Dual 721 Gleichlaufschwankungen

  • Nein, ich bin dem Hinweis aus Beitrag 13 gefolgt und habe zunächst nur diesen einen Elko getauscht. Welche von C1 bis C9 sollten denn noch gewechselt werden? Ist nach dem Tausch der anderen Elkos eine neue Feinabstimmung der Regelelektronik erforderlich?

    Die oben genannten C3, C4, C8 und C9 sollten auf jeden Fall getauscht werden, am besten alle Elkos und Tantalperlen. Die Tantalperlen würde ich wenn möglich gegen Folienkondensatoren mit 50 V tauschen, die größeren gegebenenfalls gegen normale Elkos. Welche heikel sind, kann dir entweder Peter sagen oder du suchst im Forum, es gibt ein paar Elko-Tausch-Threads zum 721!
    Nach der Komplettkur musst du die Grunddrehzahlen mit Stroboscheibe neu einstellen.

  • Hi Andreas !

    Welche von C1 bis C9 sollten denn noch gewechselt werden? Ist nach dem Tausch der anderen Elkos eine neue Feinabstimmung der Regelelektronik erforderlich?

    Bitte daran denken, daß der 721 den EDS1000 ohne eigenen Tachogenerator hat.
    Wie der 701 bezieht der sein Ist-Signal auch von einem Quartett Germaniumdioden, die quasi die Rückschlagspannung der leerlaufenden und nicht angetriebenen Motorspulen auswerten und weiterleiten.


    Bei beiden liegen die Trimmer zur Geschwindigkeitseinstellung und Pitchpoti im Rückkopplungszweig zum OpAmp und leider auch die Speed-Schalter. Da besteht dringender Bedarf, Schalter, Poti und Trimmer zu prüfen.


    Unbedingt getauscht werden sollten die Kondis C5, C7, C8 und C9. Für C7 und C9 sollte man am Besten Tantalis nehmen, wenn man welche kriegt.


    An Einstellarbeiten ist nur eine Justage der Grundgeschwindigkeiten bei Pitch = 0 notwendig.
    Also Pitchregler auf geometrische Mitte eindrehen, dann die 33er Geschwindigkeit mit externer Stroboscheibe und "Glühlampenlicht" mit Trimmer R22 auf Stillstand einregeln, umschalten und mit Poti R21 die 45er Geschwindigkeit auf Strobo-Stillstand justieren.
    Die beiden Trimmer sind die einzigen, die unter der aufgesetzten Plexi-Abdeckung von außen erreichbar sind.
    Alle anderen Trimmer bleiben unberührt.
    Aufgrund des Sägezahntellers, der nur 33 upm bei 50 und 60 Hz abdecken kann, wird man um eine externe Stroboscheibe nicht herumkommen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Vielen Dank!


    Ich habe beide Teller - Sägezahn und Pickel -, so dass die Einstellung auch ohne Stroboscheibe möglich sein sollte. Wo könnte man denn Tantalis bekommen?


    Gruß


    Andreas

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  • Welch ein Service - vielen Dank!


    Wenn Du für die beiden anderen Elkos auch noch die Conrad-Links zur Hand hättest, wäre mir geholfen. Dafür Dank vorab, Gruß


    Andreas

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  • Hi Andreas !

    Wenn Du für die beiden anderen Elkos auch noch die Conrad-Links zur Hand hättest, wäre mir geholfen.

    Gucken wir mal:


    C5: 1.5µF / 16V /35V Tantal - den gibt es anscheinend nicht als Elko. Egal.)


    https://www.conrad.de/de/p/avx…m-x-7-mm-1-st-447029.html


    C8: 47µF / 16V (hat 50V / Panasonic. Die Serie nehme ich üblicherweise zum Neu-Kondensieren bei Verstärkern.)


    https://www.conrad.de/de/p/pan…-11-2-mm-1-st-421989.html



    Den gleichen wie vorstehend kannst Du auch als Ersatz für den C4 50µF / 16V nehmen, der als kleiner Pufferelko für das geregelte Netzteil fungiert. Falls Du den nicht schon mit dem C3 zusammen ersetzt hast.



    Ich denke mal, dann sind wir kondensatorseitig im grünen Bereich.


    Es gibt noch ein paar kleine Kondis (C1 / C2 22nF Keramik, C6 0.15µF 10% Folie), aber mit denen hatte ich bisher keine Probleme. Die 22nF sind über den Gleichrichter geschaltet, um hochfrequente Störungen von der Regelung fernzuhalten, C6 sitzt im Rückkopplungskreis des OpAmp, aber wenn ich die getestet habe, lagen die immer deutlich im Toleranzbereich.



    Wenn das Ding immer noch keine Ruhe gibt - oder Du weiterem Ärger vorbeugen willst - wechselst Du noch den T9 BC172B gegen einen pin- und daten-kompatiblen BC546B aus. Ich habe mit den BC17x und ihren PNP-Brüdern BC25x in den letzten Jahren häufiger Ärger gehabt, daß die einfach unterhalb der spezifizierten Werte lagen oder einfach "grundlos" kaputt waren und ziemlich schwarz angelaufene Anschlußbeine hatten. Das könnte ein Indiz für Einoxydieren bis in den Chip sein, wie man es z.B. von den 2SC458 Japantransis her kennt. (Akai-Restaurateure werden jetzt aufschreien ...)



    https://www.conrad.de/de/p/dio…kanaele-1-npn-155004.html



    Das ist beim 721 weniger ärgerlich, als z.B. beim 704, wo die ganze Elektronik auf diesen beiden Transistortypen basiert und auch davon abhängt, daß die ihre Grundverstärkung mindestens einhalten.



    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Vielen Dank schon mal!


    Von Ärger kann keine Rede sein, denn ich bemerke den Fehler im Betrieb nicht. Aber ich habe ein akademisches Vergnügen daran, statt w&f von 0,4% wieder den um eine Größenordnung besseren Originalwert zu erreichen.


    Ich werde es bei Zeiten in Angriff nehmen.


    Gruß


    Andreas

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  • Hi Andreas !

    Ich werde es bei Zeiten in Angriff nehmen.

    Halte ich auch so.


    Wird gemacht, wenn Zeit (und Lust) vorhanden ist, ansonsten läuft ja alles halbwegs.
    Wenn kein großer Druck drauf lastet, kommt es auf einen oder zwei Tage auch nicht an.


    Man ist dann auch viel entspannter bei der Sache, weil man das machen kann, wenn man wach ist und Bock drauf hat.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


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  • Guten Abend,


    heute habe ich an einem meiner beiden 721er das Signalkabel ausgetauscht und dann fünf Kondensatoren sowie einen Transistor gewechselt; anschließend wurde die Grundgeschwindigkeit an den Potis eingestellt. Alles hat gut geklappt, aber der abschließende Wow&Flutter-Check führte zu keinem besseren Ergebnis als vorher - schade.


    Dann habe ich die Messung mit der anderweitig besprochenen App etwas variiert: Ich platzierte einen Karton über dem Dorn, so dass das Mobiltelefon während der Messung zentrisch lag; und siehe da: Der Wert lag bei etwa 0,06%. Fluchs testete ich auch den anderen, noch nicht revidierten Spieler auf die gleiche Weise: dito. Daher werde ich vom Austausch der o.g. Bauteile beim zweiten Spieler erst mal absehen - kann ich bei Bedarf immer noch machen, da ich die Teile habe und weiß, wie es geht.


    Während meine nicht geregelten Riementriebler bei der Messung völlig unempfindlich gegenüber der Lage des Handys waren, gelten für den 721 andere Vorschriften - gut zu wissen.


    Technisch bin ich damit mit meinen alten Duals erst mal durch - sie werden mich wohl überleben. Ich hoffe noch auf die Haubensammelbestellung hier im Forum und wünsche mir eine schöne Zargenalternative.


    Bis dahin, Gruß


    Andreas

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  • Hi !


    Ein noch nicht vollständig geklärter Aspekt von Messungen mit dem Mobiltelefon bei Direktantrieblern ist das Problem der HF-Einstrahlung. Meinem 728Q brauche ich damit nicht zu kommen. Im Quarz-Modus fängt der gnadenlos an zu eiern, wenn man das Smartphone auch nur in die Nähe bringt oder auf dem Deckel ablegt.


    Der 721 ist nun eher "Old School", aber bei aktiviertem HF-Teil wird jedoch mit Sicherheit ein Teil der zum Kontakthalten mit dem Netzknoten abgestrahlten Energie in den Leitungen aufgefangen und in die Elektronik geleitet. Wo die sehr steilen Bursts durchaus auch die Drehzahlregelung aus dem Tritt bringen könnte.


    Wiederhole bitte mal beide Versuche mit dem Smartphone im Flugzeugmodus und damit deaktivierten HF-Schnittstellen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich würde gar nicht auf die Idee kommen den Gleichlauf zu messen (außer aus rein wischensaftlicher :D Neugier)
    wenn ich nix höre. Solange ich Orgel und Soloklavier ohne Zahn und Ohrenschmerzen hören kann ist der
    Gleichlauf i.O.. Da braucht es keine Messgeräte.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hi Ulli !

    (außer aus rein wischenschaftlicher Neugier)

    VIel mehr ist das meistens auch nicht.


    Allerdings mit viel weniger wissenschaftlichem Background und mit eher mehr reiner Neugier.



    :D

    Peter aus dem Lipperland


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  • so dass das Mobiltelefon während der Messung zentrisch lag

    Das Magnetfeld der "fetten" DDs dürfte auch eine Rolle spielen.
    Da der Motor mittig angeordnet ist, nehme ich an, dass bei nicht
    "zentriertem" Handy, der Sensor auf das wechselnde Magnetfeld
    reagiert und leicht verfälschte Werte anzeigt.



    LG, Micha

  • Ich denke nach langem Versuchen, dass einfach die Unwucht durch das nicht mittig liegende Handy die Ursache ist :) So langsame analoge Signale wie die des 721 können kaum eine Rolle spielen.
    Wenn ich meinen Puk (aus Alu) als Unwucht am Plattentellerrand mal auflage mal nicht auflege bekomme ich die gleichen Ergebnisse: mit Unwucht schlechtere Werte.
    Flugmodus oder nicht liefert keine Unterschiede.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    3 Mal editiert, zuletzt von egal1 ()

  • Auch bei meinem CS 750-1 mußte ich das Telefon exakt zentrieren, um die niedrigsten Werte zu erhalten, ebenso beim inzwischen ausgezogenen CS 741Q, der übrigens im Gleichlauf unbeeindruckt von der Strahlung des Telefons war. Die besten Meßwerte lagen bei beiden Drehern um ±0,03%, die reproduzierbar waren, einmal kam ich beim CS 741Q gar auf ±0,02%!


    Gruß Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hi Ulli !

    VIel mehr ist das meistens auch nicht.
    Allerdings mit viel weniger wissenschaftlichem Background und mit eher mehr reiner Neugier.



    :D

    Es war die Neugier!


    Gruß


    Andreas, examinierter Physiker ;-))

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  • ...die app trägt scheinbar eher zur verunsicherung bei...bei antrieben die "dauernd" nachregeln fällt eine unwucht einfach ins gewicht. hatte ich auch schon bei einem technics sl-q3...


    romme

    Einmal editiert, zuletzt von romme ()

  • Mahlzeit!


    Nun hat es meinen 721er auch erwischt, die Drehzahl taumelt hin und her X(

    Die gute Nachricht dabei ist, dass der Lagerspiegel richtig gut aussieht und dort erst einmal kein Handlungsbedarf zu sein scheint.

    Also müssen die Kondensatoren dran glauben. Ich habe leider nirgendwo eine genaue Bauteilliste der Cs auf der Motorplatine gefunden. Die Werte und Tolleranzen stehen zwar im Schaltplan leider aber nicht die Spannungsfestigkeiten. Kan mir bitte jemand von euch damit weiterhelfen?


    Danke und viele Grüße


    Tommy.

    Ich bin auf der Suche nach Teilen, Unterlagen oder kompletten Tonbandgeräten von Akai, GX-260, 265, 266, 267 und Akai GX-77


    CV1500 mit CT1540, CS650RC, C939, Technics SL-PG 320A und Akai GX77
    CV62 mit CT 17, CS1249 und Toshiba XR-35
    HS152 mit Toshiba XR-35

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