Finales Problemchen mit 701

  • Hallo liebe Leute,

    Habe mich an einen sehr gut erhaltenen 701 gewagt, der hochgedreht hat.

    Tantals, Hauptelko und Knallfrosch habe ich getauscht.

    Er drehte immer noch hoch. Nach mehreren Testungen konnte ich herausfinden, dass er problemlos läuft, wenn dieses Bauteil (Kühlkörper, wie heißt es und was tut es?) vom Rahmen getrennt wird:


    Das kann ja nicht so bleiben. Hier muss sich irgendein Kreis schließen, der die Funktion beeinflusst.

    Habt ihr eine Lösung?


    Vielen Dank und beste Grüße

    Stephan

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Du hast am empfindlichsten Bauteil des 701 rumgebogen. Das wird wohl nicht ohne Konsequenzen geblieben sein. Gerne bricht eines der drei Beinchen genau am Gehäuse an oder ab. Wahrscheinlich stellst du durch das Aufstellen wieder Kontakt her. Richtig beheben lässt sich dieser Mangel nur durch neue Transistoren mit einer dann notwendigen Neueinstellung mit einem Oszilloskop. Ab diesen Transistoren sollte man möglichst überhaupt nicht biegen. Sehr vorsichtig Abschrauben und dann das Kühlblech drunter rausziehen ohne die Transistoren zu berühren ist hier der Weg. Leider bei Dir schon zu spät denke ich.

  • Danke für den Denkanstoß. Er drehte aber auch schon hoch, bevor ich das Teil hochgebogen hatte.

    Dann muss der Defekt schon vorhanden gewesen sein. Ich hatte mich ihn nur die das Bild hochgebogen.

    Optisch sehe ich keine Brüche am Kabel. Aber das muss ja nichts heißen.

    Ich könnte ja versuchen ein kleinen Kühlkörper an dem Transistor anzubringen, sodass er nicht mehr runtergebogen werden muss.

    Oder bin ich da zu optimistisch?

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Mit etwas Glück ist das Teil noch ok. Vielleicht ist da nur das beinchen an der Lötstelle wackelig. Schau Dir mal den Bereich um die Lötung an.

    Gruß,

    Rainer

  • Ich würde erst mal testen, ob noch alle Spulen bestromt werden. Also mal den Teller mit dem Finger so abbremsen, dass der Motor Kraft aufwenden muss. Wenn jetzt der Teller an einer Stelle stehenbleibt und nicht mehr anläuft, wenn du den Finger wegnimmst, arbeitet der Transistor nicht mehr.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

  • Ich setze mich gleich ran


    Update:

    Sobald der Transistor das Kühlblech berührt hebt sich der Motor ein Stück und es kommt kurz ein kratzendes Geräusch aus dem Motor. Dann dreht er hoch.

    Sobald der Transistor das Blech nicht mehr berührt, läuft der Dreher

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

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  • Der Transistor hat wahrscheinlich einen Masseschluss zum Kühlkörper, das kommt öfter vor.

    Der Typ heißt ja AC 188K, das K steht für angebauten Kühlkörper. Der Transistor ist also beim K-Typ in den Kühlkörper eingepresst.

    Man könnte also den Kühlkörper jetzt isoliert montieren (Glimmerscheibe unter den Kühlkörper, Wärmeleitpaste dazwischen und mit Kunststoffschraube befestigen).

    Ist natürlich ein bisschen Bastelei müsste aber funktionieren. Oder auch eine Kühlkörperfahne an den Kühlkörper des Transistors anschrauben und das ganze mit 2-Komponentenkleber fixieren.

    Der Kühlkörper des Transistors ist der Quader, auf dem die Bezeichnung steht.

    Ganz vergessen: kontrollieren, ob nicht ein Anschlussbeinchen unisoliert am Kühlkörper anliegt. Auf dem Foto sieht man das nicht.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

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  • Oder auch eine Kühlkörperfahne an den Kühlkörper des Transistors anschrauben und das ganze mit 2-Komponentenkleber fixieren.

    Und genau das habe ich gerade getan und er läuft gamz hervorragend.
    Es war etwas friggelig, mir ein Stück Kupferblech so hinzubiegen, das es die nötige Fläche zum Abführen der Wärme hat und dennoch nicht ins Zahnrad für die Automatik gerät.

    Aber er läuft. Und das M20 ist ja Mal der Oberhammer! Zwar liegt es bei 1p gerade so nicht auf, aber da kommt ein Druck aus den Werkstattboxen...

    Dank euch für die Hilfe. Und wieder gibt es einen weitere Ursache fürs Hochdrehen.


    Grüße Stephan

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Und das M20 ist ja Mal der Oberhammer! Zwar liegt es bei 1p gerade so nicht auf, aber da kommt ein Druck aus den Werkstattboxen...

    Und schon ist das System wieder teurer geworden <X<X<X<X<X

  • Hallo Leute, ich komme hier nicht ganz mit. Die Germanium-Kleinleistungstransistoren haben kein Potenzial am Kühlkörper. Anders dagegen der BD135 von der Stromversorgung. Der ist mit einer kleinen Glimmerscheibe und etwas Wärmeleitpaste isoliert mit dem Alurahmen verbunden. Dieser Transistor muss gekühlt werden. Im Gegensatz zu den Germaniumtransistoren. Die müssen nicht gekühlt werden, sondern werden nur sicher befestigt auf dem Alublech.


    Eine Reparatur hat hier aber wohl nicht stattgefunden. Ich hätte kein gutes Gefühl, auch wenn die Kiste läuft.


    Gruß Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Und schon ist das System wieder teurer geworden

    Oh äh sorry.

    Aber darf man nicht mehr loben und sich austauschen?

    Klingt eben nunmal gut.

    Grundsätzlich beschäftigen wir uns ja sowieso mit Dingen, die durch ihre Vergänglichkeit immer teurer werden. Das lässt sich sowieso nicht verhindern.

    Radikale Akzeptanz ist da die beste Art, damit umzugehen.


    Eine Reparatur hat hier aber wohl nicht stattgefunden. Ich hätte kein gutes Gefühl, auch wenn die Kiste läuft.

    Reparatur würde hier wohl Austausch bedeuten, oder?

    Ich wundere mich auch, dass der Transistor funktioniert, wenn er nicht am Blech befestigt wird. Er ist also nicht defekt, da der 701 anstandslos dreht und die Gleichlaufschwankungen bei 0,03% liegen.


    Ich wäre aber für einen Reparaturvorschlag offen. Jetzt ist es eine Zwischenlösung, die gut funktioniert. Fürs Gewissen hätte ich das auch lieber ordentlich zusammengeschustert.


    Grüße

    Stephan

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

    Einmal editiert, zuletzt von warpig ()

  • Hi Stephan !


    Ich wundere mich auch, dass der Transistor funktioniert, wenn er nicht am Blech befestigt wird. Er ist also nicht defekt, da der 701 anstandslos dreht und die Gleichlaufschwankungen bei 0,03% liegen.

    Das klingt - wie schon angedeutet - nach einer schlechten Lötstelle oder einem Platinenriß.

    Durch das Biegen kommt Druck auf die Anschlußdrähte.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Lötstellen habe ich schon nachgelötet. Daran liegt es nicht.

    Wie gesagt, sobald der Transistor mit seinem Kühlkörper das Aluminiumblech berührt, dreht der Motor mit einem kleinen Klicken hoch. Auch wenn der Transistor in der Luft hängt und ich mit einem Schraubenzieher den Kühlkörper des Transistors mit der Aluplatine verbinde, entsteht der gleiche Fehler.

    An den Drähten liegt es definitiv nicht.

    Ich werde den 188 k einfach ersetzen und gut ist.


    Ich finde nur den Fehler sehr interessant.


    Grüße

    Stephan

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Reicht es nicht, wenn du lokal auf der Chassiunterseite an der Berührungsfläche ein Stück Folie als Isolator anklebst ?

    Mit freundlichen Grüßen, Michael


    leidet vermutlich an Dualitis im Anfangsstadium

    System 1 : Dual CR9065RC Receiver, Dual CS 2235Q Dreher,CD-Player Technics SL-PG570A,I.Q M10 Standlautsprecher

    System 2 : Nikko TRM-750, Nikko FAM-650, Nikko CTD-2200, Dual CS 1246 und Dual CS 622 an WHD Studio 5000 Monitoren

  • Wenn du den Transistor ersetzt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Neuabgleich notwendig.

  • Hi Stephan !

    Wie gesagt, sobald der Transistor mit seinem Kühlkörper das Aluminiumblech berührt, dreht der Motor mit einem kleinen Klicken hoch. Auch wenn der Transistor in der Luft hängt und ich mit einem Schraubenzieher den Kühlkörper des Transistors mit der Aluplatine verbinde, entsteht der gleiche Fehler.

    Wie Richard schrieb: *an sich* ist das Gehäuse des AC188K potentialfrei.

    Im Gegensatz zu den "Flachmännern" (BD135) liegt kein Pin am Gehäuse.


    Der abgenommene Transi wäre der T4 - ein Spulentreiber.

    Das Kühlblech liegt mit den Sechskantbolzen und den Halteschrauben auf der Chassis-Masse.

    Die ist -normalerweise- aber bei diesem Dreher nicht identisch mit der elektrischen Masse der Steuerschaltung.


    Das Fehlerbild ist in sich nicht ganz konsistent.

    Ein einzelner Spulentreiber kann für einen ruckeligen Verlauf sorgen, aber an sich nicht für ein rasantes Hochdrehen.


    Einschränkung: wenn es einen Schluß Masse zu Kollektor gibt.

    Dann wird eine Spule gebrückt und die Rückschlagdioden liefern ein viel zu niedriges Steuersignal zum OpAmp. Wenn das eine Version 1.0 mit Relais ist, müßte das anziehen, weil die Steuerung dann in den "Anlaufen"-Modus wechselt.


    Dann müßte der Transistor aber intern einen massiven Fehler haben.


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Wenn du den Transistor ersetzt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Neuabgleich notwendig.

    Achja, so einfach ist das ja nicht. Verflixte Technik.


    Ich lasse den Transistor jetzt einfach erstmal "hängen". Er ist also nicht angeschraubt, sondern hängt über der transparenten Abdeckung, sodass er keinen Kontakt zur Platine hat. Bewegt wird der Dreher eh nicht mehr viel.

    Nach zwei Stunden Musik, läuft alles stabil und das Teil wird auch nicht warm.


    Wie ich schrieb, bekam ich den 701 aus Erstbesitz. Top gepflegt. Die Platine mit den Potis sieht fast neu aus. Kein Gammel.


    Könnte ich da eigentlich am Kühlkörper des Transistors eine Spannung messen, die nicht da sein dürfte?

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Hallo

    Die Frage hast du doch schon fast selbst beantwortet. Richard schrieb ja das es ein reiner Kühlkörper ohne jegliche Elektrische Verbindung zum Bauteil selbst ist. Peter schreibt dazu das es nur möglich ist wenn der Transistor im Innern einen Schaden hat. Du schreibst ja selbst das es mit Verbindung zu den anderen Transistoren einen Fehler gibt. Mach das Teil wieder fest und mess alle Transistoren von der Befestigung (Schraube) zu ihren Anschlüssen. Dann siehst du ja wer der Übeltäter ist

  • Hi Stephan !

    Könnte ich da eigentlich am Kühlkörper des Transistors eine Spannung messen, die nicht da sein dürfte?

    Also das Kühlblech sollte gegenüber dem Chassis leitend verbunden sein.

    An sich sollte es *nicht* mit dem Minuspol der Betriebsspannung verbunden sein, aber ich weiß jetzt aus dem Kopf auch nicht, wie die Platine an der Unterseite aussieht, ob der Minuspol mit den Sechskantbolzen Kontakt hat.


    Der Regeltransistor des Netzteils (BD135) hat auf der Rückseite eine Isolierscheibe, die verhindert, daß die Kühlfläche des Transis, die mit dem Kollektor verbunden ist, gegen das Kühlblech leitet. Der Kollektor ist die Ausgangsspannung der Regelung, also +15V. Das würde knallen und der Transi (und möglichweise seine Vorstufe) wären hin.


    Wenn einer von den Germanium-Transistoren "undicht" gegenüber seinem Kühlklotz wäre, müßtest Du daran gegenüber dem Kühlblech oder Plus / Minus der Betriebsspannung eine andere Spannung messen können.

    Ist es der Kollektor, dann sind es nur kleine Spitzen, weil dahinter die Motorspule gegen Masse liegt.

    Ist es der Emitter, dann ist die Spannung höher, weil die Emitter zusammengefaßt und vom Stromregeltransistor T8 versorgt werden.

    Ist es die Basis, bekommst Du ein kurzes, periodisches Signal gegen Masse vom Hallgeber beim drehenden Motor. Ein PNP braucht zum Aufsteuern ja eine Spannung, die niedriger als die Emitterspannung ist.


    Die mögliche Spannung ist wohl am besten mit einem Scope auszuwerten.


    Aber was Wolfgang schreibt, ist auch eine gute Analysemöglichkeit.

    Strom runter, Transistor fest und den Durchgangswiderstand zwischen den drei Transi-Anschlüssen messen - wobei der Kollektor aufgrund der gegen Masse liegenden Motorspule einen niedrigen Widerstandswert haben *muß*, Emitter und Basis aber nicht haben dürfen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Möglichweise ein Fall von Whisker- Bildung. Obwohl die AC188 hierfür nicht anfällig sein sollen.

    Gruß Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

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