"Historisch korrekte" HiFi-Kette für einen Dual 704

  • Bonjour et vive le Dual!


    ich hoffe, der eine oder andere kann mit folgendem Anliegen etwas anfangen und evtl. Ideen einbringen?


    Ich bin kein Audio-Historiker, interessiere mich aber als Hörer ein wenig für das Thema. An meinem Dual 704 hängt eine Audiokette, die (so glaube ich) ungefähr zur Zeit und auch zu den Hörgewohnheiten der Entstehungszeit dieses Drehers passt - ein früher NAD 3020 Verstärker und B&W DM12 Regalboxen. Das Ganze ist nicht allzu dick in den Bässen, auf weiche aber präsente Mitten orientiert und in Punkto Laustärke nicht besonders PS-stark. Besonders interessant wird es für mich, wenn auch die aufgelegte Platte ungefähr in diesen Zeitraum fällt. Dann hat man sozusagen eine "time capsule", eine Art Zeitmaschine.


    Bei Verstärker und Boxen zeichnen sich allmählich Alteserscheinungen ab. Ich werde wohl damit anfangen müssen, auf dem Gebrauchtmarkt nach Alternativen zu suchen.
    Hat jemand eine Ahnung oder eine Idee, was gut passen könnte? Und bitte korrigiert mich, falls meine "Kette" nicht historisch korrekt ist. Was wäre denn eine typische Konfiguration?


    Dank + Gruß - zoby

  • Moin,


    na da wirf doch mal einen Blick in das Dual-Pragramm von 1976 oder 1977

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

    Einmal editiert, zuletzt von MaxB ()

  • Ist ALLES DUAL denn für das Hörerlebnis eine gute Sache?

    Du bist im Dual-Board... was erwartest du von mir :D .


    Aber Spaß beiseite.
    Von der Kombination verschiedener Geräte in passendem historischem Zusammenhang zu gelungenem Klang- und Hörerlebnis habe ich null Ahnung.


    Da gibt es hier deutlich bewandertere Freaks...

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  • Bei Boxen gehen die Meinungen seeeeeeeehr auseinander. Ich neige rein pragmatisch und aus Liebe zu alten Sachen zu folgender Richtung: an Boxen altert nicht viel, außer eventuell den Schaumstoffsicken der einzelnen Chassis und der Elkos in der Frequenzweiche. Beides kann man relativ preisgünstig tauschen (lassen). Gehäuse kann man aufarbeiten, Bespannungen erneuern, bei hochwertigen Boxen (und dazu zähle ich B&W eigentlich schon) notfalls sogar nach Schäden Schwingspulen erneuern lassen. Das ist allerdings normalerweise nicht altersbedingt sondern Resultat von Überlastung. Selten gammeln allerdings auch Schwingspulenanschlüsse einfach ab.


    Verstärker sind eigentlich auch recht robust - die klassischen Verschleißteile sind hier Elkos, kratzende oder aussetzende Schalter und Potis und zerfallende Trimmpotis.


    Kurz, ich würde eher an Reparatur/Überholung denken als an Ersatz durch eigentlich auch wartungsbedürftige Gebrauchtteile ähnlichen Alters.

  • Bei Verstärker und Boxen zeichnen sich allmählich Alteserscheinungen ab.

    Welche wären das denn?
    Wie Ragnar schon sagt, kann man ja auch da ansetzen und nachbessern.

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  • @Ragnar


    Danke für Deine Stellungnahme. Prinzipiell bin ich auch für bewahren statt entsorgen. Es ist schwer zu beschreiben, das Ganze System wird irgendwie "schwammiger". Ich habe den Amp aufgemacht, und die Kondensatoren lassen gewisse Zeichen der Alterung erkennen. Bei den Lautsprechern beginnen die Sicken, bröckelig zu werden. Und ich hatte Pech beim Zwischenlagern (Umzug). Der Keller war feucht und 2 Wochen haben gereicht, um das Formholz anzugreifen (OK, ist nur Optik). Wie es innen aussieht, wollte ich bisher lieber nicht sehen. Es ist halt insgesamt einiges zu friemeln, und für einen nicht wirklich kompetenten Schrauber wie mich doch eine gewisse Herausforderung.


    Gruß - zoby

  • @MaxB
    Sorry, Überschneidung.. Es handelt sich hier um einen NAD 3020 Verstärker und um B&W DM12 (Nussfurnier, recht alt, aber die waren toll).


    Gruß - zoby

  • @zoby


    Mit "Welche wären das denn" meinte ich die Altererschienungen, nicht Verstärker und Boxen (das hattes du ja schon geschrieben).
    Aber das ist ja schon geklärt.


    Bröckelige Sicken sind natürlich :thumbdown: .

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  • Der 704 wurde 1977-79 hergestellt. Da würde ich mal in den diversen Katalogen blättern, was es zu der Zeit gab. Damals gab es auch gute Verstärker und Boxen von Dual, aber auch andere Mütter haben schöne Töchter. Wenn dir der typische englische Sound gefällt, dann könntest du auch mal bei KEF schauen, die haben auch wenig Bass und dafür keine Höhen. Ich würde aber auch eher mal den NAD überholen (lassen), bevor ich einen neuen alten kaufe. Wer weiß, was der für Macken hat. Die Geräte sind eben schon über 35 Jahre alt.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hallo Diethelm


    Ein Freund von mir hat ein paar KEF Kalinda. Da könnte ich nicht sagen das die keinen Bass oder keine Höhen haben. Ich hab selbst ein paar KEF C20. Die sind von anfang der 80er. Super Klang und wenn man den Nachbarn los werden will, die haben druck ohne ende.
    Den NAD würd ich überholen lassen. Die haben sehr schöne Geräte gebaut bei denen sich eine Reperatur immer lohnt


    Wolfgang.

  • Moin, na da wirf doch mal einen Blick ich das Dual-Pragramm von 1976 oder 1977

    Eine echte Kuriosität : da werden Reibradler, Riemenantriebler und DDs gleichzeitig angeboten.


    ---


    @zoby - Hier kannst Du Dir die diversen Jahresprogramme der wichtigsten HiFi-Firmen ansehen :


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    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Albert W. ()

  • Hi Wolfgang,


    die KEF C 20 hatte ich auch eine ganze Weile, das sind wie die Calinda auch angenehm zurückhaltende Zeitgenossen, die einem nie auf die Nerven gehen, ordentlichlich belastbar und pegelfest, aber gegen Canton, Braun, Heco und Konsorten klingen sie doch ziemlich dünn und dumpf. Man muss sie einfach mögen. Ein alter Freund hatte auch ein Paar KEF an seinem Tandberg-Receiver, und obwohl ich zu der Zeit noch wesentlich besser hören konnte als heute, waren sie mir damals schon zu zahm.
    Das ist eben die Klangphilosophie der Engländer. Bei B&W hat das allerdings mit Einführung des Bassreflexprinzips aufgehört, meine B&W DM 110, die ersten mit Luftunterstützung, haben schon ordentlich Bumms und Höhen, sind aber nie nervend, tonal sehr schön abgestimmt. Nur die Tieftöner sind extrem weich aufgehängt, was einen Betrieb ohne Subsonicfilter praktisch unmöglich macht. Aber sonst sind die Klasse.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Ich habe leider von Verstärkern technisch keine Ahnung, kann nur sagen, was ich benutze, und was mir gut gefällt. Ich höre meist mit den Grundig-Midis (MXV 100 als Vorverstärker und MA 100 als Endstufe). Die liebe ich sehr, haben einen sehr transparenten Klang, aber eher ohne "Wumms" (bin Klassikhörer). Großer Vorteil ist die sehr gute Phonovorstufe im MXV 100, außerdem ist der mit DIN-Buchsen versehen; also entfällt die Umkabelei. Sie sehen auch schön aus, allerdings mehr metallic und nicht zwangsläufig passend zu Dual-Nussbaum... Nachteil: Viele von den erhältlichen MXV 100 haben alternde Kondensatoren, und für eine Reparatur muss man dann schon eher der Elektronik-Freak sein. Die Probleme hat man allerdings bei "zeitlich korrekten" Verstärkern wohl immer.


    Ich habe auch nochmal hier im Board einen Yamaha C4 als Vorverstärker erstanden, und den benutze ich auch sehr gern. Umschaltbare Eingangswiderstände und -Kapazitäten und integrierter MC-Verstärker. Aber natürlich auch Alterungsproblematik.


    Da ich meist Kopfhörer höre, ist der VV für mich erheblich wichtiger als die Endstufe und die Boxen.


    Grüße,
    Tilmar

  • zopy: "Historisch korrekt" scheint mir da ziemlich relativ und bedeutet m.E. auch nicht allzu viel. Relativ deshalb, weil eine historisch korrekte Stereo-Anlage für mein Empfinden nicht nur aus Geräten entsprechenden Alters bestehen, sondern darüber hinaus auch eine für diese typische Kombination darstellen sollte. Letzteres trifft auf Deine aktuelle Kombination m.E. nur eingeschränkt zu.


    Und das mit der geringen Bedeutung/Wichtigkeit meine ich insofern, als dass es auch Ende der 70er schon jede Menge recht unterschiedliche Geräte für unterschiedliche Geschmäcker und Geldbeutel gab, wenn auch damals noch in landestypischerer Ausprägung. Eine zeitgemäße Anlagen-Kombi allein kann von dieser Bandbreite also eh nur einen sehr kleinen Ausschnitt repräsentieren...


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

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