3 Zitate zum Thema Regelung der DDs aus grauen Vorzeiten von den grauen Eminenzen.
Alles anzeigenHi Alex !
Wann und mit welchen Modellen ist Dual denn von "sanfter" auf "schnelle" Regelung übergegangen, und wie groß ist der Unterschied?
Die späteren Modelle mit den Mikrocontrollern nutzen eine schnellere Regelung, laufen aber auch nicht wirklich ohne den Teller. Insofern ist der Teller in jedem Fall wie das Schwungrad beim Motor dafür da, den Ablauf etwas anzugleichen ud zu beruhigen.
Aber die MCU's regeln mit mehr Schritten und jedes "Zucken" der Regelung bewirkt eine Störung des Gleichlaufs. Da sich das über den (oft leichteren) Teller auch auf den Tonabnehmer durchschlägt, kann es schon sein, daß das Tonsignal etwas rauher klingt. Meiner Meinung nach aber für Durchschnittshörer nicht sehr störend.Das Problem dabei ist, wie schnell eine Nachregelung erfolgt und wie nachdrücklich die Abweichung korrigiert wird. Eine viel zu träge ansprechende Nachführung würde sich in dramatischen Gleichlaufabweichungen und deutlichem Jaulen bemerkbar machen.
Die alten Direktantriebler wie 701 oder 621 haben eine ziemlich zähe Nachführung, die einige Zeit braucht, um eine Abweichung zu erkennen und nachzuführen. Dabei kommt es zu einem Überschwingen, wo dann wieder auf ein Abbremsen gewartet werden muß.
Nun ist "einige Zeit" aber auch relativ. Wir reden hier von Millisekunden - wäre es anders, hätten diese Geräte nicht so gute Gleichlaufwerte.
Bei den Q-Modellen der ersten Generation ist eigentlich nur das Grundsignal quarzstabilisiert. Es liefert ein genaues Referenzsignal und die (analoge) Regelung kann mit kürzeren, kleineren und schnelleren Impulsen erfolgen.Bei den MCU-Geräten kam dazu, daß die Verarbeitung der Ausregelung digital über den Mikrocontroller erfolgte und nicht mehr in einem analogen Vergleicher (OpAmp). Die Regelung erfolgt manchmal etwas schroff. Die Koppelung zwischen MCU und Tachogenerator ist ziemlich straff und das ermöglicht einen etwas leichteren Teller, um das in vollem Umfang ausnutzen zu können, daß der MCU so schnell nachregelt. Ein schwerer Teller würde da vermutlich nichts verbessern. Die Hochlaufzeit wäre länger und er wäre teurer. Der ganze MCU-Kram ist aber gekommen, um Kosten zu sparen. Gleichzeitig ist der Motor vereinfacht worden. Der Tachogenerator zum Beispiel ist Teil der gedruckten Schaltung auf der Motorplatine und wird vom darüberliegenden Magnetanker betrieben.
http://dual.pytalhost.eu/620s/620-03.jpgDie 701 / 721 / 630Q / 2225Q Motoren ähneln mehr kreisförmig aufgebauten Linear- bzw. Drehstommotoren mit elektronischer Kommutierung, die von 621 / 622 / 626 / 627Q / 650 sind vom Aufbau her Gleichstrommotoren mit niedriger Drehzahl und (mechanischer) Schleifbürsten-Kommutierung.
Die Industrie verwendet hier gerne den Begriff "DC-Servomotor", wenn ein Motor einen Generator mitschleppt, um seine Drehzahl zu ermitteln.
Durch die Vereinfachung im Aufbau sind aber die späteren Motoren z.B. beim 620Q / 630Q von ihrer Charakteristik näher an einem Schrittmotor. Schaltungsseitig sind sie mit dem z.B. vom 701 verwandt, im Aufbau aber gänzlich anders und das spiegelt sich auch in ihrem Laufverhalten wieder..
Hallo Alex,
einen Schnitt von "sanfter=langsamer" zu "schneller" Regelung hat es bei Dual sicher nicht vom 741 zum 630 gegeben. Es wurde wohl auf einen Mikroprozessor umgestiegen. Der ist aber auch nicht schneller als die Operationsverstärkerlösung der früheren Modelle. Die Polzahl des Drehzahlgenerators, die ja den maximalen Takt für eine mögliche Regelung vorgibt, wurde sogar von 200 Polen beim EDS930 auf 120 Pole beim EDS 910 reduziert, also theoretisch langsamer
. Auch alle EDS50x Motoren haben einen 120 poligen Generator. Einzig der EDS1000 hat gar keinen Generator. Hier wird die Drehzahlinformation mühseelig aus den gerade nicht bestromten Spulen gewonnen. Doch auch der EDS1000 ist "schnell" im Sinne der Regelung. Er regelt praktisch analog also kontinuierlich.
Auch das "ständige Nachregeln" eines Direktantriebes wird immer wieder gerne bemüht. Theoretisch berechnet der Regler einmal pro Generatorpuls einen neuen Ausgangswert. Danach wird aber noch mal kräftig gefiltert. Schaut man sich mal das Ausgangssignal eines guten Direktantriebs-Reglers im Betrieb (nicht im Anlauf) einmal an, wird man da nicht viel feststellen können. Da liegt nahezu Gleichspannung an
. Die ist mindestens so glatt, wie die eines Netzteiles für die Bestromung eines DC-Riemenantriebsmotores
.
Schöne Grüße, Alfred
Wenn da nichts ist, was den Teller aus dem Tritt bringt, besteht ja auch kein Bedarf ständig Schub nachzuliefern.
Hallo Peter,
genau so ist es
. Auch das mit der korrekt abgestimmten Tellermasse ist absolut richtig und wichtig.
Das mit den Antriebsarten sehe ich genauso. Was gefällt soll man hören
. Nur die Internet-Märchen um die "geheimnisvolle Regelung" gehören hin und wieder mal auf die Realität zurückgeführt
. Das ist halt für die meisten User erst mal eine "black box". Da lasst sich dann allerhand hineininterpretieren
.
Schöne Grüße, Alfred
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