Erlkönig Dual C839RC mit der Seriennummer 10007

  • Hallo Dual-Freunde,


    Ziel meiner gestrigen, ausgiebigen Schwarzwald-Tour war der Besuch unseres Forums-Mitgliedes Emma.

    Ich bin der Glückspilz, der den Erlkönig Dual C839 mit der Seriennummer 10007 erstanden hat.



    Das Gerät stammt aus dem Besitz eines ehemaligen PE-Mitarbeiter, der in den 70er zu Dual kam.

    Vor geraumer Zeit ist der gute Mann im Alter von 80 Jahren verstorben und die Witwe hat sich

    vertrauensvoll an Eugen gewendet.


    Bei diesem Erlkönig, der noch wie im ersten Prospekt gezeigt, einen Bias-Regler besitzt

    (bitte keine Diskussionen über die Sinnhaftigkeit) ist die Platine mit der Motorelektronik

    und der Steuerung "eins". Spätere Serienmodelle haben dann getrennte Bausteine.


    Die Platinen haben noch keinen Schutzlacküberzug:


    Als erstes wir der Knallfrosch entfernt bzw. getauscht, dann sehen wir weiter.


    P.S.: Eugen hat auch einen Erlkönig Dual CT1540RC an ein Forumsmitglied verkauft.

    Vielleicht kann der neue Besitzer ja auch einen kleinen Bericht ins Forum stellen.

    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    Gratulation, wusste nicht das die Prototypen aus den Katalog-Fotos je in Umlauf gekommen wären.

    Ein "One-Hit-Wonder", in Ehren halten!


    Tommi

    Gruß, Tommi 8) aus Stuttgart


    Audiolabor ; B&O , Braun , Grundig , Marantz , Schneider , Telefunken , ReVox, Restek ; Visonik

    Dual:

    CS 721 ; CS731Q ; CS741Q ; CS5000

    CV1500 ; CV1450 ; CV450M ; CV441RC

    C839RC ; C844 ; C450M ; CC1462

    CT1500 ; CT1450 ; CT450M ; CT441RC

    CD120

  • Guten Morgen,


    ich kenne natürlich Goethes Ballade vom Erlkönig und dessen Inhalt, aber warum benennt Ihr die leicht veränderten Geräte hier als "Erlkönig" ?

    Die Erklärung dafür interessiert mich schon, da mir hier der Zusammenhang fehlt.

    "I've got that on vinyl"

  • Guten Morgen Rudi,


    der Begriff "Erlkönig" taucht erstmals in Göthes Ballade auf und die Entstehung dieses Begriffes ist bis heute nicht geklärt.

    In der Neuzeit wird der Begriff in der Autoindustrie für Erprobungsfahrzeuge verwendet.


    Der Vertrieb von Dual war 1978 wohl wie so oft schneller als die Entwicklungsabteilung und es entstand ein Prospekt von dem,

    wie wir heute es nennen, Prototyp. Dieser ging mit Sicherheit nicht in den Verkauf.


    Entweder wurden die Prototypen von Mitarbeitern zu Hause vorgetestet oder Sie verblieben nach Serienreife in deren Besitz.

    Soetwas würde heute in der Autoindustrie nicht passieren.


    Sehe somit meine Wortwahl als Adaption.

    Gruß Peter

  • Danke für die Erklärung, Peter.

    Das war mir nicht bekannt, dass der Begriff auch in der Autoindustrie verwendet wird.

    Habe gerade explizit mal danach gegoogelt und da wird die Herkunft auch erklärt, das Ganze hat wohl mal ein Radakteur/Journalist erfunden.

    Erlkönig (Auto) – Wikipedia

    Wenn man nur "Erlkönig" googelt, kommt man lediglich zu Goethes Ballade. Die war mir natürlich bekannt.


    Wieder was gelernt.

    "I've got that on vinyl"

  • So wie es aussieht hat der Prototyp vom 78'er Prospekt zudem noch silbern hinterlegte Peak-Level.

    Gab evtl. verschiedene Ausführungsstände?!


    Gruß, Tommi 8) aus Stuttgart


    Audiolabor ; B&O , Braun , Grundig , Marantz , Schneider , Telefunken , ReVox, Restek ; Visonik

    Dual:

    CS 721 ; CS731Q ; CS741Q ; CS5000

    CV1500 ; CV1450 ; CV450M ; CV441RC

    C839RC ; C844 ; C450M ; CC1462

    CT1500 ; CT1450 ; CT450M ; CT441RC

    CD120

  • So wie es aussieht hat der Prototyp vom 78'er Prospekt zudem noch silbern hinterlegte Peak-Level.

    Das wäre das "Sahnehäubchen" gewesen. In Natura habe ich diese Blenden noch nicht gesehen.

    Wäre eine schöne Fräsarbeit und das Musikzimmer wäre am Abend noch heller =O

    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    so wie es aussieht, gibt es noch zwei von diesen Exemplaren.

    Ich bin auch Besitzer von so einem C839. Dieses muss allerdings noch restauriert werden.


    Gruß,

    Tobias

    Bilder

    CV: 4x 1700, 1600, 1500, 1400
    CT: 1740, 2x 1641, 1640, 1540, 1440
    CS: 731, 721, 2x 704, 650, 621
    CR: 1780, 1750
    C: 939, 3x 919, 901,5x 839, 4x 830, 820, 2x 819, 2x 810
    CL: 730 auf LF 2, 720, 235
    HS: 152

  • Hallo Tobias,


    hast Du denn die große Platine auf der rechten Seite oder ersetzt Du Diese mit den getrennten Platinen?

    Ist Dein C839RC auch metallic-braun?

    Gruß Peter

  • Von der Platine sind nur noch Reste vorhanden.

    Da hat tatsächlich jemand benötigte Bauteile mit Gewalt rausgebrochen. ;(

    Ich würde diese wieder originalgetreu rekonstruieren.

    Ich hab schon einen ersten Entwurf auf Basis des Serienmodells erstellt. (Mangels Originalvorlage)


    Gruß,

    Tobias

  • Interessant ist, das diese Prototypen nicht für die Verwendung von Reineisenband vorgehen waren, auch für Fe²O³ und CrO² nur je eine Position hatten. Offenbar mußte Dual dann die Konstruktion noch einmal anfassen, was auch zwei statt einer Platine erklärt.


    Solche Geräte sind, so sie nicht im.Museum stehen, echte Sammlerstücke und sollten erhalten werden..Erstaunlich, daß sie überhaupt das Werk verlassen könnten und nicht verschrottet wurden Wenn diese Teile Mal nicht im Konkurschaos "Beine bekommen haben." Im Autosektor ist es schon seit vielen Jahrzehnten so, das Mock-Ups, Prototypen und Vorserie Fahrzeuge am Ende im Museum landen oder verschrottet werden.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hi Uli !

    auch für Fe²O³ und CrO² nur je eine Position hatten.

    Nö. Wieso ?


    Fe oben, FeCR mitte, CR unten.

    Der Einstellumfang ist wie z.B. beim C810. Aber dadurch, daß sie *nachträglich* noch die Metallfunktion reingenommen haben, mußte sie intern auch allerhand umbauen und anpassen. Und das geht eben nicht mit einem nur dreistufigen Schalter.

    Die anderen, größeren Decks, wie das 820 und 830 haben ja auch Metallbandtauglichkeit mit auf den Weg bekommen. Das war "zwischendurch", während der Entwicklungszeit, einfach Stand der Technik geworden und wenn die Duals das nicht gehabt hätten, wäre es ziemlich doof gewesen.


    Was vermutlich auch Ärger in der Benutzung gebracht hätte, ist die Verkoppelung zwischen Timerfunktion und Limiter auf einem Schalter.

    In der Timer-Record Position des Schalters ist der Limiter eingeschaltet. Das *mag* zwar für eine unüberwachte Aufnahme Vorzüge haben, liefert aber in der Regel suboptimale Ergebnisse. Das wurde in der Serie auf zwei getrennte Schalter verteilt.


    Ist schon interessant, was an einem Vorseriengerät anders ist.



    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich hatte mich mißverständlich ausgedrückt:


    Die Seriengeräte hatten für "Fe" und "CR" ja je zwei Positionen, "FeCr" hatte ich jetzt gar nicht im Blick. Ja, der Prototyp hat die Einstellung wie das C 810, C 809 und C 819. Und es wäre natürlich wirklich blöd gewesen, bei der Premiere zur IFA '79 dann kein Gerät mit der neuen Reineisentechnik anbieten zu können, dann wäre der Slogan "In der HiFi-Technik vor" lächerlich gewesen. Und die Reineisenleistungem der Dual-Decks in den zeitgenössischen Test waren sehr gut - im Gegensatz zu denen so mancher japanischer Wettbewerber, die über viel.größere Entwicklungsabteilungen und enorme Budgets verfügten.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hi Uli,


    Offenbar mußte Dual dann die Konstruktion noch einmal anfassen, was auch zwei statt einer Platine erklärt.

    Falsch, die besagten Platinen sind bzw. im Prototyp die Zusammengefasste sind auschließlich für das Laufwerk.


    HF-Vormagnetisierung und Einstellmöglichkeiten sind auf der Grundplatte. Die werde ich noch "untersuchen".

    Gruß Peter

  • Ich bin fast durch damit, die Schaltpläne zu erstellen.

    Die Geräte unterscheiden sich doch noch recht deutlich von den Seriengeräten.


    Und da Peter den CT1540 angesprochen hat:

    Ich bin der neue Besitzer von dem CT1540 Vorserien-Gerät .

    Hier sind ein paar Bilder von dem Gerät.

    Das Gerät hat noch eine andere Beschriftung auf der Frontplatte, die Stand-By Led ist an einer anderen Stelle und ein paar Platinen haben noch nicht das finale Layout.

    Auch ist die Software vom Gerät wohl nochmal überarbeitet worden. (HEX-Files sind mit nicht mit anderen CT1540 identisch)


    Der Tuner ist noch einer kleinen Reparatur inzwischen wieder voll funktionsfähig.


    Gruß,

    Tobias

  • Hallo Tobias,

    Der Tuner ist noch einer kleinen Reparatur inzwischen wieder voll funktionsfähig.

    der weiteren Lebensdauer der beiden Längsregler ist es sehr zuträglich, wenn sie etwas besser ihre Temperatur an die Umwelt abgeben können. Spendiere den beiden einen gemeinsamen Kühlkörper. Sie werden es dir danken.


    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Zitat von FDS:

    Entweder wurden die Prototypen von Mitarbeitern zu Hause vorgetestet oder Sie verblieben nach Serienreife in deren Besitz.

    Soetwas würde heute in der Autoindustrie nicht passieren.


    Das Typenschild weist eigentlich auf eine reguläre Seriennummer hin. Ohne Nummer waren die Geräte der Entwicklungs- und der Nullserie, die nicht nummeriert wurden. Nullseriengeräte erhielt in der Regel die Geschäftsleitung ebenfalls zum Testen. Interessant wäre, wieviel dieser Modelle mit dem Bias-Regler gebaut wurden. Oder anders herum: Konnten diese Geräte nachträglich in die spätere Serienversion umgebaut werden? (So was machteman tatsächlich bei Dual).


    Gruß

    Norbert

  • der weiteren Lebensdauer der beiden Längsregler ist es sehr zuträglich, wenn sie etwas besser ihre Temperatur an die Umwelt abgeben können. Spendiere den beiden einen gemeinsamen Kühlkörper. Sie werden es dir danken.

    Werde ich bei Gelegenheit machen. Momentan ist der Tuner nicht im täglichen Einsatz.


    Interessant wäre, wieviel dieser Modelle mit dem Bias-Regler gebaut wurden. Oder anders herum: Konnten diese Geräte nachträglich in die spätere Serienversion umgebaut werden? (So was macht man tatsächlich bei Dual).

    Meins hat die Nummer 10014.

    Umgebaut wurden mit Sicherheit keine. Bis auf die Netzteilplatine und den Dolby-Platinen ist nichts identisch mit den Seriengeräten. Selbst die LED-Anzeige hat noch ein leicht anderes Layout.

    Die Seitenteile sind auch komplett glatt und haben keine leichte Struktur.


    Gruß,

    Tobias

    CV: 4x 1700, 1600, 1500, 1400
    CT: 1740, 2x 1641, 1640, 1540, 1440
    CS: 731, 721, 2x 704, 650, 621
    CR: 1780, 1750
    C: 939, 3x 919, 901,5x 839, 4x 830, 820, 2x 819, 2x 810
    CL: 730 auf LF 2, 720, 235
    HS: 152

  • Bei den C839 Geräten hat man, wie bei vielen Geräten (ausser Plattenspieler) wohl bei 10000 mit dem Zählen angefangen.

    Ich hatte schon einige C839 in der Hand, aber niedrige 10000er Zahlen waren nie dabei.


    Nach Oben ging es wohl so bis 40000.

    Gruß Peter

  • So ich melde mich nochmal,


    zunächst Gratulation zu dem Gerät, da bin ich schon ein bisschen neidisch.


    Die Entwicklung des 839 lief ja schon Mitte 78 auf Hochtouren. Es gab im Frühherbst eine Entwicklungsserie von 5 Geräten. Dann folge eine erste Nullserie mit 20 - 30 Geräten. Aus diesem Pool stammt Dein/Euer C 839 (ich habe irgendwo noch eine Kopie eines Prüfprotokolls von Gerät 10009). Diese Geräte wurden intern erprobt und getestet, sowohl im Labor als auch in der Praxis. Diese Geräte hatten noch die handgefertigten Platinen (was bei der zweiten Nullserie nicht mehr so war oder sein sollte). Ich selbst habe auch einen CV 1700 bei dem dies so ist und der auch eine andere Frontblendenbeschriftung hat.


    Leider stellte sich im Versuch heraus, dass diese ersten C 839RC-Geräte nicht auf oder unter einem Tuner betrieben werden konnten, weil sich die Störspannungsabstände dabei radikal verschlechterten. Daher musste das gesamte Platinenlayout geändert werden, Dadurch verzögerte sich auch der Serienanlauf, der ja schon ab Herbst 78 geplant war auf Sommer 79. Im Zusammenhang mit diesen Änderungen wurde dann auch auf den 6-fach Bandsortenwahlschalter umgestellt. Auch am zugelieferten Laufwerk wurden noch Änderungen vorgenommen.


    Zum Biasregler: Für mich eigentlich etwas sinnfrei für ein Gerät ohne Hinterbandkontrolle.


    Gruß

    Norbert

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