Unpassender Tonabnehmer am Dual 704? Falsche Justierung? Nadel springt.

  • Hallo an alle Dual-Freunde,


    ich bin glücklicherweise an einen tollen Dual 704 gekommen, mit Shure V15III --> alles läuft und klingt super.
    Als Neuling möchte ich mich in Sachen Tonabnehmerwechsel weiterbilden und habe ein Goldring G800 gekauft.
    Beim Einbau musste ich etwas tricksen, weil sich das System nicht einfach so an den Systemträger (TK24) montieren ließ.
    Was ist gemeint: Weil das Goldring nicht ganz auf die Höhe des Shure kommt, habe ich dilettantisch ein Distanzplättchen eingesetzt, um auf eine ähnliche Höhe zu kommen

    (an der Tonarmhöhe wollte ich erstmal nicht ran und ich ging davon aus, dass ich das auch nicht müsste, wenn der neue TA die gleiche Höhe wie das Shure hat).
    Folgendes Problem tritt nun aber auf:

    - der Tonabnehmer ist deutlich schwerer als das Shure

    - das Gegengewicht musste ich sehr weit rausschieben, um bei der Justierung die Balance zu erhalten

    - bei geringsten Bewegungen/"Erschütterungen" in der Umgebung des Plattenspielers springt die Nadel


    Klanglich ist alles top.
    Beim Shure musste ich das Gegengewicht nur minimal justieren, nichts bringt den Tonarm außer Ruhe, die Nadel springt nicht.


    Das Springen der Nadel kann also nur mit meiner Installation zusammenhängen.
    Mangels Wissen und Erfahrung entzieht sich mir völlig, woran es liegen könnte (oder an was alles zusammen genommen =O) und würde mich sehr über Eure Hilfe freuen.

    - Ist das Goldring möglicherweise nicht für den Dual-Arm geeignet, sprich Nadelnachgiebigkeit (ein Thema, dass ich noch nicht ganz in Praxis durchdenke und verstehe)

    - Ist das weit rausgeschobene Gegengewicht ein Problem?

    - Muss ich die Tonarmhöhe justieren? Wenn ja: in welche Richtung, wahrscheinlich höher? (Hierbei verstehe ich die Zusammenhänge aber nicht, weil der Tonarm m.E. parallel steht)
    - Senkt sich möglicherweise der Tonarm (Lift) nicht korrekt/ausreichend ab? Wenn ja: wie bekomme ich das raus und was kann ich dagegen tun?


    Bin gerade platt vor Überforderung. ;(

    Beste Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,

    die Auflagekraft hast du auf die vom Goldring benötigten 2,5g eingestellt und das Antiskating entsprechend auf 2,5 auf der Skala für sphärische Nadeln eingestellt?

    Gruß

    Uli

    Keep on rockin' in the free world! 8)

  • Bevor dir hier die Profis antworten, die Frage vorweg:


    Beim ausbalancieren hast du die Auflagekraft und das Antiskating auf 0 gesetzt?

    Liebe Grüße

    Martin

  • Hallo,


    ob der Tonarm komplett vom Lift entkoppelt ist kannst Du einfach prüfen: Auflagekraft/AS wieder auf 0 und Tonarm einschwenken: der Tonarm sollte wenn AS auf ca. 0,5 gestellt wird komplett Richtung Stütze laufen "hakt es" ist meist der Lift zu "hoch" (Nr. 7) https://www.hifi-archiv.info/D…ual%20CS%20704/704-02.jpg


    https://www.hifi-archiv.info/D…ual%20CS%20704/704-26.jpg


    Das System würd ich für die ersten Platten auch an die obere Grenze der empfohlenen Auflagekraft einfahren (ca. 10 Stunden)


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Vielen Dank Peter für die nützlichen Hinweise,
    ich werde diese Faktoren prüfen und melde mich dann umgehend.
    Beste Grüße
    Christoph

  • Moin,


    nach gelungener Einstellung von AK und Hub:


    Tonarmhöhe:


    -Tonabnehmeroberkante parallel zum Vinyl (oder Arm parallel zur Platte)


    oder


    -helles Vinyl oder ähnliches auflegen, Tonarm aussen absenken mit richtiger AK: die Nadel sollte senkrecht stehen (SRA). Eine stärkere Lupe mit Beleuchtung sollte man zur Hilfe nehmen.


    Stört das Gewicht:


    Unter Umständen stösst es bei geschlossener Haube in der Auslaufrille an. Ist bei bei meinem 714 mit 1/2" so, trotz der Aussparung in der Haube. Aber man soll ja "ohne" hören.


    Viel Spass!


    Beste Grüsse

    1010 - 1019 - 1214 - 1219 - 1225 - 1228 - 1229 - 491 - 504 - 522 - 704 -714 - 2235

    CV 40 - CT16 - CL 40

  • Also gerade ausprobiert:
    AS und AK auf Null.
    Tonarmhebel runter: Der Tonarm schwenkt leicht und ohne an den Steuerhebel anzustoßen (diesen "Stift" des Tonarmliftes, der den Tonarm hält bzw. hochstellt).
    Das ist doch erstmal eine gute Nachricht, d.h. die Höhe des Tonarmliftes ist i.O., richtig?

    In einem ähnlichen Thema hier im Dual-Board habe ich einen entsprechenden Hinweis wie von Peter gefunden. Damals wurde gesagt:

    "Es kann, vorrausgesetzt Auflagekraft und Antiskating sind korrekt eingestellt, nur am Liftpimpel (steht zu hoch) liegen. Durch Anpusten sollte sich der Tonarm frei zur Plattenmitte hin bewegen."

    Also das passiert. Das heißt, der Liftpimpel steht hier nicht zu hoch.
    Bedeutet das automatisch, dass ich die Tonarmhöhe (doch) nicht nachjustieren muss?

    Oder vermische ich da was?


    An was kann es dann liegen, dass die Nadel/der Tonarm jetzt mit dem neuen TA derart sensibel auf Trittschall, Bewegung, Erschütterungen usw. reagiert?


    VG
    Christoph


    Danke Dir für die Schritte,
    diese Ausrichtung habe ich vorgenommen. Leider besteht das Problem weiterhin.

    VG
    Christoph

    Einmal editiert, zuletzt von BerlinAnalog () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von BerlinAnalog mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich hatte so ein Problem einmal an einem 604.

    Mein Problem damals war, dass die Feder, die die Auflagekraft erzeugt, nicht korrekt im Federhaus eingebaut war.

    Seither ist es mir deshalb egal, was die Skala für die Auflagekraft anzeigt. Mich interessiert nur noch, was die Tonarmwaage zeigt.

    Mein Tipp: Die tatsächliche Auflagekraft messen. Vermutlich ist die viel zu gering.

  • Danke für den Tipp.
    Ich habe die Auflagekraft mit der Tonarmwaage geprüft --> passt perfekt.

    Ich ahne, dass es mit dem sehr weit nach rausgezogenen Gegengewicht zu tun hat.
    Wie gesagt: beim ursprünglich eingesetzten Shure System, gleiche Bauhöhe aber geringeres Gewicht, musste ich das Gegengewicht nur minimal verschieben.
    Jetzt beim Goldring mit dem "Zusatzgewicht" (Distanzscheibe um auf die richtige TA-Bauhöhe zu kommen) ist das System schwerer und das Gegengewicht ist weit weit hinten.
    Während des Betriebes klingt alles super, alles ist, wie es sein soll.
    Erst wenn es irgendwie "schwingt", erschüttert, jemand einen Schritt macht --> sofort ein Springen, als würde der Tonarm/das System "aus dem Takt kommen".
    Das schwere System-Gewicht muss ja vom Gegengewicht ausgeglichen werden. Wenn aber das System zu schwer für den Tonarm ist, und das Gegengewicht weit rausgeschoben werden muss,

    dann wirkt sich das doch negativ aus, oder nicht?


    VG
    Christoph

  • visionmaster Dann würde das V15III ja auch springen, das tut es laut #1 aber wohl nicht. Das G 800 ist ja auch schon etwas älter (1980?), ist da eine originale Nadel drin?

    Keep on rockin' in the free world! 8)

    Einmal editiert, zuletzt von analog.digital ()

  • Was hindert dich eigentlich daran die Tonarmhöhe einzustellen und auf das Distanzplättchen zu verzichten? Dann muss das Gewicht auch nicht ganz so weit raus.


    Viele Grüße


    Roman

  • das Gegengewicht weit rausgeschoben werden muss

    Ohne es selbst mal gehabt zu haben; ich könnte mir vorstellen, wenn das Gewicht sehr weit aus dem Tonarm geschoben

    werden muss, dass es da Spiel im Rohr bekommt. Also das Gewicht selbst minimal hüpft und dies dann kurz den TA abheben

    lässt.

    Du kannst ja mal zum Testen eine Mutter mit auf den Dorn schieben, damit das Gewicht tiefer im Rohr bleiben kann.

    Wenn das klappt weißt du, woran es liegt.

    Liebe Grüße
    Ludwig

    Ich vermisse den Dislke Button


  • Ich kenne das Goldring G 800 nicht. Aber was mich wundert, dass es soviel schwerer sein soll, wie das Shure V15, das ja auch nicht gerade superleicht ist. Ich würde auch die Distanzplättchen einmal rausnehmen und dann sauber auspendeln. Tonarmwaage zur abschließenden Kontrolle ist eigentlich immer zu empfehlen.

    Grüße


    Wolfgang



    "Vergiss nicht glücklich zu sein!" :)

  • Was hindert dich eigentlich daran die Tonarmhöhe einzustellen und auf das Distanzplättchen zu verzichten? Dann muss das Gewicht auch nicht ganz so weit raus.


    Viele Grüße


    Roman

    Das ist in der Tat eine berechtige Frage.
    Das ist eine Mischung aus Unwissenheit und Sorge, eine Einstellung vorzunehmen, die am Haupt-TA so gut passt.
    Ich bin wirklich ganz neu mit dem Dual, generell bin ich Anfänger und wage mich sehr zaghaft an die Einstellungen.
    Das neue Goldring System habe ich mir aus Neugier geholt und wollte schnell und unkompliziert mal rankommen hören.
    Das ging dann nicht, weil das Goldring nicht so gut passte, die Kontakte des Systemträgers kamen nicht ans Headshell.
    Improvisiert mit Distanzplättchen, dann ging es. Klang gut, aber das Problem trat ständig auf.

    Wenn das Problem mit einer Einstellung der Tonarmhöhe zu lösen ist, werde ich das tun.
    Jedoch muss ich so oder so ein (dann dünneres) Distanzplättchen nutzen, weil ich das Goldring sonst nicht richtig an den TK-24 Systemträger ranbekomme.
    Hat jemand einen Tipp, welches leichte Material dazu genutzt werden kann?


    Hoffentlich reduziert das das Gewicht des Systems und der Tipp von Roman führt zum gewünschten Ergebnis.

    Sollte das nicht klappen, würde das heißen, das das Goldring nicht mit dem Dual-Arm kompatibel ist?

    VG
    Christoph

  • Hi Christoph,

    Da muss irgendwas anderes nicht stimmen. Ich habe hier das baugleiche Tenorel. Das passt problemlos in jedes TK und spielt zu meiner vollsten Zufriedenheit an unterschiedlichen Duals.

    Hast du evtl oben am TK die Schrauben zu weit raus stehen?

    Beschreibe mal genauer, am besten mit Bild, wie du das meinst dass die Kontakte nicht ans Headshell reichen. Das ist mir nicht ganz klar.


    Viele Grüße


    Roman

  • Hi Roman,
    :D Bingo! Das war mein Problem. Die Schrauben waren zu lang. Deshalb hat der TA nicht in den Systemträger gepasst.
    Dann kam mein Rumbasteln und das Problem mit dem Gewicht war die Folge.

    DANKE für den Hinweis.
    Also kürzere Schrauben nehmen! Ich hoffe, dann passt es, wie Du beschrieben hast.


    --> Weil das Goldring aber eine geringere Höhe als das Shure hat, muss ich zwingend die Tonarmhöhe verstellen, richtig? Also den Tonarm senken, nehme ich an.

    Ich melde mich umgehend.
    Beste Grüße
    Christoph


    Danke. Das probiere ich.
    VG
    Christoph

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  • :)

    Super! Teilproblem gelöst. Du kannst die Schrauben übrigens auch einfach von oben durch`s TK stecken (Kopf nach oben). Dann stehen die Schrauben unten links und rechts neben dem System raus was im Grunde egal ist.

    Stimmt der Tonarm muss runter. Bei aufliegender Nadel (auf der Platte) soll der Tonarm parallel zur Plattenoberfläche sein. Mit der Tonarmverstellung etwas aufpassen. Ist die gereinigt und neu gefettet? Da reißt nämlich gerne eine Kunststofführung. Das wäre ärgerlich. Wenn ich den Tonarm an meinem 704 mal alle heilige Zeiten verstelle helfe ich dem Stellrad immer etwas mit der Hand am Tonarmlager nach. D.h. will ich nach unten stellen drehe ich am Stellrad und drücke zugleich ganz sanft auf das Armlager so dass nicht die ganze Kraft von der Verstellmachanik aufgebracht werden muss. Und nicht vergessen erst die Verriegelung neben dem Stellrad zu öffnen!!! Sonst bricht dir die Führung der Hubkurve unweigerlich.


    Viel Erfolg und viele Grüße.


    Roman

  • geht den der Tonarm weit genug nach unten, wenn er abgesenkt wird?, die Nadel sollte ca. 5 mm unter Plattenoberseite stehen.


    Gruß Hans

  • geht den der Tonarm weit genug nach unten, wenn er abgesenkt wird?, die Nadel sollte ca. 5 mm unter Plattenoberseite stehen.


    Gruß Hans

    Hi Hans,

    ja, soweit klappt alles. Der Tonarm senkt sich korrekt, der Liftpimpel/die Liftbank ist auch nicht im Weg.
    BG
    Christoph

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