Dual Verstärker CV60 Revidieren, aber wie?

  • Hallo,


    habe meinen CV 60, der jetzt doch einige Jahre ungenutzt im Regal stand, noch mal eingeschaltet und dabei festgestellt, dass der rechte Kanal dumpfer und leiser klang. Nachdem ich den Verstärker ausgebaut hatte, ließ sich das Problem relativ schnell einkreisen. Es lag am Balance-Regler. Ein ganz klein wenig Kontaktspray (Teslanol) und ein paar Mal hin und her Drehen haben die beiden Kanäle wieder symmetrisch werden lassen und auch den Frequenzgang wieder stabilisiert. Wenn nur alles so einfach wäre...


    Natürlich habe ich mir Maleks tolle Seite über die verschiedenen Dual-Verstärker angeschaut und auch gesehen, was hier im Board drüber steht. Dann ist der Entschluss bei mir gereift, meinem eine kleine Überarbeitung zu gönnen. Nach allem, was ich so gelesen habe, sind die alten Ruhestrom-Potis kritisch. Man sollte die Endstufentransistoren hüten wie einen Augapfel, denn die BD 207 gibt es nicht mehr. Und sie funktionieren bei mir ja gottlob noch. Hier erstmal eine Gesamtansicht des Innenlebens:



    Mir wurde von fachkundiger Seite empfohlen, auf jeden Fall die beiden Heißleiter auf den Endstufentransistoren, die einem Alterungsprozess unterworfen seien, zu erneuern. Die sollen laut Unterlagen 40 Ohm haben. Ich hab dann mal den vom rechten Kanal abgelötet und nachgemessen: Der hat vollen Durchgang. Da stimmt also was nicht.


    Das Einstellen des Ruhestroms, der ja 60 mA betragen soll, war ohnehin recht mühsam. Der rechte Kanal, an dem ich auch diesen NTC überprüft hatte, zickte dabei ziemlich. Beim Einschalten jagte der Ruhestrom erst auf über 600 mA hoch und haute mir die Sicherung des Messgerätes kaputt. Auf einem anderen Bereich eingestellt ließ er sich dann auf 50 mA stabilisieren. Beim Einschalten kommt übrigens erst mal ein ziemliches Summen aus dem Lautsprecher, was wohl zeigt, dass da was nicht in Ordnung ist.


    Hier seht ihr einen der NTCs:



    Ich habe nun überhaupt keine Ahnung, wo man so einen Heißleiter mit dem Wert 40 Ohm und einem solchen Gewinde herbekommt. Falls jemand mehr weiß, wäre das toll. Außerdem frage ich mich, wo ich die beiden 2poligen 100 Ohm Ruhestrom-Potis herbekommen könnte.


    Herzliche Grüße


    Klaus

    CS 714 Q mit Ortofon 2M Bronze, CS 714 Q mit Audio Technica VM540ML, Dual 1228, Verstärker CV 60, Tuner CT 19, Boxen CL 270

  • Hallo,


    kleiner Tipp zum Messen des Ruhestroms: Das Messgerät beim Einschalten kurzschließen, z.B. mit einer Krokostrippe. Nach ca. 10 Sekunden die Strippe abklemmen, dann kannst DU problemlos messen. Anstatt der 2-poligen Potis kann man auch 3-polige nehmen, Du musst nur den Schleifer umverdrahten.

    Wo es die NTCs gibt weiß ich leider nicht.

    Ich würde dem Gerät eine Elko-Kur spendieren.


    Viele Grüße

    Frank

  • hi, wenn das IC 709 gegen ein modernes IC ausgewechselt wird, könnte davon auch der Klang profitieren. So wird es ja auch bei dem CV120 empfohlen.

    Da gibt es auch Anleitungen , wie dieses IC beim CV120 zu wechseln ist.

    Gruss Armin

  • Das Ruhestrom messen geht am einfachsten durch das messen des Spannungsabfalls an einem der Emitter-Widerstände der Endtransistoren. So, wie man es auch bei den größeren Verstärkern macht. Auf dem Foto mit dem NTC ist einer der 0,33Ohm-Widerstände zu sehen. An ihm müssen 20mV bei richtig eingestelltem Ruhestrom messbar sein.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,


    hast du dich da nicht vertan? Das wären 60mA Ruhestrom. 15-30mA ist angegeben.

    Du misst/meinst vermutlich über beide 0,33er die 20mV, nicht über einen.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Hallo Martin,

    Du misst/meinst vermutlich über beide 0,33er die 20mV, nicht über einen.

    Nein.



    Viele Grüße
    HaJo


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  • Wie es aussieht, habe ich versehentlich beim CV61 nachgesehen. Keine Ahnung, warum ich da hingerutscht bin. Das sich CV60 und 61 beim Ruhestrom so stark unterscheiden überrascht mich etwas, aber so ist es halt.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Hallo Martin,

    Das sich CV60 und 61 beim Ruhestrom so stark unterscheiden überrascht mich etwas, aber so ist es halt.

    auch die Endstufenschaltung ist unterschiedlich.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo,


    Asche über mein Haupt, da habe ich einen kapitalen Bock geschossen, und bisher hat es offenbar keiner gemerkt:


    Das obige Foto mit dem angeblichen Heißleiter auf dem Transistor zeigt nämlich nicht den Heißleiter, sondern den Thermoschalter, der bei einer Temperatur von 95 Grad Celsius noch einen 10 Ohm Widerstand in die Lautsprecherleitung hinzuschaltet. Ich dachte irrtümlicherweise, das könne ja nur der Heißleiter sein, weil der ja temperaturabhängig arbeitet.


    Aber es ist halt der Thermoschalter, und dass der, wie von mir gemessen, in kaltem Zustand Durchgang hat, ist vollkommen korrekt.


    Aber wo sitzt nun der verfluchte Heißleiter? Na, hier auf dem Bild ist es zu erkennen:



    Es ist die kleine runde Scheibe links unterhalb vom Ruhestrom-Poti, oberhalb vom grünen Elko. Diese ist natürlich je Kanal einmal vorhanden.


    Und ich hatte schon verzweifelt und gedacht, so einen NTC mit Drehgewinde kriegst du nirgendwo her. Aber der hat ja überhaupt gar kein Gewinde. Hab jetzt mal recherchiert, einen 40 Ohm NTC hab ich nirgendwo gefunden, aber dafür könnte ich entweder einen 33 Ohm NTC nehmen oder zwei 22 Ohm NTCs hintereinander setzen. Mal sehen, was ich da mache.


    Habe jetzt auch im Archiv die Stelle entdeckt, wo sich Wacholder darüber gewundert hat, dass Dual beim CV60 die NTCs an dieser Stelle auf der Platine untergebracht hat. Ich habe mich jetzt auch ziemlich gewundert. Aber auf der anderen Seite wird die Sache für mich nun auch etwas einfacher.


    Ansonsten Danke für eure Tipps.


    Gruß

    Klaus

    CS 714 Q mit Ortofon 2M Bronze, CS 714 Q mit Audio Technica VM540ML, Dual 1228, Verstärker CV 60, Tuner CT 19, Boxen CL 270

  • Hallo,


    Kann ja sein dass es auf dem Foto nicht richtig zu erkennen ist, aber überprüfe auf auch die Potis. Bei dem auf dem Bild sieht es fast so aus als ob der Kohleschleifer schon absteht und die Bahn gar nicht mehr berührt. Also rein optisch auf dem Bild könnte es so sein ..... daher bitte auf jeden Fall überprüfen.

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    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo,


    ist schon 40 Jahre her, dass ich an Verstärkern zuletzt rumgelötet habe, aber ich kann es offenbar noch, denn die Revision meines Dual CV60 hat geklappt, wenngleich ich doch ein bisschen Muffensausen davor hatte. Ich finde aber, dass Dual diesen Verstärker sehr schön aufgebaut hat, so dass man gut an die Baugruppen drankommt, um Bauteile tauschen zu können. Im Board habe ich noch keinen detaillierten Revisionsbericht über den CV60 gefunden, deshalb schreibe ich das jetzt hier mal so nieder, vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der speziell diesem Verstärker etwas Gutes tun will. Vieles konnte ich mir aber anhand der Suchfunktion erschließen, insbesondere was den Austausch der ICs angeht.


    Doch mal ganz von Anfang an. Ich habe mit der Endstufe angefangen, deren rechter Kanal ja merkwürdige Geräusche beim Einschalten von sich gab. Zunächst habe ich die Platine abgeschraubt, wobei auch die Endtransistoren vom Kühlkörper gelöst und die Kabel von den Thermoschaltern abgelötet werden mussten.


    Dann habe ich als erstes mal die beiden Heißleiter (NTCs) ausgelötet und durchgemessen. Einer der beiden hatte noch 42 Ohm, was völlig o.k. ist, doch der andere hatte 57 Ohm, was außerhalb der Toleranz ist. Beide sollten also raus. Zu bekommen waren nur welche mit 22 Ohm, weshalb ich jeweils zwei in Serie eingebaut habe (bei Voelkner Epcos B57237-S220-M Heißleiter, 5 Stk 3,80 Euro) .


    Vor dem Ausfall der beiden Ruhestrom-Potis wird ja auch immer gewarnt, weil dann die Endstufen-Transistoren hopps gehen können. Ich habe sie gegen zwei 100 Ohm-Spindeltrimmer ersetzt, wobei ich jeweils zwei der Beinchen zusammen gelötet habe.


    Sie passten danach so gerade in die Rasterung (bei Voelkner 3 Stück Spindeltrimmer 100R (Einsteller oben) zu 5,76 Euro) .


    Und so sieht das ganze dann auf der Platine aus:



    Danach habe ich dann sämtliche Elkos ausgetauscht. Wobei mir auffiel: Die dicken 4700 Mikrofarad-Oschis waren gegen 2200-Elkos ausgetauscht worden. Merkwürdig. Übrigens habe ich beim Ausbau von jedem Elko an jedem Minuspol ein schwarzes Pünktchen auf die Platine gesetzt. Bei meiner Schusseligkeit hätt ich da sonst bestimmt den ein oder anderen neuen falsch rum eingesetzt.


    Als ich alles wieder eingebaut und noch mal nachkontrolliert hatte hatte, kam der große Moment vor dem Einschalten: Kommt jetzt der große Knall, hast du irgendwas vergessen oder falsch gemacht? Vorher Lautstärke auf Null, die anderen Regler in Mittenstellung: Ich schalte ein, und was passiert? Nichts, noch nicht einmal ein verräterisches Summen oder Rauschen. Häh, ist da was kaputt? Mittnichten, als ich dann eine Tonquelle am Tunereingang anschließe, spielt der Kleine munter drauflos, wie er soll.


    Dann wird als nächstes der Ruhestrom eingestellt, was jetzt mit den Spindelpotis butterweich geht. Besonders toll: Die Einstellung von oben, und nicht von der Seite: Der pure Luxus. Puh, das hat schon mal geklappt. Dass jetzt jedes verdächtiges Geräusch fehlt, zeigt, dass vorher ein faules Ei im Nest lag. Gut, dass das jetzt weg ist. Übrigens, danke Frank, für den Tipp, die Sicherungen beim Einschalten zu überbrücken. So brennt einem garantiert nichts mehr durch...


    So, jetzt kommt der Vorverstärker dran. Auch hier ist Dual wieder zu loben: Einfach vorne unten die vier Blechschrauben lösen, und schon kommt man an alles dran, ohne dass man Potis abschrauben muss.



    Elkos auslöten und ersetzen konnte ich nun schon wieder ganz gut, aber ich hatte noch beschlossen, die beiden ICs LM709 auszuwechseln. Herzlichen Dank, Armin, für diese Anregung. Eigentlich bin ich ja eher dafür, die alte Technik zu erhalten, denn sonst könnte ich mir ja gleich neue Sachen kaufen. Aber die Vorteile eines Austauschs haben mich überzeugt. Bei Pollin habe ich zwei neue IC LF 356 N für lediglich 2,06 Euro bekommen, die zwei Fassungen kosteten noch einmal 0,34 Euro dazu. Für diesen minimalen Preis wesentlich verbesserte Signalanstiegszeiten und ein optimaleres Rauschverhalten zu erhalten, das kann dem Klangverhalten nur zuträglich sein – also quasi eine Frischzellenkur für das alte Schätzchen..


    Auf Maleks (Briegels) Seite hat er das ja an einem CV 120 durchexerziert, und auch hier im Archiv habe ich sehr hilfreiche Anleitungen für den diesbezüglichen Umbau eines CV 240 gefunden. Es ist ganz offensichtlich so, dass Dual in allen diesen Geräten den gleichen OpAmp benutzt hat, und der kann dann in allen Geräten auch durch den gleichen anderen Typ ersetzt werden.


    Ich hatte mich allerdings noch nie mit Op-Amps befasst, weshalb ich ein wenig skeptisch war, wie die beiden rauszubekommen sind. Aber die Sache ist gar nicht so schwer. Ohnehin hat Dual nur acht der 14 Beine verlötet. Mit der Entlötpumpe und später einem Entlötdraht habe ich die Anschlüsse ganz schnell entlötet bekommen und danach mit einer Zange die ICs rausgezogen. Danach waren dann noch zwei mal Kondensator 330pF und Widerstand 1,5K der Frequenzkompensation von Pin 1 und Pin 8 fällig, die beide ersatzlos rauskamen. Übrigens ist auf der Platine jeweils ein kleines Löchelchen angebohrt, was die Richtung der Delle des OpAmps angibt. Daran kann man sich beim späteren Einsetzen in die Fassung, die jetzt natürlich noch eingelötet werden muss, halten.


    Das Bild zeigt es: Oben noch eingelötet, unten bereits ausgelötet.


    Und so sieht das Ganze dann von oben aus, wenn die ICs in der Fassung stecken. Kondensatoren und Widerstände der Frequenzkompensation sind bereits rausgerupft.



    Als alle Teile eingelötet waren, war wieder die Freude groß, als tatsächlich alles bestens funktionierte. Habe dann noch mit den beiden Potis in Vor- und Endstufe dafür gesorgt, dass beide Stereo-Kanäle exakt die gleiche Lautstärke haben und freue mich nun über einen 50 Jahre alten Verstärker, der frisch dem Jungbrunnen entstiegen aufspielt wie ein junger Gott.


    Hier noch ein Gesamtbild vom revidierten Verstärker:



    Übrigens: Ich mag besonders den Phono-Eingang mit Contour-Schaltung, sehr angenehm zu hören.


    Gibt’s übrigens einen Tipp, wie man die matt und grisselig gewordenen Drehknöpfe wieder schön hinbekommt?


    Euch allen herzliche Grüße


    Klaus

    CS 714 Q mit Ortofon 2M Bronze, CS 714 Q mit Audio Technica VM540ML, Dual 1228, Verstärker CV 60, Tuner CT 19, Boxen CL 270

  • Gibt’s übrigens einen Tipp, wie man die matt und grisselig gewordenen Drehknöpfe wieder schön hinbekommt?

    z.B. durch neukaufen:

    https://www.conrad.de/de/p/men…-x-15-mm-1-st-183743.html

    https://www.conrad.de/de/p/men…-x-15-mm-1-st-184120.html

    Etwas näher am Original sind die Knöpfe von OKW.

    Aber du kannst den Laden ja mal selber durchstöbern:

    https://www.conrad.de/de/o/geraeteknoepfe-0200320.html


    Gruß

    Norbert

  • Hallo Norbert,

    Danke für deinen Tipp, hätt ich echt nicht gedacht, aber ich will lieber doch erst mal bei den Originalen bleiben. Übrigens, deine Seite zu den Dual-Verstärkern ist toll, da guck ich seit Jahren immer wieder mal rein.

    Gruß

    Klaus

    CS 714 Q mit Ortofon 2M Bronze, CS 714 Q mit Audio Technica VM540ML, Dual 1228, Verstärker CV 60, Tuner CT 19, Boxen CL 270

  • Hallo Klaus,

    Vielen Dank für deinen Bericht. Vor vier Wochen habe ich diese Tat auch in Angriff genommen.

    Allerdings habe ich die ICs nicht gewechselt. Das werde ich natürlich nachholen. Danke für den Input.

    Ich muss auch sagen, dass die Contour-Schaltung weitaus angenehmer für die Ohren ist, als die Loudness beim CV 120. Ich höre damit sehr sehr gerne meine Platten. Auch an meinen Hans Deutsch M4 schlägt sich der Kleine richtig gut. Nur bei sehr gehobener Lautstärke fehlt mir im Bass bedingt durch die geringe Leistung etwas die Energie. Aber das ist wirklich kein Grund zu meckern.

    Klanglich für mich einer der interessantesten und angenehmsten Verstärker, die ich seit langem gehört habe. Aufgrund der in mir geweckten Emotionen beim Musikhören habe ich meine eiserne Regel der Linearität eines Verstärkers einfach über Board geworfen!


    Grüße

    Stephan

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Hallo Stephan,

    Danke für die Resonanz. Schön dass du auch so viel Spass mit dem Kleinen hast.

    Gruß

    Klaus

    CS 714 Q mit Ortofon 2M Bronze, CS 714 Q mit Audio Technica VM540ML, Dual 1228, Verstärker CV 60, Tuner CT 19, Boxen CL 270

  • Hallo zusammen,


    als zwischenzeitlichen Ersatz für meinen Dual CV 80 Verstärker den ich zu revidieren beabsichtige, habe ich mir einen günstigen Dual CV 60 Verstärker gekauft.

    Einen Dual 1209 Plattenspieler an PU.MAGN und zwei Dual CL 100 Lautsprecher angeschlossen.

    Den Verstärker eingeschaltet.

    Ergebnis: lautes Brummen, kein Audio-Signal, keiner der Dreh- und Kippschalter zeigt Wirkung. Nach gut einer Minute leichte Rauchentwicklung: der linke von vier Drahtwiderständen (R49 0,33Ohm, 7W, 220V) ist durch.


    CV60-Endverstärker-Platine


    Okay, meine letzte Elektro-AG liegt gut 40 Jahre zurück.


    Mir stellen sich folgende Fragen: Widerstand (Gleichwertiger Ersatz?) austauschen und schauen, ob der Verstärker dann wieder arbeitet. Oder bei der Gelegenheit direkt die Elkos austauschen?


    Was ist von den im Netz angebotenen Elko-Sätzen zu halten? Sind die zu empfehlen oder lieber selber das notwendige Material bestellen? Drahtwiderstände sind in den Sätzen ja nicht inbegriffen.


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfestellung.


    Viele Grüße

    Heinz

  • Hallo Heinz,

    Wenn ein 0,33Ohm / 7 watt Widerstand abraucht sind mehr als 4,5 A geflossen (über längere Zeit..). Das hat eine Ursache. Da wird zumindest ein Endtransistor auch noch durch sein. Vermutlich auch noch der andere Endtransistor....

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Heinz,

    Ich würde an deiner Stelle zuerst auch mal prüfen, ob die Endstufen-Transistoren des Kanals, an dem der Widerstand abgeraucht ist, durch sind. Kann man bei nicht am Strom angeschlossenem Verstärker mit dem Ohmmeter machen. Sollte der andere Kanal noch o k. sein, hast du dort eine Vergleichsmöglichkeit zum Gegenmessen.

    Falls kaputt, wird es schwierig, denn die Original-Transistoren gibt es laut Norberts toller Seite nicht, da muss man Ersatztypen nehmen. Die Frage ist auch, ob du dir das dann alles nach 40 Jahren Elektronik-Abstinenz gleich zumuten möchtest. Denn eigentlich wolltest du mit dem Verstärker doch nur Zeit überbrücken. Aber musst du wissen.

    Wenn die Transistoren kaputt sind, ist das leider blöde gelaufen. Andererseits - der CV 60 ist ein schöner Verstärker zum Basteln, hat richtig Spaß gemacht. Ich drück dir jedenfalls die Daumen.

    Gruß

    Klaus

    CS 714 Q mit Ortofon 2M Bronze, CS 714 Q mit Audio Technica VM540ML, Dual 1228, Verstärker CV 60, Tuner CT 19, Boxen CL 270

  • Nun,

    zunächst handelt es sich bei R49 um einen 4W-Widerstand und wenn der heiß geworden ist, dann auch R50. Wenn ein Lautsprecher angeschlossen war, könnte auch der beschädigt worden sein.


    In diesem Fall werden weder der Widerstand, noch ein Elko die Fehlerursache sein (eine durchgebrannt Sicherung ist in den allermeisten Fällen auch nur das Symptom eines Fehlers und nicht die

    Fehlerursache).

    In dem CV60 wird die betreffende Endstufe fehlerhaft sein.


    Gruß

    Norbert

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