Schallplattenklemme? (Dual 721)

  • Hallo!


    Eine schnelle Frage: benutzt Ihr, und mit welchem Erfolg, eine Schallplattenklemme oder ein Gewicht mit dem Dual 721? Ich möchte ja gerne die Platten ein bisschen mehr "flach" haben (wenn sie verwellt sind...), es ist aber so, dass mit der Plattentellerauflage vom 721 kommt die aussere Ecke der Platte nach oben, wenn ich im Zentrum nach unten Drücke... :) Ideen?


    (Ja, ich habe viele Platten, die nicht mehr schön flach sind...!)


    Danke und Grüss,
    Marco

  • Hallo,


    die Duals haben ja relativ leichte Tonarme und da die Auflagekraft durch eine Feder generiert wird ist das relativ egal


    Ich hab noch nie ein Gewicht genommen. M.E. belastet das nur das Lager und den Antrieb.


    Ein paar "krumme Hunde" die ich mal geerbt habe hab ich vorsichtig kraftschlüssig (sprich durch Gewicht) etwas geplättet, hat meist geholfen.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Gewichte mögen die Direktantriebe nicht so gerne. Wie Peter schon schrieb, werden die Lager stärker belastet.
    Krumme Platten würde ich (wenn überhaupt) mit einer leichten Plattenklemme fixieren. Ich habs mal eine zeitlang praktiziert, aber irgendwann wars mir zu lästig... Muss jeder selber für sich ausprobieren... ;)


    Gruß Jan :)

    Am CR1780/CV1700 mit CL730/CLX9200 drehen/erklingen wahlweise:
    Dual 1219 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1228 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1239A mit Shure M75 Type D
    Dual 714Q mit Ortofon Vinylmaster Blue
    Dual 704 mit Shure V15 III (Jico SAS)
    Dual 455-1 mit Ortofon OMB30
    Dual 1019 mit Shure M44MG
    Dual C830
    Dual CD100RS
    Dual DK710

  • Eine normale Klemme bzw. Gewicht nützt bei Verwellungen leider nur null bis nichts.


    Die einzige Technik, die ein wenig wirksam ist, ist z. B. die der Michell Clamp - bei der wird unter die LP eine Filzscheibe (Durchmesser ca. 2,5-3 cm, wenn ich mich richtig erinnere) gelegt und die Klemme drückt dann im äußeren Bereich des Labels die in der Mitte erhöhte LP so runter, dass der Rand tatsächlich leicht "entwellt" wird.


    Wirklich wirksam gegen - auch stärkere - Verwellungen ist nur Ansaugung oder ein Außenring (in Kombination mit Gewicht oder Klemme).

    Cheers, Holger


    Jazz, Blues & Rock - Vinyl only, yes sir...

  • Ich habe bei DUAL noch nie erlebt, dass eine Plattenwelle sich klanglich auswirkt. Ein ausschließlich gewichtsbalancierter Tonarm könnte evtl. "hochgeschleudert" werden. Die Gewichtseinstellung durch Feder bei DUAL verhindert das.


    Bleibt die Optik :


    Plattenwellen können wahrscheinlich am einfachsten minimiert werden, indem man am Aussenring eine Erhöhung zB. mittels Filzring auflegt.


    (Wenn viele Platten gewellt sind, wird wohl etwas bei der Lagerung nicht stimmen.)

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • ich stimme eher Holger zu und bilde mir ein, dass die Mitchell-Klemme Ruhe ins Spiel spielt.
    Erkläre ich mir so, dass Schwingungen, die die Nadel beim Abspielen aufs Vinyl überträgt, gedämpft werden.
    Habe ich beim 701, 721 und 606 beobachtet, jeweils mit Original-Tellerauflagen.
    Eine Belastung für die Lager werden die gefühlten 50g wohl nicht sein.
    Beste Grüße
    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • Danke Euch alle für die Antworten!


    Die Michell-Klemme kannte ich noch nicht und sieht tatsächlich sehr interessant aus. Ich glaube, ich werde sie bald probieren. Wegen der Verwellung der Platten... Ich glaube, es ist nicht die Lagerung bei mir, sondern die Lagerung bei den Vorbesitzern... (Ich kaufe nur "alte" platten...).


    Beste Grüsse,
    Marco

  • Ich habe bei DUAL noch nie erlebt, dass eine Plattenwelle sich klanglich auswirkt.


    Das wird sie vermutlich auch nicht (solange die Welle moderat bleibt), auch unabhängig von der<Marke des Drehers.



    Plattenwellen können wahrscheinlich am einfachsten minimiert werden, indem man am Aussenring eine Erhöhung zB. mittels Filzring auflegt.


    Wie ist das gemeint? Die Platte quasi im Außenbereich erhöhen, sie also leicht konkav verbiegen, um so die Verwellung zu mindern?

    Cheers, Holger


    Jazz, Blues & Rock - Vinyl only, yes sir...

  • Wie ist das gemeint?

    Wellen werden dann besonders störend, wenn die Platte in der Mitte im Label-Bereich aufliegt und zum Plattenrand hin "aufsteigt".


    Durch den Filzring unter dem Plattenrand (zwischen Platte und Plattenteller) liegt der Plattenrand so weit wie möglich auf und die Welle wird gemildert.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Ich hatte schon Singles wo die Wellen so heftig sind, dass der Nadeleinschubkörper aufsitzt und der Tonarm wie bei einer Sprungschanze in die Höhe geworfen wird (bei Dual-Drehern mit Ortofon Nadel 10). Da würde ein Gewicht aber wohl auch nicht viel helfen.


    Wo ich sehr wohl schon ernsthaft über ein (moderates) Eigenbaugewicht nachgedacht habe, waren diverse Karton-Werbeschallplatten, die sich gerne zu einer Rolle formen würden und dementsprechend kaum abspielbar sind. Eine Klemme täte es dabei auch, nur habe ich da weniger Improvisationsideen, und für die Werbedinger darf die Maßnahme definitiv nichts kosten (Bastelzeitlimit ca. 10 Minuten).

  • Wellen werden dann besonders störend, wenn die Platte in der Mitte im Label-Bereich aufliegt und zum Plattenrand hin "aufsteigt".


    ... wenn die LP also zudem leicht schüsselförmig verbogen ist. In solch einem Fall würde ich sogar noch mehr für das Prinzip einer Michell-Clamp stimmen - die würde dann auch beim Abspielen der zweiten Seite hilfreich sein, denn da würde ja der Rand aufliegen und der Labelbereich leicht kuppelförmig noch oben stehen, sodaß man ihn etwas runterdrücken sollte.

    Cheers, Holger


    Jazz, Blues & Rock - Vinyl only, yes sir...

  • Bin wieder da! Und habe ketzt neu ein Michell Clamp. Aber... Schafft jemand, es mit dem Dual 721 zu benutzen? Bei meinem 721 kann man es fast nicht blockieren, da das "Ding" im zentrum von der Platte fast zu kurz ist. (Wie heisst auf Deutsch das "Ding" - "spindle"?).


    Ich höre ziemlich viele Platten mit Klaviermusik - jede Resonanz und jede Welle wird schnell merkbar...


    Edit: ja, es geht! :) Es wird schwer, wenn die Platte etwas "dick" ist - und mit so einer habe ich am Anfang versucht.

    Einmal editiert, zuletzt von mscili ()

  • Hallo zusammen,


    mal als kleinen Einwurf. Verwellte Platten kommen bei mir auf den Müll. Ist zwar immer wieder traurig aber soetwas sollte viel öfter gemacht werden, als die verwellten Dinger immer und immer wieder auf den Markt zu werfen. Aus den aussortierten Scheiben habe ich ein kleines Beistelltischen produziert, welches mittlerweilen auch schon einen halben Meter hoch sein dürfte. Cover in Mint hebe ich auf und der Rest landet in der Altpapier Tonne.



    Ich persönlich finde Gewichte und Klemmen auf Plattenspielern als hässlich und nutzlos.


    Viele Grüße,
    Michael


  • Hallo
    Genau meine Meinung. Was auch mit ULM-Tonarm nicht mehr spielbar ist, kommt auf den Müll. Bei 1-2 Euro-Platten ist das doch völlig wurscht, wenn man mal Pech hat und eine Krumme erwischt. Dann fliegt sie halt.
    Ich hab' mir angwöhnt bei Käufen die Platte rasch ohne Hülle auf eine ebene Fläche zu legen; da sieht man dann sofort, ob sie krumm ist oder nicht.


    Gruss
    Jürg

    "Jazz is the King of all musics, the umbrella under which all other musics exist."
    - Sonny Rollins

  • Ich hatte mal' eine Platte, die stärker gewellt war. Da habe ich als Gewicht eine dicke Kerze benützt - mit einem gebohrten kurzen Loch in der Mitte.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


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