In Fortführung des bekannten Threads: "CS 600 kommt in den nächsten Monaten" erweitere ich hier das Thema neu: Aufgrund der Einschränkungen der Forumsoftware leider in zwei Teilen!
Wo Licht ist, ist auch Schatten…..
Nachdem ich mit etwas Glück einen CS 600 zu einem „sehr günstigen Einführungspreis“ ergattern konnte, möchte ich hier meine ersten und auch meine zweiten Eindrücke dem Forum nicht vorhalten. Es sind kritische Anmerkungen, die ich jedoch so objektiv wie möglich halten will, immer aber auch im Blick auf den hohen Anspruch, den ich aber auch sein Hersteller an dieses Modell stellt. Letztlich hat auch die Testpresse zum Teil schon gemäßigt Kritik geübt, wie z.B. die Zeitschrift Stereo, die sich etwas mehr Feinschliff für das Gerät wünschte.
Vorwegzunehmen ist, dass sich die nachfolgenden Aussagen nicht aufgrund von Messungen oder ausgiebigen Hörvergleichen ergeben. Ich habe lediglich einen kurzen Hörcheck des Spielers im Vergleich mit einem CS 455-1 M (dieser aber mit dem alten Teller und Gummimatte!) und einem an beiden Geräten montierten DMS 750 mit DN 750 und OM 20 Nadel angestellt. Als Verstärker diente ein Dual CV 5670, daran angeschlossen zwei schon betagtere MB QUART 980S. Dabei konnte ich bei diversem üblichem neueren Plattenmaterial und den verwendeten Mittelklassetonabnehmern auf Anhieb keine Qualitätsunterschiede im Klang ausmachen. Lediglich das störende Motorbrummen des CS 455 in den Leerrillen oder bei leisen Passagen fiel auf. Messungen zum Gleichlauf oder zum Resonanzverhaltens des Tonarms – soweit mit den mir verfügbaren Mitteln überhaupt möglich - habe ich noch nicht vorgenommen.
Der erste Eindruck:
Nach dem Auspacken und Zusammenbau besticht das wohlgelungene Äußere des Gerätes, das dem eines hochwertigen Spielers und würdigen Vertreters der Dual-Ahnengalerie, aber auch den Anpreisungen seines Herstellers entspricht.
Der Tonarm:
Ein Blick auf die massive (!) Metallbasis des Tonarms weckt Erinnerungen an die Materialschlachten aus der Zeit eines Dual 1019. Wer die aus verwindungsfreudigem Kunststoff gefertigte Tonarmstütze der Vorläufermodelle wie dem CS 750 kennt ist sehr erstaunt: Sie besteht beim CS 600 aus einem vollständig aus Metall gefrästen Teil ! (Das ist bei den zu erwartenden geringen Stückzahlen sicher nicht billig und mag sicher auch zu dem hohen Verkaufspreis beitragen.)
Man erkennt aber auch leichte Einsparungen, so ist der Rändelknopf für die Auflagekraft von den kleineren Modellen übernommen worden und relativ tief im Lagerbock verbaut. Dadurch gerät die Einstellung der Auflagekraft etwas „pfriemelig“, was aber kein Qualitätskriterium ist. Die Antiskatingvorrichtung ist gut einstellbar und war beim vorliegenden Modell auch ordentlich justiert.
Der Tonarmkopf ist wie früher abnehmbar, aber es gibt nicht mehr die (für Brummstörungen anfälligen) Kontaktstecker im Tonkopf, sondern die Tonarmleitungen werden aus dem Rohr kommend direkt an das System angestöpselt. Fehrenbacher gibt für die Tonarmlänge in der Bedienungsanlage nur noch 218 mm statt 221 mm bei den Vorgängern an, ich konnte jedoch auf den ersten Blick keine Unterschiede in der Länge des Tonarmrohrs gemessen an der Kopfkante erkennen.
Das Rohr selbst dürfte aus Standardaluminium und nicht mehr wie zu ULM-Zeiten aus einer besonderen Legierung bestehen. Die Wandstärke des Alurohres ist größer als bei früheren Modellen wie z.B. dem CS 5000. Das Gegengewicht sitzt auf einem massiven Dorn (was nicht unbedingt der Tonarmmasse förderlich ist) und stammt im wesentlichen vom CS 505-4 ab. Es ist allerdings meiner Auffassung viel zu fest an den Dorn gekoppelt (z.B. im Vergleich zu einem früheren CS 630 Q). Hier wären wohl aber mal aufwändige Vergleiche mit Testplatten zum Resonanzverhalten bzw. zur Resonanzdämpfung erforderlich. Vielleicht kann man hier ja auch noch etwas „pimpen“.
Nicht ideal (ich würde es fast als Bastellösung bezeichnen) ist die Tonarmhöhenverstellung geraten. Nach dem Lösen einer Inbusschraube muss man den Tonarm am Lagerbock nach oben ziehen, wobei die ganze Tonarmbasis dabei relativ viel Spiel hat und wackelt, bevor man dann wieder die besagte Schraube festdreht und der Tonarm wieder festsitzt. Grundsätzlich ist die Höhenverstellung eine sehr gute und notwendige Lösung, aber hier wäre eine sauberere Führung bzw. eine elegantere Verstellung bspw. durch ein Gewinde mit flacher Steigung erstrebenswert.
Der Tonarmlift ist gut zu bedienen, dürfte aber etwas besser in die Ruhelage zurückkehren, was durch den Einbau einer unterstützenden kleinen Feder sicher zu bewerkstelligen wäre.
Fortsetzung folgt: