Phänomen Röhrenverstärker

  • Hallo allerseits,


    ich hab ja einen wunderbaren Dual p410V, den ich für meine Schellackplatten verwende. Dieser funktioniert an sich auch gut, hat aber zwei Macken:


    Erstens: Der Höhenregler erzielt nur im Bereich des letzten Drittels eine hörbare Änderung, d.h. es macht klanglich keinen Unterschied, ob ich ihn ganz nach links oder halb auf drehe, erst ab 2/3-Stellung beginnt der Bereich der Änderung. Beim Bass- und Lautstärkeregler ist dies nicht der Fall, diese reagieren über den ganzen Drehbereich gleichmäßig.
    Kann es sein, dass der Poti für die Höhenregelung hinüber ist?


    Zweitens: Mit dem Lautstärkeregler lässt sich die Lautstärke zwar regeln, jedoch kann es passieren, wenn das Gerät länger am Stück eingeschaltet ist, also mindestens 20 Minuten, dass die Lautstärke plötzlich sprunghaft ansteigt und ich zurückregulieren muss. Nach ein paar Minuten (unregelmäßig, kann nach 2, aber auch erst nach 15 Minuten passieren) fällt die Lautstärke dann wieder auf das alte Niveau ab, insbesondere, wenn eine sehr laute Stelle an der Platte kommt, oder man die Nadel nicht ganz sachte aufsetzt.
    Interessanterweise "speichert" das Gerät, wenn ich es abschalte, ob es davor "laut" oder "leise" war, d.h. wenn er im leiseren Lautstärkeniveau läuft und ich ihn dann ausschalte und nach ein paar Stunden wieder anschalte, ist er noch leise und wird irgendwann nach ca. 20 Minuten mal wieder laut; falls ich ihn aber, wenn er im lauten Zustand spielt abschalte und später wieder anschalte, ist er immernoch im lauten Modus.
    So ein Verhalten hab ich noch nie erlebt...woran kann das liegen?


    http://dual.pytalhost.eu/p1010s/p1010V.jpg


    Ich habe alle Widerstände durchgemessen, die meisten haben Abweichungen von unter 1% vom Sollwert, folgende vier Widerstände fallen aber aus dem Rahmen:


    R6: 87,9 kOhm statt 100 kOhm
    R7: 85,6 kOhm statt 100 kOhm
    R11: 1,60 kOhm statt 5,6 kOhm
    R12: 1,57 kOhm statt 2,2 kOhm


    Ich weiss, dass es etwas viel auf einmal ist, aber wer kann mir weiter helfen?



    Danke!

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


    Receiver und Radio: Grundig R35a
    Vinyl: Dual 1010 mit DMS 238
    Schellack: Dual 1004 mit CDS3
    Band: Grundig TK19 automatic

  • Möglich dass das poti defekt ist, Reinigung oder Ausstausch dürfte machbar sein. Die Widerstände sind eher weniger das Problem, sondern die Kondensatoren - ist aber überschaubar zum wechseln.. Röhre ist evtl. auch mal zu prüfen und ggf. zu tauschen (bzw. Kontakte reinigen)


    siehe auch mal hier : http://dampfradioforum.de/topi…-c-s-im-roehrenradio.html

  • ...ähnliche Symptome hatte ich an meinem alten Röhrenverstärker auch.
    Damals war es ein Poti der sich verabschiedet hat.
    Am Schluß kam dann noch ein starkes Brummen zu der schlechten Regelbarkeit.
    Die Schleifbahn war durch und ist letztendlich gebrochen.
    Mit neuem Poti, alles bestens.

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • Hi Felix !

    Zweitens: Mit dem Lautstärkeregler lässt sich die Lautstärke zwar regeln, jedoch kann es passieren, wenn das Gerät länger am Stück eingeschaltet ist, also mindestens 20 Minuten, dass die Lautstärke plötzlich sprunghaft ansteigt und ich zurückregulieren muss. Nach ein paar Minuten (unregelmäßig, kann nach 2, aber auch erst nach 15 Minuten passieren) fällt die Lautstärke dann wieder auf das alte Niveau ab, insbesondere, wenn eine sehr laute Stelle an der Platte kommt, oder man die Nadel nicht ganz sachte aufsetzt.

    Mal doof gefragt: Wenn das Gerät "im leisen Modus" spielt, hast Du dann den Eindruck, daß Du mit dem Lautstärkeregler das Ding bis zum (von den Entwicklern geplanten) Maximum aufdrehen kannst, oder ist es "eigentlich leise" und kehrt nach längerer Laufzeit nur zum eigentlich vorgesehen Pegel zurück ?

    Interessanterweise "speichert" das Gerät, wenn ich es abschalte, ob es davor "laut" oder "leise" war, d.h. wenn er im leiseren Lautstärkeniveau läuft und ich ihn dann ausschalte und nach ein paar Stunden wieder anschalte, ist er noch leise und wird irgendwann nach ca. 20 Minuten mal wieder laut; falls ich ihn aber, wenn er im lauten Zustand spielt abschalte und später wieder anschalte, ist er immernoch im lauten Modus.
    So ein Verhalten hab ich noch nie erlebt...woran kann das liegen?

    Das klingt am ehesten danach, als ob auch der Lautstärkesteller einen an der Waffel hätte.
    Defekte Bauteile - insbesondere Kondensatoren - bauen einen Fehler bei Erwärmung langsam auf, fallen ggf. zwischen zwei Endwerten hin und her, aber sie "speichern" den Zustand nicht über längeren Zeitraum.


    Als möglichen Aspiranten für eine verdeckte Fehlfunktion bietet sich z.B. Poti P3 an, weil es genau im Eingangskreis der Endpentode liegt und nur über C9 ein Signal drumherum läuft.
    Ansonsten gilt, was für alle alten Röhrenverstärker gilt: zuerst die Kondensatoren prüfen. Elkos zuers, sprich also die Kathodenkondensatoren C4 und C10 als erste.


    Hast Du die Widerstände in eingebautem Zustand gemessen ?


    Im eingebauten Zustand wirst Du für R6 / R7 immer falsche Werte messen, weil die über P2 verbunden sind. Der Wert wird sich mit der Potistellung ändern. Die sind aber auch "nur" Korrekturwiderstände" für die Reglerkurve.


    R11 bildet den Grundwiderstand für die Rückkopplung. Der liegt über einem Kondensator ... Digitalmultimeter können damit nicht so wirklich gut umgehen.
    R12 wird über die Widerstandskette aus dem ungebrückten Kathodenwiderstand R4, R11 und über die Sekundärwicklung des Ausgangsübertragers kurzgeschlossen.
    (Da komme ich bei meiner überschlägigen Rechnung auf 1584 Ohm, wenn ich den AÜ mit 4 Ohm annehme: 1 / ((1/2200) + (1/(5600 + 56 + 4))) = 1.584.22 Ohm )


    Ich würde mal als Erstes alle Potis reinigen und prüfen. Dann die Elkos und dann gucken wir mal.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke für die schnellen Antworten!


    Die Kontakte der Röhre sind auf jeden Fall in Ordnung, ob sie selber komplett fehlerfrei ist, kann ich leider, da ich kein Prüfgerät habe, nicht sagen. Ich könnte sie mal mit der ECL86 meines Grundig Tk19 tauschen.
    Die Widerstände habe ich im eingebauten Zustand gemessen, das scheint die Abweichungen zu erklären. Ein Brummen habe ich nicht.


    Die Frage, ob der Betrieb im leiseren Modus die volle Ausreizung des Gerätses darstellt, oder ob diese erst im Laut-Modus erreicht wird, kann auch nicht sagen, da auch im leisen Modus sich ein lauter Klang bei entsprechender Stellung des Lautstärkereglers erreicht werden kann, der aber etwas hinter dem des lauten Modus zurückbleibt, (um etwa 1/5 Drehung des Lautstärkereglers) wobei auch die Höhen etwas schwächer ausgeprägt sind. Der Verstärker schaltet aber immer dann in den leisen Modus zurück, wenn man die Nadel zum Beispiel bei einer stärker abgenutzen Schellackplatte mit "schleifend" klingender Einlaufrille etwas schnell aufsetzt (nicht so, dass die Nadel dabei zu Schaden kommen könnte) oder an besonders basslastigen Stellen bei Schellacks.
    Da die Potis als potentielle Kandidaten realistisch scheinen, werde ich diese auch morgen vermutlich öffnen. Ich habe gerade festgestellt, dass dies sich umständlich gestalten könnte: Muss man, um den kleinen Decken hinten zu entfernen alle Metallzungen zurückbiegen? Dort kommt man schlecht ran und um den ganze Poti rauszunehmen müsste man auch mit einer Zange die zwei verdrehten Metallstifte vorne zurückbiegen...ist das so richtig?

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


    Receiver und Radio: Grundig R35a
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    Schellack: Dual 1004 mit CDS3
    Band: Grundig TK19 automatic

  • Hallo Felix,
    o.g. Tips sind schon ganz zielführend; ich möchte aber einmal darauf hinweisen, daß im Verstärker meines Dual 1007 die kleinen C´s alle extreme (altersbedingte) Abweichungen vom Sollwert aufwiesen - mit Sicherheit stimmen dann auch die Isolationswerte nicht mehr. Ein ganz heißer Kandidat ist auch der Anodenwiderstand des Triodenteils der ECL86, im Schaltbild R5=220kOhm. Der fällt eigentlich bei allen mir bekannten Geräten jeglicher Hersteller gerne aus -> erneuern !
    Ich würde diese Bauteile gar nicht groß zu messen versuchen, wozu sie ohnehin immer einseitig abgelötet werden müssen (wurde auch schon oben richtig bemerkt), sondern direkt austauschen.


    Bitte erst dann die Potis vornehmen, da hier beim Zerlegen rasch etwas irreparabel beschädigt werden kann. Vielleicht haben sich die Probleme - bis auf die Reaktion des HT-Einstellers - damit schon erledigt.


    Gruß Eberhard

    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Hallo,
    die zeitliche Rep.-abfolge, wie sie Eberhard gerade eben darstellte, ist völlig i.O.! Erwartungsgemäß sind in dem Amp einige alterungsbedingte BE-Ausfälle, die man z.T. diesen auch äußerlich ansehen mag (ein Foto wäre daher nicht ganz verkehrt).
    Wie ich im Plan sah, ist das Poti mit einer Anzapfung zur gehörrichtigen Lautstärkeregelung ausgestattet. Die Kondensatoren in dem Bereich können auch gut und gern zu den gealterten BEs zählen.


    Ingo

  • Hallo,


    ich habe jetzt testweise mal die ECL86 des Duals in mein Grundig Tonbandgerät eingesetzt und weder von der Lautstärke her, noch von der Klangfarbe einen Unterschied bemerkt, daher denke ich, dass die Röhre in Ordnung ist.


    hier nun ein paar Bilder vom Innenleben, ich hoffe, man kann was erkennen.
    Kann es sein, dass der große silberne Elko auch defekt ist, und wenn ja, wo bekomme ich dann Ersatz her?


    Also ihr empfehlt, alle kleinen Kondensatoren und den Anodenwiderstand zu ersetzen?

  • Prinzipiell muss ich feststellen, dass das Innenleben noch sehr gut aussieht und ein offensichtlich defektes Bauteil mir nicht auffällig geworden ist. Auch der große Elko, den Du ansprichst, nicht. Allerdings muss dies nichts bedeuten.
    Aufgrund der Anfälligkeit würde ich jedoch vorerst mir die Elkos zur Brust nehmen. Es kann aber durchaus möglich sein, einen Becherelko in Schraubausführung durch eine axiale zu ersetzen, weil einfach kein 1:1-Ersatz mehr möglich ist. Der Becherelko wird vermutlich durch mehrere axiale substituiert werden müssen, da er ein 2- oder gar 3-facher ist. Bez. ist nicht genau genug zu sehen.


    Es ist zwar ein Röhrengerät und damit mit z.T. hohen Betriebsspannungen, aber einige dieser sollte man mit den Angaben im Plan vergleichen, was zur groben Fehleranalyse beiträgt, aber eben VORSICHT!!!


    Ingo

    Einmal editiert, zuletzt von Softon ()

  • Hallo,
    wenn ich die Bilder vorher gehabt hätte, hätte ich sicher anders geraten. Die Bauteile sehen wirklich unverdächtig aus; bei meinem Verstärker waren noch wenig alterungsbeständige Papier-C´s verbaut. Trotzdem sind auch die Folientypen nicht immer unproblematisch, haben manchmal kaum auffällige Risse im Plastikgehäuse. Schauen wir erst einmal in anderer Richtung...


    Bei einem Telewatt VS110, den mir jemand brachte, war eine zeitweise deutliche Kanalungleichheit feststellbar. Grund hierfür war, daß der Anzapfungskontakt des betreffenden Stereopotis bei einem Kanal defekt war. Wenn Du die Beschaltung der Anzapfung bei Deinem Poti mal ablötest, kannst Du rasch sehen, ob hierin die Ursache liegt. Du hast dann natürlich nicht mehr die physiologische Beeinflussung, aber es sollte keine schwankende Lautstärke mehr auftreten. Falls dies einen Erfolg gezeitigt hat, wäre im Anschluß zu prüfen, ob der Anzapfungskontakt das eigentliche Problem darstellt oder die daran hängenden Bauteile.


    Vorerst würde ich keine Bauteile tauschen - die Leiterplatte ist sicher sehr empfindlich (Lötaugen und -leiterbahnen können sich leicht lösen). Berichte erst einmal, was sich ergeben hat.


    Gruß Eberhard

    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Der Hinweis mit dem physiologischen Poti könnte stimmen. Bei Wikipedia steht folgendes:


    "Um die frequenzabhängigen Lautstärkeeindrücke des menschlichen Ohres (siehe Grafik) zu berücksichtigen, gibt es die sogenannte gehörrichtige Lautstärkeanpassung, im englischen als "Loudness" bezeichnet. Bei einer solchen werden bei geringen Pegeln die Frequenzen mit geringerer Empfindlichkeit des Ohres (also Bässe und Höhen) angehoben. Damit wird erreicht, dass der gesamte Frequenzumfang eines Musikstückes auch bei geringen Lautstärken gehört wird."


    Meiner Meinung nach könnte es sein, dass der Poti zwischen Loudness an und aus hin- und her-schaltet, weil nicht nur die Laustärke abnimmt, sondern auch die Klangfarbe "dünner" wird.


    Schauen wir nochmals kurz in den Schaltplan:
    http://dual.pytalhost.eu/p1010s/p1010V.jpg


    Der Poti ist dort mit P1 bezeichnet und hat vier Anschlüsse. Welchen dieser vier Anschlüsse soll ich nun testweise trennen? (den oben, unten, links oder rechts?) :)

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


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  • Hallo,

    Der Poti ist dort mit P1 bezeichnet und hat vier Anschlüsse. Welchen dieser vier Anschlüsse soll ich nun testweise trennen? (den oben, unten, links oder rechts?)

    Wenn das Lautstärkepoti auf Deinem Foto mit der Potileiste das links aussen ist, ist die Anzapfung zu Dir zeigend, wo der Widerstand und der Kondensator angelötet sind. Die anderen Potis verfügen nicht über diese Anzapfung, was auch deutlich zu sehen ist.


    Ingo

  • Weil es hier noch keiner angesprochen hat: Der Röhrensockel ist offensichtlich direkt in eine Platine eingelötet. Im Betriebsfall werden die Lötkontakte des Sockels sehr heiss; bei Nichtbenutzung kühlen sie dann wieder auf Umgebungstemperatur ab. Die ständigen Temperaturschwankungen führen früher oder später zu Rissen in den Lötstellen des Röhrensockels. Es ist daher eine gute Idee und schadet ganz bestimmt nicht, auf Verdacht die Sockelkontakte nachzulöten - vor dem Löten natürlich die Röhre herausnehmen.

  • So, ich hab den Poti jetzt wie in der grafik gezeigt entlötet. Außerdem hab ich neue Sicherungen reingemacht und die fassungen saubergefeilt, weil diese etwas mit Grünspan besetzt waren. Die Lötstellen der Röhrenfassung SCHEINEN in Ordnung.
    So, erster Eindruck: Das Gerät spielt lauter als vorher, und beginnt nicht, wie erst üblich im "Leise-Modus". Ich hab ihn allerdings erst 3 Minuten am Laufen, alles Weitere trage ich noch nach.


    Nachtrag 1: Bis jetzt (6 Minuten an) ist er noch laut, ich habe es mal gewagt, für eine Sekunde den Lautstärkeregler ganz aufzudrehen, mein Kopf war in etwa 50cm Entfernung vom Lautsprecher-Deckel, ich hatte das Gefühl, mir fliegen gleich die Ohren weg!
    Der Klang ist aber etwas unausgewogener als vorher, deutlich weniger Höhen und mehr Mitten (was ja logisch erscheint).


    Nachtrag 2: Es scheint, als ob dies der Fehler war. Im Normalfall hatte ich immer diese plötzlichen Lausträkreschwankungen, und das Gerät hat sich größtenteils immer im Leise-Modus befunden. Seitdem ich die Kabel abgelötet habe, war es gleich von Anfang an laut und nicht erst nach 15-20 Minuten, währenddessen hat sich die Lautstärke auch NIE verändert.

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


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    3 Mal editiert, zuletzt von Stereophon ()

  • Hallo Felix,
    das verhält sich genau so, wie ich erwartet hatte. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß es tatsächlich die Kontaktierung des Abgriffs ist - leider. Denn diese Potis sind neu wohl nicht mehr zu beschaffen. Vielleicht läßt sich noch nachmessen, wo der Abgriff liegt, dann kann man evtl. mit einem 1MegOhm-Poti was basteln. Andererseits waren diese 1,3M-Potis in fast allen Röhrenradios verbaut, also als Ausschlachtteil noch sicher in irgendeiner Bastelkiste vorhanden.


    Noch mal kurz zu den C´s, auch wenn sie hier nicht das Problem darzustellen scheinen. Habe gerade einen CT16 auf dem Tisch, bei dem der Stereodecoder nicht so recht wollte. Die Bauteile schienen unauffällig, nur die Styroflex-C´s sahen etwas rissig aus. Andererseits habe ich noch nie solche defekt gesehen. Trotzdem: nach etwas Nachdenken über dem Schaltplan und Messerei, kam letztlich C406 in Verdacht, welcher auch an einer Ecke leicht angeschmort aussah; so, als wäre mal jemand mit dem Lötkolben daran gekommen. Habe den ausgelötet und nachgemessen: Kapazität nicht bestimmbar, da NULL Ohm zwischen den Anschlüssen ! Hier der Schaltplan-Ausschnitt ->http://dual.pytalhost.eu/ct16s/ct16-04.jpg


    Wieder was gelernt !


    Gruß Eberhard

  • Bestünde nicht auch die Möglichkeit, dass eins der ausgelöteten Bauteile, also R1, C2 oder der C mit 220pF defekt ist und dieses Hin- und Herschalten hervorgerufen hat? Weil als die Teile noch eingelötet waren, ist die Lautstärke nicht gesprungen, wenn ich am Poti gedreht habe, sondern halt eher zufällig.
    Das Dumme ist, dass ich keine passenden Ersatzteile da hab und diese erst bestellen müsste.


    Wie ist dieser Poti vom Aufbau her anders als ein normaler Drehpoti mit 3 Kontakten?
    Ohne physiolog. Beeinflussung ist der Klang jedenfalls nicht so toll...

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


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  • Ja, es muss nicht einzig und allein dem Poti geschuldet sein, d.h. die RC-Beschaltung kann auch als Ursache gelten, was auch so vermittelt wurde.
    Der 4. Anschluss ist, wie ich bereits schrieb, eine Anzapfung in der Widerstandsbahn des Potis und bedeutet so eine Art Barriere, wo was als leise und wo was als laut anzusehen ist. Damit wird dann der Bereich festgelegt, in dem die Frequenzbeeinflussung liegt. Deinen Höreindruck halte ich eigentlich für etwas übertrieben, aber das menschliche Ohr ist nunmal unterschiedlich...
    Hast Du mal versucht, per Höhen- und Tiefenregler Dein Hörempfinden zu korrigieren?


    Ingo

    Einmal editiert, zuletzt von Softon ()

  • Hallo Felix,


    mit den Änderungen, die HaJo vorgeschlagen hat, hast du einerseits die Loudnessfunktion des Verstärkers und andererseits den "Loudnessbypass" stillgelegt. Somit ist es richtig, wenn der Verstärker etwas "dünner" klingt.


    Es ist auch richtig, daß er mit der abgeklemmten Loudness lauter spielt. Der leise Modus ist jedoch der richtige .


    Meiner Meinung nach kann nur ein Potidefekt vorliegen. Dies kannst Du messen, indem du den Widerstand des abgelöteten Loudnesszapfs gegen den "Massepunkt" des Potis mißt. Der Wert muß konstant zwischen ca. 100K und 300K liegen.
    Idealerweise liegt er bei ca. 130k.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo,


    der Widerstand zwischen abgelöteten Loudnessanschluss und Masseanschluss des Potis beträgt unabhängig von der Potistellung 252kOhm. Der Wert liegt jetzt zwar nicht gerade bei 130k, aber immer noch im normalen Bereich, ist der Poti jetzt in Ordnung oder defekt?

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


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