Experiment: ChinaVV-Platine in HS132 einbauen

  • Habe z.Z. eine HS132 mit 1234-er in Bearbeitung und überlege, ob ich ihr nicht einen billigen VV spendieren soll, um vom Keramik-System wegzukommen.


    Als VV habe ich mir vor einiger Zeit mal spaßeshalber für unter 3 Euro eine VV-Platine bestellt.

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    Dieses Teil läuft mit 5-16 Volt, wobei 16 Volt wohl wirklich das Maximum ist (die Elkos sind nur bis 16V belastbar).


    Im Schaltplan der HS132 habe ich nun nach einer Stelle gesucht, wo ich vielleicht ca. 12V abgreifen könnte, aber nichts in dieser Richtung gefunden. Die Stelle mit den niedrigsten Voltzahlen liegt direkt auf der Sekundärseite des Trafos, und dort habe ich mit Meßgerät auch in der Tat 15,7 bis 15,8 Volt AC gemessen. Das erscheint mir jetzt allerdings doch ein wenig zu sehr an der oberen Grenze bemessen, und ich suche nach einer einfachen Möglichkeit, diesen Wert ein klein wenig zu reduzieren. Kann ich evtl. einen Widerstand dazwischenlöten, um dieses Ziel zu erreichen. Und wie müßte dieser Widerstand dimensioniert sein?


    Ich hatte mir das so vorgestellt, daß ich, um den Widerstand schwebend einbauen zu können, vielleicht eine der freien Anschlußbefestigungen links neben den Sekundärkabeln (unter der Beschriftung "BV") benutzen könnte...


    Gruß,

    Kurt

  • Hi Kurt !


    Ähem ... so wie ich das sehe, kannst Du den Einbau vergessen.


    Der Strom-Eingang ist mit zweimal AC und einmal GND beschriftet. Bedeutet: die Platine generiert daraus mit einem Brückengleichrichter eine symmetrische Speisung z.B. +/-9V - benötigt dafür aber einen mitten-angezapften Trafo für die Wechselspannung, also in dem Fall 2 x 8V~.

    Ich denke nicht, daß die damit laufen wird, wenn Du die beiden AC-Anschlüsse miteinander verbindest und auf die und dem GND-Anschluß eine einphasige wechselspannung von z.B. 12V~ legst. Es *könnte* funktionieren, wenn der Brückengleichrichter für den Strom und die Spannung ausgelegt ist, aber eine Garantie gibt es nicht.


    Ich kenne das nur, daß man aus einer einzelnen Wechselspannung mit zwei Dioden eine symmetrische Spannung gewinnt, die dann aber aufgrund der Einweggleichrichtung eine etwas höhere Brummspannung hat.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hat die HS einen Aus- und Eingang für ein Bandgerät? Dann könntest du dort das Signal vom Magnetsystem abgreifen, durch einen separaten EVV schicken und wieder einspeisen in die HS. Müsste doch gehen und ein Shure M 75 hat auch kein Problem mit den paar zusätzlichen Picofarad.

    Ist dann zwar nicht mehr intern, aber das Problem mit der Stromversorgung wäre gelöst. Vielleicht sogar einer mit Batteriebetrieb?


    Diethelm ?

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • oder einen zusätzlichen Trafo verwenden oder ein Steckernetzteil. Ich würde aber zuerst mal wissen wollen wie dieses Phono Teil klingt, und nur wenn es gut ist würde sich der Aufwand mit dem Netzteil lohnen

  • Vielen Dank für die Erklärung und die Hinweise!!


    Es ist gut, daß ich noch einmal nachgefragt habe - ich hatte mir gar keine Gedanken darüber gemacht, daß dort zweimal AC anzuschließen war.


    Nachträglich habe ich nun auch nochmal in dem Thread ("Welchen Billig-Phono-Preamp?") nachgelesen, aus dem ich den Link zu dieser VV-Platine hatte, und habe auch prompt ein paar Beiträge später gefunden, daß zum Betrieb ein Print-Trafo 2*12V nötig wäre. Hätte ich also eigentlich vorher wissen können, daß das so, wie ich es geplant hatte, nicht machbar ist mit dem Anzapfen des HS-Trafos.


    Den Aufwand mit einem zusätzlichen Doppel-Trafo werde ich aber nicht betreiben, und zwar aus genau bereits vermuteten Grund: der Klang ist einfach zu schlecht, um weitere Klimmzüge zu machen und weiteres Geld zu investieren.

    Ich hatte das Billig-Teil irgendwann mal testweise am Laufen (wenn ich mich recht erinnere mit einem 12-V Gleichstrom Netzteil) und es hörte sich doch recht stark nach Blecheimer an...



    Die Idee mit dem Tape-Eingang finde ich ganz gut - da muß ich mal überlegen. Das könnte eine Variante mit Nutzung des billigen Conrad-VV (SpeaKa Professional Phono-Vorverstärker | eBay) werden, von dem ich noch zwei hier liegen habe.


    Dieser VV ist so klein, daß er inclusive Gehäuse sogar evtl. noch in die HS132 reinpaßt (hinten links in der Ecke). Ich habe das heute Nachmittag mal ausprobiert, und zwar in batteriebetriebener Form (9V Gleichstrom). Der Klang war gar nicht so schlecht.


    Müßte ich halt, um von der Batterie wegzukommen, mal überlegen, ob ich vielleicht auf der rechten Seite der HS in der Nähe des Trafos noch so ein Steckernetzteil zusätzlich eingebaut bekomme. Ich habe noch eins mit wuchtigem englischem Steckeranschluß (Bild02) - das könnte ich ggf. auseinandernehmen und irgendwie elegant befestigen...


    Das Einzige, was mir Sorgen machte, war der Hinweis aus dem HiFi-Forum, daß der äußerlich vergleichbare PA-111 von Vivanco einen Fehler hat (falsch gepolter Elko / siehe Beiträge 5 und 7 / VIVANCO PA-111 PHONO-VORVERSTÄRKER, Analogtechnik/Plattenspieler - HIFI-FORUM (hifi-forum.de)).


    Dieses Problem scheint jedoch der Conrad-Speaka-VV jedoch nicht zu haben, da er, wie man auf Bild 01 sieht, ein völlig anderes Platinen-Layout hat.


    Also wird es wohl auf ihn herauslaufen...


    Heute Abend wird das nichts mehr, aber wenn ich in den nächsten Tagen noch eine sinnvolle Lösung finde, werde ich berichten.


    Gruß,

    Kurt

  • Hallo Kurt,

    ein wenig verwechelst Du Äpfel mit Birnen.

    Der Speaka VV ist ein 4-Transistoren- Entzerrer-VV, wie er in den 70er Jahren üblich war.

    Der funktioniert dementsprechend und hat eine RIAA- Entzerrung.

    Der erwähnte Vivanco PA-111 wird heute nicht mehr gebaut und ist durch ein anderes Produkt ersetzt.

    Der von Dir verlinkte Thread ist ca. 7 Jahre alt.

    Der "Chinakracher" ein NE5532 Op-Amp hat nur einen intregierten Baustein, ob eine RIAA Entzerrung vorliegt ,

    wird von den diversen Anbietern nicht erwähnt.

    Wenn Du den mit 12V DC betrieben hast, kann es durchaus sein, daß der Test nicht richtig gelaufen ist
    und eine Beurteilung hier nicht gegeben werden kann.
    ein passender Printtrafo mit 2x9V (Leerlaufspannung so um die 12V) kostet keine 2 Euro inkl. Porto ca 4 Euro im Netz.
    Da in einem solchen VV keine großen Ströme fließen, wird die Leerlaufspannung berücksichtigt.



    Hier ein DIY Projekt mit 2x 15V AC und einem NE5532 mit RIAA Entzerrung
    und Signal-Verstärkung mit einem OPA2134PA.

    Großzügig aufgebaut.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    Einmal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Um diesen Thread zu einem mehr oder weniger sinnvollen Abschluss zu bringen, möchte ich noch kurz berichten, wie das Experiment (siehe Titel) denn nun ausgegangen ist: ich habe es schlussendlich aufgrund mangelnder Erfolgsaussicht aufgegeben. :thumbdown:


    Nachdem der Einbau des China-Krachers ja so wie geplant nicht möglich war, habe ich gestern und heute versucht, den Speaka-VV einzubauen. Die Versuchsanordnung (Plattenspieler neben der HS stehend und der VV dazwischen) hat eigentlich recht gut funktioniert. Nur leichtes (erträgliches) Brummen, recht angenehmer Klang. Allerdings auffällig, daß ich bereits für normale Zimmerlautstärke den Pegel deutlich über die Hälfte drehen mußte. Und wenn es dann noch lauter sein sollte, kam ich recht schnell in einen Bereich, wo es verzerrte. Die HS132 ist also doch ein wenig zu schwachbrüstig für MM.


    Trotzdem habe ich das Projekt weiter verfolgt und mir einen Platz für den Speaka im Gehäuse vorbereitet (Bilder11 und12). Zunächst im Batteriebetrieb getestet und dabei bemerkt, daß das leichte Brummen aus der Versuchsanordnung sich in eingebautem Zustand (Plattenspieler in der HS) deutlich verstärkt hatte. Ich vermute, daß dies am Aufbau der HS132 liegt: der Trafo ist nicht wie bei anderen HS hinten links untergebracht, sondern befindet sich mittig auf der rechten Seite. Also direkt unter bzw. sehr nahe an den kleinen Tonkäbelchen, und das ohne Abschirmung. Ich hatte letztendlich den Eindruck, das empfindliche MM-Signal wird dadurch gestört und habe mich gefragt, ob die ganze Aktion vor diesem Hintergrund überhaupt noch Sinn macht.


    Trotzdem die Sache zu Ende geführt und nun den Speaka statt mit Batterie mit dem Steckernetzteil betrieben. Untergebracht habe ich das Steckernetzteil auf der rechten Seite hinter dem eigentlichen Trafo - ansonsten gibt es keinen Platz mehr im Gehäuse.


    Das Ergebnis war ernüchternd: einen hochfrequenten und sehr unangenehmen Begleit-Pfeifton habe ich mir dadurch eingefangen.


    Man müßte also vermutlich um das Steckernetzteil irgendwie in eine abschirmende Metall-Kiste bauen, um dieses Problem abzumildern. Und das war mir dann doch zuviel der Bastelei, zumal ja auch bei einer Metallkiste die Sicherheit wg. 220V hätte berücksichtigt werden müssen.


    Also Abbruch, und zwar mit folgendem Fazit:

    - die HS132 ist zu leistungsschwach für einen zufriedenstellenden MM-Umbau

    - die HS132 bietet zu wenig Platz für einen richtigen Einbau-VV (wie z.B. den TVV47)

    - die HS132 ist intern nicht hinreichend abgeschirmt für ein empfindliches Signal (Position des Trafos)


    Bei einer HS130 mag das alles anders aussehen - bei der HS 132 würde ich nach diesen Erfahrungen jedenfalls keinen Umbau mehr empfehlen.

    Die Anlage ist doch sehr deutlich für ein Keramik-System konzipiert, und dabei sollte man es belassen. Investieren kann man ja stattdessen in eine diamantbestückte DN64, wenn man Angst um seine Platten hat...


    Vielen Dank nochmals an alle, die mir mit Tipps und Erklärungen geholfen haben-


    Gruß,

    Kurt

  • Hallo Kurt,

    das Pfeifen kann eigentlich nur aus dem Steckernetzteil stammen, vielleicht ein billiges China-Schaltnetzteil? Geholfen ist dir mit dieser möglichen Erkenntnis natürlich nicht :) . Das Pferd ist ja schon tot, also besser absteigen.


    Gruss

    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • 1. Wenn Du mit dem Klang des Keramiksystems unzufrieden bist, kann es einfach auch an der Alterung des Systems liegen. Kristall-/Keramiksysteme können sehr gut klingen. Mit einem guten Keramiksystem weiterzufahren, ist wohl die einfachste Lösung. (Neue Nachbauten inkl. Nadel gibt es um ca. 40€).


    2. Wie schon angedeutet : wenn Du ein Magnetsystem verwenden willst, ist es am einfachsten, die Tonleitung vom Tonarm/Kurzschließer nach außen zu einem externen VV zu führen und zurück über Tape oder Tuner-Eingang. Da gibt es brauchbare VVs auch durchaus preisgünstig.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Das Ergebnis war ernüchternd: einen hochfrequenten und sehr unangenehmen Begleit-Pfeifton habe ich mir dadurch eingefangen.


    Man müßte also vermutlich um das Steckernetzteil irgendwie in eine abschirmende Metall-Kiste bauen, um dieses Problem abzumildern. Und das war mir dann doch zuviel der Bastelei, zumal ja auch bei einer Metallkiste die Sicherheit wg. 220V hätte berücksichtigt werden müssen.


    Hallo,

    mein Fazit ist:

    Das Steckernetzteil ist vermutlich nicht leerlauffest und beginnt bei zu niedriger Last zu schwingen. Der Pfeifton ist dann weniger eine Frage der Abschirmung, als viel mehr eine Frage der stabilen Ausgangsspannung.
    Bei Schaltnetzteilen ist es durchaus möglich, dass sie schwingen, insbesondere wenn sie schlecht dimensioniert sind. Es ist nicht immer einfach ein SNT zu entwickeln, das von 0 bis Imax schwingsicher ist.

    Da der Conrad VV mit einer Batterie betrieben werden kann, ist seine Stromaufnahme gering.
    Was wäre also möglich? Aus der Versorgung des Verstärkers die +19,5V abgreifen, auf einen Spannungsregler 7809 geben, und am Ende die 9V für den VV benutzen.
    Damit ist das SNT verbannt, der 230V-Anschluß überflüssig und viel Platz gespart.


    Gruß

    Norbert

  • Hallo,

    ich habe Anfang vorigen Jahres so was Ähnliches mit einer HS 132, mit eingebauter 1254 mit MM-System, erlebt.
    Zuerst mit einem VV aus dem Computerbereich mit Steckernetzteil.
    Hat sich nicht besonders angehört und ich habe dieses Problem auf den VV geschoben.


    Darauf habe ich eine VV-Platine aus einer geschrotteten Wega Anlage überholt und eingebaut.

    die 12V habe ich an der HS132 abgegriffen. das war auch ein Reinfall.

    Die HS 132 mit ihren 2x8 Watt ist, wie Kurt beschrieben hat, trotz überholter Stromversorgung,
    so schmalbrüstig, daß bei halber Lautstärke alles zusammenbricht.

    Am VV kann es nicht direkt liegen, da die 4-Transistoren-VV, nur Ströme im niedrigen mA-Bereich benötigen.

    Ich habe das alles verworfen, die HS steht jetzt irgendwo im Regal.
    Weitere Experimente an der HS132, mit MM Systemen und VV, habe ich ausgeschlossen.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • aus Erfahrung kann ich nur von Schaltnetzteilen abraten, wenn sie für Phono verwendet werden sollen. Besser ist hier immer noch ein guter alter Trafo.


    habe 2 Stück P80 mit MM System erfolgreich umgebaut. Es ist möglich, so einen Umbau relativ brummfrei hin zu bekommen. Einfach ist es aber nicht!

    Das Wichtigste ist eine gute Abschirmung, habe die MM Platine in einem Alugehäuse eingebaut, bzw. mit Alu Folie abgeschirmt. Weiter ist das Netzteil

    wichtig, bei mir mir einem kleinen zusätzlichen Printtrafo, der noch einfach Platz finden kann, und einer stabilisierten Regler Schaltung, die saubere +/- 24V liefern kann.

    P80 mit MM System umbauen

    Bei mir war es auch ein langer Weg bis es geklappt hat

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • aus Erfahrung kann ich nur von Schaltnetzteilen abraten,

    Der Meinung bin ich zwar auch, es gibt aber welche , die einwandfrei funktionieren.

    Man muß es, wenn man die Wahl hat, einfach ausprobieren.
    Es gibt halt "sone und solche".
    Das habe ich gerade an einem PE 204 VV getestet.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • aus Erfahrung kann ich nur von Schaltnetzteilen abraten

    Der Analogis "Easy Phono" wird mit einem Schaltnetzteil geliefert. Ich konnte im Betrieb keine Störungen feststellen, habe den Siebelko am Spannungseingang trotzdem von 47uF auf 470uF vergrößert. Ich erwarte aber auch keine High-End-Qualität, der VV ist an eine billige Mini-Anlage von Sharp angeschlossen.


    Gruss

    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

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