Dual HS136 Brummen 100Hz

  • Hi Dual Freunde,


    ich repariere (versuche es) aktuell den Dual HS136 meines Papas.

    Nachdem das Ding gar nicht mehr lief. Habe ich auf der Endverstärkerplatine die Dioden/ Kondensatoren/ Widerstände getauscht. Und den Siebkondensator auf der Versorgungsplatine.

    Zu sehen in Rosa markiert im Foto im Anhang.


    Die Gleichrichterdioden waren kaputt. Seit dem Tausch läuft das Ding gut.


    Ein weiteres Problem war, ich hatte wohl nicht alle Glimmerscheiben der 4 Haupttransistoren auf der Endverstärkerplatine eingelegt. Hatte keine Ahnung, dass diese Kühlflächen elektrisch isoliert sein müssen.

    Das ergab wieder einen KS und ich musste die Gleichrichterdioden nochmal tauschen. Jetzt mit neuen Glimmerscheiben unter den Transisotren, läuft das Ding wieder.


    ABER:


    Ich habe ein 100 Hz Brummen auf beiden Kanälen. Das Brummen ist komplett unabhängig von allen Einstellungsmöglichkeiten auf der Frontplatte, also bspw. der Volumenknopf.

    Wenn Musik läuft, überdeckt diese bei höherer Lautstärke das Brummen.


    Meine Frage:

    Was kann ich noch messen/tauschen/wissen um dem Problem auf den Grund zu gehen?

    Alle vier Transistoren müssen elektrisch isoliert zur Kühlfläche liegen oder?

    Muss denn das Eisen der Platinefassung auf GND liegen?


    Auf der Frontplatine (Vorverstärker etc.) hab ich noch nichts gemacht. Optisch siehts soweit aber gut aus.


    Vielen Dank für eure Tips.


    VG Jakob

  • Hallo Jakob,

    100 Hz Brummen klingt sehr nach defekten Sieb-Elkos. Da würde ich zunächst nochmal kontrollieren.

    Gruß Andreas

    Leichte Dualitis mit den Symptomen 1010 A, 1019, 1219, 601, 604 und 721 :)

    ... weitere im Profil

  • Hi,

    danke für deine Antwort.

    Kannst du mir evtl. erklären welche das genau sein könnten?


    Ich habe ja den 47nF auf der Netzplatine getauscht (laut Dual ist das ein 47nF, was mir wenig vorkommt), der ises also nicht. Wobei der sicherlich einen anderen Job erfüllt mit seiner kleinen Kapazität.

    Da ich alle Kondensatoren auf der Endverstärkerplatine getauscht habe.... Muss ich wohl an die Regelplatine an der Frontseite?


    Wie finde ich einen defekten Kondensator? Optisch? Messtechnisch hab ich zwar eine Funktion im Multimeter, dafür muss ich allerdings auslöten und dann funktioniert die Messung i-wie immer noch nicht wirklich gut.

    Oder sinds Widerstände?

    Hab zu wenig Erfahrung mit Elektronik.


    Danke
    VG Jakob

  • Hallo Jakob,


    den besagten Plattenspieler und dessen Innenleben kenne ich nicht, aber Siebelkos werden direkt hinter dem Gleichrichter angeordnet. Verfolge also, wohin die Kabel vom Trafo führen und wo sie an der nachfolgenden Elektronik angelötet sind. Der Siebelko befindet sich wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe, zuvor wird noch ein Gleichrichter (entweder ein größeres Bauteil mit 4 Anschlußdrähten oder vier Einzeldioden) zu finden sein. Der Siebelko ist ein größeres walzen- oder tonnenförmiges Bauteil mit vermutlich 470 oder 1000 µF Kapazität und entsprechendem Aufdruck.


    Grüße, Jürgen

  • Hallo,
    der 47n ist der Enstörkondensator am Schalter (rot),
    die Siebelkos sind die beiden 2200µF (grün) im Netzteilbereich, hast Du wohl gewechselt.


    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hallo Jakob,


    den besagten Plattenspieler und dessen Innenleben kenne ich nicht, aber Siebelkos werden direkt hinter dem Gleichrichter angeordnet. Verfolge also, wohin die Kabel vom Trafo führen und wo sie an der nachfolgenden Elektronik angelötet sind. Der Siebelko befindet sich wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe, zuvor wird noch ein Gleichrichter (entweder ein größeres Bauteil mit 4 Anschlußdrähten oder vier Einzeldioden) zu finden sein. Der Siebelko ist ein größeres walzen- oder tonnenförmiges Bauteil mit vermutlich 470 oder 1000 µF Kapazität und entsprechendem Aufdruck.


    Grüße, Jürgen

    Ok, also die großen 2200uF habe ich ja getauscht. Die Gleichrichtung sollte damit ja passen.



    Hallo,
    der 47n ist der Enstörkondensator am Schalter (rot),
    die Siebelkos sind die beiden 2200µF (grün) im Netzteilbereich, hast Du wohl gewechselt.

    Genau, diese drei Kondensatoren wurden gewechselt und sind somit nicht der Fehler.


    Ich tausche jetzt mal noch die restlichen Kondensatoren wie die beiden 0,1uF die beiden 47nF der Enverstärkerplatine und die beiden 680pF einfach weil diese 6 Stück noch die alten sind.

    Aber sonst bin ich mit meinem Latein am Ende.

    Wie gesagt die Frontplatine habe ich noch nicht rausgenommen. Wie ich da weiter mache weiß ich nicht, da ich optisch nichts defektes sehe.


    Vielen Dank für eure Antworten

    VG Jakob

  • Hallo,


    tritt der Fehler auch bei anderen Eingängen (TAPE, TUNER) auf?


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • h!, mit dem Digitalvoltmeter kannst du die Welligkeit der Versorgungsspannung messen, auf dem Spannungsbereich 2V oder 20V aber auf AC stellen. Dann eine Strippe auf Masse, und mit der anderen Messspitze an C1305 Minuspol und danach an C1304 Pluspol. Da sollten wenn alles Ok ist nur ein paar mV Wechselspannungsanteil zu messen sein. Manchmal passieren blöde Fehler, mir auch.

  • Hi.

    Hallo,


    tritt der Fehler auch bei anderen Eingängen (TAPE, TUNER) auf?


    Peter

    Nein. Das brummen ist von allen Knöpfen an der Frontplatine unabhängig.


    h!, mit dem Digitalvoltmeter kannst du die Welligkeit der Versorgungsspannung messen, auf dem Spannungsbereich 2V oder 20V aber auf AC stellen. Dann eine Strippe auf Masse, und mit der anderen Messspitze an C1305 Minuspol und danach an C1304 Pluspol. Da sollten wenn alles Ok ist nur ein paar mV Wechselspannungsanteil zu messen sein. Manchmal passieren blöde Fehler, mir auch.

    Danke. Das werde ich mal messen. Gehe davon aus, dass dann das brummen messbar ist. Leider kein Oszilloskop zue Verfügung.

    Und was wäre denn dann der blöde Fehler?

    VG Jakob

    Einmal editiert, zuletzt von Chuck92 ()

  • stimmt etwas mit der Siebung nicht. C1305 und C1304

    Hat er schon getauscht. Post #6

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • moin,


    mal den "Netzstecker" in der Steckdose "Polung drehen" angetestet ;)


    Ansonsten das "Erdkabel" vom Laufwerk zum Verstärker GND (meist hat das Kabel ein U‑förmiges Ende. Dieses Ende mußt Du mit Metall verbinden. Hierfür haben die meisten Verstärker eine Schraube, die mit GND beschriftet ist. Das steht für “ground”, englisch für “erden”) kontrollieren.

    Wenn jene Verbindung meiner DUALs zum Amp ab ist, brummt er sich nen Wolf, es reicht schon, wenn das dünne Kabel am Stecker "brüchig" wird :saint:


    Gruß Uwe

    fast 32 Jahre Excel MC-100, jetzt Ortofon MC-1 Turbo

  • das hatte ich zuletzt auch probiert mit Erfolg bei meinem P54. Das Ding brummte etwas, und wurde ruhig wenn man den Tonarm berührte. Dabei war schon alles revidiert, neue Elkos drin. Nach dem Drehen des Netzsteckers war der Brumm weg.

  • Ansonsten das "Erdkabel" vom Laufwerk zum Verstärker GND (meist hat das Kabel ein U‑förmiges Ende. Dieses Ende mußt Du mit Metall verbinden. Hierfür haben die meisten Verstärker eine Schraube, die mit GND beschriftet ist. Das steht für “ground”, englisch für “erden”) kontrollieren.

    Eine HS ist eine Kompaktanlage die hat so etwas nicht. Da ist alles intern verkabelt.

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • moin,

    nun denn, dann würde ich da drinnen eine "Erdung" legen? evtl. wurde sie ja mal im Lauf der Jahre entsorgt ?

    Aber manchmal reicht es, den Netzstecker "zu drehen"


    Gruß Uwe

    fast 32 Jahre Excel MC-100, jetzt Ortofon MC-1 Turbo

  • nun denn, dann würde ich da drinnen eine "Erdung" legen? evtl. wurde sie ja mal im Lauf der Jahre entsorgt ?

    Alles DIN, da gibbet kein Erdkabel ;)

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • nun denn, dann würde ich da drinnen eine "Erdung" legen? evtl. wurde sie ja mal im Lauf der Jahre entsorgt ?

    Alles DIN, da gibbet kein Erdkabel ;)

    moin,


    habe das Bild von dem Teil jetzt mal rausgesucht, das gute alte Stück kenne ich noch. Vor Jahrzehnten stand solch ein Teil bei einer "Bekannten". Irgendwann bekam ich dann auch eine Version, habe sie "gereinigt und gelüftet", anschließend verschenkt, aber das ist schon ne Ewigkeit her. Da in jener Zeit oft "Kombigeräte" Musiktruhen bei mir auf der Werkbank landeten, hatte ich davon abgeraten, lieber "Einzelkomponenten" ;)


    Aber zurück zum Thema,

    wurde die Netzspannung auf 240 Volt/ 50 Hz umgestellt :/ evtl. hilft das auch schon weiter.


    Die Erdung würde ich trotzdem "antesten", Netzkabel => Flachstecker oder 3 Kontakte?


       8o
    Viel Erfolg


    Gruß Uwe

    fast 32 Jahre Excel MC-100, jetzt Ortofon MC-1 Turbo

  • wo ist Seite 20 der Bedienungsanleitung geblieben :(

    fast 32 Jahre Excel MC-100, jetzt Ortofon MC-1 Turbo

  • Hi !

    Aber zurück zum Thema,

    wurde die Netzspannung auf 240 Volt/ 50 Hz umgestellt :/ evtl. hilft das auch schon weiter.

    Hat damit eher weniger was zu tun.


    Früher hatten wir 220V Netzspannung. Jetzt haben wir 230V Netzspannung +/-10 Prozent. Bedeutet: 253V~ in der Spitze bei einem im Wesentlichen unbelastet dahintrudelnden Abschnitt des Versorgungsnetzes. In Zeiten von E-Bikes, E-Autos und Heimklimaanlagen eher selten. Die 253V~ Maximalspannung sind dann auch der Grund, warum Entstörkondensatoren, die *vor* dem Trafo an der Stromleitung hängen, nun mit 275V~ Spannungsfestigkeit versehen sein sollten. Die alten Rifas waren nur bis 250V~ spannungsfest und es ist "good practise", sich nach oben ein wenig "Kopffreiheit" als Reserve zu lassen. So 15 - 20V sollten es bei derartigen Bauteilen schon sein.


    Das Problem ist, daß der im Gerät verbaute Trafo ein festes Übersetzungsverhältnis von Eingangs- zu Ausgangsspannung hat, was durch die Zahl der Windungen auf den jeweiligen Spulen bestimmt wird.

    Bei 220V~ müßte der Trafo so um 2 x 12V~ vor dem Gleichrichter abgegeben haben. So um +/- 14.7V= hinter dem Gleichrichter.

    Bei 230V~, was ca. 9.5% höher liegt, gibt der Trafo auch eine 9.5% höhere Spannung an der Ausgangsseite ab. Das bedeutet, daß nach Gleichrichtung und Siebung ca. +/- 16.1V anliegen müßten. Das ist jetzt nicht wirklich kraß, bedeutet aber, daß einige Bauteile mehr Überschußleistung in Wärme umsetzen müssen. Und daß man bei einigen Bauteilen (Elkos vor allem) langsam sehr dicht an die maximal zulässige Spannung herankommen *könnte*. Auch hier gilt es als charmant und hilfreich, sich etwas Reserve nach oben zu lassen. Die Hauptelkos sind aber m.E.n. mit 25V Spannungsfestigkeit gewählt und sollten damit zurechtkommen.


    Also stöpselt man das Gerät auf 240V~ Eingangsspannnung um. Dann ist die Abgabespannung des Trafos zwar eine Winzigkeit niedriger, als in der ursprünglichen Position 220V bei den früher mal herrschenden 220V Netzspannung - es entsteht aber auch nicht so viel Überschußleistung, die irgendwo abgebaut werden müßte. Langfristig eine Schonung der mitunter schon einige Dekaden alten Elektronik.


    Mit dem Brummen hat das nix zu tun.


    Die Erdung würde ich trotzdem "antesten", Netzkabel => Flachstecker oder 3 Kontakte?

    Wenn ich das Wort "Erdung" höre oder lese, wird mit immer ganz schlecht.


    1. "Erdung" ist ein antiker Begriff aus der Hausinstallation. In der Regel erfolgt die Erdung eines Hauses über ein Stahlband, was im Fundament verschwindet (Fundament-Erder) und der einen festen Bezugspunkt für die nachfolgende Elektro-Installation bildet.


    2. Als Schutzmechanismus gibt es zwei grundlegende Konzepte: Schutz über einen zusätzlichen Leiter (grün/gelber Schutzleiter), wenn die Gefahr besteht, daß außenliegende Metallteile mit der Phase der Stromversorung in Kontakt geraten könnten und eine Gefahrenstelle bilden *könnten*. Bedeutet: dreiadrige Netzzuleitung und vollständiger Schutzkontaktstecker.

    Oder Schutzisolierung, wo durch den Aufbau des Gerätes sichergestellt wird, daß die Netzspannung an keiner Stelle des Gerätes anliegen kann. Bedeutet: zweiadrige Netzzuleitung und zweipoliger Eurostecker. *Eine zusätzliche Verbindung* des Gehäuses und metallischer Teile mit dem Schutzleiter der Steckdose ist *nicht* zulässig ! Denn das bedeutet, daß im Fehlerfall *eines anderen Gerätes* dieses Gerät auch eine auf den Metallteilen liegende Phasenspannung haben könnte.


    3. Brummstörungen beziehen sich in der Regel auf einen Verlust oder eine Störung der Signalleitungen. Insbesondere dann der "signal returns", also der Signalrückleitungen. Volkstümlich auch gern Abschirmung oder Masseleitungen genannt. Selten, daß Brumstörungen durch direkte magnetische Einstreuung z.B. von Trafo, Netzzuleitung oder Motor auf eine Signalleitung erfolgen, wenn die beispielsweise über eine längere Distanz nebeneinander her verlegt sind. Meistens ist es so, daß die Masseleitung irgendwo unterbrochen ist, sich Umwege über andere Schaltungsteile sucht, doppelt oder dreifach verlegt ist (siehe: Brummschleife) oder das irgendwo Signalleiter und zugehörige Rückleitung vertauscht sind. Gern an Übergangskabeln bei Duals am Kurzschließer. Da werden dann die Signalleitungen L und R auf die Anschlüsse gebracht, die über einen weiteren Draht gegen die Chassis-Masse führen und die Eingänge werden von den "signal returns" (Außenleiter des geschirmten Kabels) bedient. Damit liegt der Teil der Schaltung, der das Eingangssignal verstärken soll, außen am Kabel und empfängt alle Störungen aus dem Gerät.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.