Zarge mit selbstklebender bitumenmatte auskleiden?

  • stimmt albert


    was aber noch nicht geklärt ist (und da hab ich wirkliches interesse dran) ob es in den zargen unangenehme resonanzen gibt (und ob jemand damit erfahrungen hat). bei den puristen hab ich mal gelesen, dass sie immer ohne deckel spielen, da der ja auch resoniert.


    das wäre ja intessant, wenn man eine zarge selbst bauen will. hier sind die verschiedensten konstruktionen zu sehen, bei denen ja dann unterschiedliche klänge zu erwarten sein müssten.


    genau genommen müsste man ein stück platte aufnehmen, dann den dreher ausbauen und das ganze wiederholen. aus dem vergleich der beiden aufnahmen sollte sich ergeben, was von der zarge kommt.


    aber ehrlich gesagt, hab ich mich immer vor dem aufwand gescheut. vielleicht mache ich das mal, wenn meine cs721 baustelle fertig ist, bevor er wieder in sein bettchen muss.


    gruß
    thomas

    Für die Platten: Dual CS 721 (Ortofon 2M Black), für die Ohren: Quadral Ascent 90 am Denon PMA-1510AE & Beyerdynamik DT770 (der alte), für`s Digitale: Tascam US-144 MK II & Mac Mini



    http://www.discogs.com/user/thtr63/collection

  • Im Computer-Bereich gibt es Dämmmatten. i.d.R. klebbar. In meiner Jabbelkiste habe ich Schall- und Antidröhnmatten verbaut. Vom Gewicht hat der PC zugelegt.


    Wie sich´s im Plattenspieler verhält kann ich sagen und leider auch nicht testen. Dafür hab ich nicht genug Reste übrig.

  • Naja, so eine Zarge hat schon das Potenzial, tüchtig zu resonieren. Vor allem, wenn die Materialfehler dazu passt. Eben ein dünner Boden, wenig Masse drumherum und dann noch Hohlraum Aussenrum...
    Nur "Viel hilft viel" ist der falsche Ansatz.

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Ich habe auch mindestens in einem Dual Bitumenmatten in die Plastikwanne geklebt. Wenn ich darüber nachgedacht hätte, dass die evtl. kreberregende Substanzen ausdünsten, hätte ich das natürlich nicht gemacht.
    Aber solange ich weiterhin Ichtholan Salbe (Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat) als sogenannte Zugsalbe verkaufen darf, kann es ja wohl nicht so schlimm sein.


    Außerdem hat es in unserer Wohnung jahrelang nach Heizöl gestunken, sodaß sich gar nicht mehr nachweisen läßt, woran wir irgendwann einmal gestorben sein werden.
    Und es müßten Millionnen Autos im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Verkehr gezogen werden, weil unter den Teppichböden und in den Türen etc. Terosonmatten verklebt sind.


    Ob sie wirklich etwas bringen ist fraglich, aber meine Plattenspieler stehen ziemlich dicht an einer meiner beiden Hauptlautsprecher. Und ich dachte, es könne nicht schaden, das Gehäuse ein wenig zu "beruhigen".
    Ich habe noch eine passende Bodenfliese als zusätzliches Gewicht oben drauf gepackt un die beiden Plattenspieler (714 Q und 505-4) auf Spikes bzw. Füße von einem ausgedienten Verstärker gestellt.


    Nutzen und Risiko muss jeder für sich selbst abwägen. Ich lasse die Matten erst einmal drin. Sie dürften sich inzwischen ausgestunken haben.
    Mit Rückkopplung habe ich keinerlei Probleme, allerdings finde ich nicht, dass Dual- Plattenspieler besonders gut entkoppelt sind. Die, die ich habe, hatte oder kenne, reagieren jedenfalls stark, wenn man nur leicht mit dem Finger ans Gehäuse klopft.
    Allerdings weiß ich auch nicht, wie andere Marken damit fertig werden.

    ein Westfale in Oberbayern

    5 Mal editiert, zuletzt von Archie ()

  • was aber noch nicht geklärt ist (und da hab ich wirkliches interesse dran) ob es in den zargen unangenehme resonanzen gibt (und ob jemand damit erfahrungen hat). bei den puristen hab ich mal gelesen, dass sie immer ohne deckel spielen, da der ja auch resoniert.

    Ja - das kenne ich auch als Standard-Tip, den Deckel beim Abspielen nicht zu schließen.


    ---


    Da wäre es interessant, mit einem seinerzeitigen Dual-Ingenieur zu sprechen. Dual wird sich ja bei der Zargen-Auswahl auch etwas gedacht haben. Einerseits einen Anti-Resonator entwickeln - und bei der Zarge unbedarft pfuschen ? Die Kunststoffbadewanne wird materialbedingt kaum eine Eigenresonanz haben. (Da wäre es ja ein leichtes gewesen, zB. eine Wabenstruktur mitzugießen / mitzuprägen, die Schwingungen verhindert.)


    ---


    Zusatzgedanke : Muss Zargenresonanz unbedingt etwas Schlechtes sein ? Möglicherweise hängt der legendäre Reibradsound mit den Holzzargen zusammen, die bei Reibradlern von Dual bis fast zum Schluss verwendet worden sind ?

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Dual wird sich ja bei der Zargen-Auswahl auch etwas gedacht haben. Einerseits einen Anti-Resonator entwickeln - und bei der Zarge unbedarft pfuschen ?

    das ist auch meine überlegung - hat mich bisher davon abgehalten, eine eigene zarge zu bauen
    (ich finde immer, klang geht vor optik)


    aufschreien ???


    ^^


    gruß
    thomas

    Für die Platten: Dual CS 721 (Ortofon 2M Black), für die Ohren: Quadral Ascent 90 am Denon PMA-1510AE & Beyerdynamik DT770 (der alte), für`s Digitale: Tascam US-144 MK II & Mac Mini



    http://www.discogs.com/user/thtr63/collection

  • sehe ich eigentlich auch so .ich bastle halt gerne und so ne holzzarge kann ja nicht so schwer sein.
    Wahrscheinlich ist es eh sinnvoller zu schauen das der rest von der Anlage zum Dreher past. Vorallen die Lautsprecher in verbindung mit Verstärker.

    Gruß Andy


    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

  • Nun auch ich habe meine Bodenwanne kompl. mit Antidröhn-matte ausgeklebt Ich kenne die Unterschiede aus dem KFZ-Karosseriebau. da kann ich nur sagen fahrt einmal ein Auto mit und dasselbe Auto ohne Ad-matte.
    Dazu kommt das ich auch das Pressspanoberteil mit ein paar streifen versehen habe.
    Im übrigen kenn ich von meinem ersten 731er noch (ca.1987) die Brummeinsteuerung durch den Deckel wenn man etwas lauter hören wollte. Ich habe früher immer etwas auf den Deckel gelegt um das brummen zu vermeiden/reduzieren.. Leider musste der Deckel zu sein beim hören.
    Also Anti Resonator entwickeln hat nichts mit der Qualität des Gehäuses zu tun zieht einmal die schwarze Kunststofffolie ab und schaut euch den billigen Pressspanaufbau an. Bitte nicht alles durch die Dualbrille sehen
    schöne Dualzeit noch
    Herbert

  • ...ich bild mir schon ein, dass man das zargenmaterial und die bauweise irgendwie mithört....nun kann das aber auch einbildung sein und ich hab auch kein interesse daran, das ganze zu objektivieren. schon deshalb weil ich weiss wie subjektiv das klangempfinden sowieso schon ist.


    romme

  • Hallo Kollegen,


    eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht mehr äußern, weil es immer von dogmatischen Grundsatzdiskussionen begleitet ist. Deshalb hier nur in Kürze: Ich ersticke in Plattenspielern. Viele hab ich schon modifiziert, einfach aus der Neugierde heraus, was wieviel bringt und was nix bringt... Zu dem Standardprogramm der einzelnen Modifikationen gehört bei mir üblicherweise Zargen-Dämmung und -Dämpfung; Antriebselemente, Teller und Platine beruhigen durch Versteifungen und Dämmen. Tonarminnenverkabelung ersetzen, hochwertige Cinchkabel oder Cinchbuchsen....und so weiter.


    Ich kann den Unterschied demonstrieren durch den Vergleich modifiziertes Modell zu serienbelassenem Modell. Lange hatte ich den Vergleichsaufbau mit 2 Dual 731ern hier aufgebaut. Der Unterschied des Gesamtpakets der Modifikationen im Vergleich zum Serienstand ist schon erheblich. Ich habe hierfür gleiche Systeme und gleiche Platten. So brauche ich nur zwischen den beiden Drehern hin und her schalten.


    Der hörbare Effekt einer einzigen Einzelmaßnahme ist dabei sehr gering. Aber einen kleinen hörbaren Effekt erzielt man bereits bei dem Paket aus Zarge Dämmen mit Dachdeckerbitumen (ist deutlich mehr Masse als KFZ-Antidröhnmatten) und zusätzlicher Bleiauskleidung, dazu den Stummschalter stilllegen und mit einem hochwertigen Cinchkabel mit vergoldeten Steckern die alte dünne Strippe ersetzen. Jetzt noch den Teller entdröhnen und dann hat man schon ein hochwertigeres Klangbild geschaffen. Der Klang wird souveräner, größer, mehr räumliche Tiefe. (Klangbilder mit Worten beschreiben...pfhhh)


    Gerade Reibradler zu modifizieren ist ausgesprochen dankbar. Hier kann man mit entsprechendem Aufwand dramatische Erfolge realisieren: ich habe meinen geliebten, sehr stark modifizierten und gut klingenden 731er nicht mehr angeschaltet, seit dem ersten Vergleich mit meinem neuen umgebauten Lenco. Der Lenco hat alle möglichen Modifikationen bekommen wie komplett neu gebaute große massive Zarge mit integrierten Sandkammern und speziellen Füßen, anderer Tonarm mit Mario Grötzinger-Innenkabel, Dämpfungen und Dämmungen, und und und.


    Also, wie gesagt, es bringt etwas. Aber Einzelmaßnahmen bringen nur Nuancen. Und im Endeffekt ist es die Summe der Nuancen, die dann erst einen hörbaren Unterschied erzeugen. Und wichtig hierbei ist, dass man objektiv vergleichen kann. Also braucht man dafür immer einen unbearbeiteten Zwilling. Vergleiche über Datenfiles kenn ich nicht, kann ich also nicht beurteilen.


    Ich wünsch euch viel Erfolg.


    Gruß, Uli

  • Man kann Resonanzen innerhalb der Zarge auch reduzieren bzw. ganz unterdrücken, indem man die Zarge nach unten offen lässt und sie auf Füße wie z.B. Spikes stellt, sodass Schallwellen aller Art nach unten austreten können. So unterbindet man auch den sogenannten Helmholtz-Effekt.
    Theoretisch am besten wäre ein Spieler ganz ohne Zarge, denn in einer nicht vorhandenen Zarge können sich auch keine Resonanzen bilden.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • sodass Schallwellen aller Art nach unten austreten können.

    Aber dann können sie auch von unten eintreten ?( . Dann ist das Chassis / Subchassis den Schallwellen rundum ausgesetzt und schwingt mit. Oder ?

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:


  • ...und zusätzlicher Bleiauskleidung...

    Gegen das giftige Schwermetall Blei sind Bitumenmatten ja nur noch Peanuts.


    Aber ich gebe Dir recht: mit vielen mehr oder weniger aufwendigen Maßnahmen kann man sicher den Klang eines Plattenspielers etwas verbessern. Der Unterschied wird nicht sehr groß sein, aber ein 6000- Euro- Plattenspieler klingt ja auch nicht 12 mal so gut wie einer für nur 500 Euro.
    Ebenso wie ein Lamborghini objektiv betrachtet (wenn das überhaupt möglich ist) nicht wirklich 10 mal besser ist als ein VW Golf.
    Auch wenn manches meßbar ist, bleibt oft nur ein Gefühl übrig.
    Ab einer gewissen Preisklasse (bei Plattenspielern vielleicht 500 Euro?) wird es immer schwieriger sein, eine wirkliche Verbesserung zu erreichen.
    Das hängt natürlich wie bei vielen anderen Dingen auch immer stark von den Ansprüchen ab.

    ein Westfale in Oberbayern

  • Gegen das giftige Schwermetall Blei sind Bitumenmatten ja nur noch Peanuts.

    Bei Gift ist immer die Frage, wie man in Kontakt kommen kann. Ich hätte 1000x lieber Blei im Spieler als Bitumen. Blei dünstet nichts aus. Die Haut lässt es nicht durch. Berührt man es, reicht sich die Hände gut zu waschen. Blei muss man schon mit der Nahrung aufnehmen oder als Staub einatmen um sich zu vergiften. Beides passiert wohl kaum mit dem Blei in der Plattenspielerzarge.

    Gruß
    Thechnor

  • Hallo zusammen,


    grundsätzlich würde ich persönlich das so sehen:
    Grundlage für einen ruhig laufenden Plattenspieler ist ein möglichst perfekter technischer Zustand, leichte Unterschiede sind durch die Antriebskonzepte vorgegeben.
    Wenn nun technisch alles auf der Reihe ist kann man darüber nachdenken zusätzliche Maßnahmen einzuleiten. Das "Beruhigen" der Bodenwanne (sofern diese aus sehr dünner Hartfaserplatte etc. besteht) ist durchaus positiv wahrnehmbar. Wenn man sich klar macht dass die Geräusche von Motor und Mechanik in einer Art Resonanzkörper verstärkt werden dann leuchtet auch ein dass bei einer klugen Bedämpfung diese Geräusche nicht mehr nach außen dringen... sie sind natürlich noch da ;-). Ob jetzt ein Plattenspieler mit bedämpftem Innenleben besser klingt lasse ich dahin gestellt. Er fügt lediglich der Außenwelt weniger Störgeräusche bei.
    In der Tat sind auch Öffnungen eine Möglichkeit... ich öffne allerdings in der Regel nicht den gesamte n Bodenbereich sondern lediglich Bereiche um Motor und Lager.
    Das ist meine Meinung anhand meiner persönlichen Erfahrungen...
    Spätestens seit meiner akribisch vorbereiteten Dämm-Aktion der Rolladenkästen gegen das letzte Quentchen Außenlärm bin ich von der Funktionsweise einiger spezieller Dämmstoffe absolut überzeugt und setze diese auch gerne und gezielt ein ;-))


    viele Grüße
    Andreas

  • Wenn man sich klar macht dass die Geräusche von Motor und Mechanik in einer Art Resonanzkörper verstärkt werden

    Genau deshalb setzten Dual und z.B. auch Thorens so labbrige Unterböden ein, ein hartes und starres Material neigt viel eher zu Resonanzen, in weichem laufen die sich praktisch tot. Das hatte nichts mit Kosten zu tun, wenn die Bodenplatten so bilig wirkten, das war genau die Absicht der Konstrukteure.
    Einfach mal den Herrn Helmholtz befragen...


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • letztendlich wird doch ein Spitzenplattenspieler so konstruiert:
    der Techniker sagt er will ein Gehäuse aus hartem Ebenholz
    Der Designer will es aber lieber aus schwarzes Nussbaum
    und die Finanzabteilung sagt nichts da es gibt nur Pressspan
    Also gibt es Pressspan mit einer Nussbaum Folie
    so hat der erste sein Holz der zweite sein Nussbaum und der dritte kann es so Finanziell verantworten
    Ihr glaubt es nicht???
    Ich habe einmal eine Diskussion mitbekommen bei der Mercedes S-Klasse da ging es um einen zusätzlichen Auspuffhalter wegen Dröhngeräusche. dafür wurden sogar Sitzungen in der Führungsetage einberufen. Centbeträge summieren sich enorm

  • Ich werde wohl eher durch Zigarettenkonsum als durch Ausdünstungen von Dämmmatten das Zeitliche segnen...
    :D=O


    Gruß
    Jörn

  • Genau deshalb setzten Dual und z.B. auch Thorens so labbrige Unterböden ein, ein hartes und starres Material neigt viel eher zu Resonanzen, in weichem laufen die sich praktisch tot. Das hatte nichts mit Kosten zu tun, wenn die Bodenplatten so bilig wirkten, das war genau die Absicht der Konstrukteure.
    Einfach mal den Herrn Helmholtz befragen...

    Mag schon sein dass die Absicht der Konstrukteure eine äußerst ehrenwerte war... dass die Theorie manchmal von der Praxis abweicht ist ebenfalls nicht selten ;-). Vielleicht haben wir hier einen solchen Fall ?
    Ganz so pauschal läßt sich das sicher nicht abhandeln... glücklicherweise kann man in einem solchen Fall ja gut den eigenen Erfahrungen folgen weil es nicht um Tod oder Leben geht ;-).


    schönen Abend
    Andreas

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.