Wieder ein 741Q - wieder ein Brummen

  • Hallo zusammen,

    mein Name ist Jürgen und ich bin schon etwas länger im Forum, habe aber noch nichts gepostet sondern bisher nur begeistert mitgelesen.

    Das gesammelte Wissen hier hat mir immer geholfen meinen 741Q am Laufen zu halten (danke dafür! :) ) aber jetzt komme ich leider nicht mehr weiter.

    Deshalb möchte ich hier mal fragen, ob mir von euch jemand weiterhelfen kann.

    Wie schon gesagt habe ich seit Kurzem auf meinem 741Q ein lästiges Brummen.
    Wenn man beim Abspielen einer Platte die Automatik verwendet und die Start-Taste drückt ertönt ein kurzes (ca. 1 Sekunde) lautes elektrisches Brummen, dass sofort wieder verschwindet wenn der Tonarm abgehoben hat (Kurzschlussschalter?).

    Es brummt wieder beim Absenken des Tonarms zum Abspielen.

    Auch unmittelbar nach Betätigung der Stop- oder Lift-Taste brummt es und ein letztes Mal nachdem sich der Plattenspieler abgeschaltet hat (nach dem hörbaren Klicken der Automatik).

    Wenn man den Tonarm von Hand aufsetzt bzw. abnimmt/zurücklegt gibt es kein Problem - keinerlei Geräusche.

    Während des Abspielens selbst gibt es kein Brummen - auch nicht mit der Automatik.

    Ich habe auch verschiedene Tonabnehmer getestet - kein Unterschied.

    Liegt da irgendwo ein Massefehler vor oder könnte da ein defekter Kondensator o.ä. schuld sein?

    Es sind inkl. "Knallfrosch" noch alle original und optisch zumindest in einwandfreiem Zustand.

    Habt ihr eine Idee?

    Ich sag jetzt schon mal Dankeschön!

  • Moin Jürgen,


    das klingt für mich danach, als wenn der Kurzschliesser da nicht ganz korrekt arbeitet.

    Ich würde mir den Kollegen mal genau anschauen, vielleicht ist er korrodiert und der Kontakt ist nicht einwandfrei gegeben.

    Kondensatoren haben mit dem Tonzweig nichts zu tun, aber davon mal abgesehen, tausche auf jeden Fall den Entstörkondensator am Power Schalter aus, der geht irgendwann mit einem Knall hoch und wird eine massive Geruchsbelästigung nach sich ziehen, ich spreche aus Erfahrung ^^

    Gruß
    Henning


    Hier könnte ihre Werbung stehen! :P

  • Nun, wenn die Automatik verwendet wird, ist die Stromaufnahme höher als bei manuellem Betrieb. Da der Dreher ja offenbar zuvor einmal brummfrei gearbeitet hat, ist es durchaus möglich, daß der Elko im Netzteil abhängig ist. Ja, während der Tonarmbewegungen wird das Signal kurzgeschlossen.

    Wenn Du den Entstörkondensator erneuerst, kannst Du den Elko sicherheitshalber gleich auch tauschen.

    Hast Du die RCA- Stecker, die zum Anschluß an den Verstärker dienen, schon erneuert? Das ist eigentlich "Pflichtprogramm", die Originalstecker taugen nichts. Und nehme nicht die billigsten Stecker, da habe ich schon Probleme gehabt, daß diese unsauber genietet waren und zu Ausfällen führten. Die Leitung zu wechseln ist nur sinnvoll, wenn diese beschädigt ist, ansonsten sind die werksseitigen Leitungen gut.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Also die RCAs hab ich schon durch hochwertige ersetzt als ich den Dreher bekommen habe. Es war nämlich an einem Stecker innen das Kabel ab.

    Ich werde mir dann mal den Kurzschließer genauer anschauen und wenn er schon mal offen ist den Knallfrosch tauschen und den Elko am Netzteil.

    Dann sehen bzw. hören wir mal weiter ;) .

    Ich geb euch dann Rückmeldung ob's geklappt hat.

    Danke euch für die Unterstützung!

  • Die Kurzschliesser des 741Q sind genietet. Dem würde ich gleich mal Aufmerksamkeit schenken. Das ist sicherlich oft nicht mehr fest. Dann einfach eine passende Schraube durch und gut ist.


    Hier zu sehen (und ja ich bin ein dreckiger Kabeltauscher… :))


  • ich denke auch, dass der Liftmagnet hier eine Spannung in das TA-System induziert da eben der Gleichspannung eine Brummspannung überlagert ist. Auch ich würde an den Ladeelko denken.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

  • Hallo,


    warum sollte der Kurzschließer als Ursache in Frage kommen? Er liegt dem TA-Signal parallel. Wenn er nicht korrekt arbeitet oder mechanisch verstellt ist, hört man entweder gar nichts mehr (Kontakte geschlossen) oder aber man hört das Aufsetzen der Nadel auf die Platte (Kontakte ständig offen bzw. korrodiert).


    EIne andere mögliche Ursache ist der elektronische Kurzschließer beim 741 Q. Das ist RL 9401, ein Zweifach-Reed-Relais, das dem TA-Signal ebenfalls parallel liegt. Liegt am heißen Ende der Spule eine saubere Gleichspannung von 12 Volt an?


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Falls dies auf meinen Post abziehlt: dieser ist losgelöst vom Problem zu verstehen. WENN man den Kurzschließer schon freilegt sollte man sich die Vernietung genau ansehen. So war es gemeint. Nicht umsonst (im wahrsten Sinne des Wortes ^^ ) verkauft Alfred die Teile mit Schraube "verstärkt"...


    Das Brummen kommt natürlich nicht vom losen Niet... :)

  • Also der Kurzschliesser ist bei mir geschraubt, nicht genietet (evtl schon mal bearbeitet worden).

    Die Elkos hab ich kurz durchgemessen - Kapazität passt jeweils. Mir ist aufgefallen, dass das oben genannte Bauteil RL 9401 auf der Oberseite eine seltsame Weissfärbung hat. Bin aber kein Elektronikexperte und wusste nicht wie man das Teil konkret durchmisst.

    Aber wenn ich jetzt Uwe richtig verstanden habe sollten unter Strom und laufendem Betrieb (?) an der benachbarten Spule 12V anliegen.

    Versuche dass morgen irgendwie zu messen.

    Hänge mal ein Foto der Platine ran, evtl kann man den 9401 erkennen.

    Besten Dank an euch!

  • Hallo,


    RL 9401 ist genau dieses blaue Gebilde. Der relevante Messpunkt ist an diesem Bauteil zwei Mal herausgeführt, unde zwaro an den beiden Pins der Längsseite nahe der Platinenkante. Aber auch die Pluspole der Elkos C 9402 und C 9403 führen diese Gleichspannung.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Update:

    Inzwischen habe ich obige Platine komplett ausgetauscht, nachdem ich eine als Ersatzteil im Netz gefunden hab.

    Leider ist das Brummen immer noch genauso vorhanden.

    Ich sehe jetzt zwei Möglichkeiten:

    1. die Austauschplatine ist auch defekt (muss ich erst durchmessen)

    oder

    2. da liegt gar nicht das Problem

    Habt ihr noch Ideen woran es liegen könnte?


    Beste Grüße, Jürgen

  • Hallo zusammen, neues Update:

    Hab inzwischen sämtliche Kondensatoren ausgetauscht und den Kurzschließer gewechselt.

    Hatte alles keine Auswirkungen auf das elektrische Brummen.

    Könnt ihr mir noch mit Ideen weiterhelfen?

    Danke euch!

  • Hallo Jürgen,


    wenn du schon beim wilden bauteilewechseln bist, erneuere doch gleich die 4 Dioden des Gleichrichters D9451 (4 Dioden Typ 1N4001).

    Natürlich kannst du die Dioden einzeln durchmessen, dazu müssen sie auf jeden Fall ausgebaut werden um Messfehler auszuschließen.

    Ich empfehle den Austausch, da Halbleiter gerne mal Temperaturabhängige Fehler haben


    Gruß


    Hajo

  • hajo:

    Na so wild nun auch wieder nicht ;) . Hab mir einen Kondensatorsatz aus dem Netz besorgt und dann halt gleich alle getauscht.

    uwe:

    Inzwischen hab ich mal im Betrieb gemessen:

    C9402: 12V Spannung nach Druck auf Startknopf, keine Spannung mehr nach Abschaltung
    C9403: 12V nach Power ein

    RL9401: nach Power ein liegen kurz 12V, dann 0V an; bei Schaltvorgängen wieder 12 V

    Ich denke mal da passt alles...

  • Hallo,


    ja, passt.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Inzwischen habe ich den Verdacht es handelt sich um ein Masseproblem. Ich hab in den Momenten in denen es brummt (Dualfred meint wahrscheinlich brummt es sogar dauernd nur der Kurzschliesser unterbricht es) mal den Tonabnehmer angefasst. Und plötzlich hat sich das Brummen extrem reduziert. Aber nur wenn ich den Tonabnehmer anfasse nicht den Tonarm etc.

    Ich suche weiter. Evtl versuche ich mal das was boodzy hier um Forum vorgeschlagen hat.

    Grüße Jürgen

  • Inzwischen habe ich den Verdacht es handelt sich um ein Masseproblem.

    Hallo,

    im Prinzip ist ein Kontaktproblem meistens die Ursache.

    Wenn das Kabel zu den RCA-Steckern in Ordnung ist,
    ist die Ursache wohl an der Kontaktplatte am Tonkopf zu suchen.

    Vor allen Dingen, ist auf den korrekten Sitz des TKS Systems zu achten,

    Haltenasen kontrollieren.

    ---

    ---

    Auf den Bildern ist nur die TKS Halteplatte zu sehen, das System ist hierbei entfernt

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • @Gernot:

    Danke dir! Hab ich schon überprüft und auch durchgemessen. Es sind knapp 1 Ohm auf jeder Leitung bis zur Platine. Die Kontaktplatte ist sauber und okay. Auch am TKS System kann es nicht liegen. Habe Original 390 E und verschiedene Adapter ausprobiert. Hat sich nichts Neues ergeben.

    Inzwischen hab ich auf ein Provisorium zurückgegriffen, dass mir zwar gar nicht gefällt aber wohl erst mal bleiben muss, bis ich den eigtl. Fehler gefunden habe. Ich hab festgestellt wenn ich RG und LG (siehe unten) direkt auf Masse lege reduziert sich das Brummen extrem stark, ist aber noch leise hörbar. Seltsamerweise ist das Brummen bei der Endabschaltung deutlich lauter.

    LG Jürgen

  • Manchmal liegt das Problem ganz woanders. Ich hatte es aktuell, daß ein anderes am Verstärker angeschlossenes Gerät der Übeltäter war. Also nicht anderes als nur den Dreher am Verstärker anschließen, nicht das Du auch so eine blöde Ursache hast.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hallo Jürken.

    Du kanns auch mit montiertem System messe,

    damit wird überpruft ob die Kontakte im TK zum TKS in Ordnung sind
    Eine Überprüfung, auf mögliche Unterbrechungen, kann bei montiertem MM-System, an den Cinch/RCA-Steckern, mit einem digitalen Multimeter, erfolgen. Die gemessenen Ohmwerte, rechts - links, können ca. zwischen 500 Ohm - 2Kohm liegen und dürfen minimal voneinander abweichen.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

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