Beiträge von Archie

    Der Tonarm aller Dualplattenspieler wird mit Hilfe des Gegengewichts in alle Richtungen gleichermaßen ausbalanciert. Bei einigen neuen Dual (z.B. mein CS 518) wir das Auflagegewicht dann durch Drehen des Gewichts anhand einer Skala eingestellt. Dieses Gewicht wirkt natürlich durch seine Schwerkraft immer senkrecht zum Erdmittelpunkt. Wenn der Plattenspieler schräg steht, wird die Nadel also nicht beide Rillenflanken gleichmäßig belasten, was sich z.B. durch unterschiedliche Lautstärke der beiden Kanäle, Verzerrungen oder durch Herausspringen der Nadel aus der Rille bemerkbar machen kann.

    Wird die Auflagekraft dagegen nach dem Ausbalancieren mit einer Feder eingestellt (wie z.B. bei meinen 714 Q oder 505-4 und den meisten älteren Duals) wirkt die Kraft der Feder immer senkrecht auf die Platte. Das einzige Problem ist, dass der Plattenteller oder die Platte herunterfallen könnte bzw. würde, ansonsten könnte so ein Plattenspieler tatsächlich auch über Kopf spielen. Mein 714 Q hat tadellos in Schräglage funktioniert. Allerdings sind auch die Lager des Tellers nicht für solche Zwecke ausgelegt. Aber immerhin benötigt man keine Wasserwaage für die Aufstellung.

    Ich fand es erst schade, dass mein 518 keine (Spiral-) Feder mehr hat, aber er funktioniert in der Praxis genauso gut. Und bei meinem ersten 714 Q war genau dieser Federmechanismus nach Jahrzehnten defekt. Es ist so ähnlich wie bei Autos oder anderen technischen Geräten: was nicht da und entbehrlich ist, kann auch nicht kaputt gehen.

    Die äußere mit den den 2 Löchern fixiert die innere .

    Klugscheißermodus: man nennt das auch "kontern", wenn zwei Muttern auf einem Gewinde gegeneinander geschraubt werden, damit sie sich nicht durch Vibration oder (wie beim Tonarm) durch Drehbewegung lockern können.

    Da habe ich etwas andere Erfahrungen gemacht. Meinen 714 Q habe ich vermutlich seit 1979. Und genau so lange bin ich auch schon mit meiner heutigen Ehefrau zusammen. Von Scheidung ist in beiden Fällen keine Rede. Allerdings habe ich mir kürzlich einen weiteren (neuen) Plattenspieler zugelegt. Der 714 Q hat keinen Einspruch erhoben und duldet den 518 an seiner Seite ohne Klagen. Bei meiner Frau sähe das wahrscheinlich anders aus. Ich hatte (und habe teilweise) natürlich auch den einen oder anderen Plattenspieler (Dual HS 27, CS 502, noch ein 714 Q Schlachter und ein aus einer Kompaktanlage ausgebauter 1229?) und ein etwa Dutzend Autos, deren Lebensdauer einfach begrenzt ist. Außerdem ändern sich bei 4 Kindern die Lebensumstände und im Laufe der Zeit auch der Geldbeutel.

    Um die Ausgangsfrage "welche ältere Dualplattenspieler lohnen sich?" zu beantworten: der 714 Q ist sicher ein top Plattenspieler (nicht umsonst auch ein Liebling von Dualfred), auch wenn man nur mit etwas Aufwand andere Tonabnehmer montieren kann, was aber auch nicht unbedingt erforderlich ist. Trotzdem habe ich mir nach immerhin 46 Jahren noch mal einen neuen Dual zugelegt und um mein Gewissen zu beruhigen, weil ich mir nicht das Topmodell 618 (geschweige denn den Primus Maximus) mit quarzgeregeltem Direktantrieb leisten konnte oder wollte, auch noch das Ortofon 2m blue gegen das Red vom 518 getauscht. Klanglich höre ich keinen großen Unterschied, was vermutlich dem Alter meiner Ohren geschuldet ist. Meine Testplatte tastet der 518 etwas besser, -also verzerrungsärmer-, ab als der 714 Q, der wiederum einen besseren Gleichlauf (mit Handy- App) hat als der 518. Beides ist aber im Hörtest nicht wirklich relevant. Für den 518 musste leider ein 505-4, den ich auch wegen seines schlichten Designs sehr mag, das Feld aus Platzgründen räumen. Der klang etwas lauter und bassbetonter als der 714 Q, wobei ich nicht sagen kann, welcher Klang nun der "Richtige" ist.

    Die Antwort läßt sich eigentlich nicht auf einen oder wenige Dual Plattenspieler eingrenzen. Ideal wäre ein quarzgeregelter Direktantrieb, ein guter Riemenantrieb ist aber auch in Ordnung. Manuelle, halb- oder Vollautomatische Bedienung ist Geschmackssache. Und ich bevorzuge einen leichten Tonarm, also Spieler ab 1979/80, mag aber auch den Plastiklook z.B. des sicher auch sehr guten 741Q nicht so sehr. CS 750/5000 und vor allem den Golden One finde ich wieder sehr schön. Allerdings läßt sich über Schönheit streiten und Besitzer älterer Duals wie 701, 726 1229 etc. werden wohl auch auf ihre soliden Plattenspieler schwören.

    Ich habe meinen kurz vor Weihnachten gekauften 518 mit dem 2m blue aufgerüstet. Ich kann zwar nicht behaupten, dass es wesentlich besser als das Red klingt, da ich es ja nicht direkt vergleichen konnte, aber mit meinem 714 Q kann der 518 so jedenfalls mithalten. Und es gibt mir zumindest das Gefühl, dass ich fast einen 618 habe und einige Scheinchen dabei gespart habe.

    Das war für mich zwar kein Grund, einen Vollautomaten zu kaufen, aber der weit hinten montierte Lifthebel erhöht jedenfalls etwas das Risiko, unabsichtlich an den Tonarm zu stoßen oder daran hängen zu bleiben. Vermutlich ist aber der Konstruktionsaufwand auch etwas größer.

    Ich würde auch eher zum besseren Laufwerk des 618 tendieren. Je nachdem wo man kauft, ist der Preisunterschied zum 529 ist gar nicht mehr so groß. Vollautomatik und Bluetooth sind sicher ganz nett, aber darauf könnte ich verzichten. Da mir beide zu teuer waren, habe ich mit vor kurzem allerdings einen günstigen 518 gekauft und mit einem Ortofon 2m blue (Rückläufer) aufgewertet.

    Ich habe einen 518 mit OM 2 blue (!) und einen 714Q. Beim 714Q ist der Gleichlauf mess- (mit Handy App) und hörbar (?) besser, bei der Abtastfähigkeit mit Testplatte der 518. Beim Klang würde ich von Gleichstand sprechen. Trotzdem führt der 714Q momentan nur ein Schattendasein auf der Reservebank. Mangels direktem Vergleich kann ich auch nicht sagen, dass das OM2 blue besser klingt als das Red. Wie schon gesagt wurde, gibt es eben auch noch den Reiz des Neuen.

    Ich musste mich bei meinem neuen 518 auch erst beim Einstellen der Auflagekraft umstellen, da er ja leider im Gegensatz zu allen meinen bisherigen Duals keine masselose Auflagekrafteinstellung per Feder hat. Aber wenn man es kapiert hat, ist es eigentlich genauso einfach.

    der 511 ist ein Überbleibsel meines Opas, liegt seit 20 Jahren auf dem Dachboden.

    Der arme Opa! Liegt seit 20 Jahren auf dem Dachboden. :D:D:D

    Sicher auch nicht angenehm für die anderen Hausbewohner.

    Nein, im Ernst: der 511 ist sicher nicht der beste Dual. Es kommt aber auch darauf an, was Du erwartest und auszugeben bereit bist. Möchtest Du Deinen Plattenspieler mit einem Knopfdruck starten, oder kannst Du auf eine Vollautomatik verzichten. Möchtest Du (fast) absoluten Gleichlauf? Dann solltest Du nach einem (am besten quarzgeregelten) Direkttriebler Ausschau halten. Möchtest Du mit verschiedenen Tonabnehmern experimentieren oder reicht Dir der original verbaute? Diese sind einige der Fragen, die Du Dir beantworten solltest. Der im Zweiten Beitrag genannte Link ist sicher eine hilfreiche Lektüre.

    Zur Kontrolle der Geschwindigkeit brauchst Du übrigens keine Stroboskoplampe. Eine normale 220 Volt Glühlampe (keine LED) und eine einfache Stoboskopscheibe, die man auf den Plattenteller oder sogar eine Schallplatte legen kann, genügt.