Unter welchen Umständen ist so ein Scenario denkbar? Da müssten dann wohl mindestens 220 Grad Celsius im Gehäuse sein, dass sich die Lötverbindungen lösen können. Durch Vibrationen (die es im eingbauten Zustand nicht gibt) oder Zugbelastung (das Kabel sitzt beim doppelt isolierten Anschlusskabel wirklich fest) kann ich mir ein Lösen eines Netzleiters nicht vorstellen.
Ich glaube, wir sind nicht díe Hellseher, die wir sein müßten, um die Frage vollständig zu beantworten. Wir sind auch nicht die Biblioithek von Alexandria, in der jede Menge Wissen lagert.
Insofern ist es kaum möglich, alle potentiellen Fehlerfälle vorauszusehen.
Beispiel:
- Eine Lötstelle kann zerfallen, weil die Lötung schlecht ausgeführt ist
- zu hoher mech. Streß die Lötung über die Zeit verschlechtert.
- Eine Lötöse bricht (Alterung).
Es ist aber nicht nur die Lötstelle selber, von der eine Gefahr ausgehen kann. Das zeigt das zitierte Beispiel. Das Gerät fällt in einigen Jahren herunter und die Platine bricht.
Jemand zieht am Kabel und die Zugentlastung ist unwirksam, vielleicht weil sie nach 10 Jahren ermüdet ist.
Oder im Gerät löst sich ein leitendes Teil (Bauteil, ein Span...) und überbrückt die Isolationsstrecke.
Oder es gelangt Wasser ins Gerät und die Sicherheitsbarriere wird überbrückt.
An die Sicherheit elektrischer Geräte werden heutzutage enorme Anforderungen gestellt, die ein TVVxx Design mit Sicherheit nicht mehr erfüllt. Ich will sie gar nicht alle aufführen.
Ich will auch keine Grundsatzdiskussion über einzelne Maßnahme und Anwendungen entfachen.
Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass 230V gefährlich sind.
Frage an diejenigen, die meinen eine Erdung der Metallgtehäuse UND der Sekundärseite der Trafospannung sei überflüssig:
Warum baut ihr dann zu Entstörung X-Kondensatoren in die Geräte, oder, wenn der Kondensator über die Isolationsbarriere gelegt wird, einen Y-Kondensator?
Man könnte argumentieren, dass ein normaler 250V AC-Kondensator reicht! MIr reicht das jedenfalls nicht.
Gruß
Norbert