CV 120-Umbau 240 Volt?

  • Nabend,


    ich mach hier grad nen CV 120 fertig, da fällt mir auf dem Trafo ein Anschlußschema auf, nachdem man durch Umlöten der Anschlüsse am Trafo das Gerät von 110-240 Volt betrieben werden kann.


    Macht es Sinn bzw. hat schon jemand solch ein oder ein ähnliches Gerät umgelötet?


    Eigentlich machts ja Sinn...der Amp ist von 1973-damals hatten wir ja noch 220 Volt!



    Oliver

    Hört mit: TD125 II/DL-103, 721/ V15III; pro-ject 6.1 modded/Ortofon MC 10s, PioneerPD-S06 und PL-L800/sonus gold blue,SUPA 2.0,714/V 15 III, Elac 22H mit STS 344, Cabre AS 201,Camtech V 101, B&W CDM 2 /CantonAS 30 u.v.v.a.

  • Hallo!


    Ich würde ihn bei 220 Volt lassen, dann hast mehr Leistung.



    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Mehr Leistung ist klar-Strom ist höher; aber verschiebt sich der Arbeitspunkt der Endstufe nicht wenn die Spannung zu hoch ist?


    Denke ich werds mal ausprobieren und jeweils probehören


    Gruß Oliver

    Hört mit: TD125 II/DL-103, 721/ V15III; pro-ject 6.1 modded/Ortofon MC 10s, PioneerPD-S06 und PL-L800/sonus gold blue,SUPA 2.0,714/V 15 III, Elac 22H mit STS 344, Cabre AS 201,Camtech V 101, B&W CDM 2 /CantonAS 30 u.v.v.a.

  • Zitat

    Original von Eddy-Kayoku
    aber verschiebt sich der Arbeitspunkt der Endstufe nicht wenn die Spannung zu hoch ist?


    Hallo Oliver,
    die Arbeitspunktverschiebung wird kaum wahrnehmbar sein, da einerseits die Spannungsänderung nur ca. 5% groß ist und andererseits der Ruhestrom über die Gegenkopplung des Endtransistoremitterwiderstandes stabilisiert wird.
    Der Leistungszugewinn ist marginal (Zivi rechne doch mal nach !!!). Er ist so klein, daß er nicht wahrnehmbar ist.
    Vielleicht solltest Du überprüfen, bei welcher Betriebsspannung die Elkos betrieben werden und ob zur max. zulässigen Spannung noch genügend "Luft" besteht, wenn die Netzspannung 15% zu groß ist. Wenn genügend Luft vorhanden ist, würde ich den Verstärker auch weiterhin auf dem 220V-Zapf laufen lassen.


    Gruß
    Norbert

  • Spannungsverhältnis: 240 Volt / 220 Volt = 110 %


    Leistung P ~ U^2


    Verhältnis Spannung = 1,1


    Verhältnis Leistung = 1,1^2 = 1,2


    Somit liefert der Verstärker bei 220 Volt-Einstellung 20% mehr Leistung als an 240 Volt-Einstellung.


    Ich gehe davon aus, daß die Bauteile 10 % mehr Spannung locker vertragen, und das gibt 20 % mehr Leistung, die durch nichts zu ersetzen sind, außer durch noch mehr Leistung oder die Wurzel der Spannung. :D


    Allerdings geb ich Briegel natürlich Recht, der Leistungszuwachs ist nicht ernst zu nehmen, dann sollte man sich gleich ein stärkeres Gerät kaufen oder es an der 110-Volt-Anzapfung probieren, :D aber ich wollte halt auch meinen Senf loswerden :D

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

    2 Mal editiert, zuletzt von Zivi ()

  • Danke euch beiden!


    Nachdem ich die knisternden Flachbahnregler mit Kontaktspray geflutet habe läuft er wirklich gut, werde die 240 Volt Varante aber mal ausprobieren.


    Klar das sie paar Prozent nicht viel ausmachen...jedoch sind die Bauteile gut vorgealtert-daher meine Bedenken :D


    Einen schönen Sommertag wünscht


    Oliver

    Hört mit: TD125 II/DL-103, 721/ V15III; pro-ject 6.1 modded/Ortofon MC 10s, PioneerPD-S06 und PL-L800/sonus gold blue,SUPA 2.0,714/V 15 III, Elac 22H mit STS 344, Cabre AS 201,Camtech V 101, B&W CDM 2 /CantonAS 30 u.v.v.a.

  • ich hoffe, Du hast wirklich nur die Schieberegler mit Kontaktspray geflutet, die bekommst Du wenigstens noch irgendwo als Neuteile zu kaufen. Wenn Du Kontaktspray in die Tastatur gesprüht hast, ist das Gerät mittelfristig verloren.


    Man sollte wirklich mal einen eigenen Thread zum Thema Kontaktspray veröffentlichen, damit dieses Herumgesprühe in sammelwürdigen Geräten endlich aufhört. Kontaktspray ist bei Unterhaltungselektronik das, was Auspuffbinde, Überziehschweller und Prestolith beim Auto sind - eine einfache Lösung, um das Leben eines schrottreifen Gerätes noch einige Monate zu verlängern.


    Kontaktspray (zumindest das oxydlösende) kriecht in sämtliche Ritzen und lässt sich von dort nicht mehr vollständig entfernen. Zuerst löst es die Oxyd- und Schmutzschichten auf, was das Kontaktproblem zuerst einmal löst. Im nächsten Schritt wird die Edelmetallplattierung der Kontakte aufgelöst, und die Wackelkontakte sind wieder da. Die Geräte werden eine Zeit lang "kontaktspraysüchtig" (Kupfer oxydiert halt schneller als Silber), bevor alles so kaputt ist, dass auch tägliches Einsprühen nicht mehr hilft.


    Ich habe schon so viele Röhrenradios gesehen, die von "freundlichen Sprühern" ruiniert worden sind. Macht bitte nicht mit den Geräten aus den siebzigern den selben Fehler. Reinigungsbenzin an die richtige Stelle gebracht (z.B. mit Q-Tip oder Zahnbürste) löst den Dreck auch auf, und verdunstet im Gegensatz zu Kontaktspray vollständig.


    Und wenn es unbedingt Kontaktspray sein muss, dann sollte man wenigstens beide Sprays benutzen (bei Kontakt-Chemie heißen sie, glaub ich, Kontakt 60 und Kontakt 61) - zuerst das oxydlösende und danach die Spülung, die den Dreck und die Rückstände entfernen. Das "Spülspray" ist auch die einzige Chance, kontaktsprayversaute Geräte halbwegs wieder sauber zu bekommen.


    Gruß Frank

  • Und habe nur die knisternden Regler mit Kontaktproblemen geflutet-benutze das Zeug von Pollin, das wirklich gut verdunstet. Die Schalter sollten eigentlich eher weniger Probleme machen-die sind doch gekapselt; die Flachbahnrgeler z.T. aber offene Bauweise...man könnte sie ausbauen, reinigen, ersetzen-aber is ja nun nicht notwendig-Die Kiste läuft einfach.


    Mal sehen wie ich Ihn furniere, Das Holzgehäuse war ein Wrack aus 5 gebrochenen Teilen...Zebrano, Wenge....



    Oliver


    p.s.: Hab ne Nußbaum-Allergie

    Hört mit: TD125 II/DL-103, 721/ V15III; pro-ject 6.1 modded/Ortofon MC 10s, PioneerPD-S06 und PL-L800/sonus gold blue,SUPA 2.0,714/V 15 III, Elac 22H mit STS 344, Cabre AS 201,Camtech V 101, B&W CDM 2 /CantonAS 30 u.v.v.a.

  • Zitat

    Original von fnerstheimer
    Kontaktspray (zumindest das oxydlösende) kriecht in sämtliche Ritzen und lässt sich von dort nicht mehr vollständig entfernen. Zuerst löst es die Oxyd- und Schmutzschichten auf, was das Kontaktproblem zuerst einmal löst. Im nächsten Schritt wird die Edelmetallplattierung der Kontakte aufgelöst, und die Wackelkontakte sind wieder da. Die Geräte werden eine Zeit lang "kontaktspraysüchtig" (Kupfer oxydiert halt schneller als Silber), bevor alles so kaputt ist, dass auch tägliches Einsprühen nicht mehr hilft.


    Ich habe schon so viele Röhrenradios gesehen, die von "freundlichen Sprühern" ruiniert worden sind. Macht bitte nicht mit den Geräten aus den siebzigern den selben Fehler. Reinigungsbenzin an die richtige Stelle gebracht (z.B. mit Q-Tip oder Zahnbürste) löst den Dreck auch auf, und verdunstet im Gegensatz zu Kontaktspray vollständig.


    Hallo Frank,


    in den meisten Fällen sind die Kontakte oxidiert oder irgendeine chemische Verbindung eingegangen, die in Form von Salzen vorlieget (Silber mit Schwefel wird Silbersulfid). Diese Reaktionsprodukte sind nicht wasser- oder benzinlöslich.
    Daher hat Kontaktspray seine Daseinsberechtigung (Lieber einen mißhandelten Kontakt, als einen hochohmigen Kontakt).


    Ich gebe Dir aber voll und ganz Recht mit der Aussage, daß das Kontaktspray aus den Schaltern und Relais wieder vollständig herausgewaschen werden muß.


    Somit habe ich jedenfalls habe bisher keine Folgeschäden durch die Benutzunug von Kontaktspray zu beklagen.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Oliver,
    zurück zu Deiner eingangs gestellten Frage. Ich halte es mit meiner Sammlung so, daß ich nur diese Geräte, die Spannungsregler eingebaut haben, auf 220 Volt eingestellt lasse. Alle anderen (also auch CV120/121) habe ich auf 240 Volt umgelötet. Bisher hat sich noch keines meiner Geräte beschwert. :)
    Gruß
    Heinz

  • Hallo!


    Ich möchte allgemein ebenfalls noch meine Meinung zu dem Thema sagen:


    Falls sich ein auf 220 Volt eingestelltes Gerät irgendwann mal verabschieden sollte, wäre das wahrscheinlich eine Woche später (oder früher-) ebenfalls passiert, wenn es auf 230 Volt eingestellt worden wäre.


    Es ist ja nicht so, daß ein 16 Volt-Elko bei 17 Volt den Geist aufgibt. Der Hersteller hat diesbezüglich eh Reserven eingebaut.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

    Einmal editiert, zuletzt von Zivi ()

  • Ich muß mich sowieso auf diese Anlage erstmal einhören.


    Die Boxen sind 70er Jahre Sonabs (Rundstrahler) der CDP ein NAD 5000, KH wird ein Sennheiser HD 430 (damits nicht zu neu wird;-) Dreher wird evt. mein 701 oder einer der 1019er mal sehen-das Ganze steht im Schlafzimmer auf einer Truhe auf Dielenboden (knarrrr...)


    Da ich die Komponenten noch nicht so gut kenne (vom Klang her) werde ich in ein paar Wochen den CV 120 mal eben auf 240 Volt umlöten-dann hören wir weiter


    Gruß und schönen Sommerabend noch



    Oliver

    Hört mit: TD125 II/DL-103, 721/ V15III; pro-ject 6.1 modded/Ortofon MC 10s, PioneerPD-S06 und PL-L800/sonus gold blue,SUPA 2.0,714/V 15 III, Elac 22H mit STS 344, Cabre AS 201,Camtech V 101, B&W CDM 2 /CantonAS 30 u.v.v.a.

  • Zitat

    Original von Zivi
    Es ist ja nicht so, daß ein 16 Volt-Elko bei 17 Volt den Geist aufgibt. Der Hersteller hat diesbezüglich eh Reserven eingebaut.


    Hallo Zivi,


    hier muß ich widersprechen! Wozu Reserven? Wenn der Hersteller 16V angibt, dann sind es 16V und nicht ein mV mehr. Grenze ist Grenze, vor Allem unter Serienaspekten. Es ist meistens so, daß ein Elko 17 oder 20V hält, aber eine Großserie von Geräten sollte man unter dieser Annahme keinesfalls auflegen.


    Für Tantalelkos gilt: Die dauerhaft anliegende Spannung sollte 70 % des Grenzwertes nicht überschreiten. Sprich: Ein 10V Tantalelko darf nur mit max. 7V betrieben werden, wenn man keinen Ärger haben will. Und soweit ich mich erinnere, teilte mir ein Hersteller von Tantals mit, daß es nur 50% sein dürfen.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Norbert!


    So sicher bin ich mir da aber nich. Eben gerade bei Serienprodukten muß doch der Hersteller sichergehen, immer die Mindest-Spannungsangabe einzuhalten.


    Ich glaub nicht, daß der Mittelwert von 16 Volt-Elkos bei 16 Volt liegt, sondern höher.


    Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, gerade einen 16 Volt-Elko zu erwischen, gering, aber natürlich vorhanden.


    Mit Hersteller-Reserve meinte ich Dual oder Denon, ich glaube, daß in meinem CV 1460 65 Volt-Elkos drin sind, obwohl die Betriebsspannung 55 Volt nicht übersteigt.


    Und meinst Du, daß ein Kondensator bei 5% mehr Betriebsspannung als Nennangabe deutlich früher in die Knie geht? Ich weiß es nicht, kann es mir aber fast nicht vorstellen, da es salopp gesagt keine "Schmitt Trigger" sind, wo irgendeine Schwelle äußerst exakt definiert ist, ab der dann plötzlich ein bestimmtes Ereignis (der Knall) passiert. Was sagst? .-)

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Als Hersteller von elektronischen Geräten ist man gut beraten, die Bauteile nicht bis an die Grenzwerte heran zu belasten.


    Von daher hat Dual durchaus verantwortungsbewußt gehandelt, wenn der 65V-Elko mit nur max. 55V betrieben wird.


    Natürlich sind in den Elkos keine "Schmitt trigger" eingebaut, aber die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt mit der Betriebsspannung und vor Allem beim Überschreiten der max. zlässigen Betriebsspannung deutlich an.
    Ein Bekannter hatte einst zwei 50V - Elkos an 60V betrieben. Das ging 1 Woche lang gut, dann pfiff einer der beiden Elkos ab. Mann, war das 'ne Schweinerei! Der Elko hatte nämlich 20.00µF, soweit ich mich erinnere. :D


    Gruß
    Norbert

  • Ja klar, 20 Prozent ist ja auch mehr als gewagt. -)


    Dann stinkts nach Krautwasser nachher.... :D :D

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Zitat

    Original von briegel
    Ich gebe Dir aber voll und ganz Recht mit der Aussage, daß das Kontaktspray aus den Schaltern und Relais wieder vollständig herausgewaschen werden muß.


    Aus diesem Grund benötige ich stets auf eine Dose Kontaktspray zwei Dosen Reinigungsspray. :D


    Zitat

    die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt mit der Betriebsspannung und vor Allem beim Überschreiten der max. zlässigen Betriebsspannung deutlich an.


    Genau, die "Badewannenkurve" wird nach oben verschoben und auf der t-Achse verkürzt. ;)


    Ich glaube nur an Reserven, die ich selbst einbaue. :D


    Gruß
    Gorbi

    CS 731 Q, 1219 in SABA-Zarge, CV 1700, CT 1641, C 830, CD 120, 4 x CL 730, 2 x Dual-Boxenständer, Sennheiser RS 195, MC 314, Nadelmikroskop, Dual-Plattenklemme, DK 830.

    Nicht-Dual: Blaupunkt Barcelona 3D, Grundig TK 46, Grundig TK 1, SABA Ultra HiFi Studio 9800 Stereo mit Dual 1226 und Sansui ES 50, Grundig Konzertschrank 9078 mit Perpetuum-Ebner "Rex de luxe" und Tonbandgerät TM-8.
    Kellerlager: CV 1600, CV 1200, C 809, DK 710, davon restaurierungsbedürftig: C 844, C 830.

  • Hi,

    kann einer etwas zu den Ergebnissen des Umlötens sagen?

    Bzw. kann ich einfach die Drähte gemäß Anschlußschema auf dem Trafo umlöten und hab ein 240V Gerät? Kein weiterer Komponententausch o.Ä.?


    Edit: Die Anleitung lässt es vermuten:

    https://www.hifi-archiv.info/Dual/cv120/dualCV120-02.jpg


    An sich müsste man die Sicherung tauschen, aber nur wenn man von 110/117V kommt. Mein Gerät ist auf 220V eingestellt.

    220V und 240V verwenden wohl dieselbe Sicherung.


    Aber wenn ich etwas übersehe und doch noch mehr Änderungen nötig sind, wäre ich dennoch für einen Hinweis dankbar!

    Einmal editiert, zuletzt von dantel ()

  • Hallo


    korrekt.


    bitte auch die Kondis im Netzteil checken, die Elkos sind nach den Jahrzehnten meist "gar".

    Ruhestrom-Potis wie auch die Schalter prüfen, evtl.mit Tunerspray reinigen.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hi,

    die Spannungen werden manchmal schon etwas überschritten. Ich habe hier zwei AVM M1 Monoblöcke Haupttrafo ist ein Ringkern mit 2X35 Volt. Die Elkos (eine ganze Batterie) sind mit 50 Volt spezifiziert. Ich habe 52 Volt gemessen. Auf meine Anfrage wurde geantwortet, die hätten noch Reserven....

    Ich habe den Rinkerntrafo gegen einen mit 2x30 Volt getauscht.

    Gruß,

    Rainer

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.