Reparatur TVV 46, dennoch knuspert der linke Kanal

  • Reparieren und Umbauen sind 2 verschiedene Paar Schuhe...

    Beide Artikel beziehen sich auf Händler und Fachfirmen.

    Ansonsten pflichte ich HaJo bei.

    Wenn ich einem alten, bestehendes Gerät, wie dem TVV46 ein neues Netzteil verpasse,

    Ist der TVV46 sicherer geworden.
    Schon im Neuzustand, würde der TVV, in dieser Bauweise, heute, keine Zulassung mehr bekommen.


    Für Dein empfohlenes Steckernetzteil, müßte der TVV auch massiv umbebaut werden,

    abgesehen von der Erneuerung bestimmter Bauteile, welche die Funktion des Gerätes auch nach

    50 Jahren noch erhalten können.

    Und was die CE Zertifizierung betrifft, erspare ich mir die Erklärung,
    daher ein Zitat, von Wikipedia:

    "Mit der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller, Inverkehrbringer oder EU-Bevollmächtigte gemäß Verordnung (EG) Nr. 765/2008, „dass das Produkt den geltenden Anforderungen genügt, die in den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung festgelegt sind.“ (Art. 2 Nr. 20) und „dass er die Verantwortung für die Konformität des Produkts mit allen in den einschlägigen Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft enthaltenen für deren Anbringung geltenden Anforderungen übernimmt.“ (Art. 30 Abs. 3).

    Die CE-Kennzeichnung ist daher kein Qualitätssiegel, sondern eine Kennzeichnung, die nur durch den Hersteller oder seinen Bevollmächtigten aufzubringen ist (Art. 30 Abs. 1) und mittels der er zum Ausdruck bringt, dass er die besonderen Anforderungen an das von ihm vertriebene Produkt kennt und dass selbiges diesen entspricht."

    Da kann also Jeder, selber was "draufpappen".
    Ob das dann, den vorgeschriebenen Anforderungen entspricht, sei dahingestellt.

    Ich habe schon Geräte mit CE Kennzeichnung, geöffnet und
    bei dem, was ich da vorgefunden habe, da sträuben sich mich mir die Nackenhaare. :cursing:


    Da ist mein umgebauter und entsprechend neu isolierter TVV46 um Welten sicherer

    und ich könnte beruhigt selbst ein "CE Siegel" anbringen. ;)

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Hallo Stefan,


    sieh dir bitte den abgebildeten Kondensator genauer an. Steht EROFOL oder EROID drauf? Im zweiten Fall ist das ein Papierkondensator, der im Laufe der Jahrzehnte gerne Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt, was den schlechten Wert bei der Isolationsmessung erklärte.


    Kunststofffolienkondensatoren degradieren eher nicht, wenn sie als Eingangskoppelkondensatoren eingesetzt werden und somit keinen größeren Belastungen ausgesetzt sind.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • so ab 1970 wurden keine Papierkondensatoren mehr hergestellt, der Kondensator sieht aus wie ein Folienkondensator, also der EROFOL typ.

  • Da ich auf den Foto nur ERO lesen kann, wäre ich mir da nicht so sicher. Erst jüngst habe ich jede Menge alter Papierkondensatoren des Typs EROID von Roederstein, Durolit und Tropydur von Wima entsorgt, sodass ich leider keine Fotos davon zeigen kann.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Zusammen,

    es sind ERO-FOL von Ernst Roederstein, der sicherlich auch nicht damit gerechnet hat, dass seine Bauteile so lange im Einsatz sein werden.

    Der Vorgang, den Du, Uwe, beschreibst, ist mir im Prinzip aus vielen Reparaturen von Röhrenradios bekannt.

    Ich ( = Laie) vermutete, dass diese Überschläge aber eher bei höheren Spannungen (sagen wir, deutlich über 100V) vorkommen. Insofern war ich überrascht, dass ein Kondensator, der immerhin für 100V zugelassen ist und bei nur sagen wir max. 40 Volt betrieben wird ( = ordentlicher Sicherheitsabstand), ebenfalls von diesem Mechanismus betroffen ist. Vielleicht ist es einfach Alterung oder ein einzelner Produktionsfehler (nur einer von den beiden hat den Durchschlag), denn die ERO-FOL sind mir eigentlich auch eher positiv aufgefallen.

    Es war mir aber ein Bedürfnis, weiteren Reparateuren diese meine Erfahrung mitzuteilen und dieses hilfreiche Forum erschien mir als die richtige Plattform dafür.

    VG

    Stefan

    Reparieren statt Wegwerfen!

  • hallo Stefan, genau deswegen war der Fehler ja auch so schwer zu finden, weil bei einem EROFOL hätte ich erstmal keinen Verdacht geschöpft

  • Hallo Stefan,


    Das ist wohl ein Eingangs Koppelkondensator

    Die 100V sind dem Umstand geschuldet, daß Ende der 60er Jahre nichts physisch

    Kleineres, mit der entsprechenden Kapazität, zur Verfügung stand.
    Da liegen nur ca. 0,5 mV an.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Reparieren und Umbauen sind 2 verschiedene Paar Schuhe...

    Mag sein.

    Wenn ich ein defektes, bisher nicht zertifiziertes Gerät wieder herrichte bis es seine vorher vorhandene Funktionalität wieder erhält, auf welche Art auch immer, ist das im Sinne der Umwelt usw. eine gute Sache.

    Deine Links passen dazu nicht. Da geht es um Hersteller und Importeure etc.

    Wenn ich ein altes kaputtes Gerät repariere und es dabei umbauen muss weil es bestimmte Bauteile nicht mehr gibt, bin ich kein Hersteller. sondern Reparateur. Der Hersteller bleibt der, der auf dem Gerät steht.

    Denn sonst dürfte es keine Repair-Cafes oder diese Firmen (Klick) geben.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Hallo zusammen,

    Ich möchte das jetzt nicht tiefer kommentieren, weil es zu sehr Off Topic gehen würde.

    Allein dies würde ein eigener, langer Tread werden.


    Letztendlich bin ich von Beruf technischer Prüfer und kenne mich mit den gesetzlichen Grundlagen diesbezüglich aus..


    Ich möchte niemanden auf die Füße treten und die Lust am Reparieren nehmen.

    Auch ich bin für Werterhaltung, was ja auch legitim ist.


    Wenn ein Gerät vor 40 Jahren unter den damaligen Regeln der Techik konstruiert und zugelassen wurde kann dies Selbstverständlich auch Repariert werden.

    Dies fällt dann heutzutage unter Altbestandsbewahrung.

    Sonst dürften ja auch keine alten PKW ohne Airbag oder ABS mehr fahren oder Repariert werden.


    Sobald ich aber z.B. Airbags oder einen modernen Motor in einen Oldtimer einbaue muss ich dies abnehmen lassen,,

    Weil das Gesamtprodukt zwar dadurch technisch besser ist, aber verändert wurde und ich nicht mehr dem damaligen

    eingetragenem Gebrauchsmuster entspricht.

    Diese Prüfungen führen dann die Herstellerunabhängigen Istitute durch.



    Ob PKW oder z.B Verstärker ist Egal.


    Sobald z.B. ein Brand durch das Gerät entsteht und es keine Gebrauchsmusterprüfung gibt zahlt keine Versicherung.

    Anders bei der fachgerechten Reparatur eines Altbestand Gerätes.


    Der Gesetzgeber schützt uns vor gefährlichen Geräten oder Maschinen.

    Das gelingt ihm zwar nicht immer 100% aber doch ganz gut.

    Das oft kommerzielle Aspekte dahinter stehen ist noch was anderes....


    Durch die aktuellen anerkannten Regeln der Technik gibt es halt Fi's, ABS, etc....


    So, jetzt aber genug Off Topic.


    Wenn ich mal etwas Zeit habe bereite ich das Thema vielleicht mal in einem extra Tread kpl. für unsere alten Geräte auf.


    Verständnisvolle Grüße


    Carsten

  • Hallo,


    ich habe bei der Reparatur von Röhrenradios leider die Erfahrung gemacht, dass die EORFOL jedlicher Art wohl langsam an ihre Nutzungsgrenze kommen. Wahrscheinlich hängt es auch davon ab, wie die EROFOLS in den vergangenen 50 Jahren "gelagert" wurden.

    Ich hatte schon mehrere "undichte" Exemplare, eines davon hat mit in einem Röhrenverstärker die Endröhre kaputtgegrillt.

    Wenn die EROFOL mit Gleichspannung beaufschlagt sind würde ich sie immer wechseln, auch in Transistorschaltungen.

    In Klangeregelnetzwerken o.ä. wo keine Gleichspannung anliegt kann man sie belassen. Andererseits kostet es nicht viel - sieht man von der Zeit mal ab - sie auch dort zu wehcseln, das trägt in der Regel zur Verbesserung des Klangs bei.


    Viele Grüße

    Frank

  • Hallo zusammen,


    ich möchte noch einen Bericht von mir hinzufügen:


    Letztens habe ich meine TVV-Sammlung herausgekramt um zu sehen, was die taugen.

    Dabei kam ein TVV46 und zwei 47er ans Tageslicht.

    Also habe ich den 46er und einen 47er an meinem frisch gewarteten 1019 ausprobiert.

    Den 47er habe ich gleich wieder in Richtung Werkbank gebracht, da der linke Kanal wesentlich leiser als der rechte ist...da ist also was faul.

    Beim 46er habe ich vor ein paar Jahren mal alle Elkos gewechselt.

    Also habe ich den mal zum zur Probe mit Dean Martin gefüttert und der Sound ist wie ich finde absolut OK. Rauschen habe ich auch nur bei Lautstärke weit über der üblichen Regler-Stellung (Netzteil in Urzustand!).

    Dann aber gab es doch ein Problem: Der rechte Kanal fing zu gruscheln an...also mal den 1019 abgesteckt, das Gruscheln blieb.

    Durch diesen Beitrag bin ich dann auf die beiden 0,1µF-EROs aufmerksam geworden. Ich dachte bis dato auch immer, dass die ERO-FOL nie schlecht werden. Also die beiden raus und mangels Alternative zwei 0,1µF/630V rein (waren für Röhren-Projekt gedacht) und siehe da: Kein Gruscheln mehr.


    Bei der nächsten Bestellung ordere ich dann zwei 0,1µF/63V mit und hole die 630er wieder raus.


    Nur um zu bestätigen: Die Dinger werden schlecht!


    LG

    Mein ganzer Stolz:


    Dual KA 460
    Dual HiFi Board 4000


    Gruß,
    Michael

  • Hallo Michael,

    ich habe bei meinem TVV46 den Ausgangskondensator gegen 0,47 µF ausgetauscht. Das ist immer noch niedrig, aber die Impedanz des Kondensators ist dann doch niedriger, was mögliche Brummeinstreuungen in das Kabel zum Verstärker verringert. Bei Verstärkern mit niedrigem Eingangswiderstand z.B. 47kOhm beträgt die untere Grenzfrequenz (-3dB) bei 0,1 µF etwa 34 Hz. Das ist je nach Lautsprecher schon hörbar.

    Also - wenn Du bestellst - manchmal ist größer auch besser (oder zeitgemäßer).

    Gruß,

    Rainer

  • Gruscheln sind oft die Transistoren. Habe ich auch oft bei den Entzerren im CV120/1.

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo,

    Gruscheln sind oft die Transistore

    Dem kann ich nur beipflichten!


    Bei einem TVV 46 war es so, bei einem TVV47 ebenso. Bei einigen anderen Geräten, wie z. B. diversen Marantz- Geräten, Akai- Tonband und aber auch Dual CV xx(x) hatte ich ebenso schon das Problem mit "Gruscheln". Transistoren ersetzt - Problem behoben.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

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