Tonabnehmer für golden one

  • Hallo zusammen,


    kann mir jemand einen Hinweis geben, welches Tonabnehmersystem für den Golden One ich alternativ zu orthofon 2M blue nehmen kann. Kann durchaus im preiswerten Segment sein, da ich kein Purist bin und der Zustand vieler Platten eher schlecht ist. Für einen Hinweis auf eine Bezugsquelle wäre ich ebenfalls dankbar.


    Danke im Voraus

  • Hallo,


    hast du das 2M Blue auf dem Dreher montiert oder suchst du generell einen TA und dir wurde das 2M Blue woanders empfohlen?


    Gruß Evil

    Dreher: 601, 627Q, 731Q, Sony PS20FB, Denon DP45F
    LS: Audio Physic Sitara, Needle Deluxe Bamboo, Crazy, CT280

  • Hallo,


    der Golden One hat einen Tonarm der auch für Systeme mit niedrigerer Nadelnachgiebigkeit geeignet ist.


    Sollte es ein MM sein oder evtl. ein MC? Wo ist das Preislimit?


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Danke schon mal für Deine Antwort. Als technischer Neandertaler bin ich mit der Frage nach MM oder MC überfordert. Das Preislimit ist nicht absolut, sondern bemisst sich eher danach, dass ich auch viele Flohmarktplatten vom Typ Chanson, Agitprop etc. - also ekine "Klangerlebnisse" - spiele und weit von einem absoluten Gehör entfernt bin.

  • Der 2Mblue ist montiert und zwar bereits zum zweiten Mal durch den Betreiber eines "Klangstudios", der üblicherweise eine high-end-Kundschaft bedient. In meinem Fall völlig daneben, da unsere Putzfrau die Finger nicht davon lassen kann und eben schon zwei Mal die Nadel ruiniert hat.

  • Hallo,


    Dann kaufst 'ne 2M Red-Nadel, die kostet nur die Hälfte, und gut ist es.
    Die passt auch in das 2M Blue.


    MfG Gerd

  • mal blöd gefragt: heißt dies, dass ich nur die Nadel kaufe und nicht den "Block", der mit 4 Drähten verbunden und mit 2 Schrauben fixiert wird? Wenn ja, ist das Ersetzen der Nadel auch für Ungeübte machbar?

  • Hallo Maxiejulian


    Das ist wirklich ein Kinderspiel - alter Nadeleinschub von vorne her herausziehen, neuer hineinschieben.


    Die 2M Red-Nadel ist absolut kompatibel, der Generator ist der gleiche. Allerdings löst die Red-Nadel schlechter auf (das ist nur eine gebondete Nadelm d.h. ein quasi aufgeklebter Diamantsplitter; die Blue-Nadel ist ein ganzer Diamant.


    Ich würde die Blue-Nadel nehmen und der Putzfrau ein absolutes Plattenspielerreinigungsverbot erteilen.


    Grundsätzlich haben die 2M-Systeme von Ortofon nicht das beste Preis-Leistung-Verhältnis. Falls Du es Dir zutraust, den Tonabnehmer komplett zu wechseln gibt es günstigere Alternativen mit ebenso guter Performance.


    LG
    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

  • Hallo,


    überhaupt kein Akt der Nadelwechsel. Der Nadelträger wird nur abgezogen bzw. der neue aufgeschoben.



    Kein Problem.


    Tonarm neu auspendeln, beim 750er kannst Auflagekraft und Antiskating auf 1,75 Pond einstellen.


    Ist der Laden in Lurup?


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Apropos überhaupt kein Akt!
    Auf den Skizzen von Peter sieht man die Nadel mit NADELSCHUTZ, mach den doch drauf wenn die Putzfrau kommt dann kann sie die Nadel NICHT zerstören 8o


    Die 2Mred würde ich nicht kaufen, sorry wenn ich mal direkt ehrlich bin, aber die ist schlicht scheisse!

    Varme hilsener!


    Babo

  • Danke für die vielen Hinweise. Der Laden ist - um die Frage zu beantworten - in Mainz Bodenheim. Der Nadelschutz ist im Ggs. zu den Modellen, die ich von früher kenne und die wie ein Visier geklappt werden konnten, leider unpraktisch.

  • Hallo Maxiejulian,


    ich frage mich gerade, wovon diese Reinigungsfachkraft (a.k.a. "Putzfrau") den von ihr verursachten Schaden zu bezahlen gedenkt. Bei mir hätte die ihren Job bereits verloren, denn 2 Mal denselben Schaden zu verursachen grenzt meiner Meinung nach schon fast an Absicht! Und dann noch an einem Gerät herumzufummeln, an dem sie nach meinem Dafürhalten ohnehin nix zu suchen hat. Das 2M blue klingt prima und löst sehr schön auf; wenn es dir vom Sound her gefällt, würde ich dabei bleiben und die Putzfrau eine neue Nadel bezahlen lassen. Die kannst du auch wechseln, wenn du technisch nicht besonders bedarft bist, wie die Anderen schon gesagt haben. Den Nadelschutz empfehle ich, generell zu nutzen - Fummelkram hin oder her. Grüssle



    Rio



    P.S.: das blue habe ich neulich noch hören und somit kennenlernen dürfen; rein qualitativ hat es mich allerdings von den Socken gehauen. Der freundliche André/Rille3345 war so nett, es mir während meines Aufenthalts in Berlin zu demonstrieren. Zwar habe ich es persönlich nicht gehört, mir jedoch von André versichern lassen, dass das red im Vergleich zum blue einfach besch...eiden klingt. Wenn er das sagt, kann ich es ihm glauben: der Mann hat unglaublich gute Ohren!

  • Nun ja, auch das 2m Blue ist noch lange nicht die Spitze an der Fahnenstange. Immerhin fast 200.- muss man da hinblättern und erhält einen ganzen Diamanten (prima) mit 0.3x0.7mil-Verrundungsschliff (mittelprächtig).


    Die Nadel ist im Grunde exakt die gleiche wie jene des Ortofon OM-20, nur dass dieses mit 169.- doch einiges günstiger ist. Die Nadeln sind auch untereinander austauschbar, wenngleich das ziemlich doof aussieht (ich hab's ausprobiert).


    Wirklich einen auch für "Holzohren" hörbaren Schritt nach vorne macht man dann natürlich mit dem Ortofon 2M Black mit Shibata-Nadel (mit über 500.- aber unverschämt teuer) und dem schon etwas älteren OM-40 mit vergleichbar feinem Gyger-Schliff (310.-).


    Aber auch für 200.- kriegt man bereits Tonabnehmer mit einem Multifacettenschliff: Noch gibt es einige Restexemplare des AT440 mit Microline-Schliff für 198-. Das Nachfolgemodell VM540 kostet 259.- Nadeln mit solchen Schliffen (Shibata, Gyger, Microline, SAS etc) halten bedeutend länger als elliptisch geschliffene Nadeln (ca. 1600 Stunden vs. 800 Stunden), was den Mehrpreis wieder etwas relativiert.


    LG
    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

  • Hallo,


    na ja, das 2m besteht ja nicht nur aus Nachteilen: der Stein ist wirklich gut, schön leicht, sauber geschliffen und poliert.


    Da hat man auch recht lange Spaß dran... BTW ist das auch der Grund warum selbst die aller-allerbeste Ehegattin vonne Welt bei mir "Plattenspieler-Anpackverbot" hat. Wie auch meine Raumfahrt-, Auto- und Eisenbahnmodelle.


    Sie respektiert es und ich "darf" daher meine Schätze selber säubern.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • ... nochmals vielen Dank an Euch alle. Habe mich inzwischen für den 2M blue entschieden, schlicht nach dem Mehrheitsprinzip.
    Ganz andere Frage: Habe bei dieser Gelegenheit eine geerbte Anlage Braun Audio 1M mit Originallautsprechern durchchecken lassen, um sie entweder selbst wieder zu betreiben oder ggf. zu verhökern. Ergebnis war, dass der Plattenspielerantrieb festsitzt und der Reparaturaufwand nicht verlässlich abzusehen ist. Ansonsten altersentsprechend. Am besten verkaufen mit Fehlerbeschreibung. Weiß jemand, ob ich am besten über ein Forum gehe oder einfach über ebay?

  • ...hier im forum gibt es auch einen marktplatz...vielleicht findest du ja einen reparateur in deiner nähe...der aufwand ist vermutlich absehbar...altes fett und öl entfernen und reinigen und neu schmieren.


    sonst halt verkauf über die üblichen marktplätze...es gibt aber auch ein braun forum mit spezialisten und evtl auch interessierten käufern.


    romme

  • ...
    Nadeln mit solchen Schliffen (Shibata, Gyger, Microline, SAS etc) halten bedeutend länger als elliptisch geschliffene Nadeln (ca. 1600 Stunden vs. 800 Stunden), was den Mehrpreis wieder etwas relativiert.

    Gibt es für diese Aussage irgendwelche handfesten Belege? Wie kann denn vergleichsweise weiches PVC (Vinyl) in 800 Stunden den härtesten auf der Erde vorhandenen natürlichen Stoff "schleifen"...? Angaben zwischen 2000 und 3000 Stunden erscheinen mir da weitaus realistischer, vor allem, wenn die "Nadel" regelmäßig gesäubert wird.
    Eher werden da sicherlich die Nadelträgeraufhängungen (Gummis) ausleiern, verhärten oder spröde werden...

    Grüße

    Jürgen

  • Wie kann denn vergleichsweise weiches PVC (Vinyl) in 800 Stunden den härtesten auf der Erde vorhandenen natürlichen Stoff "schleifen"...?

    Es ist nicht das Vinyl, das den Diamant abschleift sondern es ist ein ganz anderer Zusammenhang, der zum Verschleiß der Nadel führt. Es ist der Druck der Nadel auf das Vinyl und den in den Rillen liegenden Staubteilchen, die z.T. ebenfalls sehr hart sind und eine abrasive Wirkung entfalten, wenn sie zwischen Nadel und Vinyl geraten.


    Einfache Rundnadeln haben eine Kontaktfläche zum Vinyl, die ungefähr bei 30 µm2 liegt. Bei einem elliptischen Schliff ist die Kontaktfläche bereits größer und liegt im Bereich von ca. 40 µm2. Die scharfen Schliffe der MicroLine-Gruppe, der MicroRidge-Gruppe, der van den Hul- und Gyger-Schliffe haben Kontaktflächen, die zwischen 65 und sogar mehr als 90 µm2 liegen. Nun ist P = F/A. Bei gleicher Auflagekraft ist der Druck zwischen Nadel und Vinyl also bei runden und elliptischen Nadelschliffen mit kleinen Kontaktflächen deutlich größer als bei den Multifacettenschliffen mit den großen Kontaktflächen. Es lässt sich leicht einsehen, dass die zerstörerische Wirkung der Staubteilchen zwischen Vinyl und Nadel größer wird, je größer der Druck zwischen Rille und Nadel ist. Ergo ist bei einfachen Schliffen der Verschleiß der Nadel größer als bei Nadeln mit Multifacettenschliffen.


    Man kann daraus natürlich auch schlussfolgern, dass mir schärferen Schliffen auch der Verschleiß des Vinyls kleiner wird, aber hier ist der Zusammenhang nicht so eindeutig wie es aussieht. Für das Vinyl gilt das nämlich nur, wenn die Nadel absolut 100%ig genau ausgerichtet ist, ansonsten kann eine sehr scharfe Nadel nämlich dem Vinyl auch deutlichen Schaden zufügen.


    Bevor mir nun gleich die Physiker gleich mitten ins Gesicht springen: Die Formel gilt natürlich nur für Kräfte, die senkrecht auf die Fläche wirken, d.h. die Auflagekraft muss noch vektoriell zerlegt werden - ich wollte es hier aber nicht zu kompliziert machen.

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Es ist nicht das Vinyl, das den Diamant abschleift sondern es ist ein ganz anderer Zusammenhang, der zum Verschleiß der Nadel führt. Es ist der Druck der Nadel auf das Vinyl und den in den Rillen liegenden Staubteilchen, die z.T. ebenfalls sehr hart sind und eine abrasive Wirkung entfalten, wenn sie zwischen Nadel und Vinyl geraten.

    Auch diese Erklärung vermag mich nicht zu überzeugen. Selbst, wenn nicht das Vinyl selbst, sondern irgendwelche "Staubteilchen" auf den Diamanten einwirken, werden diese bei weitem nicht die notwendige Härte aufweisen, um messbare Schleifeffekte zu erzeugen. Schließlich befanden sich diese Staubpartikel vorher in der Umgebungsluft und müssen somit eher "leicht" sein.
    Eine qualitativ hochwertige Diamantnadel (ganzer Stein, durch Nadelträger gesteckt und verklebt) wird bei entsprechender Pflege einige Jahrzehnte überdauern...

    Grüße

    Jürgen

  • Gegen Glauben ist jede Wissenschaft machtlos ...


    Es bestreitet niemand, dass Staub "leicht" ist. "Leicht" heißt aber eben nur, dass diese Teile auf Grund ihrer geringen Größe eben auch eine geringe Masse haben. Wenn es unmöglich ist, dem Diamanten etwas anzuhaben - wie werden dann Diamanten geschliffen?


    Jeder technisch Bewanderte wird Dir bestätigen, dass geschmierte Lager kaputt gehen, wenn sie gegen Staub ungeschütz sind.Warum? Weil - so klein die Teilchen auch sind - Staubkörnchen eben eine abrasive (= schleifende) Wirkung haben. Diese Wirkung haben sie eben nicht nur auf Metalle sondern auch auf Diamanten.

    freundliche Grüße


    Ralph

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