiten nur am ausgesteckten Gerät durchführen ohne Strom und ohne Spannung und man sollte wissen, was man macht und Löten können.
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Hallo Olli,
der Halter der durchgebrannten Sicherung sieht aber auch nicht mehr so gut aus...
Gruß
Uli
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Hallo Olli,
der Halter der durchgebrannten Sicherung sieht aber auch nicht mehr so gut aus...Allerdings, aber das ist ja eher ein individuelles Problem gewesen. ? Den habe ich richten können.
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Hallo Andreas,
ich hatte neulich bei einem 701 das selbe Problem. Der Spieler mochte einfach seinen Dienst nicht mehr verrichten.
Ich habe damals ein Bild der Platine im Netzteilkasten gemacht. Dieses waren die beiden Hauptverantwortlichen für das Problem. Die Sicherung war durchgebrannt und der Kondensator wohl fehlerhaft. Es ist ein wenig frickelig die Platine ohne sie abzulöten zu drehen, ist aber möglich.
LG Oll
Genau, und der andere verdächtige Kondensator auf der Platine ist das gelbe Ding, wobei der, denke ich, nicht so problematisch ist.
VG, Riko
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Hallo zusammen und vielen Dank für Eure hilfreichen Beiträge! Hier ist mal ein Foto von dem Kondensator. Ich habe mal die Nase dran gehalten. Er stinkt. Und es scheint auch ein Riss drin zu sein. Wenn er durchknallt, kommt dann da eigentlich auch irgendeine Flüssigkeit raus? Denn wie auf dem Bild zu erkennen, ist da so ein kleiner brauner Tropfen? Und die Frage wäre dann, ob 0,047 UF richtig ist? Denn, es steht ja etwas anderes drauf. Viele Grüße und besten Dank! Andreas
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Hi Andreas,
manchmal suppt was raus, manchmal (noch) nicht. Ein Riss ist aber immer schlecht. Der sollte auf jeden Fall ersetzt werden. Die 0,047 uF sind ein typischer Wert für diesen Knalli. Auf dem Foto kann ich die Kapazitätsangabe nicht erkennen. Die seht wahrscheinlich auf der anderen Seite oder oben auf der Stirnseite.
Viele Grüße, Riko
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Hallo,
der Riss ist ein sicheres Zeichen das der Kondi schon die Flügel gestreckt hat oder bald wird. Rauskneifen, dann kann man die Kapazität ablesen
Ist wie bei Handgranaten: spätestens dann werfen wenn der Mantel Risse kriegt...
Peter
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st wie bei Handgranaten: spätestens dann werfen wenn der Mantel Risse kriegt...
Hat die Handgranate eine Riss ...ist es schon zu spät...
Aber ehrlich... der Kondensator ist hinüber .
Rauskneifen (eher ein no go) lieber sauber auslöten und den Wert ermitteln.
Es gibt aber auch genug Beiträge im Board, aus denen du den Wert erlesen kannst.
Neuen besorgen und sauber einlöten....
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Hi,
das dürfte der gleiche Kondensator mit 0,047 uF sein, der ist nur bei dir nicht in der Platine eingelötet - sondern direkt an den Anschlüssen - und liegt daher quer. Das haben die damals aber ab Werk wohl so gemacht - Grund unbekannt. Wäre für dich sogar einfacher zum Löten, da du die Platine erst gar nicht ausklemmen und umdrehen musst.
LG Olli
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Hallo zusammen! Vielen Dank für eure prompten Antworten! Ich werde mir jetzt den 0,047 UF bestellen und reinlöten. Habe ich das richtig verstanden, dass ich dafür dann nur die beiden Pinne sauber ablöten muss und den neuen wieder dran? Also der Kondensator ist nicht auf der Platine verlötet? Schöne Grüße! Andreas
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