Zwei Verstärker an ein Paar Boxen anschliesen?

  • Hallo,

    Im Grunde finde ich es richtig, alle Komponenten der Anlage als Einheit zu betrachten und dann überflüssige Bauteile wegzulassen. Wenn ich die Spulen von Lautsprechern und die Kapazität des Kabels an den Ausgängen hängen habe, warum dann noch mehr (klangverschlechternde) Bauteile? So der Ansatz von Naim.
    Es wird in der BDA darauf hingewiesen, daher kann man nicht von "Fehler" sprechen.
    Es ist gewollt.

    Das RC-Glied am Ausgang eines Verstärkers kann man nicht durch Kabelkapazitäten oder Lautsprecherinduktivitäten ersetzten.
    Und wieso verschlechtern zusätzliche Komponenten im Verstärkerausgang den Klang? Dies ist eine unbewiesene Behauptung.
    Bei diesem Ansatz sollten besser die Lautsprecherleitungen an den verstärker angeschweißt und die Lautsprecherrelais weggelassen werden. Das bringt mehr, auch wenn dieser Effekt bei sauberen Kontakten am Rande der Nachweisgrenze liegt.


    Nach meiner Ansicht macht NAIM aus einem Fehler eine Besonderheit (It's not a bug - it's a feature).


    Meine "Vorredner" habe Recht, wenn sie von Fehlern, Schrott, schlecht konstruiert, und Mangel reden.


    Ein NF-Verstärker muß leerlauffest sein.


    Und dann noch eine kleine" Wortklauberei": ;) Wenn der Lastwiderstand unendlich ist, weil kein Lautsprecher angeschlossen ist, dann ist die Last nicht unendlich, sondern null, weil der Verstärker nicht belastet wird.



    Gruß
    Norbert


    Gruß
    Norbert

  • Moin Norbert,


    ich hatte schon geschrieben, dass es Ansichtssache ist, ob es ein Fehler oder sonstwas ist.
    Ich mache mich auch nicht zum Anwalt irgendwelcher Entwicklungen von der Insel, aber du kannst mir schon noch erklären, warum Spulen und Kabel (mit allen Eigenschaften -> Ersatzschaltbild) diese RC-Glieder nicht ersetzen können.
    Ein Lautsprecher ist eine komplexe Last.


    Zitat

    Ein NF-Verstärker muß leerlauffest sein.

    Meinetwegen, aber sag' das auch den Leuten, die ihre Musik mit Glaskolben transformieren.
    Im Umkehrschluss wären (fast) alle Röhrenverstärker "Fehlkonstruktionen"? Manche haben sogar eine zusätzliche Schutzschaltung als Leerlaufsicherung eingebaut. Ist aber schon eher selten.

    Beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo,


    habe mir so einen Umschalter selber gebaut.
    2 Stereo Paare Eingang, 1 Stereo Paar Ausgang.
    Man kann entweder 2 Schalter nehmen, 1 pro Kanal, mit 2xum
    oder 1 Schalter mit 4x um.
    Einfach aber gut ist z.B der schalter KS10 von >Reichelt
    für 1.25E.


    Ich brauche diesen Umschalter, um über meine Hifi Lautsprecher Fernsehton
    zu hören, was besser klingt als die eingebauten Fernseh-Lautsprecher.
    Dazu habe ich die Lautsprecher-Kabel im Fernseher an den Lautsprechern abgelötet, herausgeführt
    und an den Umschalter angeschlossen.
    Es hat den Vorteil, das ich keinen zusätzlichen Verstärker benötige, was Strom spart.
    Gruß
    Armin


    l

  • Zitat

    Im Umkehrschluss wären (fast) alle Röhrenverstärker "Fehlkonstruktionen"?


    Der Unterschied ist:
    Röhrenverstärker mögen Leerlaufbetrieb sozusagen von Natur aus nicht, hauptsächlich wegen des Ausgangstrafos.
    Bei Transistorverstärkern ist das anders - wenn man da besondere Maßnahmen ergreifen muß, sind sie schon suboptimal konstruiert.

  • Huhu,
    wenn man es realisieren könnte, dem gerade "stillgelegten" Verstärker eine Last aufzuschalten (z.B. 50W 8Ohm Widerstand pro Kanal), wäre das Ding schon fast Idiotensicher, oder?


    Alex ;(

  • aber du kannst mir schon noch erklären, warum Spulen und Kabel (mit allen Eigenschaften -> Ersatzschaltbild) diese RC-Glieder nicht ersetzen können.
    Ein Lautsprecher ist eine komplexe Last.

    Verstärker werden häufig mit einem Boucherot Glied gegen mögliche Schwingneigung stabilisiert. Es ist ein RC-Glied, das paralell zum Lautsprecher geschaltet ist. Das RC-Glied selbst ist eine Reihenschaltung von Widerstand und Kondensator.
    Die Bauteilwerte liegen in der Größenordnung 10Ohm und 100nF.


    Ein Lautsprecherkabel zusammen mit dem Lautsprecher kann diese Schaltungsanordnung desghalb nicht ersetzen, weil es eine Paralellschaltung von Kapazität und Widerstand ist.
    Der Verstärkerausgang wird durch das Kabel also mit einer kapazitiven Last ohne Reihenwiderstand belastet. Paralell dazu liegt die Lautsprecherbox.



    Sogar Röhrenverstärker sind bedingt leerlauffest. In der Tat ist es der Ausgangstrafo, der im Grenzfall zu Überspannungsspitzen an den Endröhren führt. Dies gilt im Übrigen auch für Transistorverstärker mit Ausgangstrafo.
    Im übersteuerungsfreien Betrieb und mit funktionierender Gegenkopplung ist allerdings die Gefahr eines Schadens in Folge Überspannung nach meinen Erfahrungen vernachlässigbar.


    Da man heutzutage leerlauffeste Verstärker problemlos bauen kann, ist dies Stand der Technik.
    Nach meinem Weltbild ist dann ein Verstärkler, der ohne einen technisch nachvollziehbaren Grund nicht leerlauffest ist, nicht Stand der Technik.



    Gruß
    Norbert

  • Moin Norbert,


    das RC-Parallel-Glied ist klar, auch wird oft eine Spule in Reihe geschaltet. Dies sind Bauteile, die durch einen Lautsprecher und seiner komplexen Last der einzelnen Ersatzschaltbilder der Bauteile sowie Chassis i.d.R. ersetzt werden.
    "Stand der Technik" ist ein bisschen übertrieben, sagen wir lieber "Regeln der Kunst". Selbst bei N. Pass gibt es Verstärker, die nicht unbedingt leerlauffest sind und dort sehe ich fast schon "Stand der Technik". Ich weiß gar nicht, ob Schaltverstärker leerlauffest sind?


    Egal, das ist Haarspalterei, man sollte bei dieser Umschaltbox wissen, welchen Verstärker man anschließt, darum ging es doch?! ;)

    Beste Grüße,
    Andreas


  • Sogar Röhrenverstärker sind bedingt leerlauffest. In der Tat ist es der Ausgangstrafo, der im Grenzfall zu Überspannungsspitzen an den Endröhren führt. Dies gilt im Übrigen auch für Transistorverstärker mit Ausgangstrafo.
    Im übersteuerungsfreien Betrieb und mit funktionierender Gegenkopplung ist allerdings die Gefahr eines Schadens in Folge Überspannung nach meinen Erfahrungen vernachlässigbar.


    Ich denke auch da ist das eine Konstruktionsfrage. Ich habe ein Telefunkenradiochassis (1960) mit einer Sonderendstufe für einen Nebenraumlautsprecher. Da ja nicht jeder einen hat, müsste ja ein Warnhinweis auf mangelhafte Leerlauffestigkeit oder ein Schalter für die Endstufe vorhanden sein


    Gruß
    Thechnor

    Gruß
    Thechnor

  • Moin Thechnor,


    das Zitat stammt nicht von mir :evil: , aber nicht soooo schlimm...

    Beste Grüße,
    Andreas

  • Na dann habe ich ja viel Glück gehabt. Ich habe nämlich einmal bei meinem Metz Belcanto Receiver mit 2 ELL80 in den Endstufen - wahrscheinlich Grundigs NF1 oder 10 - die Röhren zum Singen gebracht, weil die Boxen gar nicht angeschlossen waren und ich den Regler aufgedreht hatte.

    Hallo Phonesmoke,
    dann hattest Du wirklich Glück, das lag wohl an den nicht so grossen Ausgangstrafos. Ich hatte da eher meine alte grosse Röhrenendstufe im Sinn, die mit 2x4 EL34 und 450V betrieben wird und ca. 2x80W bringt. Mit so einer Endstufe geht der Leerlauf-Test mit Sicherheit in die Hose ;)
    Viele Grüße
    Horst

  • Hallo Horst,


    vielleicht hat der gute alte Metz ja auch eine Sicherung eingebaut wie die Grundigs, von denen wohl auch die verbaute Endstufe stammt.


    :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Also ich benutze jenes Teil auf dem Foto für diesen Zweck! Daran hängen meine NAD Endstufe und mein Telefunken
    TA 350. Vollkommen problemlos! Der Schalter hat eine Mittelstellung Aus. So das keinerlei Probleme auftreten können!
    Ich hab allerdings keine Ahnung ob es das Teil noch zu kaufen gibt! Kam vor ca. 4 Jahren 80€!



    Gruss Dirk

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