Frage an die Tapedeckspezialisten zu C828 / C844

  • hallo,


    wahrscheinlich bekomme ich in den nächsten Tagen passend zu meinem 741Q einen CV1450 und einen CT1450, und überlege, mir noch ein passendes Tapedeck dazu zu origanisieren, um den "Turm" komplett zu machen. Zur Auswahl stehen das C844 oder das C828.


    Zuerst mal hätte ich gerne gewusst, ob mir jemand ein paar Tipps geben kann, was die Schwachstellen von den Geräten sind. Und dann würde mich mal interessieren, wieso das C844 gegenüber dem C828 so sauteuer gehandelt wird, und ob sich die Geldausgabe lohnt. Das C844 ist ein Feature-Monster und hat drei Köpfe und Dolby C, dafür hat das C828 Auto Reverse und kostet nur ein Drittel. Entscheidend wäre für mich aber, das Modell zu nehmen, das am wenigsten rumzickt.


    Ach ja, was mich auch interessieren würde, ist, ob man mit einer gut ausgerüsteten Werkstatt auch nach defekten Geräten gucken kann, oder ob man das bei diesen Modellen besser lässt.


    Danke und Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    grundlegend treten an allen Cassettendecks folgende Fehler im Laufwerk auf:

    • defekte Antriebsriemen
    • verharztes Laufwerk

    Beim C844 waren es zusätzlich eine ausgefallene Lichtschranke der Klebstoff des U-förmigen Plastikteils

    hat sich gelöst und ein defekter Transistor im HF-Löschkreis.


    Am C828 wurden bisher nur die Antriebsriehmen getauscht.


    Alternativ ist noch das 3-Kopfgerät C824 zu nennen.


    Ich zerlege keine Laufwerke, weil ich sie nicht mehr zusammen bekomme, aber ein Forumsnachbar hilft mir immer tatkräftig. ;)

    Gruß Peter

  • Guten Abend Frank!


    Habe (bin Peters Forumsnachbar) mehrere der genannten Typen hier. Wenn die Schiebeschalter zicken (tun sie oft) dann wird das fummelig. Zum Entloeten habe ich einen Absauger mit Vakuumpumpe, mit dem einfachen Handgeraet mach ich das nicht mehr.

    Ansonsten ist die Auswahl Geschmacksache. Reverse versus Hinterband....

    Laufwerke sind halt fummeliger als z. B. der 839.

    Ansonsten kann Dir ja auch jenand helfen.

    Gruss

    Wolfgang

    .... ewige Kleinschreiber sind ausgeblendet

  • Hi !


    Zusätzlich zu Peters Anmerkungen:


    Beim C828 kann es vorkommen, daß sich die Schwungmassen auflösen. Das ist eine blöde Variante der Zinkpest, wodurch sie Risse bekommen und im Durchmesser "wachsen". Dann laufen sie gegeneinander und das Deck eiert jämmerlich. Bisher zweimal beobachtet und durch Schlachtgeräteteile wieder hinbekommen.


    Die Riemen lösen sich gern in öligen Schmier auf. Das ist dann eine echte "Dreckarbeit", aber meistens kriegt man solche Decks sehr billig (weil sie nix mehr abspielen) und man steckt nur Arbeit und einen neuen Riemensatz rein. Der ist etwas umständlich zu montieren, geht aber noch. Man muß sich Zeit lassen und braucht ein paar kleine Zughaken (aus 1mm Silberdraht gebogen), um die an die richtige Stelle zu ziehen. Hat bisher immer geklappt ...


    Ein weiterer Kriegsschauplatz bei diesen Decks sind die Dolby-ICs vom Typ LM1011N. Aus seltsamen Gründen sterben die einfach und da das Signal auch mit abgeschaltetem Dolby durch die ICs durchmuß, hat man Kanalausfälle. Mal nur einer, manchmal auch beide. Die ICs sind zum Glück noch zu bekommen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Laufwerke der beiden Decks sind grds. fast baugleich konstruiert, also werden Schwachstellen beide Typen betreffen. Ich habe seit vielen Jahren beide Typen im gelegentlichen Einsatz. Insgesamt wrid auch von der Elektronik betrachtet das C 828 weniger Probleme bereiten, allerdings liegt das C 844 (vor allem mit 9.8 cm/Sec) klanglich Welten darüber.


    Gruß

    Norbert

  • danke Euch allen, ich habe gerade erstmal den CV1450 und den CT1450 "geschossen", die Tapedecks werden ja mittlerweile für ziemlich hohe Preise gehandelt. Ich habe noch eine Anlage der Vorgängergeneration ( CV1600, CT1641, C820 ), die werde ich verkaufen, und mir davon das C844 einfach mal gönnen, denke ich.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    die "Schönheit" der Geräte liegt im Auge des Betrachters.

    Ich habe noch eine Anlage der Vorgängergeneration ( CV1600, CT1641, C820 )

    Die waren meiner Meinung nach besser als die Geräte in satin-metallic.

    Gruß Peter

  • hmmm, das C820 klingt allerdings sehr gut. Wuerde ich behalten.


    Gruss

    Wolfgang

    .... ewige Kleinschreiber sind ausgeblendet

  • Hallo Zusammen,


    da ich seit vielen Jahren - bis auf den Plattenspieler - die gleiche Anlage habe/hatte, steuer ich hier auch mal meinen Senf bei.

    Der CV 1450 läuft seit Kauf problemlos - lediglich das LS-Relais brauchte mal etwas Zuwendung. Nur w/ der hübschen VU-Meter habe ich mir den CV 1460 zugelegt - der CV 1450 wartet derweil im Rückraum.

    Der CT 1450 ist täglich im Einsatz - hier hat im Laufe der Jahre der Akku für den Senderspeicher stark nachgelassen - ansonsten alles gut.

    Beim C 828 musste ich mal die Riemen tauschen. Mit Hilfe einer bebilderten Anleitung aus diesem Board habe ich das gut hinbekommen - und ich bin wahrlich nicht der Superbastler. Das Deck läuft wie am 1. Tag - nur der A/W-Schalter zickt, was sich durch eine extreme Übersteuerung in den Höhen bemerkbar macht. Das hat mal die Hochtöner meiner Lautsprecher geschrottet. Bisweilen flute ich den Schalter mit Kontakt 61 - das hilft aber leider nicht lange. Ausbau und Reinigung wäre hier die richtige Lösung - da traue ich mich aber nicht dran, und ich habe bisher noch Niemanden gefunden, der mir das machen würde.


    Herzliche Grüße

    Frank

    CS 627 Q mit OM 20, CV 1460, CT 1450, C 828, Denon DCD 625, Heco Intereior 330


    im Arbeitszimmer: CS 606 mit ULM 55 u. DN 155 E, Telefunken TR 350, Sony CDP-297, Denon DRM-510, Telefunken HL 800

  • was mich ehrlich gesagt etwas ernüchtert, sind die Preise, die für die Geräte aufgerufen werden. Vom C828 kosten defekte optisch ranzige Teileträger um 100 und gute Exemplare um 300 Euro, C844 gehen bei 350 Euro los und enden bei 600 Euro. Ist nach den Plattenspielern jetzt auch das Rennen auf die Tapedecks eröffnet ?


    Gruß Frank

  • wenn Du willst, kannst Du ihn schicken, hab eh grade zwei 828 zum Richten hier.

    Guten Abend Wolfgang,


    das nehme ich sehr gern in Anspruch :thumbup::thumbup::thumbup: . Wir (meine Gattin und ich) sind zwar über das lange Wochenende in Weikersheim/Taubertal, also gar nicht so weit weg, aber der Routenplaner sagt 1:30 Std. Fahrtzeit - und das in die "falsche" Richtung. da schicke ich es dir lieber.


    Alles weitere per PN :)


    Erleichterte Grüße

    Frank

    CS 627 Q mit OM 20, CV 1460, CT 1450, C 828, Denon DCD 625, Heco Intereior 330


    im Arbeitszimmer: CS 606 mit ULM 55 u. DN 155 E, Telefunken TR 350, Sony CDP-297, Denon DRM-510, Telefunken HL 800

  • Hallo Frank,


    Die größte Schwachstelle des C828 ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass es sich um ein Autoreverse-Deck handelt. Ich hatte eins vor vielen Jahren und es ist mir zumindest mit einfachen Mitteln nicht gelungen, den Kopf so einzustellen, dass es in beiden Richtungen gut klingt.


    Das C844 ist ein hervorragendes Deck, keine Frage, aber ich weiß nicht, ob es mir die heutzutage aufgerufenen Preise wert wäre.


    Evtl. wäre das C822 noch eine Alternative, das ist technisch einfacher, hat aber auch schöne Analogzeiger und ist preislich nicht ganz so abgehoben wie das C844.


    Grüße

    Patrick

  • Evtl. wäre das C822 noch eine Alternative, das ist technisch einfacher, hat aber auch schöne Analogzeiger und ist preislich nicht ganz so abgehoben wie das C844.

    Das C822 hatte ich mal vor ca. 8 Jahren, und zwar aus dem Grund, dass ich mir schon damals kein 844 leisten konnte und für mich das 822 das zweitschönste Dual-Deck ist nach dem 844.

    Allerdings sind heute die Preise für beide Geräte enorm angestiegen, selbst das 822 wäre heute nicht mehr in einer für mich bezahlbaren Liga. Aber dennoch wohl um einige hundert Euro günstiger als das 844.


    Norbert schrieb weiter oben, dass das 844 klanglich besser sei als das 822. Ich habe zwar das 844 nicht gehört, aber musste damals auch feststellen, dass die Aufnahmen meines 822 bei weitem nicht so gut waren wie bei meinem Hauptdeck (Yamaha K-560, das übrigens optisch einige Parallelen mit dieser Dual-Serie aufweist und aus derselben Zeit stammt). Die Wiedergabe von Fremdaufnahmen hat mich aber sehr überzeugen können, auch mit Dolby.


    Eine Sache wäre noch zu erwähnen: Ich habe gehört, dass beim 844 der Löschoszillator eine Schwachstelle sein kann. Wenn man eine Typ IV Kassette löschen will, dann kann es sein, dass irgendwelche Teile altersbedingt zu heiß werden und dann durchbrennen. Danach ist mit dem Deck generell keine Aufnahme/kein Löschen mehr möglich, Ersatzteilversorgung ist sehr schlecht. Ich weise nur deshalb darauf hin, da ich diesen Fehler schon etwa dreimal hatte bei Yamaha-Tapedecks gleichen Alters, wo der Löschoszillator baugleich ist mit dem im 844. Jetzt verwende ich nur noch maximal Typ II fürs Neubespielen und bin trotzdem glücklich. Auch aus diesem Grund wäre mir das 844 nicht die heute aufgerufenen Preise wert, selbst wenn ich das Geld dafür hätte.

    Gruß
    Michael


    Aktuell spielen hier: 1219 (2x) * 1209 * 1019 * 1009 * 721 * CL240 * CL172

    Die wichtigsten Ehemaligen: 650RC * 1229 * 1218 * 1216 * 1225 * 1228/KA61 * C822


  • Hallo Michael,


    Ich habe gehört, dass beim 844 der Löschoszillator eine Schwachstelle sein kann.

    Absolut richtig, wirklich eine Achillesferse. Bei meinem C844 war sogar der "Treiber-Transistor" im Löschstromkreis gestorben.

    Gruß Peter

  • Hallo,

    lese hier mit u. habe auch gerade einen 844 in Reparatur, der seit 21 Jahren eingelagert stand.

    Erstmal zerlegt bis in die letzte Schraube einschließlich der Chassisteile. Alles intensiv gereinigt u. wieder aufgebaut.

    Sämtliche Kabelstränge geordnet u. nicht mit zusätzlichen Kabelbindern gespart. Jetzt sieht das Gewusel einigermaßen übersichtlich aus u. erleichtert künftige Wartungsarbeiten. Netzkabel vom Trafo zum Einschalter unterirdisch verlegt, sieht auch gleich aufgeräumter aus.


    Defekte:

    Zugmagnet für die linke Anduckrolle ist nach einer Sekunde abgefallen

    Fehler auf der Steuerplatine, konnte aber nicht gefunden werden, Platine getauscht, funktioniert.

    Habt Ihr eine Idee, was auf der Steuerplatine los ist ?

    Die dem zugehörigen Steckkontakt des Zugmagneten nachgeschalteten Dioden 402 - 405 sind in Ordnung, auch der nächsteTransistor.


    Kein Ton, kein Rauschen, kein Intrumentenausschlag, tot.

    Unbekannter Fehler auf dem unteren Mainboard, getauscht, funktioniert.

    Könnte das wie hier beschrieben auch an den Dolbyschaltkreisen liegen ?


    Spult schlecht bis gar nicht,

    Laufwerk muss noch überholt werden.

    Hat der 844 eigentlich Ölstopscheiben ? Wenn ja, habt Ihr eine Bezugsquelle ?


    Sonst stehen hier noch ein paar 828 u. 824 u. warten ebenfalls auf Wartung.

    Ein 828 koordiniert die Drehrichtungen von Capstan u. Wickel falsch. Nach der Skizze für die Antriebsriemen müsste das aber stimmen, hm...

    Bei keinem der Geräte sehe ich Zinkpest, wie hier beschrieben.


    Liebe Grüße,

    Albert

  • Hallo,

    wenn du Probleme mit den Zugmagneten hast, hatte ich bisher drei Fehlerquellen. Kalte Lötstellen an den Dioden, die Dioden selber, obwohl meßtechnisch in Ordnung und es gab auch Geräte mit defektem IC 401.

    Zum zweiten kann ich nicht viel sagen, bisher nur an meinem 839 mal ein defekten Dolbyschaltkreis gehabt. Hatte aber wohl den gleichen Efekt.

    Schlechtes Spulen, verharztes Fett, Laufwerk muß komplett gereinigt werden.

    Ölstopscheiben? Scheiben befinden sich auf den Capstanwellen. Ist allerdings schon ein paar Jährchen her das ich ein Laufwerk auseinandergenommen habe.

    Beim 828 deutet alles auf verkehrt aufgelegte Riemen hin.

    Zinkpest habe ich bisher nur beim 828 beobachtet.

    Gruß

    Thorsten

    [size=8]Derzeitige Hauptanlage: CV 1500, CV 1540, C 839, CS 650RC, Heco Aleva

  • Wegen dem Löschoszi, ich hatte meinen ersten 844 anno 86 gebraucht gekauft. Seit dem habe ich ALLE Tapes grundsätzlich mit doppelter Bandgeschwindigkeit u. auf Metallposition gelöscht. Dual bewarb damals im Katalog die besondere Leistungsfähigkeit.

    Danke für die Tips mit den Zugmagneten, ist notiert.

    Habe vorhin eine ausgeleierte Zugfeder für den Idler ausgemacht. Die ist eindeutig verantwortlich für den schlechten Reibschluss.


    Dann gabs im Netz mal den Tip, bei hart knallenden Hubmagneten einen 330 uF Kondi parallel zu schalten, damit diese sanfter arbeiten. Gibts da Erfahrungen ?


    Ich suche noch einen 839 in Metallic Braun. In den Katalogen waren die Led's gelb u. rot abgebildet. Gefällt mir so gut, dass ich das gerne mal umbauen u. real sehen möchte.

  • ...die gelb/orangen LEDs gibt es wirklich ab Werk.

    Hab zwei davon..


    Gruß

    Wolfgang

    .... ewige Kleinschreiber sind ausgeblendet

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