Beiträge von ART_DECO

    Kann natürlich sein, dass der Rotor so schwergängig ist, dass der Motor dabei schon gebremst wird. Dann wird er auch mehr vibrieren. Kann aber auch sein, dass Du einfach die Schrauben fest angezogen hast und das Blechpaket dadurch wieder festgezurrt hast. So ganz lassen sich Ursache und Wirkung nicht isoliert betrachten.

    Meiner Meinung nach hat ein eingelaufener Lagerspiegel nichts mit dem Rumpeln zu tun, das man über den Lautsprecher hört. Das sind 50/100Hz Komponenten, die aber mit der Drehzahl des Rotors nichts zu tun haben, dessen Frequenzen liegen ganz woanders. Das ganze Blechpaket vibriert mit 50/100Hz infolge des Netzstroms und dagegen muss man was machen. Keine Ahnung, wie. Mir fällt als Maßnahme nur Entkoppeln vom Chassis ein. Das kann das Problem mindern, aber nicht beseitigen, ein Restbrumm bleibt, das hat aber mit dem Lagerspiegel herzlich wenig zu tun.

    Ich habe ein Denon DL103 über einen Cambridge Alva Duo laufen, das Denon liegt preislich zwischen 250 und 300€.

    Ich denke in diesem Preissegment sind die Unterschiede z.B. zu einem ATVM95SH (hatte ich vorher) oder einem Ortofon Blue

    nur marginal.

    Das Denon unterscheidet sich aber signifikant von den beiden anderen genannten Systemen. Während das Denon untenrum mit einem vollen und runden Sound punktet, verhalten sich das Ortofon und das AT völlig anders, sie lösen Hochtondetails viel besser aus als das Denon, klingen untenrum aber relativ dünn. Hier von marginalen Unterschieden zu sprechen, lässt sich für mich kaum nachvollziehen.


    die artgerechte Haltung eines MC Systems verlangt normalerweise einen guten MC Übertrager. Da diese aber aufwändig und teuer sind, behilft man sich mit MC Verstärkern, die aber, im Gegensatz zu Übertragern, dem Signal immer etwas Rauschen hinzufügen, womit man aber leben kann, die Technik hat sich ja auch weiterentwickelt, es gibt heute rauscharme Verstärker.

    Das kommt nur auf den Verstärker an. Ich habe hier einen Pass XONO stehen, wo ein EMT TSD15 angeschlossen ist. Der Verstärker ist dermaßen totenstill, sowas habe ich auch bei allerbesten MM Vorverstärkern noch nicht erlebt.


    Die niedrige Auflagekraft um 1 Gramm hat sich, genau wie das ULM Konzept als Irrweg erwiesen.

    Nö. Wenn die Nadelmechanik gut gemacht ist, ist das kein Irrweg. Es ist nur wieder aus der Mode gekommen und in manchen Belangen unpraktisch.

    Und erfordert von den Systemherstellern eine Präzision, die heute nicht mehr bezahlbar ist.


    Ich habe hier über 50 Jahre alte Schallplatten, Erstbesitz, pfleglich behandelt aber artgerecht gehört und das nicht zu wenig.

    Diese wurden früher mit dem Dual Dreher in einem dieser legendären Rosita Musiktruhen, das Gerät meiner Eltern, mit einem Kristallsystem mit 4 Pond Auflagekraft gequält und misshandelt. Bei manchen Alben, wie z.B. Floyds WYWH musste ich beim Titelsong sogar noch höher gehen weil sonst die sphärische Rundnadel passend zur sphärischen Musik aus der Rille hüpfte.

    Auch diese Platten laufen heute noch einwandfrei ohne dass ich etwas zu klagen hätte, mit einem modernen System mit 1.5-2 Pond AK.

    Und warum? Weil die riesigen Nadeln von damals gar nicht in den Rillengrund vordringen, der heutzutage angekratzt wird. Demzufolge gibt es dort auch keine Abnutzung.


    Die geringere Abnutzung des Vinyls scheint dagegen eine Erfindung der Marketingabteilungen gewesen zu sein.

    Ich bin davon überzeugt, dass dies nicht so ist. Vorausgesetzt, die Nadel ist mechanisch unter Kontrolle.


    Umgekehrt gilt aber das Gleiche. Ich habe keine vernünftige Begründung oder Erklärung dafür gefunden dass ULM überlegen wäre. Außer natürlich Marktiggesülze der damaligen Zeit.

    Oder die Geschichte mit der welligen Platte, die ein ULM Arm völlig problemlos abspielt, während ein schwerer Arm größte Probleme kriegt oder gar abhebt.


    Nun ja, an seinem Sachverstand zweifel ich keine Sekunde, aber ob das wirklich so unerheblich ist, ob ein Diamant mit 1,5g oder doppelt so viel durch die doch recht empfindlichen Vinylrillen gezogen wird? Dass das niemand mehr herstellt oder keine Nadeln mehr gibt, die mit 1g gefahren werden, ist aber kein Argument.

    Halte mal einen Schraubendreher mit geringem Druck an eine Schleifscheibe und mal mit einem hohen. Was siehst Du? Dass bei hohen Andruck mehr abgeschliffen wird. Mechanik ist Mechanik, egal ob Plattenspieler oder Schleifstein.


    empfinde dies bei meinen MCs ggü. meinen MMs (MIs) ebenso, könnte es aber ned so gekonnt beschreiben. Bei uns heißt es schlicht "mehr Bombastik, mehr Druck, einfach von allem ein wenig mehr". Da klingt auch das Nagaoka MP500 in meinen Ohren flacher und blasser,

    Das trifft es eigentlich schon recht gut. Ich habe inzwischen nur noch ein MC System im Einsatz, dieses allerdings mehrfach, EMT. Früher hatte ich auch High Output MCs von Ortofon und ich muss sagen, die klingen in meinen Ohren insgesamt etwas präziser als alle MMs, die ich hatte. Die MM Systeme lullen mich ein, was je nach Platte auch gut sein kann, aber die MCs spielen korrekter.


    wirklich interessant. Demnach wäre die Lebensdauer doch deutlich höher bei geringerer Auflagekraft.

    So lange die Nadelaufhängung mitspielt, s.o.


    Wahrscheinlich weil ein Kumpel mit einem schweren Tonarm und "Tondose" an seinem Thorens nach einem Besuch bei mir (es lief auf CD Schumanns Klavierkonzert) tief beeindruckt selber auf CD ging und sogar seinen Thorens an seinen Bruder verschenkte(!)

    Da war aber was kaputt. Ich sag nur Dämpfungsgummis, haha

    Die Strippen sind viel zu fett und behindert das freie Schwingen des Chassis, ist aber nicht der Grund.


    Aber ich Fummel ja gerne…und wenn ich an die Tonarmkabel fasse wird’s wieder lauter. Ich werd noch verrückt

    Ist normal. Ist Chassis schön auf Masse? Und brummt es noch, wenn Du den Headshellhebel berührst?

    Unter welchen Umständen ist so ein Scenario denkbar? Da müssten dann wohl mindestens 220 Grad Celsius im Gehäuse sein, dass sich die Lötverbindungen lösen können. Durch Vibrationen (die es im eingbauten Zustand nicht gibt) oder Zugbelastung (das Kabel sitzt beim doppelt isolierten Anschlusskabel wirklich fest) kann ich mir ein Lösen eines Netzleiters nicht vorstellen.

    Bei einer offiziellen Sicherheitsprüfung zum Zwecke der Zulassung wird u. a. von dem 1-Fehler-Fall ausgegangen, d.h. man überlegt, was passiert, wenn 1 Fehler auftritt, noch nicht eimal 2 zugleich. Eine Möglichkeit wäre, dass einer der Drähte abfällt, weil die Lötstelle schlecht ist, die Lötöse bricht oder weiß der Henker. Es könnte passieren. Und wenn es passiert, muss ein sicherer Betrieb trotzdem möglich sein, anderenfalls gibt es keine Zulassung. Wenn wir auch im Normalfall nicht davon ausgehen, dass die Lötstelle einfach abfällt, so ist es doch denkbar und da muss man vorsorgen.

    In diesem Zusammenhang sehe ich bei einem TVV noch eine sehr geringe Gefahr, wenn er berührungssicher im nichtleitenden Gehäuse eines Drehers montiert ist. Dann bringen die Änderungen im Netzteil – wenn sie fachmännisch ausgeführt sind - definitiv einen Sicherheitsvorteil.

    Wenn wir schon gerade so genau hingucken: Das Gehäuse liegt auf Schaltungsmasse. Wenn einer der beiden Netzleiter abgeht und aufs Gehäuse kommt, hast Du Netzspannung auf dem Diodenstecker. Da nützt auch der Einbau im isolierten Plattenspielergehäuse nichts.

    Aber es stimmt schon, ganz viele der alten Geräte sind nach heutigen Bestimmungen nicht mehr sicher zu betreiben und da macht man sich normalerweise keinen Kopp drum.

    ich möchte neuer Bastelinitiativen ja nicht schlechtreden oder als Oberlehrer auftreten, aber mir streuben sich die Nackenhaare, wenn ich lese und auf den Bldern sehe, wie ihr mit den 230V verfahrt:

    Der VDE würde auch originalgetreue und unveränderte Geräte wie den TVV47 heute nicht mehr durchwinken, da die aktuellen Vorschriften nicht mehr erfüllt werden. Nicht nur die fehlende doppelte Isolierung ist ein Problem, sondern schon bei Auftreten nur eines Fehlers wie z.B. dem einseitigen Abfallen eines Netzkabelanschlusses könnte bei diesem Gerät Netzspannung auf dem Gehäuse liegen. Insofern kann ich briegel nur zustimmen.

    Trafo wird heiß, Brummen => da schwingt was, das nicht schwingen soll


    Wenn Du ein Oszilloskop zur Hand hast, schau Dir mal die Betriebsspannung und die Verstärkerausgänge an.

    Sollte ich Dich enttäuscht haben tut mir das natürlich unendlich Leid.

    Ja nee, is klar :D

    Als ich den Titel las, dachte ich, oh fein, jetzt kriegen wir Bilder aus der Fertigungsstraße von damals zu sehen, ist ja immer sehr interessant. Aber dann nur dieses jämmerliche mickrige Bild von dem Direct drive Motor. Also das war schon sehr enttäuschend für mich.


    Aber vielleicht habt Ihr Bilder auf der Festplatte, die wir hier reinbringen können? :)

    Danke, dass Du trotzdem geantwortet hast!

    Dachte ich mir, und ich sag Dir was: Es ist das Bollern des Kanonenofens, dass Du hier als Bereicherung empfindest, wenn ich mir das Zitat von Deichgraf erlauben darf.

    Dieser "drive", von dem in der Reibrad Szene immer gesprochen wird, kommt genau daher. Wenn das Rumpeln (und insbesondere Motorbrummen) auch nicht immer bewusst gehört wird, so nimmt man es unterbewusst doch wahr.

    Der 1229 ist etwas höher hinten am Arm als die meisten anderen Duals. Die Klappschiebehaube ist auch etwas höher als die meisten anderen Dual Hauben. Die meisten einteiligen Hauben passen am 1229 nicht. Also aufpassen.