Abtastwinkel SRA versus VTA und wat nun?

  • Moinsen zusammen,

    ich habe eben meine Nase mal etwas dichter an meinen Abtaster gedrückt, in diesem Falle ein Shure M75 MG mit Nachbaunadel, und habe mit bloßem Auge gesehen, dass die Nadel nicht im 90° Winkel zur Schallplatte steht.

    Nun war mir in Erinnerung, dass es auch einen idealen Abtastwinkel gibt und habe recherchiert und dieses Bildchen gefunden:


    Entsetzt musste ich feststellen, dass der 20° Winkel für den Nadelträger bestimmt ist und das mir vorher nicht ganz präsente SRA bei 90° liegen sollte. Demnach müsste also die Nadel tatsächlich kerzengerade auf der Platte aufliegen.

    Das würde ich trotz höhenverstellbaren Arm nicht hin bekommen.



    Jetzt habe ich für die Erdsatznadel kein Vermögen ausgegeben, aber gibt es da ein Weg so etwas zu korrigieren? Biegen?

    By the way, ich richte den "VTA" stümperhafterweise mit einer kleinen Libelle auf dem Headshell aus. Ich weiss, nicht ganz der richtige Weg, aber ich bin immer der Hoffnung, dass es wenigstens ca. stimmt. In diesem Fall müsste ich den Tonarm wohl 8 cm runter drehen. ;)

    Gruß, Oliver

  • Zuallererst sollte der Tonarm parallel zur Plattenoberfläche stehen. In dieser Position sollte der Nadelträger beim empfohlenen Auflagegewicht (meist um die 1,5 g) im 20 Grad Winkel zur Plattenoberfläche stehen.


    In deinem Fall steht also entweder der Tonarm an der Basis zu hoch, so dass er zum Plattenrand hin abfällt, oder das Auflagegewicht ist deutlich zu niedrig (mit Digitalwaage kontrollieren) oder das Nadelträgergummi ist verhärtet, so dass er auf Druck zu wenig nachgibt. Also müssen alle drei mögliche Ursachen geprüft werden.


    Gruß

    Jürgen

    Grüße

    Jürgen

  • Oder falsche Geometrie des Nadelträgers.


    Das ist so extrem, dass es sich schwerlich durch einen Höhenausgleich beheben lassen wird.


    VG

    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Nun, das ist im Grunde, was ich tue. Ich stelle mit der Libelle den Tonarm/Headshell parallel zur Plattenoberfläche.

    Das Auflagegewicht ist exakt 2g und wird auch mit der digitalen Tonarmwaage geprüft.

    Ob ein Nadelträgergummi verhärtet ist, dass weiß ich nicht.

    Gruß, Oliver

  • Meist stimmt der VTA, wenn die Unterseite des Tonabnehmers parallel zur Platte steht. Das ist hier nicht ganz der Fall.


    Ich würde das aber nicht zu tragisch nehmen. Die Schallplatte wird es nicht beschädigen. Allenfalls ändert sich der Klang. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in dieser Position die Höhen betont werden. Ich habe das sogar ganz bewusst bei einem Plattenspieler so eingerichtet.


    Ansonsten versuche mal eine oder zwei alte Schallplatten unter die abzuspielende zu legen. Wenn dann der VTA stimmt, wäre das eine Möglichkeit, ohne Spacer einen exakten SRA hinzubekommen. Es gibt praktische Kork-Auflagen in 1,2 und 3 mm Dicke dafür in der E-Bucht.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum

  • Jetzt habe ich für die Erdsatznadel kein Vermögen ausgegeben, aber gibt es da ein Weg so etwas zu korrigieren? Biegen?

    Es gibt Keile, die man zur Korrektur zwischen Generator und HS montieren kann.

    Falls nicht vorhanden, geht auch ein Pappstreifen o.ä..

  • Moin Oliver!


    Der VTA (Aufzucht, Hege und Pflege! ^^;) )


    Evtl. hilft dir dieser Link zu einem alten Thread dazu etwas weiter:  Was bedeutet bei Shure der Hinweis 15° System?


    Dieses Bild von Heinz = "hephaistos" ist da auch ganz gut zu: (Aus Thread - Interesse an Ausgleichskeilen für 1019 ? -)


    24471-15-jpg

    Mit Gruß Dietmar M. aus W.

    Höre Musik (Stand September 2022) unten im kleinen Musikzimmer mit:
    Dual 731Q -Tonarm-Umbau + Goldring G1020 - Dual 731Q + AT VM95 ML - Technics SL-7+ EPC-P 202C - Kenwood KD-5100 + Yamaha MC 9 oder über:
    18er Spulen mit AKAI GX-270D oder CD über Yamaha CDX-590 oder MC über Yamaha KX-480 oder PC mit einer Creative SB X-Fi
    mittels
    Yamaha RX-570 mit Dynaudio Contour I MK II und/oder ACOUSTIC ENERGY AEGIS Model 1

  • Hallo Oliver,

    wie stellt sich der VTA denn ein, wenn Du eine andere Nadel an das System steckst? Wenn es dann ok ist, wird die Ursache wohl - wie Benjamin bereits erwähnt hat - eine ungünstige Geometrie des Cantilevers sein. Dann kannst Du versuchen, den Cantilever nachzubiegen oder die Nadel entsorgen. Wenn der Hersteller so einen Kram verkauft, ist vermutlich der Rest auch nicht so toll.

    Gruß,

    Rainer

  • Die Nadel steht ganz offensichtlich nicht richtig, viel zu schräg. Auch wenn man nicht genau weiß, wie die Nadelspitze geschliffen ist. Aber hier scheint es wirklich nicht zu stimmen. Klingt denn die Nadel etwas scharf in den Höhen?


    Wenn es meine wäre, würde ich den flachen Teil der Nadel, wo der Stift drinsteckt, so gegenüber dem rohrförmigen Teil verbiegen, dass bei der richtigen Auflagekraft der flache Teil nahezu waagerecht und somit die Nadel annähernd senkrecht in der Rille steht. So ein Alurohr ist weich, da sind nur kleine Kräfte nötig. Natürlich muss man da sehr behutsam vorgehen, das ist keine Arbeit für Grobmotoriker. Wenn man sich das nicht zutraut, sollte man das besser nicht machen.


    Zuletzt habe ich sowas bei der Shure M91 Nadel gemacht, die in das ELAC STS220 eingepflanzt wurde. Da musste ich dem Nadelträger einen ordentlichen Bogen verpassen, damit die Nadel nicht im 45° Winkel in der Rille steht.

  • Nur, Rohr knickt leicht ein und dann ist ein guter Teil Steifigkeit raus. Eine Ausschussquote ist also definitiv vorhanden!


    Wäre das meine Nadel, würde ich es allerdings ebenso tun... oder zurück an den Verkäufer.


    VG

    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Ach was, das klappt. Kleinen Radius rein und gut. Selbst bei einem völlig verknickten und wieder hergerichteten Nadelträgerrohr merkt man da keinen großen Unterschied zur ursrünglichen Nadel, zumindest bei einer einfachen M75 Nadel.

    Einmal editiert, zuletzt von ART_DECO ()

  • Hallo


    Alu ist in der Hinsicht fies, zu schnell kommt "Knack", lieber eine Mail an den Verkäufer

    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hallo Oliver,

    wie stellt sich der VTA denn ein, wenn Du eine andere Nadel an das System steckst? Wenn es dann ok ist, wird die Ursache wohl - wie Benjamin bereits erwähnt hat - eine ungünstige Geometrie des Cantilevers sein. Dann kannst Du versuchen, den Cantilever nachzubiegen oder die Nadel entsorgen. Wenn der Hersteller so einen Kram verkauft, ist vermutlich der Rest auch nicht so toll.

    Gruß,

    Rainer

    Hallo Rainer, ich habe den Tonabnehmer an einem Technics 1200 GR. Den Tonarm stelle ich immer mit einer Libelle auf dem Headshell ein, so dass Azimut und die Tonarmvertikale zur Platte genau im Wasser ist. In diesem Fall auf dem Bild oben ist es wohl ersichtlich, dass der VTA des Nadeleinschubs keine 20° beträgt, wohl eher 35-40°. Daher meine Frage, ob man hier was "biegen" darf oder ob man da "innen" was kaputt macht.

    Je nach dem, welchen Tonabnehmer ich installiere, hat man wohl das üblich Bild. Da gibt es die humorhaft bezeichneten "Flachläufer", aber auch wie hier welche, die eher hoch laufen. Ich müsste die jetzt einem nach dem anderen Installieren, um das genau zu überprüfen und bei einem kleinen nackten Diamanten ist das auch nicht immer so einfach zu beurteilen, ob der jetzt wirklich 90° aufsitzt.


    Die Nadel steht ganz offensichtlich nicht richtig, viel zu schräg. Auch wenn man nicht genau weiß, wie die Nadelspitze geschliffen ist. Aber hier scheint es wirklich nicht zu stimmen. Klingt denn die Nadel etwas scharf in den Höhen?


    Wenn es meine wäre, würde ich den flachen Teil der Nadel, wo der Stift drinsteckt, so gegenüber dem rohrförmigen Teil verbiegen, dass bei der richtigen Auflagekraft der flache Teil nahezu waagerecht und somit die Nadel annähernd senkrecht in der Rille steht. So ein Alurohr ist weich, da sind nur kleine Kräfte nötig. Natürlich muss man da sehr behutsam vorgehen, das ist keine Arbeit für Grobmotoriker. Wenn man sich das nicht zutraut, sollte man das besser nicht machen.


    Zuletzt habe ich sowas bei der Shure M91 Nadel gemacht, die in das ELAC STS220 eingepflanzt wurde. Da musste ich dem Nadelträger einen ordentlichen Bogen verpassen, damit die Nadel nicht im 45° Winkel in der Rille steht.

    Hallo Unbekannter ;)

    Am Klang kann ich nichts beanstanden, habe aber auch kein audiophiles Gehör. Die runde Nadel ist da wohl auch eher unempfindlich.

    Ich denke, dass eher der Nadelträger komplett zu steil steht, nicht nur der vordere Teil, wo die Nadle verklebt ist.

    Gruß, Oliver

    2 Mal editiert, zuletzt von pinback () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von pinback mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Alu ist in der Hinsicht fies, zu schnell kommt "Knack", lieber eine Mail an den Verkäufer

    Immer diese Bedenkenträger. So wird nichts aus unserem Land.

    Einfach mal machen. ;)


    Wenn aber die Möglichkeit der Rückgabe besteht, dann natürlich einfach zurückgeben und eine andere Nadel einbauen.

  • Hallo Oliver,

    meine Frage bezog sich auf dein Shure M75. Wie stellt sich der VTA ein, wenn Du an diesen Abnehmer einen anderen Nadeleinschub ansteckst. Rest siehe oben..

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Oliver,

    meine Frage bezog sich auf dein Shure M75. Wie stellt sich der VTA ein, wenn Du an diesen Abnehmer einen anderen Nadeleinschub ansteckst. Rest siehe oben..

    Gruß,

    Rainer

    Na gut, gemacht, getan.

    Die günstigere der zwei Nachbaunadel steht deutlich besser da. Bei gleicher Tonarmeinstellung. Die lass ich jetzt einfach drin, tue die andere in die Schublade und höre etwas Hannes Wader "7 Lieder". Dem ist's egal....

    ?

    Gruß, Oliver

  • Genau so,

    und wenn Du mal was probieren wills, dann biege mal den Cantilever der anderen Nadel. Ein wenig Vorsicht, dann sollte das gehen. So schnell bricht das nicht.

    Gruß,

    Rainer

  • Genau so,

    und wenn Du mal was probieren wills, dann biege mal den Cantilever der anderen Nadel. Ein wenig Vorsicht, dann sollte das gehen. So schnell bricht das nicht.

    Gruß,

    Rainer

    Werd ich machen.

    Gruß, Oliver

  • Alla hopp! Hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe, wie hier mit dem anderen Nadeleinschub angedeutet, den Nadelträger mit einem Stück eines Röhrchens unterlegt und dann leicht mehrmals vorsichtig nach unten gebogen. Quasi über die "Unterlage" herüber. Niemals zweimal nach einander, immer erst Sichtprobe. Lieber 20 mal kucken als einmal zu viel.

    Und das ist das Resultat. Sieht auf jeden Fall besser aus wie zuvor. Zumindest der SRA scheint nun korrekt zu sein und der VTA kommt den 20° auch annäherungsweise ran.

    Höre sich das alles gut an? Ich bin zufrieden. Höre ich einen Unterschied? Ich glaube nicht. Zum Vergleich müsste ich noch mal eben zurück biegen. Lieber nicht ?. Würde ich das mit einem 200€-Einschub machen? Mmmhhh...

    Gruß, Oliver

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