Ich habe einen 1218 in der Werkstatt

Liebe Dual Freunde,

schon Ewigkeiten habe ich mich nicht mehr hier gemeldet. Trotzdem lese ich regelmäßig die sehr interessanten
Beiträge im Forum. Auf der anderen Seite laufen mein 721 und 1219 immer noch perfekt mit denen ich sehr
glücklich bin.

Jetzt habe ich aber einen 1218 auf dem Tisch von einem Kollegen. Die erste Problembeschreibung lautete:
Der Tonarm schwenkt nicht mehr rüber. Ich habe natürlich gleich an den Steuerpimpel gedacht. Daran
liegt es aber nicht, denn das Reibrad wird nicht an die Motorachse gedrückt und der Teller dreht gar nicht.

Ok, auch der Einschalthebel vom Motor ist sehr schwergängig dieser läuft aber. Auch die Kinematik macht was
sie soll, wenn ich den Teller per Hand drehe. Das wird vermutlich auch alles kein Problem sein, die Teile wieder
gängig zu bekommen.

Nun aber endlich zu meiner Frage. Der Hebel zum Verstellen der Geschwindigkeit sitzt bombenfest. Ich kann
bisher nicht erkennen, woran das liegt. Da der Hebel auch aus Kunststoff ist, möchte ich da natürlich keine
weitere Kraft anwenden. Das gesamte Teil muss vermutlich ausgebaut werden. Wie gehe ich da vor? Kann
ich den Verstellhebel für die Geschwindigkeit oben abziehen? Die Kugel zum Einrasten ist vorhanden. Sollte ich
eher hier starten die Mutter zu lösen?

Die Pitch Verstellung kann ich ohne Probleme drehen. In dem gelben Röhrchen ist auch eine Veränderung der Feder
zu erkennen. Das Reibrad bewegt sich aber überhaupt nicht nach oben und unten. Zumindest nicht sichtbar..

Ich bin gespannt auf eure Tipps zur Vorgehensweise.

Viele Grüße

Björn

Vielen Dank für die schnell Hilfe. Ich konnte in den letzten Tagen nicht anders und habe bis in die Morgenstunden gebastelt

Dank der guten Hinweise konnte ich alles auseinanderbauen, neu schmieren und wieder zusammenbauen. Läuft perfekt.

Im Anschlusskasten habe ich auch noch einen Rifa Kondensator entdeckt. Das müsst einer von diesen Knallfröschen sein. Könnte mir noch jmd. bitte einen Link von einem Ersatzkondensator senden? Ich habe im Forum etwas von x2 Kondensatoren gelesen.

Einen kleinen Tipp benötige ich noch. Die kleine Feder im Schaltkasten war in der letzten Rundung gebrochen. Dort konnte man ein wenig Rost erkennen. Ich habe diese Feder ein klein wenig weiter gezogen und neu eingehängt und mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Dennoch guckt das Federende nicht vernünftig aus der Halterung heraus, dass ich noch nicht so richtig zufrieden bin. Hat noch jmd. einen Tipp für mich?

Klanglich konnte ich den Spieler noch nicht testen. Ich glaube auch, dass die eingesteckte Nadel nicht wirklich zum System passt. Das muss ich mir in Ruhe noch einmal anschauen.

Und dann ist mir etwas passiert, was eigentlich nicht passieren dürfte.

Während ich meine Ersatz Steuerpimpel suchte, glänzte mein 1219 so schön auf dem Schrank. "Noch mal eben einschalten, um zu schauen, ob hier noch alles in Ordnung ist". Siehe da, die Automatik schwenkte den Arm nicht mehr rüber. OK, abgezogen und auch gleich mit in die Werkstatt genommen. Gefühlt war der Tonarm beim Einschwenken irgendwie sehr schwergängig. Also alles soweit kontrolliert, Pimpel getauscht, nichts verändert. Dann habe ich die Kontermutter vom Tonarm gelöst und wirklich nur leicht von unten gedrückt. --- Knack . Plötzlich ging alles sehr leicht und siehe da, die Haltenasen waren abgebrochen....

Was habe ich mich geärgert. Dann habe ich erstmal einen Kaffee getrunken und in aller Ruhe den Tonarm ausgebaut. Bei Dualcan habe ich nun dieses Teil aus Metall bestellt und hoffe sehr, dass ich den wieder fit bekomme. Mit dem Ausbau vom Haupthebel sind ja auch schon einige Teile gelöst. Ich hoffe ich behalte den Überblick

Ich würde auch gerne noch das Tonarmlager ausbauen und säubern. Hierbei muss ich die Antiskating Scheibe lösen, oder?

Gut, dass mein 721 noch die Stellung hält...

Viele Grüße

Björn

Hallo Dual Freunde

Ich habe schon wieder den nächsten 1218 in der Werkstatt. Rillenachse, Plumpslift, Geschwindigkeitsumstellung, Pimpel. Aber ansonsten in einem guten Zustand.

Dieser 1218 stammt aus einer Grundig "Kompaktanlage".

Jetzt zur Frage. Es ist ein separates Massekabel vom Motor (gelötet) an das Chassis geschraubt. War das bei den Einbaugeräten so üblich? Habe ich sonst noch nie
so gesehen.

Grüße

Björn

Vielen Dank für die Rückmeldung zum Massekabel.

Ich bin es mal wieder und würde mich gerne über ein paar weitere Hinweise freuen.

Ich hatte einen weiteren 1218 in der Aufbereitung. Irgendwie spricht es sich rum, dass Freunde und Kollegen gerne ihre Dual Spieler bei mir in Pflege geben. Mir macht es aber wahnsinnig viel Spaß, wenn wieder ein Dual Spieler gerettet wurde.

Das letzte Exemplar hat mir dann auch den kompletten Feiertag und Sonntag beschäftigt. Aber bis auf den Motor war alles von der Platine geschraubt- gesäubert, geschmiert, gefettet, geölt. Und was soll ich sagen, er läuft fast perfekt! Warum fast? Darum meine erste Frage:

• Ich habe auf Wunsch ein Chinch Kabel gelötet und eingebaut. Die Massebrücke ist natürlich getrennt. Der Klang ist ohne Beanstandungen. Mit dem Anschluss der Masseleitung am Vorverstärker ist auch jedes Brummen weg. Aber: Sobald die Kurzschließer mit dem Lauf der Automatik aktiviert sind, habe ich auf einem Kanal ein "Rauschen" oder zumindest deutliche Störgeräusche. Ist der Kurzschließer wieder geöffnet, ist alles i.O. Gibt es noch einen Tipp, wie ich diese kleine Störung abstellen kann?
• Und nun zum Klang. Ich bin vermutlich von meinem 721 und 1219 mit Shure V15III jeweils mit Jico SAS (nix Neo) auch ein wenig verwöhnt. Jedenfalls sorgen beide Spieler immer für ein Grinsen und ein vernünftiges Hinsetzen, wenn es richtig losgeht. :-). Auch der 1218 klingt gut. Er hat das Standardsystem M95 System. Aber der Klang reißt mich wirklich nicht vom Hocker. Wenig ausgeprägte Höhen, relativ flache Dynamik. Ich werde die Tage noch mit einer neuwertigen anderen Original Shure Nadel experimentieren. Habe leider keine Möglichkeit, den aktuellen Stand der "alten" Nadel wirklich zu beurteilen. Aber was würdet ihr machen? Kann ich aus dem System auch noch mehr rausholen mit einer neuen Nadel? Oder bin ich durch meine eigene Kombination einfach zu sehr festgefahren?? Würde theoretisch ein Shure V15III auch an einem 1218 "Gas geben"?
• Dem Spieler fehlt noch eine Zarge. Gibt es evtl. eine Schablone hierfür? Mein Kumpel würde sich gerne eine Zarge zimmern lassen. Oder kennt ihr evtl. auch Quellen für eine neue Zarge?

Freue mich über die Antworten!

PS. Die nächsten Dreher stehen auch schon in der Warteschleife. Ein weiterer 1218 und ein 1241. Auf den 1241 bin ich sehr gespannt. Einen Riemenspieler hatte ich bisher noch nicht gewartet.

Der Dual-"Bastler" von der Küste

Björn

Danke für die Rückmeldungen.

Zu den Geräuschen beim aktivierten Kurzschließer hatte ich gestern noch selbst die Lösung gefunden. Es hatte mir keine Ruhe gelassen, dass
die Geräusche nur auf einem Kanal waren. Tja, was soll ich sagen: Ich hatte die Massen zusammengelegt....
Nochmals komplett neu aufgebaut die Anschlüsse. Jetzt ist es perfekt. Auch das Knacken beim Einschalten ist nun weg. Das war trotz neuem Kondensator nämlich noch da.

Auch der Klang ist deutlich besser geworden. Zusätzlich habe ich noch die Nadel gegen eine Original nie benutzte Shure HiTrack getauscht. Ein großer Unterschied. So habe ich
mir den Klang gewünscht.

Die Schablonen für die Zarge habe ich weitergeleitet. Auch hierfür vielen Dank! Mein Job ist nun erledigt

Bis demnächst

Björn