505-4 mit Nadel 30 - Was geht da noch?

  • Nämlich, dass mich das Anfangspaket mit DN168E und NAD PP2e irgendwie mehr mitgerissen hat.

    Zur scharfen Nadel:

    Da bringst Du etwas auf den Tisch, was ich auch schon mal kurz gedacht hatte.

    Du hast insbesondere mit deinem Kopfhörer samt Kopfhörerverstärker beste Voraussetzungen. Der NAD PP2 war bestenfalls eine Stimmungskanone und der KH wird sich innerlich geschüttelt haben. Also stehen folgende Entscheidungen an:


    Will ich's gemütlich unter Verzicht auf intensive Auseinandersetzung mit allen Feinheiten der Musik -> NAD + DN168
    Will ich das Potential des KH ausnutzen -> sich intensiv mit der Nadel 30 einhören, das ist schon zu recht angemerkt worden. Zweifel raus aus Birne und auf Musik konzentrieren. Du wirst erfreut feststellen, was da alles hinter dem Schleier des Zweifels hervorkommt.
    Will ich beide Ansätze: Dann NAD etc. für Vinyl und CD für die Details. Je nach Gusto auswählen.


    Ein hochwertiges System holt bei dreckigen und schlecht erhaltenen Platten vielleicht zu viel des Schlechten aus der Rille. Der Mann von Welt hält dafür einen Zweitdreher mit gnädigem System vor. Ein hochwertiges System bietet bei sehr guten Platten Informationen und Einblicke in die Musik, die sich vor CD nicht verstecken müssen, je nach Tonträger zu einem offenen Mund führen können und dazu, dass man sich nach einem anderen CD-Player umschaut, um zu erkunden, ob man CD wieder an die hochwertige Vinylwiedergabe heranführen kann.


    Also keine Angst vor hochwertigen Systemen.


    Das alles gilt insbesondere für klassische Musik oder Jazz. Für Pop je nachdem. ;)
    Und damit komme ich zu meiner Eingangsfrage zurück, wohin es gehen soll. Wenn viel Klassik und Jazz im Spiel sind und Geld verfügbar ist, rate ich, neben der Nadel 30 zu einem MC-System zu greifen. Auch zum Vergleich.


    So oder so: Ein spannendes und vergnügliches Thema mit unermesslichem Reichtum an Hörvergnügen. ;)

    Viele Grüße


    Jochen

  • Noch etwas :


    Man muss sich an neue Musikkomponenten erst gewöhnen. Das Gehirn ist ein Gewohnheitstier - und stellt sich erst langsam um. Also in Ruhe einhören und dem "cerebralen Klangarrangeur" Zeit lassen, sich auf die neue Nadel umzustellen.


    PS.: GANZ wichtig ist der VTA. Der verändert den Klang enorm (von dynamisch zu flach und umgekehrt).

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • VTA? WTF? So was wie "variable Tagesform Abhängigkeit" Im Ernst, diese Abkürzung ist mir neu.


    Aber grundsätzlich habe ich alles verstanden und bin Euch dankbar.


    Angenommen, ich will doch noch die Digitrac 300 probieren: Ich hab irgendwo gelesen, dass ihre Compliance besser zum ULM-Arm passen würde als die Ortofon-OM-Nadeln. In den Spezifikationen fand ich aber sowohl bei Nadel 30/40 und 300SE je 35er Nadelnachgiebigkeit?


    Patrick

  • Hallo Patrick,


    505-4 (und-3) hatte ich ein paar und mich an dem Dreher mit dem OMB 10 bis 40 Super hochgearbeitet.
    Mein Fazit: eine 40er Nadel bringt an diesem Dreher kaum noch Zugewinn.


    Und bevor jetzt nach der nachfolgenden Kette gefragt wird, ich hatte umfangreiche Vergleiche mit zwei 505 und als Referenz mit einem TD126 MK III durchgefürht bis ich zu dem Schluss kam dass der Dual zwar gut ist aber irgendwann an seine Grenzen stösst.


    Im Vergleich mit dem Thorens konnte der 505 bis zur Nadel 30 noch ganz gut mithalten, wobei der Thorens immer eine kleine Nase vorne hatte.
    Mit der 40 Super war bei Dual nicht mehr viel rauszuholen, wohingegen der Thorens tatsächlich noch eine Schippe drauflegen konnte.
    Anders herum gesagt, der war mit gleicher Nadel immer einen Ticken besser, und mit Nadel 30 auf dem Thorens und Nadel 40 auf dem Dual hatte der Dual keinerlei Vorteile.


    Liest sich jetzt erstmal wie ein Drehervergleich was es bei mir auch ursprünglich war, aber das hat mir jedenfalls gezeigt wo bei dem Dual die Grenzen sind und was an "Aufrüstung" bei diesem Gerät noch Sinn macht.


    Mehr als Nadel 30 würde ich da nicht drunter schnallen, was nicht heissen soll dass andere (MC)Tonabnehmer nicht doch noch mehr aus der Kiste rausholen.
    Im Übrigen passt mit der dicken Tellermatte der VTA überhaupt nicht am Dual, da muss dann was dünnes drauf.

  • Womit wir wieder bei der VM Serie wären, die am 505 einen geometrischen Vorteil haben im Vergleich zur OM Serie.


    Gruß
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • Womit wir wieder bei der VM Serie wären, die am 505 einen geometrischen Vorteil haben im Vergleich zur OM Serie.


    Oder bei den bauähnlichen ortofon 5x0 (MKii), also 510 , 520, 530, 540. Ich meine bei Thakker.eu habe ich die noch gesehen. Die VM Reihe ist mWn inzwischen ausgelaufen aber bei den Versendern noch im Bestand.


    Ich habe die 40er Nadel am 505-3 und zuvor war das System an einem Thorens TD126III/ SME 3009III. Richtig "warm" geworden bin ich mit der 40er-Nadel an beiden nicht. Insgesamt bin ich kein Fan der Ortofon OM10-40. Einziger Vorteil: Massenhafte Verbreitung und "mal eben schnell" unter einem Spieler montierbar bzw. Nadeleinschub umstecken und fertig!


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

  • Verstehe ich das richtig, dass das ab Werk verbaute OM (bzw. das baugleiche Dual-System bei den älteren Versionen, also DN168) von der Geometrie gar nicht richtig passen? Vor allem, oder nur, wenn die dicke schwere Gummimatte drauf ist (wie bei mir)? Und das ein VM da besser passt?


    Hmm. Als ich von einem Bekannten das ganze Justage-Geraffel auslieh, war auch so ein Justageblock dabei, mit dem man die horizontale Ausrichtung des Tonarms überprüfen konnte. Da schien es mir, als wäre er nicht parallel zur Plattenoberfläche, hab aber mangels Einstellmöglichkeiten nicht weiter untersucht.


    Patrick

  • Verstehe ich das richtig, dass das ab Werk verbaute OM (bzw. das baugleiche Dual-System bei den älteren Versionen, also DN168) von der Geometrie gar nicht richtig passen? Vor allem, oder nur, wenn die dicke schwere Gummimatte drauf ist (wie bei mir)? Und das ein VM da besser passt?

    Genau so ist es. Die Bauhöhe der VMs ist etwas geringer als die der OMs.


    Grüße, Markus

  • Verstehe ich das richtig, dass das ab Werk verbaute OM (bzw. das baugleiche Dual-System bei den älteren Versionen, also DN168) von der Geometrie gar nicht richtig passen? Vor allem, oder nur, wenn die dicke schwere Gummimatte drauf ist (wie bei mir)? Und das ein VM da besser passt?


    Patrick

    Genau so ist es Patrick! Wir haben hier im Forum schon lange und zum teil auch leidige Diskussionen darüber geführt, ob die VTA-Differenz zwischen beiden Tonabnehmerfamilien (VM vs. OM) relevant ist oder nicht.
    Es gibt hier Cracks, die dir die Winkelgradabweichung auf zwei Stellen hinter dem Komma ausrechnen. Ob man nun daraus ableiten kann ob das hörbar ist, sei dahingestellt.
    Ich selber stand vor vielen Jahren, zuerst als ich mir den 505-3 NEU im Laden gekauft habe, vor der Thematik und habe mich später noch einmal als ich hier ins Forum gegangen bin, damit auseinandergesetzt, auch vieles ausprobiert.


    Damals war an meinem Neukauf ein AT430E montiert - einer Empfehlung aus einem damaligen Testbericht. Das passte klanglich und geometrisch vorzüglich.
    Später habe ich mit den OM Langnasen experimentiert und sie schnell wieder aufgegeben. Selbst wenn es klanglich bis OM20 - weiter bin ich nicht gegangen aus Vernunftsgründen - ok klingt, war doch immer die flaue Ahnung dabei, dass "etwas" nicht stimmt (nämlich der VTA). Dass ein OM30 oder 40 für den 505 empfohlen wird - bei gleichzeitigem Hinweis daruf, penibel auf die Justage zu achten, incl. VTA - ist jedenfalls ein Widerspruch in sich.


    Beste Erfahrungen habe ich mit einem VM Red gemacht (alternativ zur VM Reihe käme die 5x0 Reihe in Frage, wie von Analogi67 angemerkt) und mit diversen AT-Derivaten (AT120e, AT440MLa). Letztlich bin ich beim VM Red gelandet und dabei geblieben. Sehr viel weiter würde ich persönlich nicht gehen. Obwohl ich erwarten würde dass ein VM Blue oder Silver noch besser klingt. Aber die Vernunft setzt Grenzen.


    Das war bzw. ist eine richtig schöne Kombination: 505-3 mit VM Red. Dazu hatte ich eine Pro-Ject Phono Box II. Die hat eine niedrige Eingangskapazität und eine ProJect typische leicht tiefenbetonte Abstimmung. Das passte ganz gut zum VM red. Die Kobination klingt vielleicht nicht endgültig audiophil, aber in meinen Ohren stimmig oder wie du sagen würdest -> mitreißend. Letztlich ist es aber eine Geschmacksfrage.


    Gruß
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • Hmm. Als ich von einem Bekannten das ganze Justage-Geraffel auslieh, war auch so ein Justageblock dabei, mit dem man die horizontale Ausrichtung des Tonarms überprüfen konnte

    Konkret geht es um den von Patrick beschriebenen VTA.


    Eine Skizze findest du z.B. http://www.theanalogdept.com/adjusting_vta.htm .
    Typisch beträgt der VTA 20 Grad, die Shure V15 sollen auch nicht zufällig so heißen, da sollen es 5 Grad weniger sein


    Für manche Tonarme wurden passenden Aufsteckmontagelehre (wie bei Dual TK 24 oder Thorens TP16 III) oder andere Hilfsmittel, wie Kartonstreifen, mitgegeben. Ich weiß nicht, wie das z.Zt. beim 505-4 gehandhabt wird.


    Bierernst würde ich die 20 Grad auch nicht nehmen. Pi * Daumen genügt.


    Anstelle der dicken Gummimatte kann dir z.B. eine Filz- oder eine dünnere Korkmatte helfen. Aktuell müsste Garrard oder Thorens solche Korkmatten im Angebot haben. Sicherlich auch andere Hersteller.


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

    Einmal editiert, zuletzt von analogi67 () aus folgendem Grund: typo

  • Hallo,


    es gibt auch Slipmats...


    Beim VTA sollte man dazusagen, dass mit unterschiedlichen Winkel geschnitten wurde, die Norm sagt 20 Grad +/-5 %, Neumanns Maschinen hatten angeblich 22 Grad, allerdings wurden DMM-Platten wieder mit 15 Grad geschnitten.


    Letztlich ist alles bei Schallplatte immer ein Kompromiss und jeder findet den für sich an anderer Stelle.
    Daher kann man herrlich und tage- und nächtelang über unterschiedliche Systeme/Nadelschliffe/Justagen diskutieren ... und alle haben "irgendwie recht".


    Natürlich gibt es Leute die mit der Messuhr jeweils die Platte messen und erstmal den Tonarm einstellen...


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Natürlich gibt es Leute die mit der Messuhr jeweils die Platte messen und erstmal den Tonarm einstellen...

    Und es soll auch Leute geben, die einfach Platten auflegen und Musik hören...


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hallo,


    ja diese VTA Diskussion gab es gerade im Hinblick auf den 505 hier ja schon häufiger ( wobei sie auch bei fast allen anderen Duals geführt werden kann, da die Tonarme bis auf wenige Ausnahmen nicht höhenverstellbar sind ).


    Patricks Erfahrungsbericht kann ich in etwa bestätigen - wobei ich auch die OM´s am leichten Tonarm der 505 -2 bis 4 mag. An meinem 505-2 spielt aktuell eine Langnase an meinem 505-4 ein Shure 95 und das klingt auch klasse und passt von der Bauhöhe sehr gut, wie auch die AT Varianten die ich an den Spielern genutzt habe.


    Einer meiner ältesten Freunde hat sich ja gerade zu Weihnachten einen nagelneuen 505-4 mit AT 440 mlb gegönnt und diese Kombi spielt jetzt nach gut 4 Wochen richtig, richtig gut.


    Vielleicht solltest du das OM 30 behalten, gönn Dir eine zweite Headshell und ein anderes System z.B. ein AT.


    Alternativ - genieße System und Dreher und kaufe für das gesparte Geld Platten,Platten,Platten ;)


    Bis denne


    Wolfgang

  • Also, mit Verlaub, mich erinnert diese Diskussion (und ähnliche) an einen alten Witz.
    Da geht ein Mann in den Puff, findet aber nur einen Aufzug vor. Steigt da also ein und stellt fest, es gibt vier Etagen, er drückt erstmal die Eins, und da steht auf der Tür: "Bonde. Gut!" Hmm, denkt er, da gibt's bestimmt noch bessere, und drückt die Zwei, und auf der Tür der Hinweis: "Schwarze. Ausgezeichnet!" Er gerät langsam in Wallung und drückt voller Vorfreude die Drei. Die Aufschrift auf der Tür: "Rote. Rassig und feurig!" Jetzt kann er es kaum noch aushalten, als er zur vierten Etage hochfährt. Er starrt auf das Schild an der Tür, und da steht: "Was wollen Sie eigentlich? Fi..en oder Aufzug fahren?"


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hallo,


    ja es kommt eben darauf an, wo der Schwerpunkt des Hobbys liegt. Auf der technischen Seite mit dem Wunsch nach bestmöglichen Klang oder doch eher auf der musikalischen.


    Daher wird es immer diejenigen geben die lieber Aufzug fahren ;)


    Bis denne


    Wolfgang

  • Im Vergleich mit dem Thorens konnte der 505 bis zur Nadel 30 noch ganz gut mithalten, wobei der Thorens immer eine kleine Nase vorne hatte. ... Anders herum gesagt, der war mit gleicher Nadel immer einen Ticken besser,

    Nase vorn ... , besser ... ? Was genau kann man sich darunter vorstellen ? Was war beim Thorens anders ?

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Als ich von einem Bekannten das ganze Justage-Geraffel auslieh, war auch so ein Justageblock dabei, mit dem man die horizontale Ausrichtung des Tonarms überprüfen konnte. Da schien es mir, als wäre er nicht parallel zur Plattenoberfläche, hab aber mangels Einstellmöglichkeiten nicht weiter untersucht.

    Dabei kommt es nicht so sehr auf die Justage des Systems an, sondern auf die Ausrichtung der Nadel :) .


    Und die kann sich durch einen härteren / weicheren Nadelträger oder die Gewichtseinstellung ändern.


    Die horizontale Ausrichtung des Tonarms ist natürlich hilfreich - aber in diesem Zusammenhang nur drittrangig.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


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